Hey, also hier kommt eine neue Story. Diese hier dürft ihr nicht ganz so ernst nehmen, sie ist ehrlich gesagt ziemlich doof, aber ich konnte trotzdem nicht widerstehen! ;-) Es gibt da gewisse Leute in meiner Umgebung, die Arwen aka Liv Tyler so extrem schön finden und ihre Umwelt die ganze Zeit damit nerven müssen. Und als sie begonnen haben, mich als Arwen zu bezeichnen, da ich zufälligerweise lange braune Haar hatte und blaue Augen, da gings mir zu weit. Das ist meine persönliche Rache! *ggg*

Das heisst natürlich nicht, dass ihr die Story nicht lesen dürft.

Here it goes!

Arwen

Von Athelassa

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Welt...

Gelangweilt an den langen Strähnen ihres dunklen Haares kauend, sass Arwen in ihrem Zimmer im wunderschönen Bruchtal, dem Haus ihres Vaters Elrond. Sie schaute in ihren Spiegel und träumte wie immer ihren Lieblingstraum, in dem sie sich schon auf dem Thron Gondors sah. Aber wie lange würde das bloss noch dauern?

Auf einmal blitzten ihre Augen unternehmungslustig auf und sofort stürmte sie aus der Türe und in das Arbeitszimmer ihres Vaters. Dieser löste sich abrupt aus der Umarmung eines strohblonden Elben und drehte sich mit leicht geröteten Wangen und zerzaustem Haar zu Arwen um. Die "Elbenprinzessin" (ich denke, ihr wisst alle, warum ich das in Anführungszeichen gesetzt habe...) aber starrte nur mit fassungslos geweiteten Augen auf den blonden Elben, der sich ganz ungeniert auf dem Schreibtisch ihres Vaters räkelte.

"Haldil! Was tust du denn hiel dlin?", fragte Arwen verdutzt und Elrond schüttelte nur hoffnungslos den Kopf. Er versuchte schon seit 3000 Jahren, Arwen den Buchstaben "R" beizubringen. Bis jetzt ohne Erfolg.

"Ich verpasse deinem Vater eine Haarkur", antwortete Haldir und wuschelte Elrond übers Haar, was ihm einen bösen Blick vom Herrn von Bruchtal einbrachte. Danach besah er sich Arwens abgekaute Haarspitzen, in denen noch etwas Speichel hing, und verzog angeekelt das Gesicht.

"Das hättest du auch wieder einmal nötig!"

Arwen überlegte kurz und wollte dann gerade zustimmen, als Haldir klar wurde, was er da angeboten hatte. Er erblasste, sprang vom Schreibtisch herunter und erhob abwehrend die Hände.

"Öhm, jetzt wo ich genauer darüber nachdenke, fällt mir ein, dass mich ja Glorfindel erwartet. Seine Maniküre ist längst überfällig", versuchte Haldir sich herauszureden, den Blick starr auf den langen Speichelfaden gerichtet, der von Arwens Haar bis auf ihr Kleid herabreichte. Der blonde Elb bewegte sich auf die Türe zu, drehte sich dann noch einmal um, schickte Elrond einen Handkuss zu und verliess dann eilig das Zimmer.

Arwen beobachtete skeptisch, wie ihr Vater langsam die Farbe einer überreifen Tomate annahm. Die "Elbenprinzessin" beschloss jedoch, nicht weiter darüber nachzudenken (denn darin war sie nicht besonders gut) und rückte mit ihrem Anliegen heraus.

"Du, Papi?"

"Ja, mein Kind?"

"Mil ist langweilig, ich möchte mal wiedel etwas elleben. Könnte ich nicht Alagoln entgegenleiten? Vielleicht blaucht el Hilfe."

Elrond seufzte.

"Ja, ich habe auch schon darüber nachgedacht, jemanden auszuschicken, aber ich habe dabei eigentlich eher an Glorfindel gedacht."

Arwen verschränkte die Arme und zog eine Schnute.

"Abel PJ hat velsplochen, dass ich den Lingtlägel letten dalf!"

Elrond verzog bei dem Wort "Lingtlägel" schmerzhaft das Gesicht, gab seiner Tochter aber schliesslich seine Zustimmung. Hätte er das nicht getan, hätte sie sowieso so lange gequengelt und geplärrt, bis er endlich nachgegeben hätte.

"Juhui, dann gehe ich nul noch schnell Jacqueline anspannen, dann kann's losgehen!"

