Du bist mein

Teil 3

Lumia, das heißt Bulma, schluckte schwer. "Du... du weißt es?" Mit zitternden Knien trat sie, zu dem gesprungen Spiegel an der Wand. Auch ihre Hände zitternden leicht, als sie die farbigen Kontaktlinsen entfernte und zu Boden warf. Beide Hände schwer auf den Rand des Waschbeckens gestützt fixierte sie ihn im Spiegelglas "seit wann?"

Vegeta wandte seinen Blick nicht ab. Wie hatte er es vermisst, dieses stürmische Meer, aufgewühlt und voller Eigensinn..., dieses lebendige Leuchten, das jedes ihrer Gefühle unverfälscht nach außen trug...

"Dreimal darfst du raten", sagte er und sonnte sich in seiner überlegenen Position. Sie hatte geglaubt ihn in die Irre führen zu können. Jetzt würde sie erkennen, wer hier der in jeder Hinsicht der Sieger war.

Bulma atmete tief durch und ihre Finger krallten sich am Beckenrand fest. "Gestern Abend, im Bad?" "Gratuliere." Sein Unterton war immer noch spöttisch. "Du hättest deinen Ohrstecker nicht ablegen sollen."

Schuldbewusst tastete Bulma nach ihrem linken Ohr und zog den kleinen, perlförmigen Ohrstecker heraus. "Ich hatte Angst, dass der heiße Wasserdampf den Auren Fälscher ruiniert."

"Allzu gut hat er ohnehin nicht funktioniert", meinte Vegeta abwertend. "Oder hast du vergessen wie gut ich deine Aura seit unserem Abenteuer auf dem Planeten damals kenne?"

Seufzend drehte sich Bulma um und schlang ihre Arme um die eigenen Schultern, die kalte Nachtluft ließ sie frösteln. Mit einem Mal war sie müde, so schrecklich müde... . Mit halb geschlossenen Augen lehnte sie sich an die Wand neben dem Loch und rieb sich die Stirn. "Wie könnte ich das nur je vergessen, Vegeta?", Fragte sie und ein schwaches Lächeln spielte um ihre Lippen. "Damals habe ich dir etwas bedeutet, nicht wahr... ?"

Vegeta zog die Augenbrauen zusammen. Welches alberne Geständnis wollte sie auf diese Art aus ihm heraus pressen? Nun, er würde nicht mitspielen. Gefühlsduseleien waren nicht sein Fall, das sollte sie doch wissen. "Du warst nicht unnütz", sagte er und fügte großzügig hinzu, "ich wäre ohne dich dort nicht wieder weg gekommen."

Bulmas Lächeln wurde breiter. Sie ließ sich nicht durch seine schnoddrige Art täuschen, dazu kannte sie ihn zu lange. Es war schon viel, dass er zugab, sie gebraucht zu haben. "Danke", sagte sie und weidete sich an der Überraschung auf seinem Gesicht, "mehr wollte ich nicht hören..." Plötzlich wurde es übermächtig, die Sehnsucht von ihm gehalten zu werden, ihn zu spüren, sich in seiner Kraft und Wärme zu verlieren...

Er schluckte, als er die Veränderung in ihrem Blick bemerkte. Sie wusste nicht, wie unwiderstehlich ihn ihr Hunger nach Zärtlichkeit anzog, wie sehr ihr Verlangen dem seinen glich. Doch hier war weder die rechte Zeit noch der rechte Ort, um dem nachzugeben.

Sie wusste das auch, dennoch machte sie einen raschen Schritt auf ihn zu, eine Hand tastend ausgestreckt, als wollte sie sicher sein, dass er wirklich und keine Traumgestalt war... noch ein Schritt und ihre Hand legte sich auf seine Brust. Wie heftig sein Herz schlug... ?

Ihre Blicke begegneten sich und... mit einem Mal begann sich alles um sie herum zu drehen, ihre Lippen formte seinen Namen... gerade noch rechtzeitig schloss er seine Arme um sie, sonst wäre sie auf dem Boden aufgeschlagen. "Bulma, was soll das jetzt wieder?", Herrschte er sie halb erschrocken, halb wütend an. "Wenn du glaubst, mit so ein bisschen Ohnmacht spielen bei mir Punkten zu könne, dann... he Bulma!" Er schüttelte sie sacht, doch da ihr Körper weiterhin schlaff in seinen Armen hing und sich nicht rührte, begriff er, dass es ernst war. Mit einem Fluch hob/warf er sie über seine Schulter und flog hinaus in die kalte Nacht. So einfach würde er sie nicht davon kommen lassen, nicht dieses Mal...

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Als Bulma Stunden später die Augen aufschlug, erblickte sie einen großen, bunten Fächer, der genau gegenüber, des Bettes an der Wand hing.

"Wo... wo bin ich? Was ist passiert?", Fragte sie mit schwacher Stimme.

Trunks Gesicht beugte sich über sie herab und seine Augen suchten ihren klaren Blick. "Mutter..."

"Mein, Trunks..." Sie streckte die Arme nach ihm aus, doch er wich zurück. Bulma ließ die Arme sinken und schloss die Augen, damit er die Tränen nicht sehen sollte, die sich darin sammelten. Nein, sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihr sogleich verzieh, wo er doch nicht wusste...

"Aha, du bist also wieder wach." Bulma drehte den Kopf und sah Muten Roshi im Türrahmen stehen. "Willkommen zurück, kann ich da nur sagen, auch wenn ich es nicht verstehe..." schwer auf seinen Stock gestützt trat er einen Schritt zur Seite, um Yamchu durchzulassen. Auch sein Gesicht spiegelte gemischte Gefühle wieder.

"Du bist es also wirklich, Bulma..." ein schwaches Lächeln, halb bitter, halb melancholisch spielte um seine Lippen. "Wenn ich daran denke, wie gut du mich getäuscht hast."

"Sie hat nicht nur dich getäuscht", kam es harsch von C18, die sich neben ihm aufgebaut hatte. "Mein Kuririn hat so sehr unter ihrem Tod gelitten und dann war alles nur eine Täuschung?" Ihr Blick war kalt und hart. "Ich hätte nie gedacht, dass du so grausam zu deinen alten Freunden bist, Bulma!"

