Encore une fois

Epilog

Mitten in Russland stand ein kleiner Industriepark, der halb von einem Wäldchen umgeben war. Zwischen dem Wäldchen und dem Park gab es noch eine gerodeten Streifen, von mindestens 200m. Zur anderen Hälfte des Parks war alles flach, nur eine Straße führte direkt an das Werkstor. Offiziell war es eine Straße, aber es sah wie ein besserer Feldweg aus, der nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahren werden konnte. Etwas weiter weg gab es Häuseransammlung, die sich an der Straße lagen. Es waren höchstwahrscheinlich die Wohnungen der Werksarbeiter. Vor dem Werktor, quer über die Straße gab es eine größere Betonfläche. Bei genauerer Betrachtung stellte man fest, dass es sich um eine Landebahn handelte. Im Grunde war das nichts ungewöhnliches, denn Rohstoffe und fertige Produkte des Industrieparkes über die 'Straße' zu transportieren hätte keine Versicherung der Welt abgesegnet. Also blieb nur der Luftweg. Wenn man sich die Landebahn allerdings von oben betrachtete stellte man etwas merkwürdiges fest: Man erkannte die ursprüngliche Landebahn, auf der ein mittleres Transportflugzeug leicht landen konnte. Allerdings wurde die Bahn ausgebaut in Breite und Länge und jetzt würde ein geübter Pilot einen Jumbo Jet dort auf den boden bringen. Und dieser Park machte nicht den Eindruck solche Mengen zu produzieren, die eine solche Landebahn rechtfertigten. Übrigens produzieren, der ganze Park machte einen merkwürdigen Eindruck. Auf den ersten Blick war alles normal: Gebäude, Rohre, Pipelines, Tanks, es sah alles nach einer normalen Raffinerie aus, wie es in der Einöde Russlands nicht ungewöhnlich war, weil es dort immer noch recht große Ölvorkommen gab. Auf den zweiten Blick erkannte man, dass kein Rauch von der Produktion aufstieg, es brannte keine Fackel zum verbrennen überflüssiger Gase, wie sie bei der Raffinerie entstehen. Und es war ruhig, zu ruhig für einen Industriepark dieser Größe. Eigentlich sollte man meinen, dass dieses Gelände nicht mehr genutzt wir, dagegen sprechen aber die Leute, die über das Werksgelände gehen und das Licht, was in den Gebäuden brannte. Außerdem waren an dem Tor Leute postiert, welche wohl den Werkschutz darstellen sollten. Sie waren bewaffnet und wirkten sehr militärisch, allerdings hätte ein Agent oder Spion gleich erkannt, dass es sich um Söldner handelte.

Einer dieser Söldner rieb sich gerade die Hände, während der andere locker dastand und einen Arm auf der Maschinenpistole lehnte, welches er sich umgehängt hatte.

"Verdammt kalt hier!" Fluchte der erste.

"Ich weiß gar nicht was du willst." antwortete der Andere, der sich jetzt auch lieber aufwärmen würde, aber er ließ es sich nicht anmerken "Wir haben doch Sommer und im Sommer ist es meistens Warm."

"Dummschwätzer, erstens ist der 'Sommer' fast vorbei und seit dem Second Impact geht es dann direkt in den Winter über und zweitens sind hier die Höchsttemperaturen im Sommer vielleicht mal 10 Grad über Null."

Er übertrieb schon etwas, dass wusste sein Kollege, aber im Grunde hatte er recht, einen Hitzestich wäre das letzte, was man hier bekäme. Der Söldner blickte gen den Himmel und hielt die Hand vor die blendende Sonne. Die Sonne schien den ganzen Tag und kein Wölkchen war zu sehen, trotzdem wurde es nicht wesentlich wärmer. Da erblickte er was am Horizont, aber er konnte es nicht genau erkennen.

"Schau mal, da ist was in der Ferne, meinst du das ist ein Transportflugzeug?" Fragte der Söldner den ersten und war über die Abwechslung froh. Er konnte das Gejammer von dem anderen nicht mehr hören, davon wurde ihm auch nicht wärmer.

"Meinst Du?" sagte dieser und spähte zum Horizont "Hoffentlich, dann kommt vielleicht etwas Leben hier in die Bude."

Nachdem das Flugzeug näher gekommen war meinte der Zweite: "Der ist aber größer, als die normalen Flieger die zu uns kommen."