Kurze Zeit später erklang ein unglaubliches Gepolter und Geratter und ein Wagen mit hellrosafarbener Plane verliess Bruchtal.

Schon kurze Zeit nachdem sie losgefahren war, wurde es Arwen langweilig. Jacqueline trottete langsam vor sich hin, Arwens Bemühungen um eine schnellere Gangart gar nicht beachtend. Also fing unsere Lieblingselbenprinzessin an, auf hochelbisch zu singen.

"I'm a lucky, (dum dum dum), I'm a stal, but I cly, cly, cly in my lonely healt..."

Plötzlich fiel neben ihr etwas zu Boden. Arwen verstummte sofort (man hörte ein erleichtertes Seufzen von überall aus den Büschen) und beugte sich über das kleine Etwas auf dem Boden. Ein toter Vogel! Wie der wohl gestorben war...? Er trug einen Ausdruck unendlicher Qual im Gesicht und Arwen liess das "Singen" vorsorglich bleiben.

Wieder kam Langeweile in Arwen auf, als die Fahrt ohne Zwischenfälle verlief.

Ach, wie kann ich diesen Gaul nul schnellel laufen lassen?, überlegte sie sich, als ihr Jacqueline nun schon zum zwölften Mal einfach stehengeblieben war und leise zu schnarchen begonnen hatte. Arwen schaute sich in ihrem Wagen um und fand zu ihrer Rechten eine Liste:

Befehle für das Pferd:

Hüah! = Etwas schneller bitte!

Brrrrr! = Bleib stehen!

Noro lim! = Jetzt eilt's!

Vor lauter Stolz darüber, dass Arwen ihr Problem selber lösen konnte, übersah sie die kleine, rotgedruckte Warnung zuunterst auf der Liste und rief ihrem Pferd laut zu: "Nolo lim, Jacqueline, nolo lim!"

Der Kopf des Pferdes schoss hoch und Jacqueline raste quietschend davon, den rosaroten Wagen scheppernd hinter sich herziehend. Die "Elbenprinzessin" riss verzweifelt an den Zügeln, aber das Pferd beachtete sie weiterhin nicht und lief wie von Bienen gestochen durch den Wald. Immer wieder schrie sie dem Pferd "Blllllllll!!!" zu, aber Jacqueline hörte nicht darauf. Schliesslich schoss der Wagen auf eine kleine Lichtung zu und Arwen erblickte nur noch kurz eine kleine Gestalt und zwei grosse Augen (ja, SEHR gross und SEHR rund), dann verschwand die Gestalt unter dem Wagen und es holperte noch etwas stärker als zuvor.

"Brrr!", rief jemand aus einem nahen Gebüsch und der Wagen kam abrupt zum Stehen.

Arwen löste ihre verkrampften Finger von den Zügel, sprang vom Wagen und fiel auf die Schnauze. Jemand näherte sich ihr von hinten und kurz darauf spürte sie kaltes Metall an ihrer Kehle.

"Was ist denn das..?"

"Alagoln!", schrie Arwen, drehte sich um und warf sich ihrem Geliebten in die Arme (*würg*). Diesem schien das peinlich zu sein und er schob sie von sich.

"Was tust du denn hier?"

Arwen schenkte Aragorn ihr dümmstes Lächeln und antwortete: "Ich bin gekommen weil ich dachte, dass du vielleicht etwas Hilfe geblauchen könntest. Vatel hat es mil ellaubt."

Der Waldläufer tätschelte ihr mit einem gezwungenen Lächeln den Kopf und drehte sich zu seinen Schützlingen um. Die drei Hobbits starrten Arwen an und tuschelten leise unter sich.

"Habt ihr gehört? Sie redet in einer fremden Sprache!"

"Weshalb bist du dir so sicher, dass es eine Sie ist? Von mir aus gesehen könnte das alles Mögliche sein."

"Nur weibliche Wesen tragen so lange Haare und Seidenkleider." (Tja, warte nur bis du Elrond und Celeborn kennenlernst!)

"Zu welcher Rasse sie wohl gehört?"

"Zuerst habe ich auf Ork oder Uruk-Hai getippt, so von der ersten Erscheinung her, aber das kann nicht sein, die würden wohl kaum in Seidenkleidern herumlaufen."

"Vielleicht ein Zwerg?"

"Nein, dafür ist ihr Bart dann doch zu kurz!"

"Wie wäre es mit einem Menschen?"