"Geschweige denn zu ihrem eigenem Fleisch und Blut", fügte Vegeta um keinen Deut versöhnlicher hinzu. Er drängte sich an den anderen vorbei und stellte sich neben Trunks, der mit verschränkten Armen einen Schritt vom Bett entfernt stand. "Trunks und Bra vorzugaukeln sie hätten ihre Mutter verloren..." Wenn da jemals Wärme in seinem Blick gewesen war, so war diese einem Frost gewichen, der Bulma in der Seele weh tat. Dennoch hob sie nicht die Stimme, verteidigte sich nicht, brachte keine Ausflüchte, keine Erklärungen vor. Die Vorwürfe prasselten wie kalter Regen auf sie herab, doch sie presste die Lippen aufeinander. Sie hatte damit gerechnet, dass es so enden würde, sie hatte sich wappnen wollen, doch nun erschienen ihr die wohl vorbereiteten Sätze nicht genug zu sein, nicht genug um den Abgrund zu überbrücken, der sich zwischen ihr und all jenen, die ihr etwas bedeuteten, aufgetan hatte.

Schweigend stemmte sie sich hoch und ignorierte das leichte Schwindelgefühl. Die dicken, roten Strähnen hingen schwer über ihre Schultern herab, sie wusste nicht, wer sie in den blauen Pyjama gesteckt hatte, der wohl noch von Lunch stammte, aber das war auch nicht wichtig. Unter den unversöhnlichen Blicken ihrer Liebsten und Freunde, schlug sie die dünne Decke zurück und setzte ihre nackten Sohlen auf den rauen Teppich aus Kokosfasern. Mit einer hilflos wirkenden Geste streifte sie eine der roten Strähnen zurück und stand auf. Die Tränen, welche über ihre bleichen Wangen liefen, spürte sie ebenso wenig wie die Schwäche, die sie bei jedem Schritt wanken ließ.

Ein Schritt, noch einer. Sie streckte die Hand nicht nach Vegeta oder Trunks aus, sondern nach der Wand, wo sie sich schwer atmend abstützte. Ihr, war kalt und doch schien sie innerlich zu verbrennen. Ihr Kopf schmerzte und ihre Kehle war trocken und rau.

Ein weiterer Schritt und die drei, die in der Tür standen, wichen zurück, wofür sie dankbar war. Es war nicht mehr weit... das Telefon musste im Gang stehen... jetzt war es soweit, den letzten Schritt zu tun. Nicht einmal Vegeta versuchte, sie zurück zu halten. Dabei hatte sie in der Zelle gehofft, dass er sie noch immer liebte, dass er glücklich war sie wieder zu haben. Ein Spiel nur... all die Komplimente, Blicke, Berührungen... ein grausames Spiel, eine Strafe.

Das raue Holz des Türrahmens fühlte sich beruhigend warm unter ihrer Hand an. Dort drüben im Flur stand das Telefon, ein paar Schritte noch...

"Wen willst du anrufen?", Kam es misstrauisch von Vegeta. "Versuch ja nicht, deine Eltern oder Bra, da mit hinein zu ziehen. Die wissen doch längst Bescheid, oder?"

Bulma drehte den Kopf und begegnete seinem kalten, harten Blick mit ihren fiebrig glänzenden Augen. "Ja, und sie haben mich verstanden..." Ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauch. Warum musste sie auch ausgerechnet jetzt so schwach sein? Sie wollte ihnen doch alles erzählen, die ganze Wahrheit, von Anfang an, so wie sie es Bra und ihren Eltern erzählt hatte. Auch diese waren am Anfang geschockt gewesen und voll Unverständnis und auch wütend, aber danach hatten sie verstanden, hatten sie geglaubt und sie willkommen geheißen. Nur deshalb war sie sicher gewesen, auch vor Vegeta und Trunks bestehen zu können.

Aber jetzt, dieser kalte Glanz in seinen Augen.. War das... Hass?

Sie wollte das nicht, sie konnte es nicht ertragen, nicht nach alledem, was in dem halben Jahr passiert war. "Ich... ich gehe...", hörte sie sich murmeln. "Ihr müsst mich nicht mehr ertragen... es wird jemand kommen und mich holen... ich muss nur telefonieren..."

Irgendwie schaffte sie es zu dem Tischchen, schaffte es, den Hörer zu ergreifen und... jemand fasste sie von hinten und hob sie hoch.

"Du bist ein verdammt, lästiger Sturkopf!", Fauchte Vegeta und trug sie wieder ins Zimmer zurück, wo er sie auf das Bett legte. "Niemand hier will, dass du schon wieder das Weite suchst. Wir alle wollen zuerst eine Erklärung von dir!"

Yamchu, C18, der Herr der Schildkröten und zu guter Letzt auch Kuririn, den C18 aus seinem Schmollwinkeln geholt hatte, scharten sich mit Vegeta und Trunks um Bulmas Bett.

"Mutter... sag warum du uns das angetan hast?", Verlangte, Trunks zu wissen. "Ich weiß, ich bin kein Mustersohn, aber dass du mir vorspielst, dass du Selbstmord begangen hast... " Er schüttelte den Kopf, "war es dir denn so egal, was aus uns wird?"

Bulma schluckte. "Aber... aber ich habe doch nie irgendwas vortäuschen wollen", platzte es aus ihr heraus. "Es war doch alles nur ein... ein unglücklicher Zufall, die Häufung unglücklicher Zufälle!" "Das kannst du jemand anderem erzählen!", Vegeta glaubte ihr kein Wort. "Es hat doch alles gepasst, dein Abschiedsbrief, dein Benehmen, dein Auto..."

Bulma schloss für einen Moment müde die Augen. Ja, es hatte alles gepasst und doch war nichts so wie es den Anschein gehabt hatte. Ihr fröstelte unter den prüfenden, kritischen Blicken der Versammelten. Würden sie ihr glauben? Wohl kaum. Es war einfach zu verrückt, was damals alles passiert war... Wenn es doch nur einen Weg gäbe, ihnen zu beweisen, ihnen zu zeigen, dass sie die Wahrheit sagte... doch, da gab es einen Weg! Sie sah zu Muten Roshi hinüber. "Ruf Uranai Baba, bitte! Ihre Kugel, ich brauche ihre magischen Kräfte, um euch allen die Wahrheit zeigen zu können." Muten Roshi sah sie einen Augenblick lang prüfend an. "Gut, du kannst auch etwas Ruhe gebrauchen. Trunks, flieg in die Stadt und bring uns diese Medikamente hier", er reichte dem Jungen eine Liste. "Du willst doch, dass deine Mutter gesund wird, oder?"

