Happy Birthday Yohji – Teil 7

Yohji leitete die anderen sechs in den eigentlichen Clubraum. Dieser bot Platz für ca. 200
Gäste, von denen aber noch längst nicht alle anwesend waren.
Sie betraten den Raum in der Nähe der Bar, die fast den kompletten linken Teil des Clubs
einnahm. Davor waren einige Tische und Stühle angeordnet. In der hinteren linken Ecke
waren im schwachen Licht noch ein paar Kuschelecken zu erkennen, auf denen sich die Gäste
deutlich anderen Dingen hingaben, als die Gäste an den Tischen.
Den Großteil des Clubs nahm die Tanzfläche ein, die gelegentlich durch Podeste unterbrochen
wurde, in deren Zentrum sich Stangen befanden. Und an eben diesen räkelten sich schlanke,
athletische und eingeölte Körper im Takt der Musik.

Die kleine Geburtstagsgesellschaft entschied sich für eines der Kuschelsofas. Sehr zum
Gefallen von Yohji und Schuldig, die sich bei den Aktivitäten der um sie herum sitzenden
Personen noch ein paar Anregungen holten wollten.
Dafür allerdings zum Missfallen von Nagi, Omi und Crawford. Denen war die Angelegenheit
von Sex in der Öffentlichkeit doch sehr peinlich. Wobei der Amerikaner in Gedanken immer
noch Mordversuche an Schuldig beging. War der doch dafür verantwortlich, dass er jetzt in
diesen Shaps herumsitzen musste.

Bei ihrem gestrigen Besuch hatten Yohji und Crawford den Besitzer des Clubs davon
überzeugen können, ihnen den ganzen Abend über die Getränke zu spendieren. Von diesem
großzügigen Angebot machten die sieben nun auch ausgiebig Gebrauch.
Ein sehr knapp bekleideter Kellner nahm ihre Bestellungen auf und kam wenig später mit
einem Tablett voller bunter und alkoholischer Mixgetränke zurück.
„Auf einen feuchten" Yohji zwinkerte Omi zu „und sehr fröhlichen Abend. Kampai." Der
ältere Blondschopf erhob sein Glas und stieß mit seinen Freunden und Schwarz an. Es war ja
nicht so, dass er die drei verbliebenen Mitglieder von Schwarz hasste, aber Freunde waren sie
noch lange nicht.

Während die Anderen ihre Drinks munter schlürften, hielten sich Ken und Aya etwas zurück.
Sie hatten erst in den frühen Abendstunden ihren Kater von gestern überwinden können und
waren gegenwärtig noch nicht bereit, einen weiteren zu riskieren. Also rührten sie ziemlich
lustlos in den Gläsern herum und beobachteten derweil die Tanzfläche.
Das Publikum war eine bunte Mischung aus Männern und Frauen, wobei fast alle Pärchen,
die sie tanzen sahen, gleichgeschlechtlich waren.
Vermutlich war das einer der Gründe, warum sich Yohji für diesen Club entschieden hatte.
Das durchschnittliche Alter lag bei Anfang bis Mitte zwanzig. An der Tür musste es wohl so
etwas wie eine Gesichtskontrolle geben, denn die hier versammelten Gäste sahen durch die
Bank weg sehr gut aus. Wenigstens würde sie selbst dann nicht so sehr auffallen.

Schuldig setzte seinen Drink ab und wandte sich an Yohji. „So Süßer. Was hast du denn für
heute Abend so geplant?"
Der Gefragte trank erst mal in aller Gemütlichkeit fertig, ließ dabei seinen Blick durch den
Club streifen. Er blieb mit den Augen an einer der Stangen auf den Plattformen hängen.
Ursprünglich hätte er sehr gerne Aya dort tanzen sehen, doch nachdem er Crawford gesehen
hatte, konnte er sich diesen wesentlich besser dort vorstellen.
Schuldig fing diesen Gedanken auf, formte in seinem eigenen Geist Bilder von dem
Amerikaner, wie er an dieser Stange tanzte. Er konnte sich nicht zurückhalten und sandte dem
Dunkelhaarigen auch sofort diesen Gedanken.
Wütend knallte Crawford seinen Drink auf den Tisch. „Hast du sie noch alle? Erst sorgst du
dafür, dass ich in diesem" eine wilde Handbewegung folgte „Teil hierher kommen muss und
jetzt soll ich da vorne auch noch tanzen? Spinnst du?" Er beendete seinen Wutausbruch und
wandte sich komplett von dem Deutschen neben ihm ab.

