Erkenntnis Teil 11 - ... und Leben!
Gerade noch lief sie vor diesem riesigen Dämon davon, als irgendwer sie zu Boden warf. Sie landete hart, doch sie rappelte sich blitzschnell wieder auf um weiter fort zu rennen. Hinter ihr aber stand mittlerweile regungslos, das Anzati Weibchen. Willows Spruch hatte endlich doch noch gewirkt. Entsetzt starrte sie William hinterher, der durch die Luft geschleudert wurde und regungslos an einem der Grabsteine liegen blieb. Er hatte ihr wieder einmal das Leben gerettet.
Dawn warf einen kurzen Blick über das Kampfgetümmel. Xander hatte sich endlich aus seiner Starre erholt und feuerte nun wieder fleißig die Bolzen auf das Ungetüm, Angel und Buffy schlugen sich tapfer gegen die kleineren Anzati und auch Giles und Faith kämpften noch mit diesen kleinen Monstren.
'Scheint als würden sie alle gut alleine zurecht kommen.' dachte sie bei sich und ging, einen großen Bogen um den Kampfplatz machend auf William zu.
Sie hatte ihn noch nicht ganz erreicht, als sie fünf der Anzati sah die ebenfalls auf ihn zuliefen. Im Gegensatz zu ihr allerdings hatten sie alle einen Pflock in der Hand und waren scheinbar entschlossen ihn zu töten. Die letzten Paar Meter sprintete sie regelrecht auf ihn zu. Einer der Dämonen stand bereits über William und ließ den Pflock auf ihn niedersausen, als sie sich gegen ihn warf und so den Vampir davor bewahrte, zu Staub zu werden. Von irgendwo her hörte sie einen Schrei, den sie als den von Buffy identifizierte. Doch es blieb ihr nicht viel Zeit zu überlegen, denn auch die verbleibenden vier Anzati griffen den Vampir jetzt an und Dawn hatte alle Mühe sie davon abzuhalten ihn endgültig zu töten.
Ein paar Meter weiter waren Giles und Faith immer noch damit beschäftig die letzten beiden Anzati zu töten, die sie angriffen. Alle anderen hatten sich auf Angel und Buffy konzentriert. Mit ein paar schnellen Hieben setzten sie die beiden außer Gefecht und Giles widmete sich nun mit Willow und Xander der Mutter, während Faith nach Dawn Ausschau hielt. Sie entdeckte sie schließlich, zwischen den Grabsteinen, wie sie den immer noch bewusstlosen William verteidigte.
Schnell war sie an der Seite der beiden und hielt die Dämonen zurück, indem sie einen nach dem anderen tötete. Dawn kümmerte sich derweilen um William, was sich als Schwierigkeit herausstellen sollte.
'Wie zum Teufel soll ich herausfinden ob er noch "lebt", wenn er weder Puls noch Atmung hat.'
Sie schwor sich ihn danach zu fragen, wenn er wieder aufwachen sollte. Sie nahm es aber immerhin schon mal als ein gutes Zeichen an, dass er bis jetzt noch nicht zu Staub zerfallen war. Immer wieder rüttelte sie an seiner Schulter.
"William, aufwachen. Du kannst dich jetzt nicht ausruhen, die anderen brauchen dich doch noch."
Faith erledigte gerade den fünften Anzati und widmete sich nun ebenfalls dem Vampir, fand aber sehr schnell raus, dass sie alleine hier nichts tun konnten.
"Dawn, laß uns zu den anderen gehen. Angel oder Giles. Einer von den beiden wird wissen was zu tun ist."
Leicht nahm sie Dawn an der Schulter und führte sie weg von dem Vampir. Als sie in Richtung der anderen gingen, konnten sie sehen dass keiner der Anzati mehr lebte. Allerdings fragten sie sich warum alle so traurig in die Gegend starrten.
"Hey, Leute was ist los. Bereut ihr schon diese "nette Familie" getötet zu haben?" mit diesen Worten ließ Faith ihren Blick über die toten Anzati schweifen.
