Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt.
Japanische Weisheit
1. September 1997, Abends
~ Hogwarts ~
Erzählt von Harry Potter
Gemeinsam mit Ron und Hermione stehe ich auf der Aussichtsplattform des Astronomieturms, von wo aus man eine fantastische Aussicht auf die Ländereien rund um Hogwarts hat. Der Hogwarts-Express ist offensichtlich gerade angekommen. Auf dem See, dessen dunkle Oberfläche tief unter uns im Mondlicht schimmert, erscheinen flackernde Lichter.
„Harry! Hermione! Seht!" ruft Ron begeistert. Die Boote mit den Erstklässlern! Sie kommen."
„Von hier oben sieht es fantastisch aus." Hermione blickt begeistert in die Tiefe.
Ich bin sehr nachdenklich. Meine Narbe tut noch immer weh. Was wird in den kommenden Monaten auf alle zukommen? Nach einem letzten Blick auf den See fordere ich die anderen auf: „Lasst uns zu den anderen hinunter in die Große Halle gehen. Die Auswahlzeremonie wird gleich beginnen."
Gemeinsam laufen wir die enge Wendeltreppe des Astronomieturms hinab, Stockwerk für Stockwerk, dann über sich bewegende Treppen, vorbei an magischen Bildern, bis wir über die breiten Marmorstufen in die fackelbeleuchtete Eingangshalle gelangen.
Durch eine doppelflügelige, reich verzierte Holztür an der linken Seite der hohen Eingangshalle gelangen wir in die festlich geschmückte Große Halle, wo wir am Tisch der Gryffindors Platz nehmen. An den Längswänden der Halle hängen Fackeln, und Sterne glitzern an der verzauberten Decke.
Ich blicke zur Südwand des Saals, wo durch hohe Glasfenster der Mond in die Halle scheint. Zwischen den Fenstern hängen die Fahnen der vier Häuser von Hogwarts. Davor, auf einem kleinen Podest, steht der Lehrertisch.
Fast alle Professoren sind schon anwesend: Direktor Dumbledore sitzt in der Mitte, zu seiner Rechten ist der noch leere Platz von Minerva McGonagall, neben der etwas rundlichen Professor Sprout, welche uns in Kräuterkunde unterrichtet, sitzt Remus Lupin, und am Ende des Tisches der wie immer ganz in schwarz gekleidete Meister der Zaubertränke. Links vom Direktor haben Professor Flitwick, unser Professor für Zaubersprüche, Professor Vector, welcher Arithmantik unterrichtet, Madam Hooch, die Fluglehrerin, Astronomieprofessor Sinistra, und Professor Trelawney, unsere „Spezialistin" für Wahrsagerei, Platz genommen.
Die meisten der älteren Schüler haben sich schon an ihren Tischen eingefunden und unterhalten sich leise. Mir fällt jedoch auf, dass die fröhliche Stimmung, welche ich von unseren ersten Schuljahren kenne, einer wesentlich gedämpfteren, bedrückteren gewichen ist. Der Kampf gegen Voldemort hat überall seine Spuren hinterlassen...
Wie immer zu Beginn des Schuljahres werden die neuen Schüler in einer Auswahlzeremonie auf die vier Häuser von Hogwarts verteilt: Gryffindor, das Haus der Mutigen, Ravenclaw, wo die Klügsten zuhause sind, Hufflepuff, das Haus der Lerneifrigen, und Slytherin, wo Macht und Ehrgeiz an erster Stelle stehen.
Professor Minerva McGonagall, die Lehrerin für Verwandlungen und Leiterin des Hauses Gryffindor, steht schon neben einem dreibeinigen Stuhl vor dem Lehrertisch, den Sprechenden Hut in der rechten Hand. Vor ihr warten in einer Reihe die Erstklässler, deren Namen McGonagall nacheinander von einer Pergamentrolle verliest. Jeder so Aufgerufene nimmt Platz auf dem Stuhl und setzt den Sprechenden Hut auf. Der Hut, der Legende nach verhext von den vier Gründern Hogwarts - vier Zauberer, nach denen die Häuser benannt sind -, teilt die Schüler je nach ihren Eigenschaften und Charakteren den passenden Häusern zu.