Trunks zögerte kurz, dann nickte er und machte sich auf den Weg. C18 scheuchte die anderen aus dem Zimmer und kühlte Bulmas glühend heiße Stirn mit einem feuchten Tuch.

"Ich kann dir sagen, dass ich dir viel lieber dein Hinterteil versohlen würde", sagte sie rau, "aber das wird Vegeta sicher lieber übernehmen... "

"Meinst du?", Ein schwaches Lächeln geisterte über Bulmas blasse Lippen. "Fast denke ich, dass es damals besser gewesen wäre, mit dem Auto in die Tiefe zu stürzen ."

Klatsch! Und schon hatte Bulma den Abdruck von C18s Fingern im Gesicht. "Wie kannst du nur so was denken!", Entfuhr es dem Cyborg. "Hast du uns nicht schon genug Kummer gemacht?" "Eben deshalb." Bulma machte nicht einmal den Versuch, die brennende Wange zu berühren. Tränen rannen aus ihren geschlossenen Augen die Wangen hinab und nässten das Kissen. "Ihr seid doch alle soviel besser dran ohne mich ."

"Was ist nur mit dir passiert?!" C18 schüttelte den Kopf. "So weinerlich und voll Selbstmitleid, das bist doch nicht du!"

Eine Weile lang war es vollkommen still. Dann drehte sich Bulma zu C18, grinste schief und nahm das nasse Tuch von ihrer Stirn, um es sich mehrfach ins Gesicht zu klatschen. C18 sah ihr dabei halb verwundert, halb amüsiert zu.

"Danke", sagte Bulma und reichte C18 das Tuch. "Ich glaube, das habe ich gebraucht."

Zufrieden bemerkte C18, dass wieder der alte Kampfgeist und Starrsinn aus Bulmas türkisen Augen, leuchtete. "Meine Kuren wirken immer", sagte der Cyborg mit einem Zwinkern, "frag nur mal Kuririn oder Marron."

In diesem Moment ging die Türe auf und Uranai Baba schwebte herein, wie immer auf ihrer Kugel sitzend. "Aha, hier haben wir also das Sorgenkind", sagte sie mit ihrer heiseren Stimme. Die anderen folgten ihr und bald saßen sie alle im Halbkreis vor dem Bett, und warteten misstrauisch und gespannt zugleich, auf Bulmas Erklärung.

"Uranai Baba, könntest du in deiner Kugel zeigen, was damals wirklich passiert ist, als alle dachten, ich hätte mich mit dem Auto über die Klippen gestürzt?", Fragte Bulma drängend.

"Kein Problem, ich würde es nämlich selbst gern wissen", sagte die kleine, alte Frau und fügte an die versammelte Runde gewandt hinzu, "denn es hat mich damals sehr gewundert, dass keiner von euch mich gefragt hat, ob sie wirklich im Jenseits angekommen ist!"

"Soll das heißen, du hast die ganze Zeit gewusst, dass Bulma noch am Leben ist?", Platzte es aus Yamchu heraus. "Und du hast es nicht einmal deinem Bruder gesagt?"

"Stimmt!", Regte sich der Herr der Schildkröten auf, "mir hättest du doch einen Wink geben können!" "Ich bin kein Wohltätigkeitsverein", schnappte sie zurück, "Auskunft nur gegen Gebühr und wie ich dich kenne, bist du blank wie deine Glatze!"

"Ich zahle", sagte Bulma schwach vom Bett her, "ich zahle jeden Preis und wenn ich meine Firma und mein Haus verkaufen muss." Obwohl der große Tränenstrom nach Uranais Ankunft versiegt war, stahl sich jetzt wieder eine einzelne Träne aus dem rechten Augenwinkel und rann glitzernd wie eine gläserne Perle über die Wange herab. "Ich gebe alles dafür, dass ihr die Wahrheit erfahrt!"

"Wartet damit noch!", Kam es von der Tür her und ein etwas atemloser, Trunks stolperte herein. In der Hand schwenkte er eine Papiertüte mit dem Aufdrucke einer bekannten Apotheke. "Hier ist die Medizin!"

C18 nahm ihm den Beutel ab und nötigte Bulma erst einmal eine der Pillen zu schlucken und einen Löffel voll Kräuterextrakt zu sich zu nehmen. Erst dann nickte sie Uranai Baba zu, dass man fortfahren könnte.

"Sollten wir nicht noch Videl, Gohan und die anderen rufen?", Fragte Trunks und ließ sich neben seinem Vater auf den Boden plumpsen. "Die wollen doch sicher auch sehen, was los ist!"

"Ich habe Marron auch nicht mitgebracht", sagte C18. "Es wird sonst Bulma zu viel. Wenn wir erst alles wissen, können wir es den anderen erzählen und so wissen es dann alle." Trunks sah sich um. "Und was ist mit Goku?"

Der Herr der Schildkröten hob die Schultern. "Ich kann weder ihn noch Chichi erreichen. Auch am Bratpfannenberg nimmt niemand den Hörer ab."

"Schon gut", sagte Bulma und da die Medizin rasch zu wirken begann, bekamen ihre Wangen bereits wieder etwas Farbe. "Chichi weiß alles, es war ja im Grunde ihre Idee..." ohne auf die erstaunten Gesichter ringsum zu achten, sah sie mit klarem Blick Uranai Baba an. "Wie ist das mit deiner Kugel? Kann sie Bilder der Vergangenheit rufen?"

Uranai Baba nickte. "Die Rechnung wird allerdings saftig, sehr saftig."

"Hör auf zu Labern, alte Hexe!", Kam es von Vegeta, "Hast du nicht gesagt, dass du es selbst wissen willst? Also hör auf zu Feilschen und zeig uns die Bilder, oder willst du dir ne neue Kugel zulegen müssen?" Die Art wie er seine Armmuskeln dabei spannte, sagte genug.

Uranai Baba sah ihn an und holte Luft, um ihm eine Predigt über die Preise für Wahrsagerkugeln zu halben, doch der intensive, brennende Blick seiner Augen ließ sie die Bemerkungen wieder hinunterschlucken. "Na gut. Aber seid ja still, die Tonübertragung ist nicht mehr die beste..." Sie hüpfte von der Kugel, strich beschwörend über die blinkende Oberfläche und murmelte etwas Unverständliches. Weißer Nebel füllte die Kugel und erst nach einem letzten Wort der Alten, riss der weiße Dunst auseinander und...