Buffy schaute traurig zu ihrer Schwester hin. Sie wusste nicht wie sie es ihr erklären sollte. Das William tot war, der beste Kamarad ihrer Schwester und ihr Freund. Langsam ging sie auf Dawn zu und schloß sie in die Arme. Abermals konnte sie ihre Tränen nicht zurückhalten.
"Oh, Dawn. Es tut mir so leid."
"Was tut dir leid. Der Kampf? Buffy ich versteh dich nicht. Erklär mir bitte was los ist mit euch. Warum schaut ihr alle so seltsam?"
"William, ich ... ich hab... ich hab gesehn..." Sie konnte es nicht aussprechen.
"William?"
"Ich hab gesehen wie sie ihn gepfählt haben."
Auf einmal sprudelten die Worte nur so aus Buffys Mund. Und wieder fing sie an zu schluchzen. An der Seite ihrer Schwester ließ sie sich zu Boden sinken und die Tränen liefen ihr über die Wangen. Ihre Augen waren bereits ganz rot vom ganzen Weinen.
"Buffy, ich weiß, das sah schlimm aus eben," Dawn ließ sich neben ihrer Schwester nieder. "aber William geht es mehr oder minder gut. Er liegt hinten an einem der Grabsteine."
Völlig erstaunt sah Buffy ihre kleine Schwester an. In ihren Augen konnte man sehen, dass Dawns Worte nur sehr langsam in ihrem Gehirn vordrangen. Sie konnte einfach nicht glauben was sie da hörte.
"Du... sagst... er... lebt??"
"Genau das sage ich." sie grinste Buffy an. "Allerdings weigert er sich standhaft dagegen wieder wach zu werden."
Hilfesuchen schaute sie sich nach Angel und Giles um, die sie ebenso wie Buffy erstaunt ansahen. Dawn stand auf und ging zu den beiden hinüber, die nur ein paar Schritte von ihr entfernt standen.
"Vielleicht habt ihr eine Ahnung wie man einen bewusstlosen Vampir wieder aufweckt."
Während Dawn versuchte von den beiden eine vernünftige Antwort zu kriegen, stand Buffy wie in Trance vom Boden auf und ging langsam in die Richtung in die ihre Schwester eben gezeigt hatte. Ein wenig Hoffnung keimte in ihr auf. Dawn hatte gesagt, er würde noch leben und sie glaubte ihr. Sie würde niemals damit Scherze machen, dafür mochte sie William selber viel zu gerne.
Langsam, immer noch ein wenig Angst davor habend nur ein Aschehäufchen zu sehen, näherte sie sich den Grabsteinen. Und tatsächlich. Sie konnte ein paar Beine ausmachen und desto mehr sie um den Grabstein herum ging, desto mehr tauchte von seinem Körper auf. Schließlich stand sie direkt neben ihm.
"William, oh William. Du hast mir aber einen verdammten Schrecken eingejagt."
Sie lachte nun und weinte gleichzeitig, vor Freude, als sie sich neben ihn fallen ließ. Sie rüttelte an seiner Schulter, ebenso wie Dawn noch vor ein paar Minuten. Aber er reagierte weder auf ihre Worte noch auf ihr Rütteln.
Auch die anderen traten derweilen näher. In ihren Gesichtern spiegelte sich nun Freude. Freude darüber, dass sie gewonnen hatten und Freude darüber, dass Buffy nun nicht mehr der Verzweiflung nahe war. Wenn man genau hinschaute, so wie Dawn, konnte man sogar ein verräterisches Glitzern in den Augen von Angel sehen. Trotz aller früheren Unstimmigkeiten, waren sie doch in der Zeit die William in L.A. verbracht hatte, enge Freunde geworden.
"Wir müssen ihn nach Hause bringen, bevor die Sonne aufgeht." Buffys Stimme riss alle aus ihren Gedanken.
"Du kannst ihn doch so nicht zurück in seine Gruft bringen. Wäre es nicht besser du nimmst ihn ausnahmsweise mit zu dir?" Xanders Vorschlag kam für Buffy ganz unerwartet.
