Autor: Aleunaa

E-Mail Adresse: aleuna@aol.com

Titel: Erkenntnis Altersfreigabe: 12 Teil: 1/11

Spoiler: teils Rest der 6. Staffel, etwas 7. Staffel, später auch Angel 3. und 4. Staffel

Inhalt: Die Story beginnt am Ende der Folge "Dead Things", als Buffy sich der Polizei stellen will.

Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, die anderen Scoobies, später auch die Angel Crew

Disclaimer: Alles gehört Joss, leider *seufz*

Kommentar: Ich muß gestehen ich habe einiges aus der 7. Staffel zu meinen Gunsten umgemodelt, und auch der Rest der 6. läuft nicht ganz so ab, Spike verläßt früher die Stadt und somit kommt es nicht zu der Badezimmerszene in "Seeing Red".
Erkenntnis

Stop. Der Name kam ihr sehr bekannt vor. Warrens Ex-Freundin fiel ihr ein.

'Natürlich, sie hatte so geheißen.'

Entsetzt starrte sie den Polizisten an. Beinahe hätte sie ihm gesagt, dass sie diese junge Frau getötet hätte. Aber unter den Vorraussetzungen musste etwas anderes dahinter stecken.

'Jetzt macht alles einen Sinn! Diese Orientierungslosigkeit, das Gefühl das etwas sich wiederholte während des Kampfes. Irgendjemand hat absichtlich versucht mich durcheinander zu bringen, damit... Ja, damit ich glaube, ich hätte sie umgebracht'

Plötzlich wusste sie, das nicht sie die Schuldige war, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach die Nerds.

'Warren.'

Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Sie wand sich um zur Tür und verließ fluchtartig das Präsidium. Gerade in dem Moment, als der Sergeant seinen Kopf hob um der jungen Frau zu helfen, die scheinbar so verzweifelt war. Doch er sah nur noch wie Buffy das Gebäude verließ.

'Seltsam.'

Kopfschüttelnd machte er sich wieder an seine Arbeit.

Vor der Tür blieb Buffy erst einmal stehen. Sie musste sich sammeln, denn immerhin hatte sie bis vor ein paar Minuten noch geglaubt sie hätte jemanden umgebracht. Selbst wenn es nur ein "Unfall" gewesen wäre, wie Spike es bezeichnet hatte.

'Spike' ging es ihr durch den Kopf.

Er hatte ihr beistehen wollen und was war ihr Dank gewesen. Verprügelt hatte sie ihn. Hatte ihre ganze Wut, Angst und Frustration über den vermeintlichen Mord an ihm ausgelassen.

'Ich muss mit ihm reden. So wie ich ihn zugerichtet habe, kann er noch nicht weit gekommen sein. Vielleicht ist er auch noch da. Hoffentlich will er überhaupt noch mit mir reden. Oh, Gott. Jetzt mache ich mir auch noch Sorgen um Spike.'

Jetzt war alles aus. Irgendetwas war während dieser Sache mit ihr geschehen.

'Ich mache mir Sorgen um meinen erklärten Erzfeind? Nicht nur das ich ihn nicht leiden kann, er ist ein Vampir!'

Doch im Moment war ihr das völlig egal

'Immerhin hat er mir helfen wollen, also bin ich ihm das schuldig.' redete sie sich selbst ein.

Zügig ging sie um die Häuserecke, halberwartend Spike dort, mit seinem für ihn so typischen Grinsen im Gesicht, stehen zu sehen. Doch er stand nicht da.

"Spike, wo steckst du?"

Doch es kam keine Antwort aus der Dunkelheit

'Er wird sich auf den Weg zur Krypta gemacht haben.'

Sorgenvoll ging ihr Blick zum Himmel. Wenn sie nicht alles täuschte würde bald die Sonne aufgehen. Der Weg zur Krypta war zwar nicht weit und man konnte es gut schaffen bis zum Sonnenaufgang, doch Spike war nach ihrem letzten Zusammentreffen sicher nicht in der Lage den Weg zügig zu gehen. Ihr schlechtes Gewissen erfasste sie erneut. Doch diesmal wegen Spike.

Also machte sie sich auf direktem Wege in Richtung Friedhof auf. Dort würde sie Spike schon vorfinden, dessen war sie sich sicher.

'Er ist zäh. Wahrscheinlich sah es schlimmer aus als es ist.'

