Krass Rekord für mich, noch nie war die Zeit zwischen zwei Kapiteln so kurz ^^ Aber genug gelabert, viel Spaß damit

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Hogwarts nach Mitternacht

Je näher die Kutsche Hogwarts näher kam, desto nervöser wurde Harry. Nun war er also wieder Zuhause. Was würde dieses Schuljahr alles geschehen? Dass es ruhig werden könne bezweifelt er sehr stark, jetzt wo Voldemort wieder da ist.

Ginny bemerkte seine Nervosität und ergriff wieder seine Hand. Harry beruhigte sich schlagartig wieder, drehte seinen Kopf zu Ginny, blickte sie an und blickte dann auf die ineinander verschränkten Finger. 'Seltsam wie sie mich mit einem kleinen Handgriff beruhigen kann,' dachte Harry und schaute Ginny wieder ins Gesicht, 'aber so wie es aussieht, wird es bestimmt ein interessantes und dank ihr auch bestimmt ein zum Teil wundervolles Jahr.' Harry lächelte Ginny an, welche zurück lächelte.

Die Kutschen erreichten das Schloss und alle Schüler machten sich auf zur Großen Halle, wo jedes Jahr das Eröffnungsfest und die Auswahlzeremonie stattfindet. Harry, Ginny, Ron und Hermione setzten sich natürlich an den Gryffindortisch und warteten zusammen mit den anderen Schülern auf die neuen Erstklässler, welche nach einer Weile von Professor McGonagall hereingeführt wurden. Unter ihnen war auch Markos.

"Was meint ihr, musste er auch mit den Erstklässlern über den See fahren?" fragte Ron. "Na ja gut möglich ist es schon, schließlich ist er ja ein neuer Schüler und die Neuen fahren doch traditionell alle über den See," sagte Hermione.

Harry und Ginny sagten dazu nichts, weil in dem Moment auch schon der Hut begonnen hat sein alljährliches Lied zu singen:

Ich bin ein Hut und ich kann sprechen

Kann flüstern, schreien, nur leider nicht zechen

Ein schlauer Hut, ja das bin ich

Was wäret ihr nur ohne mich

Einst haben die vier Gründer mich gemacht

Ein Teil ihres Wissen hab ich in mir gepacht'

Sehr, sehr mächtig waren die vier

Ohne sie, wär ich nicht hier.

Meine Aufgabe ist es nun

Euch in eines der vier Häuser zu tun

Bist du ein Mensch mit sehr viel Mut

Passt du nach Gryffindor sehr gut

In Ravenclaw wirst du beglückt

Bist du mit Klugheit viel bestückt

Nach Hufflepuff wird der gesetzt

Der Treue und Eifer schätzt

In Slytherin stopfst du ne Lücke

Besitzt du sehr viel List und Tücke

Drum kommt her und packt mich beim Schopf

Und setzt mich auf euren kleinen Kopf

Ich verteil euch dann auf ein Haus

Und damit ist das Lied auch aus

(Zwar kurzes Lied, aber nu ja immerhin ^^)

In der Halle brach der Beifall aus. Als dieser sich wieder gelegt hatte, begann dann die Auswahlzeremonie. Einige neue Schüler gingen sehr zögerlich zum Hut, andere waren da selbstbewusster.

Als der letzte Erstklässler verteilt wurde, sprach Professor McGonagall: "So und zum Abschluss noch ein neuer Schüler, der vorher in Griechenland gelebt hat, Markos Parthenis." Markos trat vor uns setzte sich auch auf den Stuhl, wo ihm sogleich der Hut aufgesetzt wurde. Kurz darauf hörte man vom Hut "Hufflepuff" rufen.

Die Schüler vom Hufflepuff-Tisch jubelten zum Teil und klatschten Beifall und auch Harry und Co. klatschten wenn auch ein wenig enttäuscht. "Schade," sagte Harry, "aber wenigstens ist er nicht in Slytherin gelandet." Die anderen drei nickten und begannen sich aufs Festessen zu konzentrieren, das gerade erschien.

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Harry schreckte hoch, er wusste zuerst nicht wo er war, noch ob er in Sicherheit war. Erst als er feststellte, dass er sich im Jungenschlafsaal von Gryffindors Fünftklässlern befand, wagte er wieder zu atmen, war aber keineswegs beruhigt.

Merkwürdig! Obwohl in seinem Traum, zumindest nahm Harry an, dass es ein Traum war, der ihn so beunruhigte, Voldemort wieder drin vorkam, schien es diesmal keine Szene aus der Gegenwart, aus der Vergangenheit oder vielleicht sogar aus der Zukunft gewesen zu sein. Nein, eine wirklich Handlung hatte der Traum nicht. Vielmehr schwirrte einzig und allein die Gestalt von Voldemort, und zwar in vielen Variationen, die alle etwas grausames an sich hatten, in seinem Traum und versuchte zu ihm zu sprechen. Doch konnte er nichts genaues heraushören, es waren zu viele Stimmen Voldemorts, die zu ihm sprachen, auch war er sich kaum sicher, dass die Stimmen direkt zu ihm sprachen. Nur an einzelne Wortfetzen konnte er sich erinnern, meist Drohungen und das häufig das Wort Imperio erwähnt wurde.

Wem galt dieser Unverzeihliche Fluch? Etwa ihm selbst? Nun gut, das störte Harry relativ wenig, wo er im letzten Jahr recht erfolgreich im Unterricht des falschen Moodys gegen diesen Zauber ankämpfen konnte. Oder galt der Fluch irgendjemandem, den Voldemort gegen ihn einsetzen würde? Bloß wenn ja, wem?

Die Fragen schwirrten nun durch Harrys Kopf, an Schlaf war vorerst nicht zu denken. Also beschloss er es sich vor den Kamin im Gemeinschaftsraum ein wenig gemütlich zu machen und seine Gedanken zu sammeln.