Kurz wird die Zeremonie gestört, als plötzlich etwas beinahe Durchsichtiges über die Köpfe der Schüler fliegt, und unter lautem Gelächter und Gejohle Wasser auf ihre Köpfe herabspritzt: Peeves, der Poltergeist, der stets Unfug treibt. Professor Lupin vertreibt ihn jedoch mit einem schnellen Wink des Zauberstabs.
Direktor Dumbledore, gekleidet in dunkelrote Festroben, bittet um Ruhe, und erhebt sich aus seinem Sessel. „Willkommen im neuen Schuljahr! Vor dem Festessen gibt es noch einige wichtige Ankündigungen. Zu allererst: als neue Schulsprecherin wurde gewählt: Hermione Granger" - allgemeiner Applaus ertönt, als Hermione leicht errötend aufsteht und sich bedankt. Sie ist sehr beliebt bei ihren Kameraden. - „und als Schulsprecher: Draco Malfoy!" – diesmal kommt der Applaus nur vom Tisch der Slytherins, und ist entsprechend dünn. Mit blasierter Miene blickt Malfoy in die Runde.
Als Ruhe einkehrt, fährt Dumbledore fort: „Nun zu den Neuregelungen: In Anbetracht der überall lauernden Gefahren ist es nicht mehr möglich, sich zu weit von der Schule zu entfernen. Das heißt, keine Hogsmeade-Wochenenden" – allgemeines enttäuschtes Raunen erfüllt den Raum- „und auch Quidditchtraining nur unter Aufsicht einer Lehrperson! Der Verbotene Wald ist absolut tabu, und auch auf dem Gelände rund um die Schule dürft ihr nur in Gruppen unterwegs sein. Es tut mir leid, dass ich solch enge Grenzen setzen muss, aber die momentane Situation lässt mir keine andere Wahl. Außerdem findet morgen eine Besprechung für alle Schüler der sechsten und siebenten Klassen bezüglich einer neuen Lehrveranstaltung statt. Treffpunkt der Klassenraum für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, um 14 Uhr."
Albus lässt seine Blicke von Schüler zu Schüler schweifen. „Ich habe allerdings auch eine erfreuliche Nachricht: zu Samhain werden wir das 1000 jährige Jubiläum der Gründung unserer Schule feiern, und ich habe ein großartiges Fest geplant. Und nun, guten Appetit!" Seine blauen Augen zwinkern, als er wieder Platz nimmt. (Anmerkung der Autorin: Samhain= Halloween)
Allgemeiner Jubel erfüllt die Halle, und sofort beginnen eifrige Diskussionen: „Zu Samhain? Das ist schon bald!... Was werde ich anziehen? ...Ein Fest?" - aufgeregt reden alle durcheinander. Die düstere Stimmung, welche noch vor einer Stunde den Raum erfüllt hat, ist zwar nicht ganz verschwunden, aber Dumbledore hat doch eine gewisse Zuversicht und Fröhlichkeit verbreitet.
***
Am Tisch der Slytherins ist es ruhiger. Viele Schüler der 7. Klasse erwartet zu Samhain ein ganz anderes Ereignis... Draco Malfoy blickt selbstgefällig in die Runde, bevor er unauffällig aus dem Saal schleicht. Kurz darauf verlässt ein schwarzer Rabe das Schloss, an sein Bein eine Nachricht für Lucius gebunden.
Nach wenigen Minuten sitzt Draco wieder am Slytherintisch beim Essen, als ein langer Schatten über seine Schultern auf den Tisch fällt. Er dreht sich reflexartig um und blickt direkt in das Gesicht von Professor Snape, welcher mit düsterer, leiser Stimme ankündigt: „Ich erwarte Sie in einer Stunde in meinem Büro, Mr. Malfoy. Es gibt einiges zu besprechen bezüglich Ihrer neuen Tätigkeit als Schulsprecher." Mit wehenden Roben verlässt der Tränkemeister eilig die Halle.
Draco blickt ihm gedankenverloren hinterher.
***
Erzählt von Draco Malfoy
Ahnt er etwas? Oder geht es wirklich nur um meine Aufgaben?