Den ganzen Weg über konnte sie jedoch an nichts anderes mehr denken, als an den letzten Kampf. Er hatte all ihre Schläge eingesteckt, ohne zurückzuschlagen, ohne ihr spöttische Bemerkungen zuzuwerfen. Im Gegenteil, er hatte ihr nur den Rat gegeben all ihre Wut an ihm auszulassen und dann mit ihm nach Hause zu gehen. Wenn sie ihn zu Boden geschlagen hatte, stand er wieder auf nur um sich erneut Schläge einzufangen. Sie knirschte mit den Zähnen, als sie an sein zerschundenes Gesicht dachte. An die aufgeplatzte Lippe oder das blau zugeschwollene Auge. Sie hatten ja schon oft gegeneinander gekämpft, aber immer hatte er sich gewehrt. Heute hatte sie ihn benutzt, wie einen Sandsack, obwohl er ihre Schwester und sie nur schützen wollte. Er hatte sich benommen wie ein..."Freund". Ein anderes Wort viel ihr nicht ein. Sie musste es wieder gerade biegen.

Sie hatte aber auch ein bisschen Angst vor dem was sie gleich vorfinden würde, als sie nun den kurzen Weg vom Friedhofseingang zur Krypta ging. Zögernd blieb sie zu erst vor der Türe stehen. Das sanfte Licht der nun aufgehenden Sonne erwärmte sie bereits. Sie hatte sich Zeit gelassen, sie hatte Angst, aber jetzt durfte sie nicht länger zögern, wenn sie noch etwas retten wollte.

Sie öffnete langsam die Tür.

"Spike, bist du da?" rief sie.

Doch es kam keine Antwort. Die Krypta war leer. Kein Spike.

'Wo kann er nur stecken?'

Hier würde sie in jedenfalls nicht mehr finden. Wenn er bis jetzt nicht hier war, dann würde er über Tag sicher nicht hierher kommen.

'Aber wo sonst kann er Unterschlupf finden?'

In der Magic Box waren tagsüber zu viele Leute, Kunden, und bei ihr zu Hause würde er sich sehr wahrscheinlich auch nicht blicken lassen, wegen Dawn. Was immer er tun würde, und das wusste Buffy mit aller Gewissheit, er würde niemals Dawn verletzten oder erschrecken wollen. Ihr blieb also nichts anderes übrig, als sich auf die Suche zu machen.

Zuerst fragte sie bei Willys nach.

'Vielleicht gönnt er sich einen Drink.' dachte sie.

Allerdings musste sie enttäuscht feststellen, dass er nicht dort war. Also suchte sie weiter. Doch wo sie auch hinging, sie konnte ihn nicht ausfindig machen. Inzwischen war es fast Mittag und ihre Sorge um ihn wuchs mit jeder Minute die sie vergeblich suchte. Sie hatte mittlerweile auch alle Orte abgesucht an denen sie ihn vermutet hätte. Sie war bei Clem, dem faltigen Dämonen gewesen und sie hatte die Kanalisation abgesucht.

'Hoffentlich hat er irgendwo Unterschlupf gefunden.'

Sie war sehr niedergeschlagen, als sie den Weg nach Hause einschlug. Vielleicht hatte einer ihrer Freunde etwas von Spike gehört.

"Hallo, jemand zu Hause?" rief sie als sie die Haustüre öffnete.

"Wir sind in der Küche, Buffy."

Dort saßen sie alle versammelt, ihre Freunde, nur einer fehlte: Spike. In letzter Zeit war er nicht nur regelmäßig bei ihren Treffen dabei gewesen, es hatten sich auch alle anderen an ihn gewöhnt, und an den Umstand das er als seelenloser Vampir bereit war ihnen zu helfen. Sogar Giles. Sicher gab es immer noch Unstimmigkeiten, wenn Spike mit seiner arroganten und sarkastischen Art alles durcheinander wirbelte. Doch jetzt fehlte er Buffy.

'Verkehrte Welt!'

"Na, was tüftelt ihr gerade aus? Gibt's irgendwelche neuen interessanten Dämonen die wir erledigen können?"

Sie versuchte es auf die coole Art. Willow war diejenige die antwortete:

"Hm, eigentlich wollten wir nur überlegen, was wir heute zum Abendessen kochen wollen."

"Oh, ja, klar. Hey das wichtigste, nicht wahr. Man muss ja auch noch essen."

