Neue Freundschaft
Sie saßen nun schon eine halbe Stunde in dem Büro vom Dumbeldore, er hatte Hermine mit einem Blick zu verstehen gegeben, dass sie solange bleiben konnten wie sie wollten und hatte sich diskret zurückgezogen. Zuvor hatte er Draco erklärt, dass es bis jetzt niemand wissen dürfte und sie beide zu Stillschweigen verpflichtet.
In der halben Stunde des Schweigens hatte Hermine Draco ausgiebig betrachtet, er sah abgemagert aus, hatte dunkle Ringe unter den Augen, bei genauer Betrachtung wirkte er längst nicht so cool wie er immer vorgab zu sein. Es musste ein Schlag für ihn gewesen sein, er hatte seinen Vater erst an Askaban verloren und nun an den Tod.
"Scheiße!" Draco schlug so unerwartet mit der Faust auf den Tisch das Hermine ein leiser Schrei entwich. "Warum? WARUM?!" er brüllte die Frage nur so heraus. "Warum wusstest du gottverdammtes Schlammblut davon? Ausgerechnet du! Hättest du es nicht verhindern können?" "Nein, ich hätte es nicht verhindern können, ich wusste nur, dass etwas schreckliches passieren würde. Nicht was. Und warum ausgerechnet ich es wusste kann ich dir nicht sagen, ich weiß nur, dass es mir Leid tut, aber ich weiß auch das du kein Mitleid brauchst, egal von wem es kommen würde. Draco Malfoy, ich weiß das es dich hart getroffen hat, das du deinen Vater geliebt hast, trotz allem was er getan hat. Ich weiß das du auf Dumbeldores Seite stehst und ich weiß das ich versuchen möchte für dich da zu sein." Sie hatte nichts auf seine Beleidigungen gegeben, warum auch? Es war nichts als Trauer, sie wusste das er ihr vertraute, sie verstand ihn. "Es tut so weh, er war immerhin mein Vater." Draco hatte Tränen in den Augen, er hatte sie nicht so anschreien wollen, doch er wusste nicht wie er mit seinem Schmerz umgehen sollte. Hermine stand langsam auf und kniete sich vor ihm hin. "Draco, du darfst ruhig weinen. Wein so viel du willst." Er sah sie mit einem seltsamen Ausdruck an, Trauer, Angst, Wut, Enttäuschung und Hoffnung lagen darin. Dann brach es aus ihm hervor, er fing an heftig zu schluchzen und er merkte das es eine Befreiung für ihn war, er konnte Hermine vertrauen, auch wenn sie ein Muggel war, sie würde niemanden etwas erzählen.
"Hermine, wo bist du gewesen?" Harry sah sie fragen an. Hatte seine beste Freundin doch tatsächlich den ganzen Unterricht verpasst, und Snape hatte nichts gesagt, man solle ihr nur ausrichten, dass er sie gerne noch sprechen würde. "Snape lässt dir ausrichten, dass er dich gerne noch sprechen würde." Schnurstracks lief sie in den Kerker runter, Harrys Frage, wo sie denn gewesen sei ignorierte sie einfach. Sie konnte es ihm nicht sagen und wollte es auch nicht. Er hätte den Abend noch genug Zeit sie zu löchern, bis dahin brauchte sie eine perfekte Ausrede. Etwas ausser Atem kam sie vor Professor Snapes Büro zum stehen, sie atmete tief durch, klopfte und trat nach einem "Herein." ein. "Guten Abend Professor. Sie wollten mich sprechen?" sie schaute ihn fragend an. "Ich habe erfahren wo sie heute waren und was geschehen ist, auch habe ich erfahren das Dumbeldore mir nicht zugetraut hat es Mister Malfoy zu sagen ... warum durften sie mit? Dumbeldore meinte, sie sollten es mir selber sagen." Erwartungsvoll blickte er sie an. "Ich wusste das etwas passieren würde, nur hatte ich bis zum Frühstück keine Ahnung was es war. Doch dann sah ich wie Dumbeldore eine Hand auf Dracos Schulter legte ... da wusste ich was geschehen war." Betreten richtete sie ihren Blick gen Boden, sie wollte nicht noch anfangen zu weinen. "Sie sind sehr tapfer Miss Granger, alle Achtung. Sie verdienen meinen Respekt. Ich habe große Achtung vor ihnen" Hatte Snape ihr wirklich gesagt, das er sie achtete, dass konnte sie einfach nicht glauben. "Bitte ... sie ..." "Ja, ich mag ihnen zwar wie ein Ekel vorkommen, aber auch ich bin letztendlich ein Mensch, auch wenn's schwer zu glauben ist." Er unternahm den Versuch eines schwachen Lächelns, es gelang. Hermine war angenehm überrascht, nickte zum Abschied und verließ den Kerker.