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Gab den Blick auf Bulmas Auto frei, das am Rand der Klippe stand. Bulma saß auf dem Kühler und blickte auf die Uhr.

"Er wird nicht mehr kommen, dieser sture, Romantikkiller!", Seufzte sie und sprang auf den Boden. Aus einer Tasche fischte sie zwei Blätter Papier und legte sie an den Klippenrand unter einen Stein. Dann stieg sie ins Auto, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr ein Stück zurück. Sie wendete das Auto und fuhr über die holperige Ebene zur nächsten Straße.

Ehe sie sich für eine Richtung entschied, fischte sie ihr Handy aus der Handtasche und wählte eine Nummer.

"Chichi? Ja, ich weiß, ich hätte längst unterwegs sein sollen, aber..." Sie strich sich eine Strähne zurück, "es klingt vielleicht dumm, aber ich möchte mich nicht einfach so davon schleichen. Ich denke, ich sollte mit allen noch mal reden, ehe wir mit der Suche beginnen."

"Dann wird Vegeta doch mitkommen wollen, oder? Zumindest aber die Kinder."

"Das werde ich denen schon ausreden, immerhin sind keine Ferien und Vegeta ist mehr mit seinem Trainingsraum verbunden als mit mir." Leichte Bitterkeit schwang in der Stimme.

"Vielleicht hast du recht, ich hätte auch nicht meinen Vater vorschieben sollen, nur damit Goten sich keine Sorgen macht. Aber ihn weiß ich bei Gohan und Videl in guten Händen. Ich denke, die beiden werden sich auch um Trunks und Bra kümmern."

"Da bin ich sicher", ein trauriges Lächeln huschte über Bulmas Gesicht, "auf jeden Fall möchte ich noch einen schönen Abend mit allen verleben, ehe wir uns aufmachen. Ich habe schon mal den Standort des, ersten Dragonball näher bestimmt, er muss ziemlich weit im Norden sein, Pack also ein paar warme Sachen ein."

"Werde ich, keine Sorge. Wir werden unseren Männern zeigen, dass wir uns nicht einfach so abschieben lassen!"

"Genau und Vegeta wird schon noch merken, was er an mir hat, wenn ich erst mal ein halbes Jahr auf Achse bin."

"Also, was hast du jetzt im Moment vor?"

"Ich fahre in die Stadt und kaufe ein paar der superteuren Riesensauriersteaks. Dann hole ich Vegeta ab, packe meine Salate und den Auflauf ein, und wir fahren zu Videl und Gohan und grillen mit ihnen und den Kindern."

"Klingt sehr gemütlich. Schade, dass ich nicht dabei sein kann."

"Wie geht es dem Rinderteufel?"

"Nicht allzu gut. Als ich hierher kam, hatte er nur eine kleine Erkältung, dann kam die Lungenentzündung hinzu, die jetzt ausgeheilt ist,. Nun spricht der Arzt von einer Herzschwäche, die vor allem vom Alter kommt. Er hat sich einfach in den letzten Jahren übernommen und nicht sehr gesund gelebt."

"Mach dir nicht zu viele Sorgen, Chichi. Er wird sicher durchhalten, bis wir den zweiten Wunsch äußern können."

"Nun, der Arzt sagt, er gibt ihm noch etwa zwei Jahre und mehr als ein halbes Jahr mag ich es nicht aufschieben."

"Wir schaffen das in weniger als einem halbem Jahr, da bin ich sicher." "Gut, dann also bis morgen!"

"Bis morgen bei dir auf dem Bratpfannenberg!"

Bulma steckte das Handy wieder ein, und fuhr in Richtung Stadt. Beim größten Kaufhaus hielt sie und besorgte sich gleich zehn der Riesensteaks, die fast soviel wogen wie sie. Da sie Vegeta noch im Trainingsraum wusste, nahm sie sich die Zeit für einen Schaufensterbummel und erstand noch einen herrlichen Pelzmantel. Als alles mit viel Ach und Krach im Auto verstaut war...

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"Und da ist mir eingefallen, dass ich den Brief ja noch am Klippenrand hatte liegen lassen. Ich wollte nicht, dass Vegeta ihn irgendwann bei einer Trainingseinheit findet oder irgendein Spaziergänger auf diesen Erguss von Selbstmitleid stößt.", Sagte Bulma erklärend dazu.

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Man sah, wie Bulma in der Kugel kurz nachdachte und dann mit dem Auto wieder zu den Klippen hinausfuhr, um den Brief zu holen.

Da ihr die Zeit langsam knapp wurde, beeilte sie sich und vergaß auf dem abschüssigen Gelände die Handbremse zu ziehen. Sie stieg aus und rannte zum Klippenrand, wo die beiden Blätter noch immer unter dem Stein lagen. Sie hob ihn hoch und wollte nach dem oberen, dem zweiten Blatt, greifen, da hörte sie ein Knirschen.

"Verdammt!" Sie ließ den Stein fallen und rannte auf ihr Auto zu, das auf den Klippenrand zu rollte. Es gelang ihr noch, nach der Fahrertüre zu greifen, doch dann stolperte sie und musste auf den Knien liegend mit Ansehen, wie das Auto über den Rand geriet und nach unten stürzte. Erst, ein grässliches Knirschen, dann ein dumpfer Knall, gefolgt von einer stinkenden Wolke schwarzen Qualms. "Nein, die Steaks, meine Handtasche, der Pelzmantel!" Erschüttert rappelte sich Bulma wieder auf und stolperte tränenblind zum Klippenrand.

Ihr Auto war nur noch ein lichterloh brennendes Wrack. Bulma fluchte sich den ersten Schrecken von der Seele und stapfte in Richtung Straße. An die beiden Blätter unter dem Stein dachte sie nicht mehr. So fiel es ihr auch nicht auf, dass hinter ihrem Rücken der Wind das obere Blatt, welches nur noch an einer Ecke unter den Stein geklemmt war, mit sich riss. Es wurde ein Stück über den Klippenrand gewirbelt und kam nach einer Weile in der Nähe des Wracks zu liegen, wo dessen Hitze es erfasste und zu Asche verbrannte.

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"Halt mal!", Mischte sich Trunks ein, "wenn da zwei Blätter unter dem Stein waren und wir nur eines gefunden haben, was stand denn auf dem zweiten?"