Durch die Aufregung am Tisch, hatte auch Aya seine Aufmerksamkeit von den Tanzenden
abgezogen und sie wieder ihrer kleinen Gesellschaft gewidmet. Crawford dort draußen, der
die restlichen Gäste anheizen sollte? Er würde eine Menge dafür geben, wenn er das sehen
konnte.
Schuldig zog bei diesem Gedanken eine Augenbraue hoch. Wenn Aya so wild darauf war, das
zu sehen, dann konnten sie vielleicht mit Crawford einen Deal schließen.
„Braaaaddleyyyyy" Schuldig lenkte das Interesse des Amerikaners auf sich. „Wenn ich
zusammen mit deinem Lieblingskätzchen dort vorne auf der Bar eine nette Show vorlege,
können wir dich damit überreden für uns zu tanzen?"
Aya schaute für einen Moment verwirrt, als er begriff, dass es hier gerade auch um ihn ging.
Er und Schuldig sollten also auf der Bar... hmm... Wie hatte er es genannt? Eine Show
vorlegen? Vermutlich mehr oder minder mit sexuellen Andeutungen gespickt. Er zuckte mit
den Schultern. Für ihn war das nichts Besonderes mehr. Zu oft hatte ihn Yohji in derart
verfängliche Situationen gebracht, als dass er deswegen in Panik geraten würde. Er blickte
vielmehr interessiert zu Crawford und wartete auf dessen Antwort.

Der Amerikaner ließ sich Zeit damit. Er selbst hatte Aya und Schuldig noch nie live und in
Action gesehen. Aber er hatte die beiden schon getrennt unter sich gehabt und wenn sie ihr
Potential auf einer Bühne vereinigen würden, dann wäre der ganze Club anschließend am
Kochen. Er selbst sicherlich auch. Und wenn die Rotschöpfe ihn so in Stimmung versetzen
konnten, dann war er auch bereit dazu, sich vor allen anderen zum Affen zu machen.
Schlussendlich nickte er und erklärte damit seine Zustimmung zu diesem Plan.

„So Kätzchen, dann wollen wir doch mal." Schuldig stand auf und hielt Aya seine Hand hin.
„Jetzt? Gleich?" Er hatte nicht erwartet, dass dieses Vorhaben sofort in die Tat umgesetzt
werden sollte. Eigentlich war es ihm aber auch egal. Um so schneller würden sie einen
Crawford sehen, der sich an einer Stange räkelte und seinen Po verführerisch bewegte. Nicht,
dass irgendjemand je dieses Hinterteil bekommen würde. Sie hatten es schon mehrfach
versucht, waren aber immer am starken Willen des Dunkelhaarigen gescheitert. ‚Mein Arsch
bleibt Jungfrau' war seine Devise und dabei sollte es auch bleiben. Zumindest, wenn es nach
ihm ging.

Gemeinsam machten sich die beiden Rothaarigen auf in Richtung Bar. Die Verbliebenen
überlegten kurz, ob sie von ihren Sitzplätzen aus auch noch etwas sehen konnten. Da diese
Frage leider mit einem klaren „Nein" beantwortet werden musste, folgten sie Aya und
Schuldig zur Bar und nahmen an einem der Tische davor Platz.
Yohji beugte sich zu Crawford herüber und brachte diesen mit seiner Frage völlig aus dem
Konzept. „Weißt du, was mich so irritiert? Du regst dich ständig über die Shaps auf. Aber sie
passen dir wie angegossen, also müssen es deine sein. Nun frage ich mich, warum du die
überhaupt hast, wenn du sie nicht anziehen willst?"
Der Angesprochene sagte erst mal gar nichts. Die einfachste und ehrlichste Antwort wäre ja,
dass er sich das Teil zugelegt hatte, weil es ihn geil machte, wenn er darin herumlief. Zu
Hause. Nicht in der Öffentlichkeit. Und es brachte verdammt viel Spaß, wenn man sie anhatte
und Aya sich dann vor ihm hinkniete und ihn leer saugte. Doch diese Einzelheiten brauchte
Yohji nicht zu wissen. Also beschränkte er sich bei seiner Antwort auf ein „Die waren nur für
den Hausgebrauch gedacht" und ließ es dabei bewenden.
Der Blondschopf zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts weiter. Und Crawford war
momentan nur froh, dass der Tisch seine Lendengegend verbarg. Der Gedanke an Aya hatte
ihn recht schnell hart werden lassen.

Fast zeitgleich mit diesem Gedanken kletterten Aya und Schuldig auf die Bar. Der Tresen war
über einen halben Meter breit, die Gefahr herunterzufallen bestand also nicht unmittelbar,
auch wenn sie etwas aufmerksam sein mussten. Da beide aber nicht sonderlich viel getrunken
hatten, waren ihre motorischen Fähigkeiten noch vollkommen intakt.

Sie standen sich in einem Abstand von circa einem Meter gegenüber. Das Lied, was jetzt
einsetzte, hatte zwar einen harten Beat, war aber nicht zu schnell. Sie grinsten sich noch kurz
an, hatte doch Schuldig Aya in den vergangenen zwei Minuten klar gemacht, wie er sich das
Ganze vorstellte. Sein Kätzchen hatte problemlos eingewilligt.