"Jetzt aber, Hermine, wo warst du?" Harry hatte sich diesmal Verstärkung geholt, Ron und Ginny schauten sie, wie Harry neugierig an. "Es war nichts Weltbewegendes, ich hatte nur eine Unterredung mit Dumbeldore, es ist schließlich das letzte Jahr und er wollte von mir wissen wie meine Zukunftsaussichten aussehen würden, wie ich mit meiner Fächerwahl zurechtkomme ... und ..." sie holte tief Luft, tat so, als ob es ihr schwer fiele weiter zu berichten und meinte dann "Er hat mir ein unglaubliches Angebot gemacht, er hat mir vorgeschlagen nach Durmstrang zu gehen, da ich dort eine bessere Ausbildung in Verteidigung gegen die dunklen Künste machen könnte." Insgeheim dankte sie Professor Snape, der ihr nachgelaufen war um ihr zu sagen, was sie den anderen sagen sollte. Sie hätte vermutlich nicht mehr die Kraft dazu gehabt. "Oh ... und?" Ginny sah ihre Freundin besorgt an. Diese schüttelte jedoch nur den Kopf, sie wollte nicht noch mehr lügen. "Aber weswegen hat das den ganzen Tag gedauert?" Ron meldete sich zu Wort. "Na ja, ich war mir nicht sicher und so hat man mich freigestellt und ich bin ein wenig durch die Gegend gelaufen." "Jetzt wäre nur noch interessant zu wissen wo Draco das Aas war, der war wohl auch den ganzen Tag nicht da." "Ron, halt einfach die Klappe. Lass ihn endlich in Ruhe. Wie oft soll ich dir das noch sagen?" Aus Hermines Augen schossen eiskalte Blitze. Dieser senkte den Blick und meinte nur kurz "Nacht.", stand auf und machte sich auf den Weg in seinen Schlafsaal. "So Harry, und wir gehen jetzt noch dein Problemthema durch." "Danke Hermine." Er zog Ginny zu sich, gab ihr einen zärtlichen Kuss und meinte "Wie wär's, heute eine Nachtwanderung durch die Schule mit meiner Prinzessin?" die angesprochene Prinzessin nickte erfreut und verschwand dann ebenfalls in ihrem Schlafsaal.
Hermine und Harry hatten sich, wie auch den Abend zuvor zwei Stunden lang durch den Stoff gearbeitet und als die Braunhaarige in ihr Bett fiel wollte sie nur eins, ihre Ruhe. Es passte ihr ausgezeichnet das Ginny bald gehen würde. Sie lächelte ihrer Freundin kurz zu und tat dann so als ob sie schlafen würde, was allerdings teilweise misslang, da sie wirklich einschlief.
Am nächsten Morgen beim Frühstück war Hermine ungewöhnlich wortkarg, auch das Essen rührte sie kaum an. "Alles in Ordnung mit dir?" Ginny sah ihre Freundin besorgt an. "Ja ja, nur keinen Hunger." unauffällig blickte sie in Dracos Richtung, auch er rührte das Essen vor sich nicht an. Es schien fast so, als ob er nichts wahr nehmen würde. Doch plötzlich blickte er hoch und ihre Blicke trafen sich. Er deutete mit den Augen auf den Ausgang und Hermine verstand, sie nickte kaum merklich in seine Richtung. "Ich geh dann schon mal, ich werd mich noch ein wenig in die Bibliothek setzten und lernen."
In der Vorhalle wartete sie einen Moment, bis sie sah das Draco auch kam. Dann setzte sie sich in Richtung Keller in Bewegung, er sah sie und folgte ihr in einigem Abstand. Sie betrat das Klassenzimmer und kramte einige Zutaten, für den Versuch der gestrigen Stund heraus. Leise trat der Blonde in den Raum und blickte in zwei nussbraune, warme Augen. "Danke." flüsterte er. "Bedank dich nicht, es war selbstverständlich, das habe ich dir gestern schon gesagt. Fühlst du dich ein wenig besser?" sie kannte die Antwort auf die Frage, doch sie hatte die Hoffnung, es würde ihm wenigstens ein klein wenig besser gehen. Stumm schüttelte er den Kopf. "Komm, du kannst mir bei dem Versuch helfen. Schließlich sollten wir für Snape den Stoff nachholen, auch wenn du das nicht bräuchtest." Ein Hauch von einem Lächeln stahl sich in sein Gesicht, jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde, so dass Hermine nicht sicher war ob er wirklich gelächelt hatte.