Bulma sah nur Uranai Baba auffordernd an und leise grummelnd beschwor diese die Kugel, damit das Bild wie ein Video zurückgespult wurde, bis das Blatt vollständig zu sehen war. Ein paar magische Worte später und eine gut lesbare Vergrößerung, füllte die Kugel aus.

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"Aber da von dir ja kein Zeichen gekommen ist, habe ich eine Entscheidung getroffen. Für ein halbes Jahr werde ich zu Lumia ziehen und mit ihr die Universität besuchen. Ich habe mir immer schon gewünscht, so ein richtig wildes Studentenleben zu führen. Keine Angst, Trunks, ich werde dich da nicht als deine verrückte Alte lächerlich machen. Vorher, suchen ich und Chichi die Dragonballs und lassen uns verjüngen. Sie wird dann Goku die Hölle heiß machen und ich genieße mein halbes Jahr Urlaub. Ich denke, ihr beide seid alt genug, um mit eurem Vater zusammen eine Weile über die Runden zu kommen, finanziell ist für euch ja gesorgt. Für Notfälle wisst ihr ja meine Handynummer und sonst, ist hier die Nummer von Lumias Elternhaus (+++++++) und jene der Universität (+++++). Aber ruft mich bitte nur an, wenn das Haus abbrennt, sonst was passiert ist oder einer von euch dreien mich wirklich von Herzen vermisst.

In Liebe, Eure Bulma"

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"Zufrieden?", Fragte Uranai Baba an Trunks gewandt. Der nickte nur erschüttert. "Wenn wir das gewusst hätten ." auch Vegeta schien wie vor den Kopf gestoßen zu sein. Bulma öffnete den Mund, wie um eine ergänzende Erklärung abzugeben, überlegte es sich dann doch anders und nickte nur Uranai Baba zu, welche das letzte Bild vor Trunks Unterbrechung wieder erscheinen ließ.

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An der Straße angekommen hatte Bulma Glück und ein nettes, älteres Ehepaar hielt an, um sie zum nächsten Taxistand mitzunehmen.

Wenig später hielt das Taxi vor dem Haus. Bulma bat den Taxifahrer zu warten, da sie ja weder Geld noch Kreditkarte dabei hatte, und rannte ins Haus.

"Vegeta, du wirst nicht glauben, was mir .", rief sie gleich beim Eintreten, doch dann verstummte sie, weil kein Vegeta im Flur erschien und sie anschnauzte, wo sie denn so lange geblieben und warum nur Kürbisauflauf mit Salat und kein Fleisch im Kühlschrank war. "Vegeta?" Sie sah in die Küche. Keine Spur von ihm. Draußen hupte das Taxi schon ungeduldig. Etwas genervt rannte Bulma ins Schlafzimmer, wo sie immer einen kleinen Notgroschen aufbewahrte und kramte aus der untersten Schublade ihres Schrankes einen Lederbeutel hervor und fischte ein Bündel Geldscheine hervor, mit denen sie wieder aus dem Haus rannte um für die Taxifahrt zu bezahlen. Nachdem der Taxifahrer nicht unzufrieden mit der Menge Trinkgeld davon gebraust war, stapfte Bulma ziemlich frustriert ins Haus zurück. Ihr erster Weg führte sie zum Trainingsraum, doch der war leer. Danach suchte sie im Wohnzimmer und in den anderen Räumen. Keine Spur von Vegeta. Sichtlich genervt kehrte sie in die Küche zurück, wo sie das zerknüllte Blatt auf dem Boden fand. Sie hob es auf, strich es glatt und fuhr über die zerdrückten Blütenblätter der getrockneten Blume, die sie unten als Hinweis aufgeklebt hatte. Dann seufzte sie, knüllte das Blatt wieder zusammen und ließ es an derselben Stelle zu Boden fallen. "Vegeta, wo bist du nur?", Flüsterte sie halblaut, "bist du etwa doch los geflogen, um mich zu finden?" Nach einer kurzen Nachdenkpause schüttelte sie den Kopf. "Irgendwie kann ich das nicht glauben, hätte er meinen Brief ernst genommen, wäre das Blatt nicht auf dem Fußboden, oder?" Da niemand ihr antworten konnte ging sie zur Kommunikationskonsole. "Vielleicht wissen Trunks und Bra Bescheid."

Vor der Konsole hielt sie inne. Seit ihr Vater unter Vergesslichkeit litt, noch bevor er und ihre Mutter in das Haus am Meer gezogen waren, hatte er die Konsole so eingestellt, dass sie immer automatisch alle Gespräche aufzeichnete und immer eine Zeitanzeige des letzten Gespräches blinkte. Bulma verglich die blinkende Zeit mit ihrer Uhr. Vegeta musste vor einer Weile mit jemandem gesprochen haben. Aber mit wem? Sie stellte auf Wiedergabe und bekam so mit, wie Vegeta sich verächtlich über ihren Entschluss und ihr Essen äußerte und wie er einfach entschloss, sich bei Videl und Gohan den Bauch voll zu schlagen, ohne auch nur einen weiteren Gedanken an Bulma zu verschwenden. Als die Abspielung zu Ende war, schäumte Bulma vor Wut. "So wenig bin ich dir also wert, du Egomane!", knirschte sie. "Gut, dann mache ich es einfach so, wie ich es zuerst wollte. Kein Abschied von Angesicht zu Angesicht. Das hast du nicht verdient!"

Noch einmal ging sie in ihr Zimmer zurück und holte eine Tasche heraus, in der sie als allerletzten Anker eine ganz spezielle Kreditkarte verwahrte. Ein paar ihrer eigenen Patente lieferten genug Geld für ein Konto, von dem weder die Kinder noch Vegeta wussten, das nicht einmal ihren Eltern bekannt war. Normalerweise verwendete sie das Konto, wo die ganzen Einnahmen aus der Firma hin flossen, aber diese Karte war mit allen anderen Dingen in ihrer Handtasche im Autowrack verkohlt.

Somit blieb ihr nur dieses Geheimkonto, um ihrem Plan noch eine Krone aufzusetzen. Aus der Werkstatt holte sie eine Kapsel mit einem seit langem nicht mehr gebrauchten Hubschrauber. Auf der Straße aktivierte sie die Kapsel und ehe ein Auto kommen konnte brauste sie mit dem Hubschrauber Richtung Bratpfannenberg davon.