Nicht das sie daran gedacht hatte ihn in die Gruft zu bringen und dann zu verschwinden, nein sie hatte ihn eh mit zu sich nehmen wollen, wie auch schon gestern. Aber das Xander überhaupt auf diese Idee kommen könnte, wo er doch den Vampir normalerweise so hasste, dass wunderte sie. Deshalb nickte sie nur.
Angel nahm den bewußtlosen Vampir unter den Armen während Buffy ihn an den Füßen hochnahm und ihn forttrugen. Die anderen folgten. Um die Leichen der Anzati brauchten sie sich nicht mehr zu kümmern. Zu ihrer aller Überraschung hatten sie sich in Flüssigkeit aufgelöst und waren in der Friedhofserde verschwunden.
Langsam zog der Troß Richtung Revello-Drive und nach kurzer Zeit Erreichten sie Buffys Haus. Sie legten William im Wohnzimmer auf die Couch. Während Dawn in der Küche verschwand zog Xander vorsichtshalber die schweren Vorhänge im Wohnzimmer zu. Kurze Zeit später kam auch Dawn wieder zurück in der Hand hielt sie eine Tasse mit Blut.
"Hier vielleicht kann das helfen." vorsichtig reichte sie Buffy die Tasse.
Diese versuchte nun vorsichtig ihm etwas davon einzuflößen. Und obwohl der Schluckreflex funktionierte ging auch etwas daneben.
Giles blätterte derweil schon in einem seiner Bücher, doch er schüttelte immer nur wieder den Kopf.
"Angel, vielleicht können sie uns helfen. Was bringt einen bewußtlosen Vampir wieder dazu wach zu werden?"
Angel zuckte auf Giles Frage nur die Schultern.
"Ehrlich gesagt kann ich ihnen das auch nicht sagen. Ich würde sagen einfach abwarten bis er von alleine wieder aufwacht."
Buffy versuchte derweil weiterhin William etwas Nahrung einzuflössen. Die anderen ließen sich entweder auf den Sesseln oder auf dem Boden nieder.
"Also warten wir." meinte sie.
Zwei Stunden später
Faith und Dawn waren einfach auf dem Boden eingeschlafen. Xander und Giles hatten in den Sesseln Ruhe gefunden, Angel nahm gerade in der Küche sein Frühstück ein und Buffy hatte ihren Kopf vor Williams Kopf auf die Couch gelegt. So fand er sie alle vor als William langsam aus seiner Bewußtlosigkeit auftauchte.
Vorsichtig strich er Buffy über den Kopf.
"Hallo Liebes."
Erschrocken von der Berührung, die sie nicht erwartet hatte, stieß sie einen kurzen spitzen Schrei aus, der auch die anderen kurzehand wieder wach machte und Angel dazu veranlaßte aus der Küche wieder aufzutauchen. Doch nachdem Buffy gesehen hatte, daß es nur William gewesen war umarmte sie ihn stürmisch.
"Oh William, ich dachte schon ich hätte dich verloren. Ich sah diesen Anzati den Pflock heben und da dachte ich schon es hätte dich erwischt. Wie konntest du dich retten, wenn du die ganze Zeit bewußtlos warst?"
"Ähm, ich kann es dir nicht sagen." er schüttelte den Kopf. "Nach dem Schlag von der Mutter weiß ich nur noch daß ich gegen diesen Grabstein geprallt bin und dann wurde alles schwarz."
"Da kann ich vielleicht aushelfen." ließ Dawn nun von hinten hören. "Ich hab diesen Anzati davon abgehalten und dann hat Faith mir beigestanden die anderen von ihm fern zu halten."
"Siehst du Schatz alles in Ordnung."
"Und wie fühlst du dich jetzt?" fragte Buffy besorgt.
"Viel, viel besser mein Liebling."
Von dem einen Sessel war jetzt ein kurzes Lachen zu hören.