"Nö, schau dir mal ihre Ohren an, ich habe noch nie einen Menschen mit so spitzigen Ohren gesehen."

"Dann muss sie fast eine Elbin sein."

"Merkwürdig, ich hab die mir immer schön, elegant und graziös vorgestellt!"

"Tja, schwarze Schafe gibt's wohl überall. Aber das mit der fremden Sprache würde dann Sinn machen, wenn sie eine Elbin wäre."

In diesem Moment trat Aragorn zu den Hobbits. Er hatte den letzten Teil des Gesprächs mitangehört und runzelte verärgert die Stirn.

"Ha ha ha, ich finde das gar nicht witzig, dass sich alle über Arwens Sprachfehler lustig machen, sie kann schliesslich auch nichts dafür!"

Die Hobbits schwiegen und tauschten untereinander verwirrte Blicke aus. Dann plötzlich dämmerte es ihnen und sie mussten sich das Lachen verkneifen, was den Waldläufer umso mehr zu ärgern schien. Er schaute sich um und fragte auf einmal, um das Thema zu wechseln: "Hey, Moment mal, wo ist eigentlich Frodo?"

Sam wurde ernst und blickte sich besorgt um.

"Herr Frodo?"

Ein gedämpftes Geräusch durchdrang die Stille vom Wagen her und Aragorn näherte sich Arwen, einen fragenden Ausdruck auf dem Gesicht. Die "Elbenprinzessin" stand vor ihrem Wagen, den Blick abwechselnd auf ihre Füsse, dann wieder hoch interessiert in die Krone der Bäume gerichtet.

"Arwen, wo ist Frodo?"

"Ähm, ich weiss auch nicht... Ähm, wel ist denn übelhaupt Flodo...?", versuchte sie sich lasch herauszureden.

Aragorn schenkte ihr einen bösen Blick, schob sie zur Seite und kniete sich neben dem Wagen auf den Boden. Ja, die Geräusche kamen von der Unterseite des Wagens. Als sich der Waldläufer flach auf den Boden legte, konnte er Frodos grosse Augen schon von weitem sehen und wütend kam er wieder auf die Beine.

"Mensch Arwen, du hast Frodo überfahren! Ich sage dir jetzt bestimmt schon zum fünfzigsten Mal, dass du dir endlich einen Fahrlehrer besorgen und dann die Prüfung machen sollst! So wie du jetzt herumfährst ist einfach kriminell!"

Beleidigt verzog Arwen das Gesicht, was ihren Mund noch schiefer aussehen liess, als er durch die vielen Schönheits-OPs bereits war.

"Ich kann auch nichts dafül, dass del doofe Gaul mil einfach dulchblennt."

"Elrond hat doch extra überall Listen in den Wägen aufgehängt, damit auch der Dümmste drauskommt! Alles was du tun musstest, ist den Befehl ablesen!"

"Das habe ich getan!", keifte sie hitzig, "ich habe Jacqueline deutlich ‚Nolo lim' gesagt und dann ist sie mil einfach dulch!"

Aragorn stöhnte auf und schlug sich die flache Hand vor die Stirn.

"Dein Vater hat doch noch eine Warnung für dich untendran geschrieben, da man zu der Verstärkung eines Befehles immer den Buchstaben L benutzt!"

Der Waldläufer seufzte schliesslich geschlagen und fügte tröstend hinzu: "Naja, vielleicht war das ja auch etwas viel von dir verlangt. Kümmern wir uns lieber um Frodo."

Damit ergriff er Jacqueline an den Zügeln und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Bereitwillig liess sich das Pferd ein paar Schritte wegführen und blieb dann wieder artig stehen. Aragorn kehrte zu der zusammengekrümmten Gestalt des Hobbits zurück und drehte ihn auf den Rücken. Frodo rang gequält nach Luft und seine Augen waren so gross, dass Aragorn befürchtete, sie würden jeden Moment aus ihren Höhlen springen. Merry, Pippin und Sam kamen näher und als sie sahen, wie schlecht es Frodo ging, grummelten sie wütend untereinander.

"Verdammt, das ist doch alles die Schuld dieser Elbin oder was auch immer für eine Kreatur sie darstellen mag!"

"Ja, wer ist schon so dumm und fährt ohne Fahrerschein?"

"Vielleicht ist sie bereits besessen vom Ring und hat ihn deshalb überfahren. Sie will den Ring für sich."

Der Waldläufer hatte sich schweigend über Frodo gebeugt und rief schliesslich Sam zu sich.

