Hier also der 2. Teil. Die Figuren gehören mir immer noch nicht, auch wenn sie alle um ein paar Jahre gealtert sind.

Eleonore Teil 2

Heimkehr

Sie war jahrelang vor ihrer Vergangenheit davongelaufen, doch nun schien sie sich bereitwillig einholen zu lassen. Vor vier Wochen hatte sie einen Brief von Albus Dumbledore bekommen, ihr früherer Lehrer in Verwandlung und jetziger Schulleiter in Hogwarts. Es ging darum, dass Professor Flitwick der Lehrer in Zauberkunst in den Ruhestand gehen würde und Dumbledore sie nur zu gern als seine Nachfolgerin sehen würde. Sie hatte Zauberkunst studiert und suchte einen Job und doch war sie überrascht, sie hatte schließlich in Paris studiert und nicht viele aus ihrer alten Heimat wussten darüber Bescheid. Früher hätte sie nicht lange überlegen müssen, doch die Dinge, die seitdem passiert waren, hatten vieles verkompliziert. Und doch es wäre schön heimzukehren, ein paar bekannte Gesichter zu sehen, die sie kannten und doch nicht alles wussten. Sie nahm ein Stück Pergament zur Hand und schrieb:

Lieber Professor Dumbledore, nach reichlicher Überlegung habe ich mich dazu entschieden den Lehrstuhl für Zauberkunst zu übernehmen. Ich bedanke mich herzlich für das in mich gesetzte Vertrauen und freue mich schon jetzt auf die Zusammenarbeit. Eleonore Fabulé