"Ich glaube nicht, daß es ihm schon besser geht. Hört ihn euch doch an. Der hört sich ja genau wie Angel an. Und der nennt mich ein Weichei."
"Ja, ja. Ich bin weich geworden. Das brauchst du mir nicht auf die Nase zu binden. Und vergleiche mich bitte nicht mit Angel, Harris. Du weißt das mag ich gar nicht."
Aber Xander lachte nur leise vor sich hin und auch Angel mußte grinsen.
"Ach, Xander? Hat Buffy dir eigentlich schon erzählt, daß ich mir hab den Chip entfernen lassen?"
Schlagartig verging Xander das Lachen und er wurde blaß. Dafür mußte nun Giles grinsen und Angel Lachen wurde noch breiter.
"Keine Sorge Xander." sagte Willow. "Er hat gesagt er hätte nicht wieder von Menschen getrunken."
"Ich weiß nicht in wie weit mich das beruhigen soll. Was hält dich denn davon ab?" fragte Xander an William gewandt.
"Ich selber halte mich davon ab und natürlich auch meine...." William machte eine langgezogene Pause. "...Seele."
Jetzt war es raus und jetzt war er es der grinste. Aus den Gesichtern von Xander, Faith, Anya und Willow sprang der wahre Unglaube. Die anderen wußten ja bereits Bescheid.
"Eine Seele?" Willow war die erste die ihre Sprache wiederfand. "Wo hast du die denn her."
Nun kam William nicht mehr drum herum die ganze Geschichte zu erzählen und alle hörten gespannt zu. Es dauerte mehrere Stunden ehe er damit fertig war. Immer wieder wurden im Fragen gestellt, vor allem aber von Giles, den die Neugierde nicht mehr los ließ. Selbst Xander war interessiert an dem was mit William geschehen war und als er und Anya sich am späten Nachmittag verabschiedeten ließ er es sich nicht nehmen noch ein paar kurze Worte mit dem Vampir zu wechseln.
"Ich muß sagen du hast meinen Respekt verdient. Das hätte nicht jeder freiwillig auf sich genommen."
"Das ich das ausgerechnet von dir mal zu hören bekommen hätte ich echt nicht gedacht. Aber trotzdem. Danke."
Xander nickte ihm zu, nahm dann Anya an der Hand und verließ das Haus. Auch Giles, Angel und Faith verließen das Haus kurz danach. Und während Willow und Dawn zu Bett gingen, blieben Buffy und William noch auf der Couch sitzten und kuschelten sich an einander.
"Es war leichter als ich gedacht habe, ich meine das mit meiner Seele."
"Siehst du. Jetzt kann nichts uns beide mehr trennen."
Beide versanken in Schweigen, als kurze Zeit später das Telefon ging.
"Summers!"
"Buffy, hier ist Giles. Travers hat mich angerufen. Er hat herausgefunden, wieso diese Anzati hinter uns her waren. Der Mann, der schon versuchte Faith anzuheuern, hat dafür gesorgt das ihr von diesen Dämonen angegriffen wurdet. Anscheinen hat Spike, ehm ich meine William, vor ein paar Jahren seine Mutter getötet und so versuchte er sich nun an ihm zu rächen. Sie haben ihn in Haft genommen und werden dafür sorgen, daß so etwas nicht wieder vorkommt."
"Danke für die Information, Giles."
Sie legte auf und ging zurück zu William. Nachdem sie sich neben ihn gesetzt hatte erzählte sie kurz, was Giles ihr erzählt hatte. Er hörte ihr schweigend zu. Als sie geendet hat, nahm er sie an der Hand und zog sie die Treppe hinauf.
"Und was hast du jetzt vor?"
"Was glaubst du, pet, was ich vorhabe?"
Sie kicherte leise als sie beide zusammen Buffys Zimmer betraten.
"Ich liebe dich William."
"Ich liebe dich auch, und ich werde dich immer lieben, bis in alle Ewigkeit, mein Schatz." flüsterte er ihr ins Ohr.
"Bis in alle Ewigkeit." war ihre leise Antwort.