"Das ist ein riesen Pott. Der ist genauso groß wie damals der Flieger, der den..."

Weiter kam er nicht, weil ihn der Zweite heftig von der Seite anstieß und ihn dann durchdringlich anschaute.

"Du weißt, dass wir nicht darüber reden sollen!"

"Was ist los? Hast Du schiss?"

"Wir werden hier unverschämt gut bezahlt und eigentlich dürften wir von den Angelegenheiten nichts wissen. Weißt Du noch, wie uns der Alte gebeten hatte, alles zu vergessen, was wir hier ungewöhnliches gesehen haben?"

Er erinnerte sich, bei diesem Gespräch liefe es jedem Anwesenden eiskalt den Rücken hinunter. Der Alte, wie er im allgemeinen genannt wurde, hatte was unheimliches, gefährliches an sich. Ein Blick in seine Augen ließ jeden merken, dass mit dem Alten nicht zu scherzen war. Nach dieser Unterredung kochte die Gerüchteküche nur noch auf kleiner Flamme.

Erst jetzt merkten beide, dass ein Auto angefahren kam und in Kurzer Entfernung zum Tor parkte. Es war ein Standartgeländewagen, der oft in dieser Gegend zu sehen war. Was allerdings aus dem Auto Ausstieg war alles andere als Standart.

Eine Frau stieg aus. Sie hatte eine dickere rote Jacke, einen Rock, der bis mitte Oberschenkel ging, Wanderschuhe, die zum auftreten zwar nicht passten, aber hier unvermeidlich waren, ein Barett und eine Sonnenbrille an. Die Männer erkannten, dass sie eine Traumfigur hatte und hätten sie bestimmt auch gleich angemacht, wenn sie nicht im 'Dienst' gewesen wären.

Die Frau orientierte sich kurz, klemmte eine Mappe unter den Arm und ging auf die zwei Söldner am Tor zu. Schnell waren die Diskussion und das Flugzeug vergessen. Der eine fragte sich inzwischen, wie die Frau es schaffte hier mit einem Rock herumzulaufen, ohne zu erfrieren, doch bevor er seine Überlegungen weiterführen konnte stand sie auch schon vor ihnen und musterte die Männer.

"AUA!!!" fluchte Misato "Verdammte Schlaglöcher."

Jetzt fuhr sie schon seit Stunden über die Straßen in diesem Land und mittlerweile sollte sie eigentlich die schlechten Straßen kennen. Manche Schlaglöcher waren so heftig, dass sie trotz des Geräumigen Geländefahrzeugs mit dem Kopf an die Decke knallte. So wie eben.

'Was tue ich hier eigentlich?' fragte sie sich. Dann erinnerte sie sich wieder an die letzten zwei Wochen, angefangen an dem Tag, an dem die Childs den Angriff gegen Nerv und den Third Impact abgewendet hatten. Oberst Alkher hatte ihr die Situation erklärt.

SEELE hatte einen Alternativplan, wenn der ursprüngliche nicht klappen würde, was er nicht tat. Wenn sie schon nicht den Impact auslösen konnten, so wollten sie wenigsten ihre Macht auf der Erde ausbreiten. Dazu wollte sie die EVA's der 5er Baureihe benutzen. Die neun, die besiegt wurden waren längst nicht alle geplanten, sie waren zu dem Zeitpunkt eben gerade fertiggestellt worden. Wie viele es im nachhinein sind ist noch nicht bekannt, man weiß nur, dass es sie gibt und dass sie bald einsatzbereit sind. Theoretisch würde schon einer dieser EVA reichen und das Militär der Erde hätte keine Möglichkeit ihn aufzuhalten, wie bei den Engeln. Und genau hier kam NERV ins Spiel. Sie waren die Einzigsten, die gegen die EVA's von SEELE bestehen konnten.

Nachdem man wieder einigermaßen Zutritt zum Central Dogma hatte begann man auch gleich mit den Details. Es musste geplant, organisiert und gehandelt werden. Ein großes Problem stellten die eigenen EVAs dar. Es gab nur ein einsatzfähiges Modell EVA01. EVA02 mußte noch reparriert werden, was noch etwas dauern würde. Trotzdem gab es noch das Problem mit der Energieversorgung. Nur EVA01 konnte unabhängig operieren, wegen seinem S2 Organ. "Laß mich mal machen." hörte sie Ritsuko sagen, und erinnerte sich noch ganz genau an das freche Grinsen in ihrem Gesicht. Dieselbe Antwort gab sie, als man sich überlegte, wo man noch einen EVA für Rei herbekommen könnte, einen neuen zu bauen würde zu lange dauern.

