Es ist da, das 7te Kapitel *freu* wurde aber auch langsam Zeit ^^ Also ich denk mal, dass ich den romantischen Teil hiermit (vorerst) beenden kann, im nächsten Kapitel beginnt dann das 5te Schuljahr und ich hoffe, dass dort etwas mehr Abenteuer enthalten sein wird. Na jo ersma hf beim Lesen

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Unterm Baum

Es waren bisher ihre schönsten Ferien gewesen, doch wie geht es danach weiter? Ginny saß wieder an ihrem Fenster und schaute nach draußen. In einer Woche beginnt die Schule wieder, doch diesmal ist etwas anders. Normalerweise freute sie sich, wenn sie nach Hogwarts zurückkehren konnte, sie war zwar nicht so lernwütig wie Hermione, die quasi nach jedem bisschen Wissen lechzte, aber nach mehreren Wochen Nichtstun konnte sie mit ein wenig Abwechslung gut leben. Dieses Mal jedoch verfluchte sie den Umstand, bald wieder dort hin zu müssen, denn solch gute Ferien, zumindest die letzten Wochen, hatte sie noch nie gehabt.

Der Grund dafür war simpel, Harry beachtete sie nicht mehr nur als Rons kleine Schwester, nein, sie beide sind richtig gute Freunde geworden. Insgeheim hatte sie schon mit dem Gedanken gespielt Sirius dafür zu danken, dass er sich von den Todesesser hat schnappen lassen, denn ohne diese Aktion würde Harry ihr wohl immer noch recht wenig Beachtung schenken.

Was passiert aber, wenn sie wieder in Hogwarts sind? Hier Zuhause muss sie ihn nur mit ihrer Familie "teilen", wobei sie noch eines der größten Stücke des Kuchens abbekam. Ihr Vater und Percy waren schließlich tagsüber arbeiten, den Zwillingen ging er wenn möglich aus Angst als Versuchskaninchen zu enden aus dem Weg und ihre Mutter beanspruchte ihn nur, wenn es zu den Mahlzeiten kam (wobei sie ihn dort richtig mästete). Blieb also nur noch Ron, der ihn wirklich beanspruchte. Doch damit konnte sie leben, sie war mit täglichen Spaziergängen nach dem Essen zufrieden. Diese genoss sie richtig. Hier war sie mit Harry allein, niemand störte sie. Und sie erstellte mit Erstaunen fest, dass sie nicht mehr so leicht rot wurde in seiner Gegenwart. Nein sie konnte sogar richtige Unterhaltungen mit ihm führen und sie merkte, dass auch er diese genoss.

Was sie aber etwas beunruhigte, war die Ungewissheit, ob er ihr in Hogwarts auch noch so viel Beachtung schenken würde. Schließlich würde er da bestimmt wieder viel mehr zu tun haben. Blieb da noch Zeit für sie?

Sie brauchte Gewissheit. Doch wie bekommen? Sollte sie Harry darauf ansprechen? Nein das konnte sie doch nicht einfach machen. Oder doch? War er es nicht schließlich, der gesagt hat: "Lass uns in Zukunft gegenseitig helfen, damit besser umgehen zu können." Füreinander da sein. Sie würde dieses Versprechen auf keinen Fall brechen. Und sie war sich sicher, dass Harry es auch nicht tun würde.

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Fünf Tage vor Schulbeginn kam Hermione zum Fuchsbau, worüber sich besonders Ron freute, seine Laune war dementsprechend gut, er machte wieder unzählige Anspielungen auf Hermiones Lernehrgeiz. Auf die Frage warum er sie so ärgerte, antwortete Ron, dass er das jetzt noch relativ gefahrlos machen konnte, in der Schule hätte er viel zu viel Angst, da sie dort wieder zaubern dürfe. Die Folge war, dass Hermione daraufhin durch das Haus und durch den Garten jagte. Harry und Ginny beobachteten diese Schauspiel vor Lachen kaum noch stehend.

Aber selbst trotz der dummen Sprüche von Ron freute sich Hermione wieder bei ihren Freunden zu sein. Sie erfuhr von den Ereignissen der letzten Wochen, die genauen Details von Sirius' Entführung, wobei sie auch Sirius' Brief las. Nach dem letzten Absatz musste sie strahlen, denn auch sie freute sich darüber, dass Harry ihr so vertraute.

Mit Interesse aber verfolgte sie aber auch Ginnys Erzählung, was zwischen ihr und Harry in den Ferien vorgefallen war (die Jungen wussten von diesen Gesprächen natürlich nichts, denn sie fanden meist spät abends in Ginnys Zimmer statt). Ginny war froh jemanden zu haben, mit dem sie darüber reden konnte, auch wenn Hermione in solchen Dingen auch nicht so bewandert war, aber es tat gut einfach mal über alles reden zu können.