Gleich nach dem Festessen mache ich mich auf den Weg zu Snape. Crabbe und Goyle folgen mir, wie immer, wie zwei dressierte Hunde hinab über die enge Treppe, bis zu der kahlen Steinwand, welche den Eingang zu den Räumlichkeiten von uns Slytherins bildet. Mit einer schnellen Drehung versperre ich ihnen den Weg: „Ab mit euch in den Gemeinschaftsraum! Ich muss noch zu Snape!"
Schnell sind die beiden verschwunden. Ha, es tut gut, über jemanden Macht zu haben!
Hocherhobenen Hauptes schreite ich den durch das flackernde Licht der Fackeln schwach erleuchteten Gang entlang bis zum Büro unseres Tränkemeisters, und klopfe kurz und kräftig an die schwere Eichentür mit Beschlägen in der Form von silbernen Schlangen.
Snape öffnet mir die Tür: „Mr. Malfoy." Er trägt noch immer seine schwarze Festtagsrobe. Es ist kalt in dem steinernen unterirdischen Gewölbe, kälter als in den Verliesen der Slytherins, wo in jedem Kamin ein wärmendes Feuer prasselt.
Mit einer knappen Geste deutet Snape auf einen Stuhl vor dem massiven Schreibtisch aus Eichenholz, hinter welchem er Platz nimmt, während er mich mit seinen schwarzen Augen fixiert. Ich versuche, meine innere Unruhe hinter einer Maske von Selbstvertrauen zu verbergen.
Hat er etwa bemerkt, dass ich kurz die Halle verlassen habt? Ich hätte die Nachricht später schicken sollen...
Noch immer schweigt er. Unauffällig lasse ich meine Blick durch den Raum wandern - vielleicht entdecke ich etwas für meinen Bericht für den Dunklen Lord -, gleichzeitig wandern meine Gedanken hin und her.
Was will er? Warum sagt er nichts?
Endlich lehnt sich Professor Snape in seinem Sessel leicht nach hinten und verschränkt die Arme vor der Brust. Mit leiser, aber eindringlicher Stimme spricht er: „Mr. Malfoy... Wie geht es Lucius?"
Verflucht! Was soll das jetzt? Jetzt bloß kein Fehler!
Ich lege meine gesamte Überzeugungskraft in meine Stimme und antworte: „Sehr gut, Sir. Zumindest als ich ihn gestern sah. Er hat viel Arbeit in letzter Zeit."
„Tatsächlich? Etwa im Ministerium?" fügt der Tränkemeister leicht desinteressiert hinzu.
Worauf will er hinaus? Wir wissen doch beide über Aufträge Voldemorts Bescheid!
Ich beschließe, den Köder zu ignorieren und fahre nach kurzem Zögern fort: „Sir, Sie wollten doch sicher noch etwas anderes mit mir besprechen?"
„Ja. Falls Sie mir nicht mehr zu sagen haben...?" Fragend blickt er mich an.
Ahnt er etwas? Er kann doch von meiner Nachricht nichts wissen - oder? Lucius wird wieder enttäuscht von mir sein...
Doch Snape wechselt nun das Thema: „Ich wollte mit Ihnen über die Rechte und Pflichten des Schulsprechers sprechen. Zuerst Ihre neuen Rechte: Wie Sie sicher schon bemerkt haben, steht Ihnen ein eigenes Quartier zur Verfügung, mit eigenem Bad, und Sie dürfen solange aufbleiben wie Sie wollen. Sie haben jedoch auch gewisse Aufgaben zu erfüllen: Sie werden jeden Abend um 23 Uhr einen Rundgang machen, ob Schüler sich irgendwo im Schloss herumtreiben. Wenn Sie jemanden entdecken, steht es Ihnen frei, nach eigenem Ermessen bis zu 20 Punkte abzuziehen, und den betreffenden Hauslehrer zu informieren, welcher dann eine entsprechende Strafe festsetzen kann. Weiterhin dürfen Schüler Ihres Hauses mit Problemen zu Ihnen kommen, allerdings nur nach vorheriger Rücksprache. Außerdem habe ich hier eine Liste, wo die Anwesenheit des Schulsprechers erforderlich ist, z.B. bei den monatlichen Besprechungen der Lehrerschaft mit dem Direktor, und bei der Organisation von Schulveranstaltungen. Lesen Sie sich die Liste durch, falls Sie Fragen haben, wenden Sie sich an mich oder direkt an den Direktor."