Die Piloten stellten diesmal gar kein Problem dar. Als sie von eventuellen neuen weißen EVA hörten, waren sie sofort bei der Sache. Asuka wäre sofort mit bloßen Händen und einem Messer zwischen den Zähnen auf die Kolosse losgegangen. Shinji's Miene verfinsterte sich, man sah im an, dass er zu allem entschlossen war. Rei zeigte äußerlich keine Anzeichen, aber Misato glaubte in ihren Augen ein gefährliches Funkeln erkannt zu haben. Somit waren die Vorbereitungen von NERV aus in vollem Gange, dann war die UN dran.

Brazo Alkher stellte jede Menge Informationen des UN Geheimdienstes zur Verfügung. Wie sich herausstellte kamen diese zum großen Teil von Kaji. Also hatte er für diesen Verein gearbeitet, aber Misato hatte nicht viel zeit um darüber nachzudenken, es gab zu viel zu tun. Oberst Alkher war auch beim UN Geheimdienst, da war sich Misato absolut sicher, er beteiligte sich sehr an der Planung und brachte ein großes Ideenreichtum mit. Der Plan war, die anderen EVAs schon vor ihrer Fertigstellung außer Gefecht zu setzen, deswegen musste auch alles sehr schnell gehen.

Deswegen war sie hier in Russland und fror sich einen ab. Warum sie keine Hose trug verstand sie selbst nicht ganz. Ein weiteres Schlagloch riss sie schließlich aus ihren Gedanken.

Unter übelsten Flüchen sah sie, dass sie sich ihrem Ziel näherte. Sie parkte ihr Fahrzeug beim Tor und machte den Motor aus. Nachdem alles ruhig war ging ihr noch mal die Unterhaltung mit Brazo durch den Kopf. Er war nicht wirklich dafür, dass sie zu diesem Einsatz ging, Erst dachte sie er wäre ein Macho, doch die Reaktion auf die Frage, ob er sich sorgen um sie machen würde bewies ihr was anderes. Endgültig riss sie sich von den Erinnerungen los, packte ihre Sachen, stieg aus dem Auto und ging äußerlich ganz ruhig gebend auf die Söldner zu. Als sie vor diesen Männern stand wurde ihr wieder bewusst wie gefährlich ihre Aktion hier war, doch für einen Rückzieher war es schon längst zu spät.

"Guten Tag, ich bin Major Katsuragi vom NERV Hauptquartier in Tokyo 3. Ich würde gerne den Verantwortlichen dieser Institution sprechen." Stellte sich Misato vor und zeigte gleichzeitig ihren Ausweis, der ihre Aussage bestätigen sollte.

Bei beiden Söldnern gingen gleichzeitig die Alarmsirenen an. Man hatte sie vor UN und NERV Agenten gewarnt und sie hatten den Befehl solch einen sofort zu liquidieren. Doch dieser Fall war etwas anders. Sie war offensichtlich kein Agent, sie hatte sich gleich ausgewiesen und stellte keine Bedrohung dar. Also verstießen sie nicht direkt gegen einen Befehl, wenn sie noch am leben ließen. Trotzdem schauten die zwei Söldner etwas dumm aus der Wäsche. Erst als Misato den Kopf schieflegte und fragend blinzelte reagierte der zweite Söldner.

"Warten sie hier bitte." sagte er so gefasst wie möglich und ging in Richtung Wachhäuschen, von wo aus er den Kommandanten der Anlage anrufen wollte.

Der andere Söldner hatte auch wieder sein Fassung gefunden, stellte sich stramm hin und griff fest nach seiner MP.