ENDE
Gerade noch lief sie vor diesem riesigen Dämon davon, als irgendwer sie zu Boden warf. Sie landete hart, doch sie rappelte sich blitzschnell wieder auf um weiter fort zu rennen. Hinter ihr aber stand mittlerweile regungslos, das Anzati Weibchen. Willows Spruch hatte endlich doch noch gewirkt. Entsetzt starrte sie William hinterher, der durch die Luft geschleudert wurde und regungslos an einem der Grabsteine liegen blieb. Er hatte ihr wieder einmal das Leben gerettet.
Dawn warf einen kurzen Blick über das Kampfgetümmel. Xander hatte sich endlich aus seiner Starre erholt und feuerte nun wieder fleißig die Bolzen auf das Ungetüm, Angel und Buffy schlugen sich tapfer gegen die kleineren Anzati und auch Giles und Faith kämpften noch mit diesen kleinen Monstren.
'Scheint als würden sie alle gut alleine zurecht kommen.' dachte sie bei sich und ging, einen großen Bogen um den Kampfplatz machend auf William zu.
Sie hatte ihn noch nicht ganz erreicht, als sie fünf der Anzati sah die ebenfalls auf ihn zuliefen. Im Gegensatz zu ihr allerdings hatten sie alle einen Pflock in der Hand und waren scheinbar entschlossen ihn zu töten. Die letzten Paar Meter sprintete sie regelrecht auf ihn zu. Einer der Dämonen stand bereits über William und ließ den Pflock auf ihn niedersausen, als sie sich gegen ihn warf und so den Vampir davor bewahrte, zu Staub zu werden. Von irgendwo her hörte sie einen Schrei, den sie als den von Buffy identifizierte. Doch es blieb ihr nicht viel Zeit zu überlegen, denn auch die verbleibenden vier Anzati griffen den Vampir jetzt an und Dawn hatte alle Mühe sie davon abzuhalten ihn endgültig zu töten.
Ein paar Meter weiter waren Giles und Faith immer noch damit beschäftig die letzten beiden Anzati zu töten, die sie angriffen. Alle anderen hatten sich auf Angel und Buffy konzentriert. Mit ein paar schnellen Hieben setzten sie die beiden außer Gefecht und Giles widmete sich nun mit Willow und Xander der Mutter, während Faith nach Dawn Ausschau hielt. Sie entdeckte sie schließlich, zwischen den Grabsteinen, wie sie den immer noch bewusstlosen William verteidigte.
Schnell war sie an der Seite der beiden und hielt die Dämonen zurück, indem sie einen nach dem anderen tötete. Dawn kümmerte sich derweilen um William, was sich als Schwierigkeit herausstellen sollte.
'Wie zum Teufel soll ich herausfinden ob er noch "lebt", wenn er weder Puls noch Atmung hat.'
Sie schwor sich ihn danach zu fragen, wenn er wieder aufwachen sollte. Sie nahm es aber immerhin schon mal als ein gutes Zeichen an, dass er bis jetzt noch nicht zu Staub zerfallen war. Immer wieder rüttelte sie an seiner Schulter.
"William, aufwachen. Du kannst dich jetzt nicht ausruhen, die anderen brauchen dich doch noch."
Faith erledigte gerade den fünften Anzati und widmete sich nun ebenfalls dem Vampir, fand aber sehr schnell raus, dass sie alleine hier nichts tun konnten.
"Dawn, laß uns zu den anderen gehen. Angel oder Giles. Einer von den beiden wird wissen was zu tun ist."
Leicht nahm sie Dawn an der Schulter und führte sie weg von dem Vampir. Als sie in Richtung der anderen gingen, konnten sie sehen dass keiner der Anzati mehr lebte. Allerdings fragten sie sich warum alle so traurig in die Gegend starrten.
"Hey, Leute was ist los. Bereut ihr schon diese "nette Familie" getötet zu haben?" mit diesen Worten ließ Faith ihren Blick über die toten Anzati schweifen.