Es begann mit einem harmlosen Tanz, zwar passte zwischen die beiden kein Blatt Papier
mehr, doch mehr geschah erst mal nicht. Schuldig beugte sich herab, knabberte etwas an Ayas
Hals herum und hinterließ einen Knutschfleck.
Der Malträtierte stieß den Deutschen von sich und wandte sich zum Gehen ab, eine kräftige
Hand hielt ihn jedoch davon ab. Aya drehte sich wieder um und sah einen Schuldig, der vor
ihm kniete und um Verzeihung anflehte.
Doch so leicht würde er ihm nicht verzeihen. Mit wenigen Gesten – da ihre Worte ohnehin
durch die Musik übertönt werden würden – machte Aya Schuldig klar, was er von diesem
Knutschfleck hielt. Sehr wenig bis gar nichts.

Mittlerweile waren auch andere Gäste des Clubs auf die beiden Schauspieler auf dem
Bartresen aufmerksam geworden und sammelten sich in einem lockeren Halbkreis um die
Bar. Die verbliebenen Mitglieder von Weiß und Schwarz freuten sich über ihren Platz an der
Sonne und darüber, dass ihnen niemand im Weg stand und damit die Sicht nahm.

Schuldig bettelte weiterhin und brachte per Pantomime zum Ausdruck, dass er alles tun
würde, wenn Aya ihn wieder in seine Gunst aufnahm. Schließlich gab das rothaarige
Kätzchen doch nach und zog Schuldig zu sich nach oben. Es begann mit einem heftigen Kuss,
der Schuldig alle Sinne raubte. Er hatte Aya schon einige Mal im Bett gehabt, doch geküsst
hatten sie sich noch nie. Nicht auf den Mund.
Ayas Zunge musste nicht lange um Einlass bitte, als sie über Schuldigs Lippen strich. Der
Deutsche öffnete seinen Mund und nahm von Aya, was er bekommen konnte. Von außen war
der Kampf, den sie anschließend austrugen nicht sichtbar, doch die beiden waren
unnachgiebig. Versuchten, in die Mundhöhle des Anderen zu gelangen. War doch ein Kuss
vergleichbar mit der Entscheidung, wer nun Seme und wer Uke sein würde.

Aya brachte etwas Abstand zwischen sie und nestelte an der Verschnürung von Schuldigs
Weste herum. Glitt mit seiner Hand unter selbige und reizte die Brustwarzen seines
Gegenüber. Er genoss die Folgen, die sein Tun auslöste. Spürte, wie sich die Lendengegend
von Schuldig erhärtete und der Deutsche sich noch dichter an ihn heranschob.
Aya selbst wurde durch diese intime Nähe auch erregt und unter seiner Hose zeichnete sich
die Erektion ebenfalls ab. Glücklicherweise konnten die Zuschauer dieses nicht sehen, waren
Schuldig und Aya doch fast zu einer Person verschmolzen.

Schuldigs Hände fanden ihren Weg zu Ayas Po und umfassten diesen herzhaft. Er hob den
schlanken Körper vor ihm hoch. Wie besprochen schlang Aya seine Beine um Schuldigs
Hüften und rieb sich an ihnen, während der Mann mit dem flammend roten Haar sein Becken
bewegte. Man konnte wirklich glauben, die beiden hätten gerade Sex, wenn nicht ihre Hosen
im Weg gewesen wären.

Aya wurde wieder abgesetzt, ging auf die Knie und beugte sich nach hinten. Nun war die
Wölbung seiner Hose für alle ersichtlich. Schuldig kniete sich ebenfalls hin, nur beugte er
sich nach vorne über, sein Gesicht genau in Ayas Schritt. Die Hände neben dem Becken des
Mannes vor ihm abgestützt, bewegte der Deutsche seinen Kopf leicht auf und ab – imitierte
damit die Bewegung, die er ausführen würde, wenn er Aya mit dem Mund befriedigen würde.

Auch ohne dass sie sich gegenseitig berührten, nahm ihre Erregung stetig zu. Die
Bewegungen wurden fahriger, ließen den Zuschauer glauben, dass sie sich tatsächlich einem
Höhepunkt näherten. Ayas hob sein Becken im Rhythmus zur Musik. Tat so, als ob in
Schuldigs Mund stoßen würde. Immer schneller hob und senkte sich der Kopf von Schuldig,
bis Aya schließlich zum letzten Mal zuckte und so tat, als ob er kommen würde.

Er ließ sich nach hinten wegfallen, Schuldig richtete seinen Oberkörper auf. Sie spielten zwar
eine Erschöpfung vor, doch in ihrem Inneren sah es ganz anders aus. Sie sehnten sich
dringend nach einer kleinen Kabine auf dem Klo, wo sie ihre Erregung gegenseitig abbauen
konnten.
Unter tosendem Applaus kletterten sie vom Tresen und verschwanden nach hinten. Doch
zuvor sandte Schuldig Crawford die Warnung, ja nicht ohne sie zu beginnen.

TBC.