Am Nachmittag saßen Ginny, Ron und Harry am Kamin und büffelten fleißig für die Prüfungen. Sie hatten keine andere Wahl als sich jetzt schon darauf vorzubereiten, Ginny musste zwar nicht so viel lernen wie Ron und Harry doch es reichte allemal.
Während die drei dort so saßen brachte Ron das Thema mal wieder auf Draco. "Ich versteh echt nicht warum Herm, ausgerechnet Draco verteidig. Dabei sage ich doch nur die Wahrheit, am Ende kommt es noch so weit, dass er ihr bester Freund wird." Er rümpfte die Nase. "Ron, meinst du nicht, dass du es langsam übertreibst? Sein Vater sitzt in Askaban, dass kann selbst jemanden wie ihn nicht kalt lassen." äußerte sich nun Harry zu dem Thema. "Bruderherz, manchmal bist du ein wenig zu Gefühlskalt. Was würdest du denn tun wenn Dad in Askaban säße?" "Gefühlskalt? Gefühlskalt nenne ich es, wenn jemand Menschen ermordet ohne Reue, so einer wie Lucius Malfoy hat es verdient. Dad könnte gar nicht so tief sinken." "Ron du bist ein Idiot. Du solltest es doch auch nur mal annehmen, damit du die Situation verstehst." Ginny seufzte leicht genervt auf.
Als Hermine den Gemeinschaftsraum betrat, saßen die drei immer noch über ihren Büchern, hin und wieder lieferten sie sich eine Diskussion über Malfoy, wobei Ron kläglich verlor, langsam aber sicher fühlte er sich verraten von seinen Freunden. "Harry, könnte ich dich mal bitte unter vier Augen sprechen?" "Klar." Hermine und Harry setzten sich in die andere Ecke des Gemeinschaftsraums. "Worum geht's?" "Um Gregor. Hast du was rausgefunden?" Harry druckste leicht rum bis er schließlich meinte "Ja, aber es wird dir nicht gefallen." Und so erzählte Harry ihr alles, was er über Gregor in Erfahrung gebracht hatte. Gregor sollte allen Angaben nach, ein wirklich mieser Typ sein, der die meisten Mädels benutze. Es sollten sogar Wetten laufen, wie lange es dauern würde bis er Hermine soweit hatte. Diese konnte es einfach nicht fassen, alles Blut war ihr aus dem Gesicht gewichen. Sie schluckte schwer, zwang sich aber ruhig zu bleiben. "Danke für die Auskunft." Sie erhob sich und marschierte auf ihr Zimmer. Dort angekommen setzte sie sich ans Fenster und schweifte mit ihren Gedanken ab.
"Minchen, alles okay?" Ginny legte ihrer Freundin eine Hand auf die Schulter. "Hmm ..." Ginny begriff, ihre Freundin wollte nicht darüber sprechen, das hatte sie zu akzeptieren, sie vermutete jedoch, das es um Gregor ging. Zum Teil hatte sie damit auch Recht, allerdings beschäftigte sich Hermine auch mit Draco. Sie konnte immer noch nicht verstehen, wie es hatte passieren können, dass sie bei Gregors Kuss an ihn gedacht hatte. Die beiden verstanden sich mittlerweile sehr gut. Seit dem er sich gestern bei ihr ausgeweint hatte war ihr Verhältnis viel entspannter. Zwar behandelte er sie vor allen anderen wie Luft, doch ließ er keine Beleidigungen mehr fallen. Waren sie alleine so kamen sie gut miteinander aus, unterhielten sich oder schwiegen gemeinsam.
"Hermine." Gregor kam auf sie zu und wollte ihr einen Kuss auf die Wange geben, sie hatten gerade Arithmantik zusammen gehabt, jedoch hatte sie kein Wort mit ihm gewechselt. "Was?" sie trat ihm kühl und selbstbewusst gegenüber. "Wie wäre es mit einem Picknick. Vielleicht bist du dir ja über deine Gefühle klar geworden." "Oh ja, das bin ich. Ein Picknick ist eine gute Idee." Sie lächelte ihn gespielt glücklich an, er bemerkte davon jedoch nichts. Sie wollte es ihm irgendwie heimzahlen, vielleicht würde ihr was einfallen, ansonsten würde sie ihm einfach die ganze Wahrheit ins Gesicht sagen, am besten wäre natürlich beides.
In einer Nische stand Draco und hatte alles gehört, Hermine wollte sich also mit diesem Ravenus treffen, sie schien anscheinend naiver zu sein als er geglaubt hatte. Auch er würde bei dem Treffen in der Nähe sein, sie hatte viel für ihn getan, ja, er mochte sie, dieser Gedanke war zwar ziemlich beängstigend, doch er war auch nicht zu ändern, er würde sie schon von Ravenus fernhalten.