Noch während des Fluges rief sie durch das Funkgerät des Hubschraubers noch mal Chichi an und berichtete ihr von der Änderung des Plans.

"Schon Pech, das mit deinem Auto", sagte Chichi. "Willst du nicht doch noch zuerst bei Videl vorbeischauen und dich von Trunks und Bra verabschieden?"

"Dann müsste ich Vegeta sehen und dem würde ich am liebsten die Augen auskratzen", fauchte Bulma. "Die beiden werden sich schon melden, wenn sie ihre Mutter vermissen und wenn nicht", sie schluckte, "dann weiß ich Bescheid, dass es ihnen gut geht und sie mich nicht brauchen." "Gut, was machen wir zuerst? Oder willst du heute Nacht noch los?"

"Nein, ich werde erst mal eine Mütze voll Schlaf nehmen und dann geht es morgen los. Erst einmal fliegen wir in die nördliche Hauptstadt und kleiden uns neu ein. Dein Vater wird uns doch decken?" "Ich will ihn nicht in Verlegenheit bringen, er ist ein schlechter Lügner. Daher habe ich in einem Kurhotel ein Zimmer für ihn gebucht, wo er gut betreut wird, während wir zwei weg sind. Goten weiß, dass er mich und seinen Großvater eine Weile nicht erreichen wird können und Gohan und Videl wissen es auch. Ich habe ihnen gesagt, dass mein Vater vor allem Ruhe braucht und daher haben sie gar nicht nach dem Namen des Hotels oder der Telefonnummer gefragt."

Eine gute Stunde, nachdem Bulma das Gespräch beendet hatte, landete sie vor dem Schloss des Bratpfannenberges. Der Rinderteufel sah sehr erholungsbedürftig aus, das Haar war grau geworden und seine sonst polternd, fröhliche Art fehlte. Mit einer für ihn leisen Stimme begrüßte er Bulma. Sie aßen gemeinsam zu Abend und gingen gleich darauf ins Bett. Wenig später zog ein Gewitter auf und der Blitz fuhr in die örtliche Telefonleitung, die am nächsten Tag, als Chichi ein letztes Mal Goten anrufen wollte, noch immer nicht repariert worden war.

"Da kann man nichts machen", meinte Bulma. "Er denkt, dass du deinen Vater begleitest und wird sich bestimmt keine Sorgen machen, solange er nichts von der Dragonball suche weiß."

"Stimmt und wenn es irgendwo brennen sollte, werden ihn Videl und Gohan schon beschützen", überzeugte sich Chichi selbst und gab sich einen Ruck. "Ich habe beschlossen, eine moderne Mutter zu werden und keine Glucke. Außerdem werde ich viel Zeit nehmen, Goku so richtig zu zeigen, was er verpasst, wenn er mich aus seinem neuen Leben mit Oob ausschließt."

Die beiden Frauen sahen sich an und lachten. "Wir haben schon ein Kreuz mit zwei solchen Barbaren als Männer, nicht wahr?" Zog Bulma grinsend eine Grimasse.

"Stimmt, trotzdem wollen wir keine anderen, oder?", Gab Chichi zwinkernd zurück. "Um keinen Preis", stimmte ihr Bulma zu. "Alles was wir brauchen sind nur noch mal hundert Jahre, um die beiden zu erziehen."

".Oder zweihundert, oder Tausend." Chichi griff nach ihrer Reisetasche und drehte sich zu ihrem Vater um. "Geht es dir, oder soll ich deine Taschen tragen?"

"Nun, mach mal halblang!", Protestierte der Rinderteufel mit einer Spur seiner früheren Energie. "Was für ein Mann bin ich, mir von meinem Mädchen die Taschen tragen zu lassen!"

Er nahm beide Reisetaschen und marschierte auf den wartenden Hubschrauber zu. Doch dort angelangt war sein Gesicht mit feinem Schweiß benetzt und sein Atem ging heftig. Chichi versuchte, sich ihre Angst um ihn nicht anmerken zu lassen und tauschte ihren sorgenvollen Blick, den sie auf seine Rücken geheftet hatte, gegen ein zuversichtliches Lächeln aus.

Sie stiegen in den Hubschrauber und Bulma warf den Motor an. Die Rotorblätter kreischten und ratterten und übertönten so, dass Klingeln des Telefons, wo über die gerade eben wieder reparierte Leitung, ein total am Boden zerstörter Trunks die Mutter seines besten Freundes von einem schrecklichen Ereignis in Kenntnis setzen wollte.

Der Hubschrauber flog zuerst nach Süden und setzte den Rinderteufel bei seinem Kurhotel ab, wo er sofort von ein paar sehr hübschen Krankenschwestern sehr angetan war. Nach einem Gespräch mit dem leitenden Arzt flogen die beiden Frauen allein weiter nach Norden, auf der Suche nach dem ersten Dragonball.

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"So ist das also gewesen", sagte Kuririn nach dem Nebel die Kugel füllte. "Dass es eine solche Kette unglücklicher Umstände geben kann."

Bulma schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Ihr Blick war fast wieder so klar wie vor dem Schwächeanfall und dem Fieber. Ihre Augen suchten nach der Reihe die Blicke all ihrer Freunde. Yamchu, der Herr der Schildkröten, C18, sie alle, schüttelten verwundert, teilweise auch geschockt den Kopf, doch die Anklage war aus ihren Augen gewichen.

Dann endlich fand Bulma den Mut, ihren Sohn anzuschauen. "Trunks .", sagte sie zögernd, ". bitte, bitte."

Trunks sah auf den Fußboden und ballte die Fäuste. Kuririn gab ihm einen Stoß mit dem Ellbogen und endlich hob er den Kopf. Tränen glänzten in seinen Augen. "Mutter . ich... es ist . es tut mir leid", stammelte er mit hochrotem Gesicht, stemmte sich hoch, lief zu ihr hin und tat, was er schon seit gestern Nacht so gern getan hätte. Er ließ sich von ihr in die Arme nehmen und schluchzte all den Schmerz und die Freude heraus, die sich in ihm angesammelt hatte. Bulma drückte seinen Kopf an ihre Brust und sah über seinen Scheitel hinweg Vegeta an. Ihre bebende Unterlippe und ihr angstvoller Blick sagten alles. "Glaubst du mir?", Fragten ihre Augen.

