Hey, danke an alle die reviewt haben! Ich hätte nicht gedacht, dass ihr diese Story so gut aufnehmen würdet, ich habe eher befürchtet, dass da ich da einige Droh-Mails zugeschickt bekommen würde! *lol*

Aber da bin ich doch wirklich positiv überrascht, dass ich nicht alleine stehe mit meiner "Arwen-Phobie", wie nudel es so schön ausgedrückt hat! J

@heitzi: Ein Club für Anti-Arwen-Fans??? Ich bin sofort dabei!!!

@nudel: Ich rege mich auch immer auf, wenn Arwen als Heldin gefeiert wird und überall so Sachen wie "die tapfere Elbenprinzessin (Liv Tyler ist einfach UMWERFEND in dieser Rolle) geht mit den Gefährten auf Reise" stehen. Und noch mehr regt mich auf, dass Liv Tyler als Dritte im Abspann kommt und Viggo Mortensen erst als Vierter! *grrrrr*

Mir wäre übrigens Glorfindel auch viel lieber gewesen. *sniff*

@Vicky: Hihihi, finde ich schön, dass ich noch eine meiner Reviewerinnen aus "Ich will diese Macht nicht" hier mitliest. *knuddel* Danke noch für das Kompliment bei der anderen Story. Diese FF hier ist zwar gaaanz anders, aber ich hoffe trotzdem, dass sie dir gefällt. Oder wenigstens zum Lachen bringt. Parodien zu schreiben ist viel schwieriger, habe ich bemerkt und es bereitet mit mehr Mühe, dran zu bleiben.

Du hast mich noch gefragt bei der anderen Story, ob ich noch weitere FFs mit dem kleinen Frodo schreibe: Nun, ich weiss es ehrlich gesagt noch nicht. Geplant ist im Moment noch nichts, aber vielleicht gibt es trotzdem mal noch ein Sequel. Obwohl ich persönlich nicht so ein Fan von Sequels bin. Mal schauen! ;-)

So, dann kommt hier Kapitel 2! Ich hoffe, es findet auch wieder Anklang!

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Arwen holperte in der Zwischenzeit hoffnungslos verloren durch den Wald. Sie wusste weder wo sie war, noch wo sie hin musste, noch wie sie Jacqueline stoppen konnte. Dieses doofe Pferd hörte einfach nicht auf die Zügelhilfe, die sie ihm gab!

Auf einmal erklang das Geräusch von Hufen hinter ihr und Arwen schaute zurück. Der Anblick war einfach schockierend: Drei Ringgeister auf ihren Killer-Eseln! Wie sollte sie denen bloss entkommen?

Als Arwen sich wieder nach vorne wandte, hörte sie plötzlich ein lautes Knacken unter ihr und der Wagen holperte noch mehr als zuvor. Dann kippte der ganze Wagen und kam schliesslich zum Stehen.

Die "Elbenprinzessin" purzelte vom Kutschbock herunter. Schritte näherten sich ihr. Als sie den Kopf ein wenig aus einer Matschpfütze hob, sah sie zuerst nur schwere eiserne Stiefel und Fetzen eines schwarzen Gewandes. Sie kämpfte sich auf die Ellbogen und schaute langsam an ihrem Gegenüber hoch.

Und erstarrte.

Bis zu diesem Tag hatte sie immer nur von den Nazgûl gehört, war aber noch nie einem persönlich begegnet. Auf der Stelle bereute sie es, denn noch nie war sie einem ähnlichen Wesen begegnet. Weisse Fetzen wallten um das bleiche, totenkopfähnliche Gesicht des Ringgeistes und die letzten Überreste einer Nase zierte das edle Gesicht. Die tiefen Augenhöhlen, wo sich wohl mal die Augen befunden hatten, gaben ihm ein gewisses Etwas und Arwen errötete.

Auch der Nazgûl auf der anderen Seite schien von der Erscheinung der Elbin überwältigt zu sein. Eingehend studierte er ihr schönes und feminines Gesicht (). Ein Lächeln wollte sich auf seine Lippen stehlen, aber da er ja keine Lippen mehr besass, begnügte er sich mit einem Herunterklappen des Kiefers.

Arwen war durch diese Geste sofort hin und weg. Sie kicherte leise, als der Ringgeist die knochige Hand ausstreckte und ihr auf die Beine half.

"Mylady."

Arwen wollte gerade einen Knicks vollführen, als die zwei anderen Ringgeister keuchend die Szene betraten. Auch sie waren von Arwens Schönheit und Lieblichkeit vollkommen überwältigt und drängten sich neben ihren Kollegen, welcher noch immer die Hand der Elbin hielt.

"He, lass uns doch auch einmal!"