Dem Kommandant war überhaupt nicht wohl in seiner Haut. Bis vor zwei Wochen war noch alles prächtig gewesen. Er hatte die Aufgabe diese Raffinerie zu einer EVA Werft umzubauen und war auch fast fertig damit. Dann kam plötzlich Lorenz Kiel alias der Alte vorbei und brachte dieses Monster mit. Es war ein EVA zweifellos, aber es kam so überraschend, er wusste nicht genau, was geschehen war. Der Kommandant bekam lediglich den Befehl diesen Giganten fertigzustellen, so schnell wie möglich. Eine Woche lang ist Kiel geblieben, dann ist er überraschend abgereist. Zuvor hatte er dem Kommandanten noch die Order gegeben, den EVA mit allen Mittel zu beschützen und fertigzustellen. Er dürfe vor seiner Fertigstellung auf keinen Fall in die Hände der UN fallen. Dann gab er ihm noch zu verstehen, dass es nicht gut wäre, wenn der EVA fällt und er noch leben würde.

Der Kommandant hatte alles in seiner Macht stehende getan um das zu verhindern. Die Söldner, verdeckte Wachtürme, die Waffendepots waren randvoll, ein Verteidigungsplan war ausgearbeitet worden usw. Trotzdem war er sich nicht sicher, ob das reichen würde. Das Telefon riss ihn aus den Gedanken und ihm wäre fast das Herz stehen geblieben. Wütend griff er nach dem Hörer, fest entschlossen den Störenfried verbal in den Boden zu stampfen. Kurz bevor er jedoch den Hörer am Ohr hatte entsann er sich eines besseren, es wäre nicht gut für seine Autorität vor den Söldnern, wenn er jetzt jemanden grundlos anschnauzte. So was spricht sich schnell herum.

Stattdessen gab er brummiges "Ja?" von sich und kurz darauf verlor er komplett die Farbe aus dem Gesicht. Nichts desto trotz wusste er, was er zu tun hatte: Befehle geben.

"Passen sie auf die Frau auf, ich bin gleich da. Wenn sie fliehen will halten sie sie mit allen Mitteln fest!"

"Ja Si...." mehr kam nicht aus dem Hörer, weil der Kommandant schon auflegte.

Automatisch fuhr seine Hand zum Mikrophon des Funkgerätes auf seinem Tisch. Er drückte die Sendetaste und Sprach: "Achtung, an alle Posten: Code GELB, ich wiederhole: bis auf weiteres gilt Code GELB!"

Code GELB war die zweitschlimmste Alarmmeldung und hieß soviel wie: Äußerste Gefechtsbereitschaft und Ausschau nach dem Feind halten. Es gab nur noch eine höhere Alarmmeldung: Code ROT, aber da wäre der Angriff gegen den Industriepark schon am laufen.

Jetzt ließ sich der Kommandant in seinen Sessel zurückfallen und ging die letzte halbe Minute seit dem Anruf noch mal durch. Eine einzelne Frau stand vor dem Tor, das war ja nicht das Schlimme, aber sie hatte sich auch noch als NERV Mitarbeiterin ausgewiesen. Alleine der Begriff NERV veranlasste ihn Code GELB auszulösen. Jetzt dachte er noch mal nach: Eine einzelne Frau steh da draußen, was kann sie schon gegen seine 'Festung' ausrichten? Was hat sie vor? Hat sie eine Armee dabei? Das wäre den Beobachtungsposten schon längst aufgefallen und ihm gemeldet worden. Der Kommandant ging noch ein paar Überlegungen durch, kam aber zu keinem logischen Ergebnis. Da griff er abermals zu seinem Funkgerät und gab noch ein paar Befehle durch. Dann stand er auf, griff nach seinem Mantel und verließ sein Büro in Richtung Tor. Unterwegs überlegte er noch die, seiner Meinung nach, geschickteste Vorgehensweise mit dieser NERV Frau.

Misato sah, wie mehrer Soldaten bzw. Söldner irgendwo aus der Anlage Richtung Tor rannten. Einerseits freute sie das, denn die Warterei in der Kälte war nicht mehr zu ertragen, andererseits erhöhte es ihre Nervosität doch sehr, die Lage wurde immer ernster. Die Soldaten stürmten durch das Tor und nahmen Stellung auf. Dann sah sie einen Mann durch das Tor kommen, der wahrscheinlich der Kommandant war. Dieser ging zielstrebig auf Misato zu und blieb kurz vor ihr stehen. Der Söldner, der die ganze Zeit auf Misato aufgepasst hatte nahm Haltung an und salutierte. Der Kommandant erwiderte kurz und nickte ihm zu, das veranlasste ihn dazu sich ein paar Schritte zu entfernen.