Nickend nehme ich das Pergament entgegen und stehe auf. Ich bin schon fast an der Tür, als Snape mit leiser, weicher Stimme hinzufügt: „Draco... wenn es sonst irgendwelche... Probleme gibt, Sie wissen, wo mein Büro ist..."
Wieso ist es plötzlich so warm hier drinnen? Ich krieg kaum Luft...
Hastig zwinge ich mich, regelmäßig weiterzuatmen, bis das leichte Schwindelgefühl wieder nachlässt.
Hoffentlich wirke ich gelassener, als ich mich fühle...
Ich blicke nur kurz über meine rechte Schulter zurück und fixiere dabei einen Punkt etwa fünf Zentimeter über seinen Augen, als ich mit fester Stimme, sein Angebot ignorierend, antworte: „Professor, guten Abend."
Ohne mich nochmals umzublicken verlasse ich das Büro. Ich muss jetzt alleine sein. Vor der Steinmauer bleibe ich kurz stehen und nenne das aktuelle Passwort: „Reines Blut". Mit leisem Knirschen öffnet sich die Wand, und ich betrete das Verlies, unseren Gemeinschaftsraum. Ohne nach rechts oder links zu schauen, durchquere ich rasch den Raum, betrete mein Verlies und schließe die Tür. Dies ist eindeutig der größte Vorteil meiner Position als Schulsprecher, ich muss meinen Raum mit niemandem teilen.
Nachdenklich setze ich mich an den Schreibtisch, die Ellbogen aufgestützt, die Fingerspitzen an die Schläfen gelegt. Ich muss mir schnellstens über einiges im klaren werden, sonst sehe ich gewaltige Probleme auf mich zukommen...
Was Lucius von mir verlangt, fällt mir sehr schwer. Am liebsten hätte ich Professor Snape alles erzählt, doch er kann mir ja auch nicht helfen. Besser ich akzeptiere endlich, dass ich ihn nicht mehr als Vertrauten betrachten darf, und dass meine Zukunft bei Voldemort liegt. In wenigen Wochen gehöre ich auch dazu. Ich werde meinen Auftrag weiter erfüllen. Lucius soll endlich einmal stolz auf mich sein!
***
Erzählt von Severus Snape
Eben hat Draco mein Büro verlassen. Er ist förmlich vor mir geflohen! Ich mache mir große Sorgen um ihn. Voldemort hat die Erweiterung unseres Kreises zu Samhain angekündigt, und Draco ist als Schüler der siebenten Klasse und Sohn eines Elite-Death Eaters ein sehr wahrscheinlicher Kandidat. Doch noch ist es nicht zu spät! Bis Samhain vergehen noch einige Wochen, und ich werde die Zeit nützen. Ich muss alles versuchen, um Draco vor diesem Schicksal zu bewahren! Er soll nicht den selben Fehler machen, der mein Leben zerstört hat!
Vor den Sommerferien hatte ich noch den Eindruck, der Junge vertraut mir. Er kam manchmal abends zu mir, wir spielten eine Partie Schach und unterhielten uns währenddessen über Zaubertränke oder Quidditch. Er sprach sogar einmal mit mir über die Probleme mit seinem Vater, welcher sehr streng mit ihm ist. Doch vorhin fühlte ich, wie er mir ausweicht, mir immer mehr entgleitet. Während unseres Gesprächs hatte ich den Eindruck, zwischen uns steht eine Mauer. Er blockt total ab, und schaut mir auch nicht mehr in die Augen. Der Einfluss von Lucius ist offenbar übermächtig...
Vorhin, während der Feier, habe ich gesehen, wie er kurz den Saal verlassen hat. Irgendetwas verbirgt der Junge vor mir! Ich muss schnellstens herausfinden, was mit ihm los ist! Vielleicht kommt er ja zu mir... doch nach seiner Reaktion bezweifle ich dies...