Aber der Anführer dachte gar nicht erst daran, Arwen loszulassen und genauso wenig wäre ihr das in den Sinn gekommen. Ihr Vater würde nicht damit zufrieden sein, aber Arwen wusste für sich selbst, dass sie ihren Traumprinzen gefunden hatte, Aragorn hin oder her.

Der grosse Nazgûl räusperte sich um Arwen aus ihren Träumen zurückzuholen und wies mit einem leichten Kopfnicken zum kaputten Wagen hinüber.

"Kann ich Euch behilflich sein mit Eurem Gefährt? Es scheint, als sei da etwas nicht mehr so ganz in Ordnung."

Arwen schmolz innerlich dahin. Was für eine gepflegte Sprechweise er hatte!

Sie schaute zu ihrem Wagen hinüber, den man kurz gesagt nur noch als Schrott bezeichnen konnte. Er lag auf der Seite, zwei Räder fehlten, die Achse war gebrochen, das rosa Tuch an mehreren Stellen zerrissen und der Kutschbock schien nächstens auseinanderzubrechen.

"Ja, ich könnte wohl etwas Hilfe beim Lepalielen geblauchen. Das wäle sehl nett von dil, wenn du mil helfen könntest", beeilte sich Arwen zu sagen.

Der grosse Nazgûl zuckte zwar bei dem überdeutlichen Sprachfehler etwas zusammen, zwang aber dennoch ein Lächeln auf seine einmal dagewesenen Lippen und streckte Arwen den Arm hin, worauf sie sich sogleich bei ihm unterhakte.

Die anderen beiden Ringgeister schauten den beiden bloss verdattert nach und sahen sich dann an.

"Weshalb kriegt immer er die besten... ähm... Frauen? Das Leben ist ungerecht!"

"Vergiss nicht dass wir schon tot sind", bemerkte der Nazgûl, der zuvor in seinem Buch gelesen hatte, belehrend.

"Ach, halt einfach die Klappe, du Vollhirni", murmelte der bärtige Ringgeist gereizt und drehte sich dann herum, um seinem Anführer beim Reparieren des Wagens zu helfen.

Einige Stunden später hatten die drei Ringgeister das Unmögliche geschafft. Der rosarote Planwagen stand wieder einigermassen ganz auf allen vier Rädern.

Als der Anführer gerade das Tuch wieder festband, bemerkte er die kleine Gestalt, die sich im hinteren Teil des Wagens hinter einer Kiste versteckt hatte. Verdammt, diese kleine ****** hatte ihn also die ganze Zeit betrogen! Blut rauschte ihm in den Kopf, seine Sicht nahm ein dunkles Rot an. Aufgebracht liess er die Stricke fallen und lief schnurstracks zu Arwen.

"Weshalb hast du mir das angetan? Ich habe dir vertraut, aber du hast mich einfach vor meinen Augen mit einem anderen betrogen! Was hat er, was ich nicht habe? Sag es mir! Du stehst wohl auf Kinder!"

Die "Elbenprinzessin" starrte den Ringgeist zuerst nur verwirrt an, dann kam ihr aber die Sache mit Frodo in den Sinn und sie versuchte verzweifelt, sich aus der Affäre zu ziehen.

"Ähm... du meinst diesen Winzling im Wagen?"

Sie lachte gekünstelt und zeigte dabei ihre Pferdezähne. Als der grosse Nazgûl sie nur weiterhin wütend anstarrte, stammelte sie: "Das ist doch nul mein Cousin! Ich habe ihn auf dem Weg aufgegabelt, el wal etwas in Schwieligkeiten."

"Dein Cousin??? Ich bitte dich, du wirst du wohl nicht behaupten, dass dieser Zwerg dein Cousin ist???"

Der Ringgeist schien förmlich zu kochen vor Wut und Arwen überlegte sich schnell, wie sie das alles erklären konnte, ohne das Geheimnis des Ringträgers preiszugeben. Den Ring wollte sie später für sich behalten, er glänzte so hübsch.

"Doch, el ist wilklich mein Cousin. El kann ja auch nichts dafül, dass meine Tante ihn nie lichtig gefüttelt hat und el somit etwas klein geblieben ist."

"Weißt du was?", fragte der grosse Ringgeist bedrohlich und trat etwas näher an die Elbin heran, so dass seine Knochenhand beinahe ihre Wurstfinger berührten. "Wenn es etwas gibt, dass ich nicht leiden kann, dann sind das Frauen, die mich betrügen. Du gefällst mir, das wird mich aber nicht daran hindern, mein Schwert gegen dich zu erheben! Stirb!"

Und mit diesen Worten zog er sein Schwert und holte aus. Arwen sog erschrocken die Luft ein und wollte einen Schritt nach hinten tun. Sie spürte gerade noch, wie sich ihr Fuss in einer Wurzel verhakte und sie nach hinten fiel. Es war kaum zu glauben, aber ihre Ungeschicklichkeit rettete ihr das Leben.