Buffy schaute traurig zu ihrer Schwester hin. Sie wusste nicht wie sie es ihr erklären sollte. Das William tot war, der beste Kamarad ihrer Schwester und ihr Freund. Langsam ging sie auf Dawn zu und schloß sie in die Arme. Abermals konnte sie ihre Tränen nicht zurückhalten.
"Oh, Dawn. Es tut mir so leid."
"Was tut dir leid. Der Kampf? Buffy ich versteh dich nicht. Erklär mir bitte was los ist mit euch. Warum schaut ihr alle so seltsam?"
"William, ich ... ich hab... ich hab gesehn..." Sie konnte es nicht aussprechen.
"William?"
"Ich hab gesehen wie sie ihn gepfählt haben."
Auf einmal sprudelten die Worte nur so aus Buffys Mund. Und wieder fing sie an zu schluchzen. An der Seite ihrer Schwester ließ sie sich zu Boden sinken und die Tränen liefen ihr über die Wangen. Ihre Augen waren bereits ganz rot vom ganzen Weinen.
"Buffy, ich weiß, das sah schlimm aus eben," Dawn ließ sich neben ihrer Schwester nieder. "aber William geht es mehr oder minder gut. Er liegt hinten an einem der Grabsteine."
Völlig erstaunt sah Buffy ihre kleine Schwester an. In ihren Augen konnte man sehen, dass Dawns Worte nur sehr langsam in ihrem Gehirn vordrangen. Sie konnte einfach nicht glauben was sie da hörte.
"Du... sagst... er... lebt??"
"Genau das sage ich." sie grinste Buffy an. "Allerdings weigert er sich standhaft dagegen wieder wach zu werden."
Hilfesuchen schaute sie sich nach Angel und Giles um, die sie ebenso wie Buffy erstaunt ansahen. Dawn stand auf und ging zu den beiden hinüber, die nur ein paar Schritte von ihr entfernt standen.
"Vielleicht habt ihr eine Ahnung wie man einen bewusstlosen Vampir wieder aufweckt."
Während Dawn versuchte von den beiden eine vernünftige Antwort zu kriegen, stand Buffy wie in Trance vom Boden auf und ging langsam in die Richtung in die ihre Schwester eben gezeigt hatte. Ein wenig Hoffnung keimte in ihr auf. Dawn hatte gesagt, er würde noch leben und sie glaubte ihr. Sie würde niemals damit Scherze machen, dafür mochte sie William selber viel zu gerne.
Langsam, immer noch ein wenig Angst davor habend nur ein Aschehäufchen zu sehen, näherte sie sich den Grabsteinen. Und tatsächlich. Sie konnte ein paar Beine ausmachen und desto mehr sie um den Grabstein herum ging, desto mehr tauchte von seinem Körper auf. Schließlich stand sie direkt neben ihm.
"William, oh William. Du hast mir aber einen verdammten Schrecken eingejagt."
Sie lachte nun und weinte gleichzeitig, vor Freude, als sie sich neben ihn fallen ließ. Sie rüttelte an seiner Schulter, ebenso wie Dawn noch vor ein paar Minuten. Aber er reagierte weder auf ihre Worte noch auf ihr Rütteln.
Auch die anderen traten derweilen näher. In ihren Gesichtern spiegelte sich nun Freude. Freude darüber, dass sie gewonnen hatten und Freude darüber, dass Buffy nun nicht mehr der Verzweiflung nahe war. Wenn man genau hinschaute, so wie Dawn, konnte man sogar ein verräterisches Glitzern in den Augen von Angel sehen. Trotz aller früheren Unstimmigkeiten, waren sie doch in der Zeit die William in L.A. verbracht hatte, enge Freunde geworden.
"Wir müssen ihn nach Hause bringen, bevor die Sonne aufgeht." Buffys Stimme riss alle aus ihren Gedanken.
"Du kannst ihn doch so nicht zurück in seine Gruft bringen. Wäre es nicht besser du nimmst ihn ausnahmsweise mit zu dir?" Xanders Vorschlag kam für Buffy ganz unerwartet.