Die anderen sahen sie verwirrt an. Buffy fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut, doch ihre Freunde schoben es auf den nahenden Geburtstag. Buffy aber wollte und konnte weder ans Essen noch an ihren eigenen Geburtstag denken, wenn sie nicht genau wusste, dass es auch Spike gut ging.

"Ich geh mal nach oben mich frisch machen."

"OK." Sagten Dawn und Xander zeitgleich und grinsten sich an.

Einzig Tara bemerkte, das irgendetwas nicht stimmte, und da sie als einzige scheinbar eine Vermutung hatte, da etwas zwischen Buffy und Spike lief, machte sie sich unter einem Vorwand dran, Buffy zu folgen. Tara traf sie in ihrem Zimmer. Sie hockte auf ihrem Bett, und leise liefen ihr ein paar vereinzelte Tränen die Wange hinunter. Leise schloss sie die Tür.

"Was ist los Buffy?"

Besorgt über den Zustand der Freundin setzte sie sich Buffy gegenüber auf einen Stuhl.

"Es ist wegen Spike." rückte diese langsam heraus.

"Hat er dir irgendetwas getan?"

Tara wusste als einzige das der Chip bei Buffy nicht mehr funktionierte. Doch Buffy schüttelte nur den Kopf.

"Ich habe Angst."

"Wovor? Was ist mit Spike? Können wir dir bei irgendetwas helfen?"

"Nein." abermals schüttelte sie den Kopf.

"Es ist nur... wir hatten Streit und..." jetzt fing sie wirklich bitterlich an zu weinen.

Tara setzte sich neben die Freundin und nahm sie tröstend in den Arm.

"Ganz ruhig. Erzähl einfach."

Und schon strömten die Worte aus Buffys Mund. Sie erzählte von letzter Nacht, von den mysteriösen Geschehnissen, davon, das sie Katrinas Leiche gefunden hatten. Ja, sogar wie Spike versucht hat sie davon abzuhalten sich bei der Polizei zu stellen und wie sie es ihm gedankt hatte.

"Er ist nicht in der Krypta, nicht bei Willis, nicht bei Clem. Ich habe alle Orte abgesucht, an denen er stecken könnte. Ich habe einfach Angst, das er es nicht geschafft hat, das ihm etwas passiert ist."

Etwas ungläubig aber doch verständnisvoll schaute Tara sie an. Sie hatte gewusst, das es was zwischen den beiden gab, aber sie hatte nicht gewusst wie tief diese Gefühle, auch von Buffys Seite aus waren. Sie sagte es ihr direkt auf den Kopf zu.

"Du bist in ihn verliebt." und grinste dabei von einem Ohr zum anderen.

"Quatsch." Buffy ging direkt wieder auf Abwehr. "Ich bin die Jägerin, er ist ein Vampir. Das wäre ja lächerlich."

Und doch wusste sie tief in ihrem Inneren, dass Tara Recht hatte. Sie war in Spike verliebt. Sie die Jägerin. Sie die alle Vampire und Dämonen töten sollte.

'Aber wer weiß, vielleicht habe ich Spike mit meiner gedankenlosen Reaktion bereits getötet.'

Sie ließ sich von Tara trösten. Es tat gut dieses Geheimnis mit jemandem teilen zu können.

Unter dessen ging Spike in der großen, leerstehenden Villa unruhig auf und ab. Sein Auge war immer noch dick angeschwollen, ebenso wie seine Lippen.

"Verdammt, Jägerin." fluchte er vor sich hin. "Das hast du wieder gut hingekriegt. Und wer kümmert sich jetzt um den Krümel und um die anderen?"

Er ging ja immer noch davon aus, das Buffy dieses Mädchen aus Versehen getötet hatte und nun unter Umständen bereits im Gefängnis saß.

"Das kann doch alles nicht wahr sein. Du passt immer auf. Du kannst sie nicht getötet haben. Allerdings hast sie mich auch geschlagen, obwohl ich sie nicht geärgert habe. Irgendetwas stimmt da doch nicht."

'Ich muss mit Anya über diese Dämonen reden mit denen wir da gekämpft haben. Vielleicht steht auch in einem dieser gottverdammten Bücher etwas. Für so was sind die doch schließlich da.'

"Ich hole dich da raus Buffy, das schwör ich dir."

Es tat ihm gut mit sich selbst zu reden. Wenn man viel alleine ist fängt man irgendwann damit an.

'Wenn doch nur diese verdammte Sonne endlich untergehen würde.'