Ich werde darüber mit Albus darüber reden, vielleicht weiß er mehr...
***
Knapp vor Mitternacht
~ Malfoy Manor ~
Lucius sitzt vor dem flackernden Kaminfeuer, ein Glas Whiskey in der einen Hand, die kurze Nachricht von Draco in der anderen:
Dumbledore hat gerade bekannt gegeben: zu Samhain findet die 1000 Jahresfeier der Gründung Hogwarts statt.
Der ernste Mann erlaubt sich ein Lächeln, zufrieden, dass sein Sohn offenbar begriffen hat wo seine Loyalität liegt...
***
~ Hogwarts ~
Erzählt von Draco Malfoy
Die Nacht ist ruhig. Ich habe gerade meine erste Inspektionsrunde beendet, ohne jemanden zu treffen. Glücklicherweise nicht einmal das Schlammblut Granger.
Offenbar sind zu Schulbeginn alle noch brav und schleichen nicht nachts durch die Schule... Leider habe ich auch sonst nichts in Erfahrung gebracht. Ich werfe einen letzten Blick aus einem Gangfenster im 3. Stock. Auch die Professoren dürften heute zeitig zu Bett gegangen sein, nirgends sieht man Licht. Ich werde wohl auch hinunter in mein Zimmer gehen, ich bin müde...
***
2. September, 14 Uhr
~ Hogwarts ~
Erzählt von Harry Potter
Klonk. Klonk. Klonk...
Professor Moodys Holzbein ist schon von weitem zu hören. Wir sind alle im Verteidigungs-Klassenraum versammelt. Rundum ist neugieriges Gemurmel zu hören, alle sind gespannt, was passieren wird. Außer Hermione, Ron und mir weiß ja noch niemand Bescheid.
Einige erstaunte Ausrufe werden laut, als Alastor Moody den Raum betritt. Sein magisches Auge schweift von einem zum anderen, stets alles beobachtend. Kurz begrüßt er alle, bevor er zu erklären beginnt: „Ab nächster Woche werden wir jeden Mittwoch einen speziellen Duellierkurs abhalten. Dies ist eine Ergänzung zu eurem Verteidigungs-Unterricht, ihr werdet hier allerdings nicht nur dunkle Magie abwehren, sondern auch anwenden lernen."
Einige Hufflepuffs wurden bei diesen Worten weiß um die Nase, wohingegen die Slytherins lauernd blicken. Kurz lässt Moody alle diese Information verdauen, bevor er das einsetzende schockierte Geraune unterbricht: „Einfache Duelle habt ihr schon in den letzten Jahren gelernt, doch in Anbetracht der Bedrohung durch Lord Voldemort" – entsetztes Gemurmel wird laut – „- ja, Lord Voldemort! Sprecht den Namen aus! Nehmt euch ein Beispiel an Harry Potter!" – er nickt mir kurz zu - „Die Umschreibung als ‚Du weißt schon wer' verleiht ihm Macht über euch! Eure Angst stärkt seine Macht! – also, kurz gesagt: in Anbetracht der Bedrohung durch Lord Voldemort müsst ihr mehr als die Flüche aus den Schulbüchern lernen"
Schweigend geht er einige Schritte durch den Raum, bevor er überraschend herumfährt, den Zauberstab in die nun erschrockene Menge gerichtet: „Seid immer auf einen möglichen Angriff gefasst! Nur so nehmt ihr eurem Gegner das Überraschungsmoment!" Er steckt den Zauberstab wieder in seinen Ärmel und fügt abschließend hinzu: „Wir treffen uns nächsten Mittwoch, 14 Uhr, hier. Wiederholt bis dahin die Flüche, welche ihr schon gelernt habt, und alles, was ihr über die sogenannten Unverzeihlichen Flüche gehört habt."
Alle verlassen heftig diskutierend und aufgeregt so schnell wie möglich den Raum. In manchen Augen blitzt Angst auf, aber auch bei vielen Kampfbereitschaft und eine gewisse Zuversicht. Nur der stolze Ausdruck auf Malfoys Gesicht gefällt mir nicht...