Er gab den Blick ohne ein Blinzeln zurück. "Ja."

Befreit schloss sie die Augen. Die größte Hürde war genommen worden, der schwerste Felsen von ihrer Seele gerollt.

Als Trunks nach einer Weile den Kopf hob und sich verlegen die rotgeweinten Augen rieb, hatte er noch eine Frage. "Wie hast du erfahren, dass wir dachten, du seihst tot?"

"Als ich nach dem halben Jahr auf der Heimreise zuerst bei meinen Eltern vorbei schaute, dachten die, ich wäre ein Geist. Es hat lange gedauert, ehe sie und Bra diese unmögliche Geschichte geglaubt haben. Ich wollte euch zwei dann gleich anrufen und alles klar stellen, doch da hat meine Mutter einen dummen Spruch losgelassen..."

"Was hat sie denn gesagt?", Warf C18 fragend ein. Bulma wurde etwas rot. "Nun ja, sie sagte, wenn das ein romantischer Liebesroman wäre, würde die Heldin sich jetzt verkleiden und versuchen den Helden", ihr Blick ging kurz zu Vegeta, der bei der Bezeichnung "Held" kurz eine Augebraue hob, "als junge Fremde zu verführen. Natürlich würde der Held standhaft bleiben und die Heldin würde so erkennen, dass der Held nur ihr wahres Selbst liebt." Ihre Wangen röteten sich noch mehr. "Na ja, Bra war hin und weg und fand das echt toll und irgendwie..." sie schluckte und starrte auf ihre Finger, sie sich auf der Bettdecke ineinander verschlugen hatten,"... irgendwie klang das wirklich wie aus einem Liebesroman." Sie hob den Kopf. "Aber ich habe dennoch angerufen und wollte euch alles sagen, aber als Suzey abgenommen hat und so getan hat, als sei sie bei mir so gut wie zuhause, habe ich rot gesehen..."

"Suzey?" Vegeta sah Trunks an. "War das etwa vor zwei Wochen, wo Gohan sie anschleppte, weil sie unbedingt ein paar Papiere von dir unterzeichnet haben wollte?"

Trunks überlegte kurz und nickte. "Es kann nur dann gewesen sein. Du hast dich gleich in den Trainingsraum verkrümelt und während ich und Gohan in meinem Zimmer nach ein paar Papieren gesucht haben, saß sie gut eine halbe Stunde allein in der Küche. Sie muss bereits vor der Kommunikationskonsole gewartet haben, vielleicht wollte sie selber jemanden anrufen, jedenfalls hat sie sich wohl den Hörer geschnappt, sobald die Lampe blinkte und noch ehe es klingeln konnte." Trunks sah seine Mutter an. "Was hat sie gesagt, als du dich als Bulma gemeldet hast?"

"Habe ich nicht. Ich habe beim "Hallo, Hallo!" Bereits ihre Stimme erkannt und so getan, als sei ich Videl, die wissen wollte, wie es der Familie geht. Ich wollte nicht, dass sie von mir erfährt, bevor ihr beide es wisst. Sie hat sich dann so aufgespielt, also ginge sie bei euch ein und aus und Bra hat mir auch erzählt, dass Vegeta öfters zu den Sitzungen mitgegangen ist und weil Suzey doch da immer so aufgetakelt erschienen ist, dachte... dachte ich..."

Vegeta machte eine verächtliche Handbewegung. "Du hast gedacht, ich lasse zu, dass sie sich bei uns einnistet und deinen Platz nicht nur in der Firma, sondern auch in der Familie einnimmt?" In dem Tonfall wie er es sagte, klang es als hätte Bulma genauso auch erwarten können, dass er sich ein Rosa Schleifchen ins Haar bindet.

Betreten starrte Bulma wieder auf ihre verkrampften Hände. "Ich weiß", sagte sie leise, "ich hätte dir vertrauen sollen..." Jeder erwartete, dass sie wieder in Tränen ausbrach, doch statt dessen straffte sie die Schultern und funkelte Vegeta herausfordernd an, "...aber dazu hast du mir ja wenig Zeichen deiner Zuneigung gegeben und nachdem, was du damals zu Trunks gesagt hast., als er von den Eltern seines Freundes und deren offenkundige Zuneigung erzählt hat..."

Mit gerunzelter Stirn grübelte Vegeta, welche Szene sie wohl meinte und dann fiel es ihm wieder ein. "Du hast das gehört?", fragte er.

"Es war kaum zu überhören", fauchte sie, "du kannst dich mit mir Alten Schachtel nicht mehr in der Öffentlichkeit sehen lassen, hast du gesagt. Gib es ruhig zu!"

"Warte mal, Mutter!", Mischte sich Trunks wieder ein. "Wenn du so denkst, kannst du nicht alles gehört haben!"

"Was ich gehört habe, reicht mir vollkommen", gab sie zurück. "Mehr Beleidigungen habe ich an dem Tag wirklich nicht mehr hören wollen."

Vegetas Mundwinkel zuckten. "Uranai Baba, wirf deine Kugel noch mal an und zeig Bulma, was sie verpasst hat!"

Es, klang wie ein Befehl und die Alte, wollte erst protestieren, aber dann bemerkte sie seinen stählernen Blick und seufzend murmelte sie wieder ihre Beschwörungen.

Der Nebel klärte sich und gab den Blick auf jene Szene frei, die der Todesstoß für Bulmas angeschlagenes Selbstbewusstsein, gewesen war:

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Trunks war gerade mit seinem Bericht fertig, und Vegeta lachte. "Keine Sorge, mein Junge. Oder kannst du dir vorstellen, dass ich mit deiner Mutter einen solchen Zirkus aufführen würde? Nicht mal als sie noch jung und knackiger war wäre mir so etwas in den Sinn gekommen und jetzt...." Er machte eine Pause, lachte um seine Verlegenheit zu überspielen, und über ihm trat Bulma leise vom Balkon zurück, blass und offenbar den Tränen nahe. So konnte sie nicht mehr hören, wie er den Satz mit einem schiefen Grinsen zu Ende führte ".... und jetzt ist sie in letzter Zeit wegen ihres Alters so überempfindlich. Vor einer Weile sind wir zusammen ausgegangen und da haben hinter uns ein paar junge Leute dumme Bemerkungen fallen lassen von wegen älterer Frau und jungem Geliebten. Ich hätte ihnen am liebsten die Ohren lang gezogen und einiges mehr, aber deine Mutter hat nur den Kopf geschüttelt und so getan, als träfe sie es nicht. Aber in der Nacht danach habe ich sie weinen gehört." Er seufzte. "Sie tut immer so, als ob ihr Alter für mich ein Problem sein müsste. Dabei habe ich an wirklich Wichtigeres zu denken, als an ihre oberflächlichen Problemchen mit dem Aussehen."