Leise verließ er den Schlafraum und stieg die Treppe hinab. Der Gemeinschaftsraum war leer. Harry schaute auf die Uhr, kurz nach zwei, 'OK um diese Uhrzeit sollte normalerweise auch jeder schlafen,' dachte sich Harry und lenkte seine Schritte zum Sessel der vor dem Kamin stand. Er nahm sich eine Wolldecke und wickelte sich auf dem Sessel in die Decke ein.

Wem galt also dieser Fluch und wozu? Halt, das wozu konnte er sich leicht denken, nämlich um ihn zu schaden, bleibt nur noch das wer. Nun es darf niemand sein, der stark genug ist dagegen anzukämpfen. Dumbledore dürfte diesen Fluch wohl ohne Probleme gewachsen sein, er fällt schon einmal weg. Eigentlich müssten einige wegfallen, denn schließlich hat auch er selbst, Harry, diesem Fluch widerstehen können und es gibt noch eine Menge Zauberer, die mächtiger sind als er.

Andrerseits sollte der Imperius-Fluch von Voldemort ausgesprochen alles andere als leicht zu durchbrechen sein, so dass der Kreis der möglichen "Opfer" wieder größer wird. Vielleicht ist es einer seiner besten Freunde, Ron, Hermione oder vielleicht sogar Ginny. Nun diese Möglichkeit verwarf er gleich wieder, weil wenn Voldemort es schaffen würde an die drei heranzukommen, dann ist er automatisch auch gleich bei ihm selbst und bräuchte die anderen gar nicht mehr.

Trotzdem, die Vorstellung, dass Voldemort Ginny etwas antun könnte, verursachte bei Harry Krämpfe in der Magengegend. Nein, ihr darf nichts zustoßen, schwor Harry, sie hatte schon genug gelitten damals mit der Kammer des Schreckens.

"Harry?" Der Angesprochene zuckte zusammen. "Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken." Harry blickte zur Seite und sah Ginny neben dem Sessel stehen. "Ist schon in Ordnung," sagte Harry und der Anblick von Ginny im schwachen Licht des Kaminfeuers verursachte ein Lächeln auf seinem Gesicht.

Ginny sah ihn aber weiterhin besorgt an. "Alpträume?" fragte sie. Harry nickte. "Und du?" "Gott sei Dank keine, aber ich bekomme trotzdem kein Auge zu." Ein kurzes Schweigen trat ein. Dann hob Harry die Wolldecke an und deutete Ginny gestisch an, sich auf seinen Schoß zu setzen. Ginny kam der Anweisung nach, kletterte auf seinen Schoß, machte es sich dort gemütlich und legte ihren Kopf auf seine Schulter, während Harry beide in die Decke einwickelte.

Eine Zeitlang saßen die beiden stillschweigend auf dem Sessel, Ginny mit geschlossenen Augen, Harry seine Arme um Ginny geschlossen ins Feuer starrend, und lauschten nur dem Prasseln des Kaminfeuers und dem Atem des jeweils anderen.

Dann unterbrach Ginny die Stille: "Möchtest du über deinen Traum sprechen?" Harry schaute ihr in die Augen, die sie mittlerweile wieder geöffnet hatte, nickte und erzählte ihr von den Gestalten Voldemorts und den vielen Stimmen und von dem Imperius-Fluch.

Ginny hörte ihm zu ohne ihn auch nur einmal zu unterbrechen. Als er seine Erzählung beendet hatte, schaute Ginny ihn traurig an: "Ich wünschte ich könnte dir irgendwie helfen, dass du nicht mehr leiden musst. All diese Alpträume und die Gewissheit, dass da draußen jemand ist, der nichts anderes als deinen Tod wünscht, als ob du nicht schon genug ertragen musstest." In Ginnys Augen bildeten sich kleine Tränen, welche langsam ihr Gesicht herunter liefen. Sanft wischte Harry diese mit seiner Hand weg und sagte: "Gegen die Alpträume und Voldemort kannst du sicherlich nichts machen, aber allein durch deine Anwesenheit ist es für mich einfacher, damit umzugehen."

Er drückte Ginny ganz fest an sich und beide wünschten sich, dass sie sich nie wieder loslassen müssten. Ginny genoss es in seinen Armen, jahrelang hatte sie davon geträumt, nun war es endlich Wirklichkeit. Für Harry war es Balsam für die Seele, Ginny hier und jetzt in seinen Armen halten zu können. Irgendwie schaffte sie spielend ihm neuen Lebensmut zu vermitteln, so etwas hatte Harry noch nie erlebt.

"Harry?" "Hmm?" "Ich möchte, dass du weißt, dass, egal was passiert, ich für dich da sein werde." Er schaute ihr in die Augen und sagte: "Und egal was passiert, ich werde nicht zulassen, dass dir etwas geschieht."

Er näherte sich mit dem Kopf ihrem und die beide trafen sich wieder zu einem Kuss. Dieser war diesmal ganz anders als der unterm Baum. War es damals sanft und zurückhaltend, so war es dieses Mal das genaue Gegenteil, nämlich fordernd, aber dennoch genauso einzigartig für beide.

'Nein,' dachte sich Harry, 'Nur über meine Leiche lasse ich zu, dass dir jemals etwas geschehen wird.'

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Hmm wenn man sich dieses Kapitel so durchliest, find ich, verhalten sich die beiden schon ein wenig zu erwachsen, schließlich ist Harry doch gerade mal 15 geworden und Ginny ist ja auch erst 14. OK, beide mussten schon dem Tod ins Auge blicken, aber na ja, Hauptsache ich hab Spaß am Schreiben und dem einen oder anderen gefällt es:)