Nicht das sie daran gedacht hatte ihn in die Gruft zu bringen und dann zu verschwinden, nein sie hatte ihn eh mit zu sich nehmen wollen, wie auch schon gestern. Aber das Xander überhaupt auf diese Idee kommen könnte, wo er doch den Vampir normalerweise so hasste, dass wunderte sie. Deshalb nickte sie nur.
Angel nahm den bewußtlosen Vampir unter den Armen während Buffy ihn an den Füßen hochnahm und ihn forttrugen. Die anderen folgten. Um die Leichen der Anzati brauchten sie sich nicht mehr zu kümmern. Zu ihrer aller Überraschung hatten sie sich in Flüssigkeit aufgelöst und waren in der Friedhofserde verschwunden.
Langsam zog der Troß Richtung Revello-Drive und nach kurzer Zeit Erreichten sie Buffys Haus. Sie legten William im Wohnzimmer auf die Couch. Während Dawn in der Küche verschwand zog Xander vorsichtshalber die schweren Vorhänge im Wohnzimmer zu. Kurze Zeit später kam auch Dawn wieder zurück in der Hand hielt sie eine Tasse mit Blut.
"Hier vielleicht kann das helfen." vorsichtig reichte sie Buffy die Tasse.
Diese versuchte nun vorsichtig ihm etwas davon einzuflößen. Und obwohl der Schluckreflex funktionierte ging auch etwas daneben.
Giles blätterte derweil schon in einem seiner Bücher, doch er schüttelte immer nur wieder den Kopf.
"Angel, vielleicht können sie uns helfen. Was bringt einen bewußtlosen Vampir wieder dazu wach zu werden?"
Angel zuckte auf Giles Frage nur die Schultern.
"Ehrlich gesagt kann ich ihnen das auch nicht sagen. Ich würde sagen einfach abwarten bis er von alleine wieder aufwacht."
Buffy versuchte derweil weiterhin William etwas Nahrung einzuflössen. Die anderen ließen sich entweder auf den Sesseln oder auf dem Boden nieder.
"Also warten wir." meinte sie.
Zwei Stunden später
Faith und Dawn waren einfach auf dem Boden eingeschlafen. Xander und Giles hatten in den Sesseln Ruhe gefunden, Angel nahm gerade in der Küche sein Frühstück ein und Buffy hatte ihren Kopf vor Williams Kopf auf die Couch gelegt. So fand er sie alle vor als William langsam aus seiner Bewußtlosigkeit auftauchte.
Vorsichtig strich er Buffy über den Kopf.
"Hallo Liebes."
Erschrocken von der Berührung, die sie nicht erwartet hatte, stieß sie einen kurzen spitzen Schrei aus, der auch die anderen kurzehand wieder wach machte und Angel dazu veranlaßte aus der Küche wieder aufzutauchen. Doch nachdem Buffy gesehen hatte, daß es nur William gewesen war umarmte sie ihn stürmisch.
"Oh William, ich dachte schon ich hätte dich verloren. Ich sah diesen Anzati den Pflock heben und da dachte ich schon es hätte dich erwischt. Wie konntest du dich retten, wenn du die ganze Zeit bewußtlos warst?"
"Ähm, ich kann es dir nicht sagen." er schüttelte den Kopf. "Nach dem Schlag von der Mutter weiß ich nur noch daß ich gegen diesen Grabstein geprallt bin und dann wurde alles schwarz."
"Da kann ich vielleicht aushelfen." ließ Dawn nun von hinten hören. "Ich hab diesen Anzati davon abgehalten und dann hat Faith mir beigestanden die anderen von ihm fern zu halten."
"Siehst du Schatz alles in Ordnung."
"Und wie fühlst du dich jetzt?" fragte Buffy besorgt.
"Viel, viel besser mein Liebling."
Von dem einen Sessel war jetzt ein kurzes Lachen zu hören.
