So, weiter geht´s.

Danke, Vicky, für den Kommentar, so bin ich mir wenigstens sicher, dass
ein Mensch meine Geschichte liest (

Und keine Sorge, die Story ist schon fix und fertig, ich will es hier nur
ein bischen spannend machen.

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Furt der Entwasser

Eomer dachte gerade darüber nach, wer wohl der Anstifter des Überfalls gewesen sein könnte, als er einen Schrei hörte.

"Herr, Herr, kommt schnell, wir haben etwas gefunden!"

Eomer sprang auf. Bei der Quelle der Aufregung angekommen, besah er sich das Fundstück. Sofort war ihm klar wem dieses Messer gehörte und damit war auch klar, wer der Gefangene war. Er musste schleunigst handeln.

"Dieses Messer gehört Faramir, meinem Schwager. Er muss in die Hände von Orks geraten sein. Ich werde ihnen alleine folgen und sie auskundschaften, ihr wartet hier auf die Verstärkung. Lasst den größten Teil der Soldaten zum Wiederaufbau der Festung zurück und folgt mit 20 Mann den Zeichen, die ich euch hinterlasse. Beeilt euch, alleine werde ich sicher nicht mit ihnen fertig"

Die Spur war gut zu sehen, sie führte in Richtung Fangornwald, eine Gegend, in der sich normalerweise weder Menschen noch Orks gerne aufhielten. Diese hier mussten schon etwas ganz besonderes sein, wenn sie sich so weit von Mordor entfernten und dann auch noch in Richtung des berüchtigten Waldes zogen. Die einzige Erklärung, die Eomer für dieses Verhalten fand, war die, dass sie gar nicht von Mordor ausgesandt waren, sondern von Isengart kamen. Aber der Turm von Orthanc war nunmehr eine Ruine, wer konnte dort sein Unwesen treiben?

Am Abend des 3. Tages erreichte er den Waldrand, wo er eine Rast einlegte. Das Pferd konnte er hier ohnehin nur führen, durch das dichte Unterholz verbot sich reiten von allein.

Mit gemischten Gefühlen betrat er nach kurzer Zeit das Dämmerlicht des Waldes. Die Bäume ächzten und knarrten, als ob sie miteinander reden würden und er hatte das Gefühl, als wenn sie sich um ihn herum zusammenschließen würden. Romis begann zu scheuen und er konnte ihn nur mit viel gutem Zureden zum weitergehen bewegen. Auch Eomer beschlich langsam ein Gefühl von Gefahr. Die Bäume schlossen sich tatsächlich um ihn zusammen, es blieb immer nur ein schmaler Weg frei, den er benutzen konnte. Die Möglichkeit nach rechts oder links auszuweichen wurde ihm verwehrt. Schon lange hatte er die Spur der Orkbande verloren und so irrte er, von den Bäumen geleitet, durch den Wald.

Nach einer, wie es ihm schien, Ewigkeit gelangte er an einen Bachlauf, wo er sein Pferd tränkte und auch sich selbst erfrischte. Am Ufer setzt er sich nieder, um zu überlegen was zu tun sei. Er hatte sich verirrt, das war klar, aber wie fand er den Weg zurück? Aus den Erzählungen von Merry und Pippin wusste er von den Ents und auch, dass die Bäume hier im Wald ein Eigenleben hatten. Nur, dass sie so schnell und nachhaltig auf sein Erscheinen reagieren würden, damit hatte er nicht gerechnet. Er konnte nur hoffen, dass Baumbart, oder ein anderer, den Menschen wohlgesinnter Ent, ihn finden und retten würde.

Mit diesen beunruhigenden Gedanken schlief er ein. Die Nacht kam und mit ihr ein kühler Wind. Eomer verwünschte sich und seinen übereilten Aufbruch, er hatte nicht einmal eine Decke dabei. In der Ebene war das kein Problem gewesen, doch hier im Wald war es viel kälter, er brauchte Bewegung, um wieder warm zu werden und so machte er sich bei tiefer Dunkelheit auf den Weg den die Bäume ihm vorzeichneten. Die Blätter des Waldes raschelten und rauschten, als wollten sie ihm erzählen wo es hinging, er verstand sie nur nicht. Ergeben trabte er, Romis immer noch am Zügel hinter sich herführend, dem unbekannten Ziel zu.