Die letzten Ferientage vergingen recht schnell, zu schnell nach Ginnys Meinung. Mit einer Art Angst sah sie dem Schulbeginn entgegen. Je näher dieser heranrückte, desto nervöser wurde sie. Am vorletzten Abend fiel dieses auch Harry auf. Während des täglichen Abendspaziergangs, der immer um die umliegenden Wiesen ging, fragte Harry: "Alles in Ordnung mit dir, Ginny? Du wirkst heute irgendwie so verkrampft."

"Nene, ist schon alles OK," antwortete sie, doch Harry schien ihr nicht zu glauben und schaute sie besorgt an. 'Verdammt was sag ich ihm jetzt,' überlegte sich Ginny, 'Hoffentlich verplapper ich mich nicht. Ah ich habs.'

Ginny nahm Harrys Hand und sagte: "Komm mal mit!" Ohne zu zögern folgte er ihr. "Und wohin verschleppst du mich?" fragte Harry. Ginny drehte ihren Kopf zu ihm hin, lächelte und sagte: "Abwarten!"

Sie zog Harry zu einem Platz, der zwar nicht weit entfernt vom Fuchsbau war, aber an dem er bisher noch nie gewesen war. Sie standen nun vor einem relativ großen, aber auch, wie es aussah, genauso alten Baum. Inmitten der Abendsonne sah der Baum noch pompöser aus, als er schon war. Harry staunte und schaute sich den Baum erst einmal genauer an. Er stellte fest, dass es der ideale Kletterbaum war. Er spürte eine gewisse Lust zu überprüfen, ob dies wirklich der Fall war und als ob Ginny Gedanken lesen könnte, zog sie ihn zum Baum.

Die beiden kletterten eine Weile auf dem Baum herum und Ginny, die den Baum anscheinend in- und auswendig kannte, zeigte Harry alle nur denkbaren Kletterwege. Harry überraschte die Geschicklichkeit mit der Ginny mühelos jede Stelle des Baumes erreichen ließ, während er selber bei einigen Stellen kapitulieren musste.

Irgendwann hatte Harry genug vom Klettern, er setzte sich unter den Baum und beobachtete Ginny, die bereits zum wievielten Male auch immer zur Baumspitze hochkletterte und sich dabei freute, als würde sie gerade das erste Mal in diese Region des Baumes vordringen. Nach einigen Minuten jedoch kletterte sie auch vom Baum und setzte sich neben Harry.

"Du scheinst den Baum ja gut zu kennen," sagte Harry. Ginny nickte: "Ich war früher ganz oft hier. Ist sozusagen mein Lieblingsort und da er von Zuhause nicht weit entfernt ist, durfte ich auch immer alleine hier hin. Das erste Mal war ich mit vier Jahren hier, damals hab ich mich sofort in diesen Baum verliebt. Leider hatte Mum mir verboten auf den Baum zu klettern. Erst einige Jahre später hab ich endlich die Erlaubnis erhalten und seitdem war ich schon unzählige Male hier. Na ja seitdem ich in Hogwarts bin, konnte ich eher weniger hierher."

"Aber wie man klettert hast du wohl in der Zeit in Hogwarts nicht vergessen." "Nein, das könnte ich glaub ich auch gar nicht. Immer wenn es in der Schule etwas stressiger zugeht und ich mich für ein paar Minuten irgendwohin zurückziehe, dann stelle ich mir diesen Baum bildlich vor und wie ich gerade auf ihm herumklettere. So gelingt es mir jede einzelne Stelle des Baumes im Gedächtnis zu behalten und nebenbei entspannt das auch ganz gut."

Mitten in dieser Erzählung fiel Ginny wieder das leidige Thema Ende der Ferien ein. Es setzte ein Schweigen ein, bis Ginny es unterbrach: "Harry?" Er blickte zu ihr. "Freust du dich eigentlich übermorgen wieder in Hogwarts zu sein?" Er blickte wieder nach vorne und sagte erst einmal nichts, anscheinend musste er seine Antwort noch überlegen. Ginny ließ währenddessen ihren Blick nicht von ihm.

"In den letzten Jahren konnte ich die Rückkehr nach Hogwarts nie abwarten, was aber auch verständlich ist, schließlich waren die Ferien bei den Dursleys kaum ertragbar. Und auch wenn ich einige Wochen hier verbringen konnte in der Vergangenheit, hab ich Hogwarts als mein eigentliches Zuhause angesehen. Das sehe ich jetzt immer noch so, bloß sehe ich diesmal die Rückkehr mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits freue ich mich auf mein "Zuhause", andrerseits ist keines der letzten vier Jahre vergangen, ohne das etwas mehr oder weniger gefährliches geschehen ist. In den ersten drei Jahren ist zum Glück niemandem etwas passiert, deshalb bin ich jedesmal relativ unbeschwert nach Hogwarts zurückgekehrt. Doch aufgrund der Ereignisse vom letzten Jahr fällt es mir diesmal schwerer wieder nach Hogwarts zu fahren, weil dann wohl all die schrecklichen Erinnerungen mich überfallen werden."