"Ich glaube nicht, daß es ihm schon besser geht. Hört ihn euch doch an. Der hört sich ja genau wie Angel an. Und der nennt mich ein Weichei."
"Ja, ja. Ich bin weich geworden. Das brauchst du mir nicht auf die Nase zu binden. Und vergleiche mich bitte nicht mit Angel, Harris. Du weißt das mag ich gar nicht."
Aber Xander lachte nur leise vor sich hin und auch Angel mußte grinsen.
"Ach, Xander? Hat Buffy dir eigentlich schon erzählt, daß ich mir hab den Chip entfernen lassen?"
Schlagartig verging Xander das Lachen und er wurde blaß. Dafür mußte nun Giles grinsen und Angel Lachen wurde noch breiter.
"Keine Sorge Xander." sagte Willow. "Er hat gesagt er hätte nicht wieder von Menschen getrunken."
"Ich weiß nicht in wie weit mich das beruhigen soll. Was hält dich denn davon ab?" fragte Xander an William gewandt.
"Ich selber halte mich davon ab und natürlich auch meine...." William machte eine langgezogene Pause. "...Seele."
Jetzt war es raus und jetzt war er es der grinste. Aus den Gesichtern von Xander, Faith, Anya und Willow sprang der wahre Unglaube. Die anderen wußten ja bereits Bescheid.
"Eine Seele?" Willow war die erste die ihre Sprache wiederfand. "Wo hast du die denn her."
Nun kam William nicht mehr drum herum die ganze Geschichte zu erzählen und alle hörten gespannt zu. Es dauerte mehrere Stunden ehe er damit fertig war. Immer wieder wurden im Fragen gestellt, vor allem aber von Giles, den die Neugierde nicht mehr los ließ. Selbst Xander war interessiert an dem was mit William geschehen war und als er und Anya sich am späten Nachmittag verabschiedeten ließ er es sich nicht nehmen noch ein paar kurze Worte mit dem Vampir zu wechseln.
"Ich muß sagen du hast meinen Respekt verdient. Das hätte nicht jeder freiwillig auf sich genommen."
"Das ich das ausgerechnet von dir mal zu hören bekommen hätte ich echt nicht gedacht. Aber trotzdem. Danke."
Xander nickte ihm zu, nahm dann Anya an der Hand und verließ das Haus. Auch Giles, Angel und Faith verließen das Haus kurz danach. Und während Willow und Dawn zu Bett gingen, blieben Buffy und William noch auf der Couch sitzten und kuschelten sich an einander.
"Es war leichter als ich gedacht habe, ich meine das mit meiner Seele."
"Siehst du. Jetzt kann nichts uns beide mehr trennen."
Beide versanken in Schweigen, als kurze Zeit später das Telefon ging.
"Summers!"
"Buffy, hier ist Giles. Travers hat mich angerufen. Er hat herausgefunden, wieso diese Anzati hinter uns her waren. Der Mann, der schon versuchte Faith anzuheuern, hat dafür gesorgt das ihr von diesen Dämonen angegriffen wurdet. Anscheinen hat Spike, ehm ich meine William, vor ein paar Jahren seine Mutter getötet und so versuchte er sich nun an ihm zu rächen. Sie haben ihn in Haft genommen und werden dafür sorgen, daß so etwas nicht wieder vorkommt."
"Danke für die Information, Giles."
Sie legte auf und ging zurück zu William. Nachdem sie sich neben ihn gesetzt hatte erzählte sie kurz, was Giles ihr erzählt hatte. Er hörte ihr schweigend zu. Als sie geendet hat, nahm er sie an der Hand und zog sie die Treppe hinauf.
"Und was hast du jetzt vor?"
"Was glaubst du, pet, was ich vorhabe?"
Sie kicherte leise als sie beide zusammen Buffys Zimmer betraten.
"Ich liebe dich William."
"Ich liebe dich auch, und ich werde dich immer lieben, bis in alle Ewigkeit, mein Schatz." flüsterte er ihr ins Ohr.
"Bis in alle Ewigkeit." war ihre leise Antwort.
ENDE