Heute Morgen hatte er sich gerade noch rechtzeitig hier verstecken können. Bis zur Krypta hätte er es nicht mehr geschafft ohne zu verbrennen. Die alte Villa, wo er früher mit Angelus und Drusilla gehaust hatte, war ihm eingefallen. Wie gesagt, gerade rechtzeitig.

"Verdammt. Ich kann einfach nicht noch länger warten."

Die Villa hatte, wie so viele der älteren Häuser in Sunnydale, einen Zugang zur Kanalisation und über diesen Zugang machte er sich nun auf den Weg zur Magic Box. Es war ihm egal was die anderen zu seinem Aussehen sagen würden, oder zu dem Gestank den er mitbringen würde. Er konnte und wollte nicht noch länger warten, während Buffy mit ihrem schlechten Gewissen haderte.

Zur gleichen Zeit pendelte Tara gerade den Aufenthaltsort eines bestimmten Vampirs aus. Buffy hatte sie darum gebeten und nach kurzem Zögern und einem Blick in Buffys verzweifelt dreinblickende Augen, hatte sie zugestimmt. Somit zeigte das Pendel auf der Karte den Ort an, wo die alte Villa stand, gerade in dem Moment, als Spike die Villa bereits wieder verlässt.

"Die Villa." Buffy sprang begeistert auf.

"Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Sie ist nah am Stadtrand, aber auch nah am Präsidium. Ich danke dir Tara. Ich muss sofort hin."

Sie umarmte Tara kurz und war auch schon zur Türe raus. Tara packte die Sachen alle wieder an ihren angestammten Platz. Es musste ja nicht jeder wissen, dass sie jetzt schon nach Spike "suchten". Sie hörte noch die Türe zuschlagen, als sie sich wieder auf den Weg nach unten zu den anderen machte.

"Ist Buffy schon wieder weg?" fragte Dawn ganz scheinheilig.

"Ja. Sie m...musste noch was erledigen."

"Prima, dann können wir ja jetzt weiter planen."

Alle nahmen wieder das eigentliche Thema auf. Buffys Geburtstag und die damit verbundene Fete. Da sie wieder einmal alles um sich herum zu vergessen schien, ebenso wie ihren großen Tag und wahrscheinlich auch sowieso keine Zeit dafür hatte, kümmerten sich die Scoobies eben selbst darum.

"Also, wer von euch holt jetzt die Getränke?" Dawn stürzte sich voll in die Planung die ihr einen ungeheuren Spaß machte.

"Anya und ich können das machen. Und wenn noch jemand mitkommt, können wir auch die anderen Einkäufe wie Knabbereien und so weiter machen."

"Dann lasst mal eine Liste aufstellen, was wir alles brauchen." Dawn zückte einen Stift und ein Blatt Papier und begann zu notieren.

"Also Knabberzeug ist ganz wichtig. Chips, Nüsse, Salzstangen und was sonst noch so anfällt."

"Bier, Cola, Limo. Möchte jemand was anderes?"

"Wie wäre es mit etwas Blut?" warf Dawn grinsend dazwischen.

Alle starrten sie entsetzt an.

"Na ja." meinte sie nur. "Spike kommt doch bestimmt auch, oder?"

Und alle nickten mehr oder minder zustimmend. Ob nun wegen des Vorschlags, oder wegen der Tatsache, dass Spike aller Wahrscheinlichkeit nach tatsächlich auftauchen würde, wusste Dawn nicht. Sie wusste aber dass sie ihn gerne dabei haben würde. Also schrieb sie es mit auf, genau wie alles andere was noch gesagt wurde.

Unterdessen war Buffy bei der Villa angekommen. Sie war die einen grossteil des Weges gerannt und nicht selten hatten andere Passanten ihr kopfschüttelnd nachgesehen.

'Jetzt oder nie!' dachte sie und öffnete die Tür.

"Spike?"

Keine Antwort. Noch einmal, lauter.

"Spike?"

Wieder keine Antwort.

"Hey, ich weiß, dass du hier bist. Tara hat es ausgependelt..."

'Ups.'

Hatte sie jetzt zuviel von ihren Gefühlen verraten? Doch noch immer ließ Spike sich nicht sehen. Und es schien auch nichts darauf hin zu deuten, dass er hier gewesen war.

'Was wenn das Pendel sich geirrt hat?'