"Kennst du Athelas?"

"Ahhh, du meinst dieses herrliche, wirkungsvolle, heilende, kräftige, gut riechende, grandiose und äusserst seltene Kraut?" (Anmerkung der Autorin: Schaut euch meinen Namen etwas genauer an. ;-))

"Ja, genau das meine ich."

"Nein, kenne ich nicht, tut mir leid."

"Hmm, dann muss ich mir halt etwas anderes einfallen lassen."

Aragorn schaute sich um und blickte dann wieder auf Frodo. Seine Augen verdunkelten sich und er sagte schliesslich ernst: "Er braucht Elben-Medizin."

Er hob den verletzten Hobbit hoch und legte ihn sachte auf den Wagen, dann drehte er sich zu Arwen um, die sich hinter einem Baum versteckte und noch immer schmollte.

"Hör mir zu, Arwen. Ich mache mich jetzt gleich auf den Weg nach Bruchtal, Frodo braucht die Pflege deines Vaters."

Schnippisch meinte Arwen: "Nein, du gehst nicht. Das ist mein Wagen und ich kann bestimmen, wel damit fählt."

"Jetzt sei nicht kindisch, die Lage ist ernst!"

"Ich will abel fahlen, Vatel hat's mil ellaubt."

"Ich fahre aber schneller und vor allem besser als du."

Nun drehte sich die "Elbenprinzessin" ganz zu Aragorn herum und schrie ihm wütend ins Gesicht: "Veldammt, hat denn hiel eigentlich niemand das Dlehbuch gelesen??? ICH dalf Flodo letten! ICH, ICH, ICH!"

Der Waldläufer war so überwältigt von Arwens stinkendem Mundgeruch und der ekligen Essensresten, die ihm ins Gesicht flogen, dass er nur schwach nicken konnte. Aufgebracht stampfte sie davon und schwang sich auf den Wagen.

"Nolo lim, Jacqueline!"

Sofort schoss der Wagen davon und der Waldläufer konnte sich noch gerade im letzten Moment mit einem Hechtsprung zur Seite retten, bevor der Wagen an ihm vorbeipreschte und im Gebüsch verschwand.

20 Minuten später...

Drei Nazgûl sassen mitten im Wald um ein kleines Feuerchen herum. Der erste Nazgûl, ein stämmiger Bursche mit Gesichtspelz, hielt drei Würste über das Feuer, während der zweite tief in ein Buch versunken war und nur ab und zu etwas Unverständliches vor sich hinmurmelte. Der dritte und grösste Nazgûl sass etwas abseits, das Schwert gelangweilt vor sich herschwingend. Es war schon lange her, seit sie so richtig Spass gehabt hatten. Es war in letzter Zeit so schwer geworden, andere Leute zu erschrecken. Entweder wurde man als Zorro angesprochen, oder aber als Fledermaus oder sogar als der Teufel persönlich, aber niemand erkannte mehr in den dreien, was sie wirklich waren: Drei arme, einsame, heruntergekommene und völlig wehrlose Ringgeister.

Der grösste Nazgûl schüttelte den Kopf und seufzte traurig.

Plötzlich ertönte ein Geräusch wie von brechenden Ästen und blitzschnell fuhr der Ringgeist herum und konnte nur noch gerade die wehende, rosarote Plane eines Wagens erkennen, bevor dieser wieder zwischen den Bäumen verschwand.

"Hinterher!", brüllte der grosse Nazgûl, der auch gleich der Anführer der drei zu sein schien.

Der Ringgeist mit dem Buch fuhr erschrocken auf und rempelte dabei seinen Kollegen am Feuer, der daraufhin die Spiesse der drei Würste fallen liess. Fluchend wandte sich der hungrige Ringgeist zu dem etwas ängstlich aussehenden Bücherwurm um und knurrte agressiv: "Hey, wei mer das grad i Schnee ga klärä???"

Der Angesprochene schüttelte stumm den Kopf, denn mit Schnee hatte er nicht allzu gute Erfahrungen gemacht...

Während die zwei noch völlig mit sich selbst, ihren Büchern und ihrem verkohlten Essen beschäftigt gewesen waren, sprang der Anführer bereits auf einen der bereitstehenden schwarzen Killer-Esel, das Schwert in der Hand.

"Nun macht schon, der Wagen entwischt uns sonst noch!"

Sofort sprangen auch die anderen zwei auf und zu dritt nahmen sie die Verfolgung auf.