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Nun war es an Bulma betroffen drein zu schauen. "So also war das damals gemeint, damals. Es tut mir leid, dass ich voreilige Schlüsse gezogen habe. Vegeta..."

C18 bemerkte die leichte Röte auf Vegetas Wangen und scheuchte alle aus dem Raum, auch Trunks. "Deine Eltern müssen sich unter vier Augen aussprechen", sagte sie energisch. "Du bist nur im Weg. Wie wäre es, wenn wir am Strand draußen ein bisschen trainieren? Wir alle?"

"Also, ich verabschiede mich da lieber", sagte Uranai Baba und hüpfte auf ihre Kugel. "Die Rechnung schicke ich euch in den nächsten Tagen." Und fort war sie.

Als alle aus dem Raum verschwunden waren, kletterte Bulma wieder aus dem Bett. Vegeta lehnte an der Wand ihr gegenüber und sah nicht aus, als würde er ihr auch nur einen Zentimeter entgegen kommen.

Eine Armeslänge vor ihm blieb sie stehen.

"Hast du mich vermisst Vegeta? Wenigstens ein kleines Bisschen?"

Sie streckte eine Hand nach ihm aus.

Vorsichtig.

Hoffend.

Er fing ihre Hand ab und hielt sie in der seinen.

Sein Griff war hart und sein Blick wich dem ihren aus.

"Trunks kocht nicht so gut wie du", knurrte er nur, "und der Gravitationskonverter hätte kaputt gehen können."

Sie war nicht enttäuscht.

Sie lächelte. "Das ist ein Ja."

Ihre freie Hand legte sich auf seine Wange. "Du hast mir gefehlt, Vegeta. Ab und zu war ich drauf und dran meine Freiheit sausen zu lassen, um einfach bei dir zu sein. Verrückt, nicht wahr? Du hast mir nie gesagt, was ich dir bedeute, aber mein Leben war in diesem halben Jahr so leer ohne dich..." Ihre Finger strichen über seine Wange, hinunter zu seine Lippen.

Mit einem Knurren gab er seine starre Haltung auf und riss sie in die Arme. Seine Lippen suchten die ihren und sein Kuss war hart, ja fast brutal. Erst sträubte sie sich, doch dann spürte sie seinen brennenden Wunsch, die Einsamkeit dieses halben Jahres endlich vergessen zu können, und erwiderte seinen Hunger mit gleicher Kraft. Als sie beide wieder zu Atem kamen, strahlten ihre Augen und in den seinen funkelte das Versprechen nach mehr, wenn sie erst wieder zuhause wären. "Willkommen zurück", murmelte er und drückte sie fest an sich.

Sie schloss die Augen genoss das Gefühl seiner Wärme.

Stärke.

Geborgenheit.

Liebe.

Sie war wieder zuhause.

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Weit über ihnen und über dem Palast Gottes, unbemerkt von allen Erdenbewohnern, lehnte sich eine Schlanke Gestalt im Pilotensessel zurück und strich die grüne Strähne, das einzige Haar auf seinem blanken, lila Schädel zurück.

"Was meint Ihr, erhabener Toggam? Ist das nicht das ideale Nest?"

Der angesprochene, eine irisierende Figur, doppelt so groß wie ein Mensch mit sechs goldenen Lichtschwingen betrachtete den funkelnden, grün-blauen Planeten und sirrte eine Antwort, welche der Translator neben dem Piloten als "vielleicht zwanzig", übersetzte.

Der Pilot lachte. "Verzeiht meine Vermessenheit, erhabener, aber die Energiewerte dieser Welt sind wirklich höher, als es auf den ersten Blick scheint. Wir können sie sogar noch steigern. Wenn Ihr so gütig wärt, einen Blick hierauf zu werfen..." Seine sechsfingrige Hand zog einen schwarzen Streifen aus einem Schlitz und reichte ihn an seinen Fahrgast und Kunden weiter.

Toggams Diamantgleiche Augen betrachteten die feinen, weißen Striche und seine Antwort klang viel zufriedener als zuvor. "Alle fünfzig."

"Ganz meine Rede", meinte der Pilot. "Und sie werden alle prächtigst gedeihen. Diese Welt hat Kraft und Leben für einen vollen Brutzyklus Ihrer Art. Bleibt nur ein kleines Problem zu lösen..." Ein fragendes Sirren von Toggam.

"Oh, es ist wirklich nicht sehr groß. Ich weiß, dass einer Ihrer Vorbrüter damals mit Freezer verhandelt hat, und leider hat dieser das Problem nicht beheben können, oder?"

Die gläsern schimmernden Mundwerkzeuge Toggams klickten verärgert, als er sich an jenen Fehlschlag erinnerte.

"Tja, es war wohl zuviel verlangt, die ganzen Saiyajins auszulöschen ohne dabei deren Welt zu beschädigen. Die Satelliten die meine Crew haben an mehreren Stellen Messungen durchgeführt und dabei kam heraus, dass sich einige ganz außergewöhnliche Kämpfer auf diesem Planeten versammelt haben. Zwei Saiyajins, vier Mischlinge, ein Namekianer und ein Erdling, bei dem die Werte ständig Sprünge nach oben machen, sodass er auch als gefährlich einzustufen ist."

Auf ein besorgtes Sirren seines Kunden hin lachte der Pilot. "Keine Angst, wir sind nicht Freezer, wir sind Profis und obwohl bei uns eine Eroberung länger dauert, ist das Ergebnis unabwendbar. Uns ist es gelungen einen Faktor zu isolieren, der trotz der Kampfkraftmäßigen Überlegenheit dieser sieben Störfaktoren, das Blatt für uns wenden wird. Wir müssen uns noch einen geeigneten Weg einfallen lassen, diesen Faktor für uns arbeiten zu lassen."

Er tippte eine Zahl ein und auf dem Schirm tauchte das Gesicht einer jungen Frau auf. Türkise Augen strahlten in einem blassen, von roten Locken umgebenen Gesicht...

Ende des 3. Teils