Sollte sie es wirklich tun? Doch schon kam Ophelia auf ihre Schulter geflogen. Sollte sie? "Ja ich muss mich meiner Vergangenheit stellen!" sagte sie zu Ophelia und Ophelia schien jedes Wort zu verstehen. "Bringst du diesen Brief bitte Dumbledore. Ach ja, du findest mich die nächsten Tage bei Tante Isabelle." Ihre Tante Isabelle wohnte westlich von Paris an der Küste, sie hatte lange Jahre dort bei ihr gewohnt, bevor sie nach Paris gezogen war. Sie vertraute ihr alles an und hatte dies auch nie bereuen müssen. Nachdem sie Ophelia über den Dächern von Paris verschwinden sah, ging sie erst einmal frühstücken. Es war noch früh am Morgen und in ihrem Lieblings-Bistro noch nicht viel los. "Das Übliche Leo?" fragte sie Jerome, ein guter Freund von ihr und Kellner im 'Bonjour'. "Ja" Sie setzte sich an einen Tisch am Fenster und schien auf die Straße zu sehen, doch eigentlich überlegte sie nur, ob ihre Entscheidung richtig war. Jerome kam mit ihrem Café au Lait und einem warmen Croissant und da nicht viel los war setzte er sich zu ihr. "Ist was?" fragte er besorgt. "Ich habe einen Job als Lehrerin für Zauberkunst angenommen." "Wie schön." "In Hogwarts." "Das ist doch in Schottland, oder?" "Ja." "Aber wie soll ich dir da dein Croissant bringen?" Er schaffte es immer wieder sie zum Lachen zu bringen. "Ich werde die Croissants vermissen und dich vielleicht auch." "Du kommst mich aber trotzdem mal besuchen, oder?" "Natürlich." "Traurig ist es ja schon, aber gib zu, du vermisst deine Heimat, oder? Dann ist es besser wenn du dort glücklich bist." "Du bist ein wahrer Freund Jerome." Sie umarmte ihn und sie sprachen noch ein wenig über dies und das, bis so viele Gäste da waren, dass Jerome nicht mehr bei ihr sitzen bleiben konnte. Nachdem sie mit dem Essen fertig war, beschloss sie noch ein wenig einkaufen zu gehen. Sie würde die Pariser Mode vermissen. Am Nachmittag begann sie ihre Wohnung aufzuräumen und fuhr mit gepackten Koffern drei Tage später zu ihrer Tante. Es war eine herrliche Befreiung vom Großstadtstress und sie war erleichtert, dass ihre Tante ihre Entscheidung nach Hogwarts zu gehen begrüßte. Bald kam auch Ophelia mit einer Nachricht von Dumbledore. Er schrieb, dass er sich über ihre Entscheidung sehr freute und, dass sie am besten einige Tage vor Beginn des Schuljahres kommen sollte. Ende August verabschiedete sie sich von ihrer Tante und flog mit dem Flugzeug nach London. Sie liebte diese Art zu reisen wie die Muggel. Nach einem kurzen Abstecher in die Winkelgasse nahm sie einen Zug nach Hogsmeade. Während der Zugfahrt schickte sie Ophelia voraus, um ihre Ankunft anzumelden. Sie saß gedankenverloren im Zug und dachte an ihre erste Fahrt von London nach Hogsmeade, doch der Gedanke an Severus Snape schmerzte noch immer zu sehr. So oft war sie vor ihren Erinnerungen davon gelaufen. So oft hatte sie seine schwarzen Augen gesehen. Sie wollte ihn nie wieder sehen. Sie versuchte sich mit ihrem Buch "Magische Pädagogik" abzulenken. Es war schon dunkel als der Zug endlich ankam und sie war so müde, dass es ihr schwer fiel ihren Koffer aus dem Zug zu tragen. Als sie auf dem Bahnsteig stand entdeckte sie einen riesigen Mann mit struppigem Haar. "Hagrid" sie rannte auf ihn zu und umarmte ihn. "Nore," rief er erfreut "äh Ms Black" "Fabulé Hagrid, Mrs. Fabulé, aber nenn' mich bitte Nore." "Fabulé, Nore?" Hagrid schien verwirrt. "Ja, aber bitte frag nicht, o.k.?" "Wie du willst Nore." "Schön, dass du mich abholst." "Ich würde dich überall abholen, das weißt du doch hoffentlich. Kommst du bald mal zu mir auf ´ne Tasse Tee - wie früher?" , das schmerzte, doch sie zeigte es nicht. "Gern, das habe ich so vermisst." "Ich nehm' deinen Koffer und dann soll ich dich erst mal zu Dumbledore bringen." Eine der Kutschen, die sie schon als Schülerin zum Schloss gebracht hatte, stand vor dem Bahnhof. Zum ersten Mal konnte sie die skelettartigen Pferde sehen, die die Kutsche zogen. Hagrid bemerkte ihren Blick zu ihnen, "Du kannst sie jetzt sehen?" fragte er besorgt. "Ja" sagte sie und stieg in die Kutsche. Diese Pferde konnte man nur sehen, wenn man jemanden sterben gesehen hatte. Hagrid war taktvoll genug nicht weiter zu fragen und so erzählte er ihr: "Ich bin auch Lehrer, wusstest du das schon?" "Wirklich! Pflege magischer Geschöpfe?" "Ja" So stolz hatte sie ihn selten gesehen. "Deine Eule ist schon im Turm. Sie ist ja wunderschön." "Ophelia ist eine treue Freundin." "Harry, also Harry Potter hat auch eine Schneeeule, die ist auch sehr treu, ich hab sie ihm geschenkt." "Sieht er James und Lilly ähnlich?" "Er sieht aus wie James, aber er hat