Wieder herrschte Schweigen, Ginny wusste nicht genau, was sie darauf antworten sollte. Sollte sie es jetzt wagen und ihn fragen, wie das zwischen ihnen weiter geht? Doch bevor sie einen Entschluss fassen konnte, fing Harry erneut an.

"Aber weißt du was ich in Hogwarts vermissen werde?" Er schaute sie an, sie schaute fragend zurück. "Die Abende, die ich mit dir verbringen durfte, unsere Unterhaltung, die wirklich erheiternd waren und überhaupt deine Anwesenheit, die mir vieles erleichtert hat in den letzten Wochen." Harry lächelte, während Ginny verlegen wegschaute. 'Oh mein Gott, wie soll ich bloß reagieren. Dass er mit diesem Thema anfängt, damit hab ich nun überhaupt nicht gerechnet. Verdammt, Ginny, hör auf weg zu gucken, schau wieder zu ihm und sag irgendwas!'

"Vielleicht können wir das in Hogwarts ja fortführen," murmelte Ginny in seine Richtung, worauf Harry antwortete: "Das würde mich sehr freuen. Zwar wird das inmitten des Schulstresses schwierig werden, aber er würde mich wirklich sehr freuen, wenn wir das irgendwie bewerkstelligen können."

Er richtet seinen Blick wieder nach vorne, was Ginny ihm gleichmachte. Harry nuschelte kaum hörbar noch einmal: "... würde mich wirklich freuen...," hob dann seinen linken Arm hoch und legte diesen um Ginny. Diese erschrak zuerst innerlich, ließ sich aber äußerlich nichts anmerken und als sie sich entspannt hatte, legte sie ihren Kopf auf seine Schulter. Beide genossen den Augenblick.

Fast regungslos schien es saßen die beiden mehrere Minuten dort unterm Baum. Keiner der beiden wollte durch eine unnötige Bewegung diesen Moment zerstören. Als sich Harry aber doch kurz regte (worüber er sich innerlich verfluchte), hob Ginny ihren Kopf und schaute ihn an. Harry drehte seinen Kopf zu ihr und kurz darauf sahen die beiden sich in die Augen, Ginny mit ihren hellbraunen Augen und Harry mit seinen grünen Augen, die sie über alles liebte. Beide waren gefangen vom Blick des anderen. Wie sehr sie auch versucht hätten davon loszukommen, sie hätten es nicht geschafft. Aber dies wollten sie auch gar nicht. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, würden sie ewig in die Augen des anderen schauen.

Dann aber begann Harry sich mit seinem Kopf Ginnys zu nähern. Ganz langsam und kaum merkbar bewegte er ihn. Dann irgendwann erreichte er sein Ziel und Ginnys und Harrys Lippen berührten sich sanft und vorsichtig. Beide schlossen die Augen, beide dachten nichts. In diesem Augenblick gab es einzig und alleine nur die beiden, in diesem Augenblick waren sie eins. Ihre ganze Leidenschaft und Zuneigung spiegelte sich in diesem einem Kuss wieder und beide spürten dies sehr deutlich. Ein Feuerwerk brach in ihnen aus, noch nie hatten sie so etwas gefühlt wie in diesem Augenblick.

Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein bis sie sich wieder von einander lösten und sie sich daraufhin wieder in die Augen sahen. 'Jetzt oder nie,' dachte sich Ginny und sagte leise aber deutlich: "Ich liebe dich." Harry lächelte sie an und erwiderte: "Ich liebe dich auch, Ginny."

Es folgten weitere Küsse und nach jedem Kuss schien es, dass sie mehr verlangen würden. Irgendwann sagte Harry dann: "Jetzt sind dies mit Abstand die besten Ferien, die ich jemals hatte." Ginny lächelte, kuschelte sich ganz dicht an Harry, legte ihren Kopf wieder auf seine Schulter und blickte verträumt in den Sonnenuntergang, wissend, dass Harry bei ihr war und sie in seinen Armen hielt.

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Puh ich find, das war das schwierigste Kapitel bisher (hat auch dementsprechend lang gedauert). Mich würd aber mal interessieren, ob ich das halbwegs ordentlich beschrieben oder irgendwie unter/übertrieben habe (gilt auch für die vorherigen Kapitel)