Es roch nach Meer, die Möwen schrieen im Takt der Brandung. Ein sanfter Wind strich durch seine Haare. Er hatte die Augen geschlossen. Reglos stand er da, genoss das Gefühl der Freiheit, dass das Meer ihm vermittelte. Er sog den Geschmack des Meeres in sich auf, als würde er es nie wieder sehn dürfen. " Du tust ja gerade so, als ob es das fantastischste der Welt sein- ein Meer" , raunte eine tiefe Stimme hinter ihm. Legolas hob den Kopf gen Himmel atmete noch einmal tief ein und öffnete langsam die Augen. "Das ist es auch mein Freund- das ist es!" Gimli stellte sich neben seinen Freund und verfolgte seinen Blick, der ihn auf den Horizont führte. "Weißt du, ihr Elben seid ja schon ein komisches Volk. Ich kann das nicht nachvollziehen, was ist so toll an Wasser, dass nach Fisch stinkt und diese nervtötenden Möwen, vor allem ...". Aber weiter kam Gimli nicht, da sich urplötzlich eine Möwe auf seinem Kopf niederließ. "Ich glaube er hält dich für einen Stein!" schmunzelte Legolas. Er Besah sich das langsam vor Zorn rotwerdende Gesicht des Zwerges an und brach in lautes Lachen aus, als dieser versuchte den Vogel zu verscheuchen. "Diese verdammten ... und hat er mir auch noch auf meines Großvaters Helm gemacht, das ist ja kaum zu fassen ..." brüllte der Zwerg wütend, während Legolas schmunzelt sich wieder dem Meer zuwendete. "Vergiss nicht, Gimli, du kannst nie wissen, ob sie dich verstehen." Später am Nachmittag saßen beide am Rande eines Waldes, Legolas war dabei ein Feuer für die Nacht zu schüren unterdessen säuberte Gimli unter viel gefluche und gegrummel seinen Helm. "Du schaust schon wieder so geistesabwesend, was beschäftigt dich? Immer noch das Geschehen in der Stadt? " fragte Gimli neugierig. "Ja, es war beeindruckend, wie dieses Mädchen das Pferd beruhigt hat." "Ach, so ist das also?! Und Herr Elb interessiert sich nur für das Pferd!" stichelte Gimli. "Natürlich lässt es mich nicht kalt, wenn ein Tier misshandelt wird, bei uns Elben ist das ..." "Eine Unart, ich weiß!" unterbrach ihn Gimli. "Aber zugegeben ist sie, obwohl sie nie an Galadriels Schönheit rankommt könnte, ein hübsches Ding, ihr Mann kann sich glücklich schätzen!" "Woher willst du wissen, dass sie einen Mann hat? Du kennst sie doch nicht etwa?" fragte Legolas verduzt. "Waren deine Sinne so von ihrem Anblick vernebelt, dass du den kleinen Burschen an ihrer Hand nicht bemerkt hast?!" Schmunzelte Gimli, Legolas schüttelte nur den Kopf. "Tja, Herr Elb, dass wird dann wohl nix mit Frühlingsgefühlen lachte Gimli aber gleich darauf blieb ihm das Lachen im Hals stecken, da ihn ein böser Blick von Legolas traf. Es war heiß für einen Zwerg, aber selbst das würde ihn nicht stören, müsse er nicht auf dem Rücken eines Pferdes seine Zeit fristen, während Legolas nicht im geringsten daran dachte das Pferd vorsichtig um Kurven zu lenken. "Legolas ... Legolas ... LEGOLAS! Könnten wir vielleicht gnädigerweise eine Pause machen?" "Der Herr Zwerg muss doch nicht etwa zu Kräften kommen?" fragte Legolas höhnisch worauf er nur ein Gegrummel, das sich verdächtig nach "dummer Elb" anhörte. Obwohl Legolas dieses Morgen in der Hoffnung aufgebrochen war, die Grenze Rohans vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen, gönnte er Gimli eine Pause. "Wenn wir dann schon in Rohan sind, könnten wir nach einem Pony für dich Ausschau halten. Was meinst du?" Das Lembras blieb Gimli fast im Hals stecken, als er schließlich stockend und hustend antwortete: "Ein Pferd? Für mich? Ganz allein? Ähm, ich meine ich und das Pferd ganz allein? Nein, nein das wäre keine gute Idee!" "Nun stell dich nicht so an, die Pferde aus Rohan sind zuverlässig, du wirst bestimmt ein passendes finden!" "Das glaub ich weniger! Ich werde mich jetzt für ein paar Minuten hinlegen, dann können wir weiter!" beendete Gimli die Diskussion. Legolas kam von seinem kleinen Ausflug an den Lagerplatz zurück, wo Gimli seelenruhig schlummerte. Er begann seine Sachen auf das Pferd zu packen, um bald aufbrechen zu können. Plötzlich vernahm er ein leises Gemurmel aus Gimlis Richtung... "... ja natürlich Herrin ... ihr seid die schönste von alle ... eine goldene Strähne eures Haares ..." Legolas begann bis über beide Ohren zu grinsen und verpasste Gimli einen sanften Stoß in die Rippen "Was? Wo? Wer? Und überhaupt wieso?", fragte Gimli verwirrt. Legolas konnte nicht mehr an sich halten "Du hast von einer Frau geträumt, Herr Zwerg!", kicherte er. "Nein mein Freund, nicht von irgendeiner, ich hab von der Herrin Lothloriens geträumt" begann der Zwerg verträumt zu erzählen. "Sie hat mir nochmals eine goldene Strähne ... sag mal, was schaust du eigentlich so? Darf ein Zwerg nicht auch eine Frau begehren?" "Natürlich mein Freuden, aber nun komm, wir müssen weiter ... ich will noch vor Sonnenuntergang in Arkonia sein." Nur missmutig rappelte sich der Zwerg auf um auf sein "heißgeliebtes" Pferd zu steigen. Legolas schwang sich ohne Probleme auf seinen Hengst Esposito, half Gimli hoch und schnalzte, sodass das Pferd sofort anfing zu galoppieren .