Es folgt mein wahrscheinlich liebstes Kapitel, das habe ich am schnellsten geschrieben, ich hoffe das macht es nicht schlechter...

Gefühle

Am nächsten Morgen wachte Eleonore erholt aus. Sie wusste jetzt was sie wollte und sie würde sie auskosten - die Rache. Sie gab sich heute besondere Mühe mit ihrem Aussehen. Voller Energie ging sie zur Großen Halle und da stand er auch schon am Tisch der Gryffindors. Als sie näher kam hörte sie ihn zu Harry Potter sprechen. "10 Punkte Abzug für Gryffindor." "Na," Er blickte zu ihr auf und schien überrascht. "Wessen Leben verpfuschen wir denn heute?" Ihre Augen glühten vor Zorn. Er schien sprachlos. "Lassen wir unsere Wut an Harry aus, weil du es dich bei James nie getraut hast?" "Verschwinde doch, darin warst du schon immer gut." "Dich zu sehen weckt in der Tat bei jedem den Wunsch auf Distanz." Sie war verwundert, denn sie war kein Mensch der Streit mochte. Sie war immer die, die einlenkte. "Bring mich doch um, dann brauchst du mich nie wieder sehen, dein Bruder hat es ja schließlich fast geschafft." "Lass Sirius aus dem Spiel. Du, du..." Es fiel ihr schwer ihre Wut in Worte zu fassen, doch Snape nutzte seine Chance. "Lauf doch weg, aber natürlich ohne etwas zu sagen, denn die Welt dreht sich ja nur um dich." "Warum sollte ich dir etwas sagen? Ich habe dir vertraut, du hast mich ausgenutzt und als ich dich gebraucht habe - wo war da der große Snape? - weg." Sie funkelten sich böse an. "Was ist denn hier los?" Es war Lupin. "Na, frag ihn doch, ob er es für dich erledigt, er war ja schon mal Mittel zum Zweck." "Du mieser, arroganter Mistkerl, ich war da, wenn du Probleme hattest, mir war es egal was die Leute davon hielten, aber du..." Sie schien förmlich zu explodieren. "Wer ist denn abgehauen? Wer? Ich war da, du warst weg." "Mistkerl" "Wahnsinnige." "Hey, hey, hey! Ruhe! Hätten Sie vielleicht die Güte sich nur für zwei Minuten wie Erwachsene zu verhalten? Severus, sie ist verletzt und ich kann es verstehen, Sie könnten vielleicht mal ein bisschen Ehrgefühl an den Tag bringen und sie behandeln wie sie es verdient hat. Nichts desto trotz, Eleonore, hätte ich auch von Ihnen ein bisschen mehr Taktgefühl erwartet." Der gesamte Saal hatte Professor McGonagall noch nie so aufgebracht gesehen. "Sadist." Murmelte Eleonore Snape zu und lief an ihm vorbei zum Lehrertisch. Professor McGonagall sah Eleonore scharf an: "Ist es denn nötig, das vor der gesamten Schule auszudiskutieren?" "Nein" sagte diese kleinlaut. Sie wusste ihr Verhalten war kindisch und doch fühlte sie sich besser.

Die ersten beiden Stunden hatte sie die 6. Klasse der Slytherins. Es schien als hätte ihr 'kleiner Streit' mit ihrem Hauslehrer Eindruck auf sie gemacht. Keiner von ihnen schien auch nur zu versuchen aufzumucken. Kurz vor Ende der zweiten Stunde klopfte es. "Herein" rief sie freundlich, doch als die Tür aufging versteinerte sie, es war Snape. "Dürfte ich Malfoy mal kurz sprechen?" "Dürfte ich von Ihnen erwarten, dass Sie den Anstand haben fünf Minuten zu warten, so dass Sie nicht meinen Unterricht stören müssten?" Beide strömten spürbare Kälte aus. Es klingelte, doch keiner wagte sich zu bewegen. "Sind wie heute ein wenig zickig, Eleonore?" "Hätte ich keinen Grund, wäre ich es nicht." Sie sah verletzt, nicht mehr wütend, nicht traurig, nur zutiefst verletzt aus. "Was soll ich getan haben?" "Was du getan hast? Du mieses, perverses Schwein, wenn du das nicht weißt, dann ist es einfach nur erbärmlich." Mit diesen Worten verließ sie das Klassenzimmer und ging ins nahe Lehrerzimmer. Es war leer. Sie setzte sich auf einen Stuhl, so dass sie der Tür den Rücken zukehrte. Die Tür ging auf. Sie wusste wer es war. Sie roch sein Aftershave, er hatte es nie gewechselt seitdem sie an seinem Umhang gerochen hatte. "Was willst du?" Ihre Stimme zitterte. "Einfach nur vernünftig mit dir reden." Sie konnte nicht vernünftig mit ihm reden, es waren zu viele Gefühle im Spiel. "Ich will nicht, dass wir so miteinander reden, Ela." Sie wurde weich und sie hasste ihn dafür. "Können wir nicht neutral miteinander umgehen?" "Nein, das kann ich nicht und früher war ich mir sicher, dass du es auch nicht kannst, Severus." Sie begann zu weinen, doch sie wollte es nicht, nicht vor ihm. Sie stand auf, versuchte an ihm vorbei zu gehen, doch ihre Füße ließen es nicht zu. Er trat auf sie zu und wischte ihr eine Träne aus dem Gesicht. Es war das, was sie nie wollte und sich doch ersehnte. Er war das Problem, aber auch die Lösung. Sie weinte stärker und er nahm sie in den Arm. Sie weinte und sie wusste nicht mehr warum. Es tat so gut von ihm in den Arm genommen zu werden. Plötzlich spürte sie ihr Medaillon, dass ihr in den Ausschnitt gerutscht war. Es schien als würde das kühle Metall in ihrem Kopf etwas aufklaren lassen. Sie trat einen Schritt zurück "Es geht nicht, nicht mehr" Sie spürte, dass er nicht verstand. "Warum?" er blickte sie an, wie nur er es konnte, nein, es gab jemanden, der es genauso konnte und sie war der Grund. "Du hast gezeigt, dass du es nicht verstehst, es hat keinen Sinn." Dicke Tränen kullerten über ihre Wangen. "Ich werde gehen, es ist besser so, Severus." "Nein, ich werde gehen..." "Du gehörst hierher, du bist nie von hier weggelaufen." Sie klang verbittert. "Spiel nicht den Märtyrer Severus, ich nehm ihn dir nicht mehr ab!" "Ela" Seine sanfte Stimme schien ihr Herz zu zertrümmern. "Schweig!" und sie ging aus dem Lehrerzimmer.

Fortsetzung folgt...

----- Ich mag theatralische Auftritte und versuche so was selbst auch, aber in solchen Momenten würde ich wohl die falsche Tür erwischen und in die Abstellkammer laufen...tja...:-)