"Gregor, bin ich etwa zu spät?" entschuldigen kam Hermine auf ihn zu. "Aber nein, ich bin zu früh, kein Grund zur Panik. Setzt dich doch, das Wetter ist einfach herrlich." "Wenn du das schon sagst." Sie nahm seine Hand. "Hast du uns einen Picknickkorb fertig gemacht?" sie deutete auf einen Korb der mit einem Tuch verdeckt war. Er nickte und nahm das Tuch ab. Zum Vorschein kamen eine Melone, ein paar Kiwis und noch einige andere Obstorten. "Oh, hast du gar keinen Kirschsaft?" "Viola!" er holte eine Flasche Saft heraus und hielt sie ihr hin. "Danke!" sie lächelte ihn unschuldig an, öffnete die Flasche, stand auf und leerte deren Inhalt über Gregor Ravenus aus. "Tut mir leid, aber ich habe keine Lust eine deiner Wetten zu werden, ich hoffe du kannst damit Leben. Ich würde mich an deiner Stelle nicht trauen, irgendein anderes Mädchen zu nehmen und sie nur zu benutzen, du könntest ernsthafte Probleme mit mir bekommen." Hermine hatte sehr leise, jedoch sehr bestimmt gesprochen so dass ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief. Er wollte dieses Mädchen und er würde sie bekommen, dass schwor er sich.
~ Weit entfernt von Hogwarts ~
"Sprich, hast du deine Aufgabe erfüllt?" des Lords kalte Stimme drang an sein Ohr. "Ja, oh Lord." Er neigte den Kopf leicht nach vorne. "Wurmschwanz, gib ihm seine Belohnung." Gehorsam kam Wurmschwanz auf den Mann in der Robe zu und richtete seinen Zauberstab auf ihn. Er nuschelte einen unverständlichen Zauber und der Raum war erfüllt von einem hellblauen Licht.
~ ~
Draco hatte alles mit angesehen, auch hatte er gehört was die Braunhaarige ihm gesagt hatte. Ein zufriedenes Lächeln erreichte seine Lippen und er trat hinter einem Baum hervor um ihr nachzugehen.
Hermine währenddessen fühlte sich gleich viel befreiter, nun konnte der Tag zusammen mit Ron, Ginny und Harry doch noch schön werden. Sie wollten mal wieder etwas gemeinsam unternehmen, so hatten sie beschlossen den Nachmittag und auch einen Teil des Abends in Hogsmead zu verbringen. Die drei warteten schon auf sie und Hermine winkte ihnen freudig zu. Neben der Gruppe, etwas abseits stand auch Neville. "Hey, Neville. Haste nicht Lust auch mitzukommen?" Ron sah den etwas rundlicheren Jungen an. "Gerne." Er strahlte übers ganze Gesicht, er war froh, mit den vieren ein wenig befreundet zu sein. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass es auch Leute gab die ihn mochten. Vor allem Hermine und Harry verdankte er viel, war es schließlich Hermine die ihm bei Snape immer half und Harry, der ihm im letzten Jahr verteidigt hatte. Allerdings verspürte er auch eine gewisse Unruhe in sich aufsteigen. Er hatte schon länger das Bedürfnis, mit jemandem zu sprechen, doch er wusste nicht mit wem. Hatte er sich doch verliebt, allerdings in niemanden aus dem Siebten Schuljahr. Es war eine Fünftklässlerin, die beiden waren ein Paar, doch wer hätte das schon geglaubt?
"Au!" Harry fuhr hoch, seine Narbe brannte, er krümmte sich vor Schmerzen, Schweiß lief ihm ins Auge, er war nassgeschwitzt. Ron, der durch Harrys Schrei wach geworden war sah diesen verschlafen an. "Was ist los Harry?" "Meine ... Narbe ..." keuchte dieser. Ron war sofort hellwach, sprang aus dem Bett, zog sich seinen Morgenmantel an und raste durch die Gänge zu Dumbeldores Büro, zum Glück wusste er das Passwort noch vom vorletzten Jahr. "Erdbeerschnecke." Er raste die Treppen hoch, Dumbeldore schien ihn schon zu erwarten. "Ron, was führt dich zu mir? Was ist passiert?" "Seine Narbe, er hat starke Schmerzen, bitte, wir müssen was tun." Dumbeldore erhob sich aus seinem Sessel und meinte, er würde sofort nachkommen, erst aber noch Professor Snape und Professor Mc Gonagall bescheid sagen.