"Nun Major..." zu dumm, bei dem Anruf hatte er bei dem Begriff NERV auf so gut wie nichts mehr geachtet, ihm fiel nur noch der Range ein. "...sie wollten mich sprechen?"

Misato lächelte, an dem Aufmarschieren der Soldaten und dem Auftritt des Kommandanten ließ sich leicht erkennen, was für eine Aufruhr ihr Auftreten doch verursachte. In aller Ruhe zückte sie nochmals ihren Ausweis, was das Geräusch von einigen Waffen mit sich brachte, welche entsichert wurde. Sie versuchte nicht darauf zu achten und stellte sich nochmals vor, dann kam sie aber gleich zur Sache:

"Wir, also die UN und NERV, sind darüber informiert, dass diese Anlage hier von der Organisation SEELE betrieben wird. Wie ihnen bestimmt bekannt sein dürfte ist SEELE nach dem Angriff auf Tokyo3 zur Terroristengruppe erklärt worden und ihren Führern wird inzwischen der Prozess gemacht. Weiterhin wissen wir, das sich in dieser Anlage ein Evangelion der Baureihe 5 befindet. Laut Beschluß der UN haben sie mir diesen sofort auszuhändigen und das Kommando auf weiteres an mich zu übergeben."

Während sie sprach überreichte sie dem Kommandanten einige Dokumente, mitunter die schriftliche Anordnung das Kommando an sie abzugeben. Der Kommandant überflog die Dokumente, sie waren echt zweifellos, doch langsam stieg Wut in ihm auf. Er fragte sich, wie naiv die UN sein musste, sie hatten ja keine Ahnung von der Macht von SEELE.

"Die Unterlagen scheinen alle korrekt zu sein, aber gestatten sie mir eine Frage Major: sind sie ganz alleine hierher gekommen?" fragte er schließlich.

"Machen sie Witze? Niemand würde einen neuen Befehlshaber alleine in so eine Gegend schicken. Mein Kollege ist auch auf dem Weg und sollte bald eintreffen."

Beim ersten Teil der Antwort bekam der Kommandant einen Schrecken, er sah vor seinen schon die Truppen der UN aufmarschieren. Beim zweiten Teil wich die Angst doch sehr schnell wieder der Wut. Ein einzelner Mann sollte noch kommen? Er wurde aus der Frau nicht schlau. Selbst wenn der Mann sich eingeschlichen hätte könnte er nur einen geringen schaden anrichten. die Sicherheitsmaßnahmen waren enorm. Dann drehte er schließlich den Kopf und blickte zu einem Soldaten hinüber, der sich gerade den Ohrknopf vom Funkgerät dichter ins Ohr drückte um besser verstehen zu können. Als dieser dann den Blick des Kommandanten bemerkte sah er ihn an und schüttelte den Kopf. Das war die Bestätigung: es war kein Eindringling in der Anlage, an den Vorposten ist auch niemand vorbeigekommen und Truppen währen schon längst entdeckt worden, ob aus der Luft oder über Land. Jetzt war die Selbstsicherheit des Kommandanten wieder entgültig da. Er drehte sich von Misato ab und ging ein paar Schritte von ihr weg. In dieser Zeit überlegte er sein weiteres Vorgehen. Die Anlage war nicht mehr geheim, das war aber nicht tragisch, es gab noch einige davon. Er musste sofort die Evakuierung veranlassen, das war klar und selbst wenn feindliche Truppen jetzt unterwegs währen war die Flucht noch zu schaffen. Was sollte er jetzt bloß mit der Frau machen? An diesen ominösen Kollegen glaubte er mittlerweile auch nicht mehr, er war sich sicher, dass sie ihn nur erwähnt hatte, um ihn unsicher zu machen. Der Schuss ist aber dann vollends nach hinten gegangen. Egal wie er sich jetzt entschied, Befehl war Befehl.

Ein paar Meter weit von Misato weg drehte der Kommandant sich wieder zu ihr um und sagte: "Major Katsuragi, ich danke ihnen für ihre Offenheit. Dennoch möchte ich sie darauf hinweisen, dass ich nicht den Befehlen der UN unterstehe und deshalb die Befehlsgewalt nicht an sie abgeben werde. Leider muß ich ihnen auch mitteilen, dass ich im Bezug auf Personen ihrer Art sehr genaue Befehle habe, an die ich mich exakt halten werde."