Also blieb ihr wieder nichts anderes übrig als abzuwarten. Sie wollte allerdings hier in der Villa warten, denn vielleicht tauchte er ja auch erst noch auf.

Spike hatte derweilen den Keller der Magic Box erreicht. Zwar hatte er einige Umwege in Kauf nehmen müssen, doch das war ihm egal. So hatte er auch noch Zeit zum Nachdenken. Er habe kein Gewissen, keine Seele, keine Gefühle hatte Buffy zu ihm gesagt. Sie könne niemals seine Freundin sein. Ihre Worte hatten ihn mehr mitgenommen als ihre Schläge. Sie hatten ihn verletzt.

'Es hat eine Zeit gegeben, da hätte ich das als Kompliment aufgefasst.'

Sie glaubte ihm immer noch nicht, dass er sich geändert haben könnte, dass seine Liebe zu ihr ihn verändert hatte. Musste er nicht zumindest, den Hauch von Gefühlen haben um lieben zu können. Was würde ein Gewissen für ihn bedeuten, eine Seele.

'Ich helfe doch jetzt schon immer mit, und dazu zwingt mich kein Chip, es ist meine freie Entscheidung.'

"Verdammt. Für dich würde ich mir sogar eine Seele anschaffen." Stieß er in die Dunkelheit hervor.

Zum Glück für ihn hatte die Magic Box außer dem Frontfenster nur noch wenig andere Fenster, so blieb es dunkel im Laden.

"Ahh."

Spike schaute erschrocken zu Anya hinüber, die ihn im Dunkeln erst in letzter Sekunde gesehen hatte.

"Was machst du im Keller meines Ladens? Du willst doch wohl hoffentlich nichts stehlen, oder?"

'Das aber alle auch gleich das schrecklichste von mir denken müssen.' ärgerte sich Spike.

"Ganz ruhig. Ich wollte eigentlich nur in den Dämonenbüchern was nach lesen, wenn du erlaubst."

"Über den Dämonen, der dich so zugerichtet hat?"

"Ähm,... ja genau. Furchtbarer Dämon."

Es musste ja keiner wissen, dass es Buffy gewesen war.

"Und warum kommst du nicht wie jeder vernünftige Kunde durch die Tür?"

Er schaute sie ungläubig an.

"Anya, da gibt es ein kleines Problem. Ich bin ein Vampir und draußen scheint die Sonne."

"Oh, ah ja. Richtig. Dumm von mir. Na dann such dir heraus was du brauchst. Du kennst dich ja aus."

"Danke."

Und während Anya das heraussuchte, was sie holen wollte, stieg er die Stufen hoch um im Laden etwas über diese Dämonen heraus zu finden.

Bald darauf wurde er auch schon fündig. Die Dämonen die sie in dieser Nacht angegriffen hatten nannten sich "Rwasundi-Dämonen". Die Gegenwart eines solchen Dämon führte zu temporären Verzerrungen in dieser Dimension. Außerdem stand in dem Buch, dass sie sich auch bei richtiger Bezahlung als Söldner anheuern ließen.

'Besteht die Möglichkeit, das man versucht Buffy den Mord eines anderen in die Schuhe zu schieben? Doch wer? Wer hatte genug Magie einen solchen Dämonen zu rufen. Tara und Willow kommen ja wohl nicht in Frage.'

Eigentlich kam für ihn nur noch einer in Frage.

'Jonathan, der kleine hat doch immer mit seiner Magie angegeben. Das ist die Lösung.'

Nachdem er sich alles Wichtige aus dem Buch heraus notiert hatte, stellte er es zurück. Gedankenverloren suchte er die lange Bücherreihe nach einem anderen Buch ab. Einem Buch indem etwas über die menschliche Seele zu finden war. Vielleicht fand er dort ja, was er suchte. Die Möglichkeit wieder seine Seele zurückzubekommen, ohne diese Sache mit dem Fluch.

'Verrückt. Soweit ist es schon mit mir gekommen. Das ich für die Jägerin wieder zurück will zu meinem alten "Ich".'

Er brauchte eine ganze Zeit, bis er etwas fand was ihn annähernd interessierte. Es trug den Titel "Vampire". Nur ein ganz einfacher Name, aber es machte ihn neugierig was die Menschen glaubten über seine Art zu wissen.

Schon seit Menschengedenken wandeln sie auf Erden. Und manch einer behauptet Sie waren auch schon vorher da.