Harry versuchte in der Zwischenzeit sich zu bewegen, zuckte jedoch wie von Krämpfen geschüttelt jedes Mal zusammen. "Scheiße ... arggh ..." sein Atem ging nur noch Stoßweise, langsam wurde alles schwarz vor seinen Augen, er verlor das Bewusstsein.
Als Dumbeldore und die zwei Professoren hereinstürmten, versuchte Ron seinen besten Freund wieder wach zu bekommen, ohne Erfolg.
Unterdessen wachte auch Hermine auf, sie hatte schon wieder so ein komisches Gefühl, hinzu kam, dass sie einen Traum hatte. Völlig verstört stand sie auf, zog sich ihre Pantoffel an und ging hinunter in den Gemeinschaftsraum, dort setzte sie sich vor den Kamin und dachte über alles noch einmal genauer nach. Was genau hatte sie gesehen? Sie vermutete, dass es Harry war, der gegen Voldemort antrat, jedoch war der Ausgang dieses Kampfes unklar gewesen, danach hatte sie Draco gesehen, er hatte sich geopfert ... für sie. Etwas großes würde geschehen, etwas, mit dem niemand rechnen würde. Voldemort hatte einen plan, einen Plan, der den Untergang Hogwarts und der Zaubererwelt bedeutete.
"Miss Granger, wie kommt es das sie noch wach sind?" Professor Mc Gonagall hatte den Gemeinschaftsraum betreten, gefolgt von Snape, der Harry auf dem Arm trug, Dumbeldore und Ron. "Was?" Hermine starrte geschockt auf den zuckenden, jedoch bewusstlosen Harry. "Ich bringe ihn in den Krankenflügel." Snape trat durch das Porträtloch und man hörte seine Schritte verklingen. "Setzten wir uns." Dumbeldore deutete auf die Sessel. "Was ist mit Harry?" Hermine bekam es mit der Angst zu tun. "Seine Narbe hat angefangen zu schmerzen, er ist wach geworden, und somit auch Ron, der sofort zu mir gekommen ist." "Es wird etwas passieren. Etwas schreckliches, etwas womit niemand rechnen wird, Harry wird gegen Voldemort antreten." Hermine blickte ihren Schulleiter an, dieser erwiderte ihren Blick und sah dabei in die Augen einer erwachsenen Frau. "Woher weißt du das?" Mc Gonagall hatte sich eingeklinkt. "Ich hatte einen Traum, außerdem habe ich wieder so ein komisches Gefühl." "Ich glaube wir sollten etwas Ahnenforschung betreiben Hermine, wenn ich mich nicht irren sollte, dann weiß ich das du Recht hast. Und nun denke ich, das es besser ist wir würden alle schlafen gehen." Dabei wussten alle, dass keiner mehr schlafen würde.
"Es tut mir wirklich sehr leid, aber der Unterricht von Professor Snape wird heute ausfallen müssen." Ein Jubel ging durch die Klassen, selbst die Slytherins freuten sich. Ihr Schulleiter hatte es gerade verkündet, Hermine war dankbar, ebenso Ron und Ginny, die von Hermine die Nacht noch eingeweiht wurde. Die drei wollten so schnell wie möglich zu Harry. Doch was hatte Snape wohl? Weswegen konnte er nicht unterrichten?
Hermine rührte, ebenso wie Ginny und Ron, nichts von dem Essen an, stattdessen stürmten sie zur Krankenstation. Madame Pomfrey hielt sie jedoch auf. "Harry braucht dringend Ruhe. Ihr könnt morgen zu ihm." Ihr strenger Blick ließ keine Widerrede zu, so schlichen sie bedrückt zurück. "Ich gehe ein wenig Spazieren, ich brauche dringend frische Luft." Die Braunhaarige verschwand durch den Haupteingang.
"Hi." Draco saß am See als sie kam. "Hi." Sie setzte sich neben ihn. "Ist es okay wenn ...?" Er nickte, stumm schauten sie beide auf den See, der so ruhig und friedlich da lag, als ob nicht wäre. Doch beide wussten, es war eine trügerische Stille. Lucius Malfoy war erst der Anfang, es würde noch eine Menge Tote geben. Völlig unerwartet nahm Draco Hermines Hand und küsste diese. Hermine war total überrumpelt, was sollte das? "Ich liebe dich."
- Fortsetzung folgt -
So meine Süßen, ich hoffe ja mal, ihr schreibt mir schön fleißig Reviews. ^-^ Ansonsten lass ich euch ganz lange auf die Fortsetzung warten. ^.~
Ganz ganz liebe Grüße,BlackAngel
