Am nächsten Morgen wachte Inaeè zuerst auf und machte Frühstück. Als die Sonne voll aufgegangen war, setzten sie ihren Weg fort und nach zwei Tagen erreichten sie schließlich Bruchtal.

Die beiden Freundinnen wurden schon erwartet. Ein Elbenmädchen mit dunklen Haaren und einem wunderschönen Gesicht empfing sie. "Willkommen im Bruchtal! Ich habe schon gehört dass ihr kommt. Ich bin Arwen Abendstern!", begrüßte sie die beiden. Inaeè und Isàdria reichten Arwen ihre Hände. "Ich bin Isàdria und das ist Inaeè. Wir kommen vom Düsterwald.", fing Isàdria an. Inaeè redete weiter: "Wir wollten wissen ob hier vier Hobbits und jemand der sich Streicher nennt vorbeigekommen sind." Arwen blickte die beiden überrascht an: "Woher kennt ihr Streicher und die Hobbits?" "Wir haben von ihnen gehört!", antwortete Isàdria knapp und das genügte Arwen. "Kommt mit! Ihr seid erschöpft. Ruht euch heute Nacht bei uns aus und Morgen erkläre ich euch alles was ihr wissen müsst.", sagte Arwen und führte die beiden Mädchen in ein Zimmer. "Hier könnt ihr schlafen." Isàdria und Inaeè ließen sich in ihre Betten fallen und schliefen sofort ein.

Früh am nächsten Morgen redeten die beiden mit Arwen und erfuhren alles über den Ring und die neun Gefährten. "Jetzt sind sie in Richtung Lothlorien unterwegs. Wenn ihr euch beeilt könnt ihr sie noch einholen.", meinte Arwen und griff nach Isàdria Hand: "Bitte werft ein Auge auf Aragorn." Isàdria und Inaeè nickten und stiegen in ihre Sättel. Mit einem letzten Händedruck ritten sie wieder los. Diesmal in Richtung Lothlorien.

Die beiden Freundinnen hatten schon fast den Berg erreicht, als Inaeè plötzlich stoppte. Isàdria drehte sich fragend zu ihr um: "Was ist denn los?" Inaeè blickte sich um und wandte sich dann der Elbe zu. "Was genau haben wir jetzt vor?" Isàdria schien leicht irritiert zu sein: "Wir folgen den neun Gefährten!" "Und was ist wenn wir sie gefunden haben?", wollte Inaeè wissen. Die Elbe griff sich an den Kopf: "Zum Glück habe ich dich Inaeè! Sie dürfen uns auf keinen Fall sehen! Wir müssen sehr vorsichtig sein!" Der Lockenkopf lächelte und nahm einen Schluck aus ihrer Wasserflasche. "Du hast zwar meine Frage noch nicht richtig beantwortet aber ich glaube dass du mir sagen willst, dass wir den Gefährten folgen werden und ihnen helfen den Ring zu zerstören?" Isàdria nickte: "Hast du eine bessere Idee?" Inaeè seufzte: "Eine andere Idee bringt mir auch nichts. Du lässt dich ja doch nicht von deinem Vorhaben abbringen, so dickköpfig wie du bist!" Die Elbe grinste triumphierend, doch dann fiel ihr etwas ein: "Was, wen sie uns doch entdecken? Sie werden es nie zulassen, dass Frauen ihnen helfen!" Inaeès Augen wurden groß: "Oh nein! Da mache ich nicht mit!!!" "Was bleibt uns denn anderes übrig als uns als Männer zu verkleiden?", meinte die rothaarige Elbe und stieg von ihrem Pferd herunter. Inaeè folgte seufzend.

Die Mädchen wickelten ihre Mäntel so um ihren Körper, dass man ihre Figuren nicht mehr genau sehen konnte. Inaeè band ihre Haare zu einem Knoten zusammen und versteckte ihn unter einem Hut. Isàdria flocht ihre Haare zu einem Zopf und ließ nur ihre Strähnen herunterhängen. Außerdem schmierten die beiden etwas Erde auf ihr Gesicht um nicht ganz so weiblich und zierlich zu wirken.

Kurz vor Sonnenuntergang fanden sie endlich was sie suchten. "Da vorne sind sie.", flüsterte Isàdria und sprang von ihrem Pferd herunter. Inaeè tat es ihr gleich und band die Pferde fest. Gemeinsam beobachteten sie die neun Gefährten, die gerade dabei waren ihr Lager auf zu schlagen. "Der alte Mann da drüben muss Gandalf sein.", murmelte Isàdria. Inaeè nickte: "Und die vier beim Feuer sind die Hobbits. Ich habe noch nie andere Hobbits gesehen." Isàdria zeigte auf einen groß gewachsenen Mann mit helleren Haaren: "Wer ist das?" "Das ist Boromir. Sein Vater ist ein Fürst. Und der Mann neben ihm muss Aragon sein. Er sieht wirklich nett aus.", antwortete der Lockenkopf. Da dämmerte es der Elbe: "Ich sehe den Zwerg, aber einer fehlt noch. Jetzt sind es nur acht." Die beiden Freundinnen sahen sich an. "Der Elb!" In einem Gebüsch ihnen gegenüber raschelte es und ein schlanker junger Mann mit langen blonden Haaren tauchte auf.

"Da bist du ja Legolas! Hast du irgendetwas Verdächtiges gefunden?", begrüßte Aragon den jungen Elben. Legolas schüttelte den Kopf.

Isàdria und Inaeè atmeten auf und richteten sich wieder auf. "Dann sind ja alle beisammen. Wir sollten jetzt auch schlafen gehen.", meinte Inaeè und ging zu ihrem Lager. Doch sie passte nicht auf und stand versehentlich auf einen Ast. Isàdria zuckte zusammen und blickte Inaeè erschrocken an. In diesem Moment wurde auch schon ein Alptraum war. "Was war das!?!", fragte Legolas und schlich in die Richtung der Mädchen. "Oh, oh! Versteck dich!", war Isàdrias einziger Kommentar und die beiden gingen hinter den Bäumen in Deckung. Eine Sekunde später sprang auch schon Legolas, dicht gefolgt von Frodo, Aragon und Boromir, aus dem Gebüsch. Die Männer näherten sich den Mädchen mehr und mehr. Beide hielten ihren Atem an und warteten darauf entdeckt zu werden, doch Gandalf rettete sie. "Kommt zurück! Das war sicher nur ein Tier!" Mit einem letzten Blick auf die Bäume gingen sie wieder ins Lager zurück und die Mädchen rannten lautlos in ihr Lager.

Was sie nicht merkten war die Tatsache, dass Legolas sich noch einmal umgedreht hatte und sah wie sie flohen. Starr stand er auf der Lichtung der Gefährten und versuchte verbissen sich daran zu erinnern, woher er diese Bewegungen kannte.

A/N ein Zuckerl' für den armen Autor!?!