Lange Zeit schien es ihm, als würde er sich im Kreis bewegen, doch plötzlich sah er ein Licht in der Ferne. Tatsächlich führte sein Weg dorthin woher der Schein kam und nach wenigen Augenblicken betrat er eine Lichtung auf deren Mitte ein Haus stand. Die Fenster waren erleuchtet und in der Tür stand, er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, Eowyn.

"Das kann nicht sein, ein Zauber täuscht meine Augen. Eowyn, bist du das wirklich?" Eomer war verunsichert, wusste er Eowyn doch meilenweit entfernt in Osgiliath in Sicherheit. Er wünschte sich zwar, dass die Erscheinung Realität wäre, hatte er seine Schwester doch schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen, aber sie ausgerechnet hier, mitten im Fangornwald, zu treffen, erschien ihm denn doch zu unwahrscheinlich.

"Natürlich bin ich das wirklich" sagte die Erscheinung. "Faramir hat mich hierher vor den ständigen Orküberfällen in Sicherheit gebracht."

In diesem Moment war Eomer klar, dies konnte nicht seine Schwester sein, nie hätte sie sich aus Sicherheitsgründen von ihrem Mann getrennt. Der Urheber des Zaubers konnte nicht viel über sie wissen. Er, als ihr Bruder, hatte sie schon nicht davon abbringen können die Gefahr zu suchen und Faramir würde dies sicher auch nicht gelingen. Außerdem hatte es seines Wissens noch nie Orküberfälle direkt in Osgiliath gegeben.

"Verschwinde, du Zauber, du kannst mich nicht täuschen" rief er und wirklich, mit einem Lachen verwandelte sich die Gestalt in der Tür in ein hässliches buckliges altes Weib.

"Gefalle ich dir so besser?" fragte sie, "oder so?"

Mit diesen Worten erschien ein hübsches, blondes Mädchen vor ihm.

"Es ist mir einerlei in welcher Gestalt du dich mir zeigst, ich will nur möglichst schnell weg von hier. Mein Schwager ist in der Hand von Feinden und ich muss ihm helfen."

"Feinde, so, so" war die Antwort, "kann ich dich deine Pflichten nicht für ein paar Augenblicke vergessen machen? Vielleicht klären sich viele Dinge für dich von selbst, wenn du nur nicht so hastig bist."

"Ich muss weiter, aber du könntest mir freundlicherweise den Weg zeigen." Eomer wurde langsam ungeduldig, er hatte keine Zeit für Spielchen, er hatte schon genug Zeit damit vertan im Wald herumzuirren.

"Komm doch erst einmal herein, ich werde dir etwas zu essen machen und durstig bist du sicherlich auch." Mit diesen Worten drehte sich die Gestalt um und verschwand im Haus. Eomer merkte plötzlich wie hungrig er war, seinen spärlichen Proviant hatte er längst aufgegessen,. also nahm er den Vorschlag an. Gestärkt an Leib und vielleicht auch Seele, käme er sicher besser voran.

Das Haus war heimelig eingerichtet, im Kamin brannte ein Feuer, auf dem Tisch stand ein Krug frisches, kühles Bier und die Frau war geschäftig dabei Brot, Käse und Bratenstücke aufzutischen. Eomer setzte sich an den Tisch und begann zu essen. Lange Zeit wurde kein Wort gewechselt, aber als er sich satt gegessen hatte, stellte sich auch die Neugier wieder ein. Seine Fragen allerdings wurden nur mit einem wissenden Lächeln und einem Kopfschütteln beantwortet. Als er jedoch mit einigen Dankesworten aufbrechen wollte, sprach seine Gastgeberin wieder.

"Du kannst nicht gehen, ich habe den Auftrag, dich hier festzuhalten bis der Herr des Waldes kommt. Er möchte mit dir sprechen."

Auch Eomers weitere Fragen blieben unbeantwortet, nur musste er feststellen, dass die Tür verschlossen war, er konnte nicht hinaus. Mit einem Seitenblick auf die hübsche Maid ergab er sich in sein Schicksal und beschloss wenigstens diese Nacht in der Hütte zu verbringen. Am anderen Tag würde man schon weitersehen und vielleicht würde sich das Geheimnis um den mysteriösen Herrn des Waldes bald lösen. Er setzte sich wieder und nahm noch einen Krug des frischen Bieres.