Lillys Augen. Bald kannst du dich selbst davon überzeugen, er ist einer deiner Schüler, jetzt im 6. Jahr." "Weißt du, ich habe nur wenig mitbekommen was aus den Rumtreibern geworden ist. Alles was ich weis ist die Geschichte von den Potters und du-weißt- schon-wem und das Sirius..." ihre Stimme wackelte. "Es war nicht Sirius, es war Peter." "Was?" "Ja, ich denke ich erzähle dir mal in Ruhe was passiert ist, aber nicht mehr heute, o.k.?" "Ja, o.k." Nun waren sie angekommen. "Weißt du noch wie man in die Große Halle kommt?" "Also so vergesslich bin ich nun auch wieder nicht." "Gut, dann geh schon mal vor, ich bring nur rasch dein Gepäck in dein Zimmer." "Danke, du bist ein Schatz." Sie betrat die Große Halle. Es war merkwürdig leer, denn außer ein paar Lehrern war niemand da. Dumbledore stand auf und umarmte sie herzlich. "Eleonore, hast du dich aber verändert - zum Positiven versteht sich." Er zwinkerte ihr zu. "Danke Professor, Sie dafür kaum." "Schmeichlerin." Er lachte und ging mit ihr zum Lehrertisch. "Professor McGonagall kennen sie sicherlich noch, Professor Sprout, sie kam wohl nach Ihrer Zeit, Professor Binns und Professor Sinistra kennen Sie wohl noch, die restlichen Professoren kehren wohl in den nächsten Tagen zurück." Er wandte sich den Kollegen zu: "Hiermit möchte ich Professor Eleonore Fabulé offiziell als Professorin für Zauberkunst vorstellen." Die Kollegen lächelten ihr fröhlich zu und Dumbledore forderte sie auf sich neben ihn zu setzen. "Es ist schön wieder hier zu sein." "Es ist auch schön Sie wieder zu haben. Schade, dass sie ihren Abschluss nicht hier gemacht haben." "Das hatte seine Gründe." Und schon waren sie bei diesem Thema, das sie vermeiden wollte. "Sie haben einen guten Abschluss in Beauxbatons gemacht und dann in Paris studiert." "Ja, Zauberkunst, das war hier auch schon immer mein Lieblingsfach." "Professor Fabulé, Sie sind doch sicher müde, was halten Sie davon, wenn ich Ihnen Ihr Zimmer zeige?" Professor McGonagall hatte wohl bemerkt wie sie ein Gähnen versteckte. "Das wäre wunderbar." So gingen sie aus der Großen Halle und eine Treppe hinauf in Richtung Gryffindor-Turm. "Professor McGonagall, Sie haben Wort gehalten, nicht?" "Niemand weis von mir, warum Sie gegangen sind." "Ich danke Ihnen." "Ich mache dir jetzt einen Vorschlag Eleonore, nenn mich Minerva." "Sehr gern." "Hier ist übrigens mein Büro und dort ist deins." Sie gingen hinein. Es war gemütlich. Im Hintergrund war eine weiße Vitrine, in der alle möglichen Utensilien waren: Kissen, um Verscheuche-Zauber zu üben, Federn für den Wingardium-Leviosa- Zauber und noch einiges mehr. Daneben stand ein Regal in dem dutzende Bücher standen. Auf der linken Seite war ein großer Schreibtisch, er war alt, doch sehr gepflegt. Dahinter stand ein gemütlicher weißer Sessel, vor dem Schreibtisch ein Besucherstuhl mit einem seidigen weißen Überwurf. Auf der rechten Seite war eine schön geschnitzte Eichentür, neben der ein auf einem Beistelltisch ein frischer Strauß Lilien stand. Sie liebte diese Blumen, doch sie brachten Erinnerungen mit sich, die sie nicht ertragen konnte. "Hinter der Tür sind deine privaten Räume, hier sind alle Schlüssel, die du brauchst. Schlaf schön." Und schon war Professor McGonagall verschwunden. Dieses Büro war herrlich. Sie war neugierig und ging durch die Eichen-Tür. Sie stand in einem freundlichen Zimmer. Gegenüber der Tür stand ein großes, dunkelblaues Himmelbett, das Vorhänge aus blauem Samt hatte. Neben dem Bett waren zwei weiße Nachttische, auf denen silberne Kerzenleuchter standen. Links neben der Tür war ein Kamin, um den herum zwei knuddelige Sessel standen. An der linken Seite des Zimmers waren zwei große Fenster mit weißen Leinenvorhängen, die von blauen Samtvorhängen eingerahmt wurden. Zwischen den Fenstern war ein silberner Wandleuchter, dessen Kerzen ein warmes Licht ausstrahlten. Auf der rechten Seite war eine weitere Tür und ein riesiger weißer Kleiderschrank, vor dem bereits ihr Koffer stand. In der Ecke stand ein riesiger weißer Standspiegel, der aussah als wäre er bestimmt 100 Jahre alt. Sie ging durch die Tür auf der rechten Seite und fand sich in einem wunderschönen Bad wieder. Die Wände waren mit weißen Fliesen bedeckt, doch über der riesigen Badewanne war ein Mosaik, das einen Sonnenuntergang am Meer zeigte. Auf einem Tischchen neben der Badewanne lagen weiße, weiche Handtücher und schöne Flaschen mit Badeölen. Sie war so begeistert, dass sie ihre Müdigkeit beinahe vergaß, doch dann überkam sie sie wieder. Sie legte sich, so wie sie war, aufs Bett und schlief sofort ein.

Fortsetzung folgt...