Der Name des Autors schien ihm etwas zu sagen, kam ihm bekannt vor, doch er konnte ihn nicht einordnen. Also begann er still zu lesen. Erstaunlicher Weise stimmte das meiste von dem, was in dem Buch stand. Die Sache mit den Dämonen, den verlorenen Seelen uns so weiter. Es war fast als würde man in einem Wächter-Tagebuch lesen. Als er dann auch noch an eine Passage kam an der, nicht von einem Vampirjäger, sondern von der Auserwählten, der Jägerin gesprochen wurde, wusste er es mit Sicherheit. Ein Wächter hatte das Buch geschrieben. Nicht für den Rat, aber für all diejenigen, die sich dafür interessierten. Er blätterte weiter nach hinten, vielleicht würde er dort etwas über Seelen finden.

Und tatsächlich. Irgendwo in Afrika gäbe es angeblich einen Dämon, dem es möglich wäre, sogar die verlorenen Seelen der Vampire denjenigen zurückzugeben, denen sie einst gehörten. Allerdings stand dort auch, dass man eine Prüfung bestehen müsste, bevor der Dämon diesen Wunsch erfüllen würde

"Ich muss dorthin. Vielleicht kann er mir helfen."

Er erinnert sich an das was Angel ihm einmal erzählte. Seine ersten Tage mit einer Seele müssen furchtbar gewesen sein, doch er wollte es wagen. Doch zuerst musste er Buffys Freunden von seinem Wissen erzählen. Es war bereits dunkel geworden als er das Buch endgültig zurückstellte.

Vor dem Summers Haus blieb er stehen. Was sollte er sagen, wenn sie ihn fragten wo Buffy ist... Vom Fenster aus konnte Tara sehen, das Spike vor der Türe stand. Buffy war noch nicht wieder nach Hause gekommen, aber sie würde bestimmt erleichtert sein. Sie ging nach draußen, stellte sich fragend zu ihm.

"Ähm... Ich bin gekommen... also... ich glaube..." unruhig trat er von einem Bein aufs andere. "Es ist etwas Schreckliches passiert!"

"So?"

"Ja vermisst den keiner von euch Buffy?" Jetzt war Spike erstaunt.

"Buffy hat mir erzählt was letzte Nacht vorgefallen ist."

"Oh"

Wenn sie Tara hatte erzählen können was passiert war, dann war sie wohl doch nicht im Gefängnis.

"O.K. Kein Problem. Ich habe hier alles aufgeschrieben, was ihr über die Dämonen wissen müsst, und ich vermute außerdem das die Nerds dahinter stecken."

Er gab Tara den Zettel und wollte sich gerade umdrehen um zu gehen, als sie ihn zurückhielt.

"Willst du nicht selber mit ihr sprechen?"

"Nein." Er schüttelte den Kopf.

"Aber...?"

"Ich muss noch was erledigen. Sag ihr ich melde mich bei ihr, irgendwann."

Tara war mit dieser Antwort sichtlich nicht zufrieden, doch ein Blick in sein unglückliches Gesicht sagte ihr, dass sie diese Antwort wohl so hinnehmen musste.

"Ich werde es ihr sagen. Viel Glück."

Wortlos ging er fort. Sie hatte ihm Glück gewünscht, ahnte sie etwas? Er fand es sehr aufbauend. Seit Jahrzehnten hatte niemand ihm Glück gewünscht. Er war auf dem Weg zur Krypta. Und die ganze Zeit hoffte er, Buffy zu treffen, ihr mitteilen zu können, was er vorhatte, sich zu verabschieden. Doch niemand lief ihm über den Weg. So machte er sich auf den Weg seine verlorene Seele zu suchen.

Buffy war mittlerweile in der Villa wieder aufgewacht, nur um festzustellen, dass Spike immer noch nicht hier war. Sie ging nach Hause zurück, wo sie von Tara erfuhr, dass Spike dort gewesen war. Sie erzählte ihr, das er alles über diese Dämonen erfahren hatte und über die Nerds. Sie sagte ihr aber auch, dass er sich irgendwann bei ihr melden wolle.

'Natürlich, was habe ich den erwartet. Das er mich in den Arm nimmt und sagt "alles verziehen".'

Erschrocken stellte sie fest, dass es genau das war was sie wollte. Von ihm in den Arm genommen werden, getröstet werden, geliebt. Zum ersten Mal gestand sie sich selber wirklich ein:

'Ich liebe ihn... .'

Fortsetzung folgt