Der Kommandant gab ein Zeichen, worauf alle Männer im Hintergrund die Waffen durchluden und in Anschlag nahmen. Dann sprach er weiter: "Es war nicht Klug von ihnen hier alleine zu erscheinen. Und ihr Kollege, sollte er existieren und sich hier herumtreiben, werden wir auch schnell finden und beseitigen. Haben sie noch etwas zu sagen, bevor wir sie exekutieren?"

Misato lächelte und schien einen Augenblick lang zu überlegen. Völlig ruhig sagte sie dann: "Ich finde es schade, dass sie nicht kooperieren wollen. Aber im Grunde kann ich es ihnen nicht verübeln. Es ist eigentlich auch egal, mein Kollege wird in kürze hier sein und dann wird sich einiges klären."

Mit diesen Worten blickte sie nochmals auf ihre Uhr, kniete sich anschließend hin, beugte sich nach vorne und hielt sich die Ohren zu. Der Kommandant hatte schon die Hand gehoben um beim runterlassen den Feuerbefehl zu geben, aber Misatos Stellung ließ ihn verwundert dastehen. Jetzt stieg wieder Panik in ihm auf, er hatte was übersehen. Ein Raketenangriff? Dann würden sie aber den Major mittöten.

Der Kommandant kam zu keiner weiteren Überlegung, denn plötzlich huschte ein Schwarzer Schatten vor seinen Augen vorbei. Bevor er das richtig realisieren konnte bebte die Erde so stark, so dass er Mühe hatte sich auf den Beinen zu halten. Ein kurz darauf folgender heftiger Windstoß hebelte ich dann doch von den Beinen. Das alles war einem riesen Knall gefolgt, was ihn für einige Zeit dann nur schwer hören ließ. Nachdem alles wieder ruhig war versuchte sich der Kommandant wieder aufzurichten, was ihm aber nur langsam gelang. Er hielt sich die Stirn und nachdem er die Augen öffnete, erkannte er aus dem Augenwinkel, dass es den Männern um ihm herum nicht besser gehen konnte. Dann zwang er seinen Blick geradeaus in Richtung des Majors und als er ihn sah erstarrte er. Nicht etwa wegen Misato, sondern wegen dem was dahinter stand. Als er das Bild völlig erfasste sah er einen violetten Riesen mit markanten grünen Streifen. Mit der einen Hand eine Übergroße Axt geschultert und in der anderen Hand ein Gewehr haltend. Auch die anderen Soldaten sahen das und waren ebenfalls starr vor schreck. Niemand erkannte, wie sich hinter dem Riesen ein Flugzeug entfernte, was wohl zweifelsfrei eine NERV Transportmaschine war. Es war dasselbe Flugzeug, was am Anfang die zwei Söldner gesehen hatten.

Tausend Gedanken gingen dem Kommandanten durch den Kopf. Was sollte er jetzt tun? Er hatte alle Mühe die Panik die in ihm aufstieg zu unterdrücken. 'Den Major jetzt noch zu erschießen wäre jetzt wohl nicht angebracht.' Das war der vernünftigste Gedanke den er im Augenblick fassen konnte. Wenn er genauer hingesehen hätte, wäre ihm aufgefallen, dass die Luft zwischen ihm und der Frau leicht flimmerte, ein sicheres Anzeichen für ein AT-Felt.

Das Gehör kam wieder zurück und als er seinen Blick wieder auf den Major richtete hörte er sie sagen: "Darf ich vorstellen: mein Kollege."

Kommentar des Autors (also ich :)

So endlich ist diese Geschichte abgeschlossen und ich gratuliere denen, die bis hierher durchgehalten haben. Mir persönlich ist es eine Genugtuung ein anderes End of Evangelion verfasst zu haben, denn die Originalversion gefällt mir überhaupt nicht. Ich gebe zu, das ist nicht die Beste EVA FF, aber ich bin trotzdem mächtig stolz drauf. Für Anmerkungen, Lob, Verwünschungen usw. also kurz gesagt Kritik bin ich immer offen.

Wie gesagt ist die Geschichte in sich abgeschlossen hat aber ein offenes Ende. Sollte es Interesse geben die Geschichte weiterzuführen (die Hoffnung stirbt zuletzt, oder?) dann teilt es mir bitte mit, ich bin zu fast jeder Schandtat bereit :).

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