Arwen spürte noch den Luftzug des Schwertes über ihrem Kopf, dann kroch sie schnell auf allen Vieren davon, so dass der Ringgeist nicht noch einmal ausholen konnte.

Als die Elbin ihren Wagen erreicht hatte, sprang sie sofort auf und knallte mit den Zügeln. Nichts geschah.

"Oh nein!", rief sie ausser Atem. "Nicht schon wiedel! Bitte Jacqueline, reagiele doch nul ein einziges Mal wie ein nolmales Pfeld!"

Doch Jacqueline drehte nur gelangweilt den Kopf, schnaubte und fing dann wieder an zu grasen.

Arwen schaute sich gehetzt um und sah mit Schrecken, wie sich die drei Ringgeister mit erhobenem Schwert dem Wagen näherten. Verdammt, weshalb fielen ihr ausgerechnet jetzt die Befehle nicht mehr ein?

Die Elbin überlegte sich bereits, ob ein rosafarbener Grabstein wohl in den Privatfriedhof ihres Vaters passen würde, als hinter ihr im Wagen eine schwache Stimme rief: "Noro lim!"

Und Jacqueline schoss wie der Wind davon.

Einige Meilen entfernt sass ein aufgebrachter Elrond vor drei völlig erschöpften Hobbits und einem Waldläufer.

"Was??? Du hast sie alleine ziehen lassen? Estel, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du Arwen nicht aus den Augen lassen sollst! Sie ist jetzt mittlerweile bestimmt schon auf halbem Weg Richtung Mordor. Und das alles mit dem Ringträger und ohne Fahrerschein!"

Elrond vergrub das Gesicht in seinen Händen. Aragorn war es unwohl, seinen Ziehvater in dieses Schlamassel gebracht zu haben, aber was hätte er denn tun sollen? Arwen hatte nicht einmal Anstalten gemacht, auf das einzugehen, was er ihr vorgeschlagen hatte.

Die Hobbits, welche während dem Wortwechsel eher im Hintergrund gestanden hatten, begannen damit, Elronds Tomaten von den Sträuchern zu fressen. Die Tage in der Wildnis hatten sie schlanker werden lassen und Aragorn war bei weitem kein Spitzenkoch.

"Ach, was soll ich jetzt bloss machen?", jammerte Elrond. "Morgen findet hier die Generalversammlung statt und du weißt, dass dort alle wichtigen Persönlichkeiten von ganz ME-International (zu lesen "Em-I-Internäschenel") anwesend sein werden. Wir werden uns dann auch mit dem Problem-Lösungs-Schema mit der Ringproblematik auseinandersetzen und wenn bis dahin der Ring nicht präsent ist, was hat denn das alles für einen Sinn? Und... he, ihr frechen Heinzelmännchen, was fällt euch eigentlich ein, meine Tomaten zu klauen??? HALDIIIIIIIIR!"

Sofort kam der blonde Elb herangerannt, als hätte er bloss auf diesen Moment gewartet.

"Was ist denn, Herzblatt?"

Elrond errötete bis zu den Haarwurzeln, nahm sich aber zusammen und deutete auf die Hobbits.

"Gib ihnen etwas zu essen und steck sie ins Bett, sonst ruinieren sie mir meine ganze Tomatenzucht."

Haldir nickte und winkte die Hobbits mit einem Zwinkern zu sich.

"Na kommt schon, ihr bösen, bösen Buben. Ich werde euch zu euren Quartieren führen und euch dann helfen, aus diesen Kleidern zu kommen. Danach husch, husch ins Bettchen!"

Die Hobbits warfen Aragorn noch einen entsetzten Blick zu, aber der Waldläufer zuckte nur hilflos mit seinen Schultern, als Haldir sie wegschleppte. Aragorn drehte sich gerade wieder zu Elrond um, als auf einmal das Geräusch von Pferdehufen und ein unheimliches Geschepper zu hören war. Elrond wandte seinen Kopf dem Lärm zu und seine Augenbraue kletterte fast bis zu seinem schwindenden Haarsatz hinauf.

"Was um Elbereths Willen ist das?"

Diese Frage wird dir, lieber Leser, wohl etwas überflüssig vorkommen. Natürlich Arwen. Mit grossem Getöse fuhr der Wagen in den Hof hinein und Jacqueline hielt direkt vor Aragorn und Elrond, um sogleich ihren Kopf wieder in die Tomatenstaude zu strecken.

"Vatel, Vatel, komm schnell, Flodo blaucht Hilfe!!!"

Elrond seufzte nur und rieb sich die Schläfen, was als sicheres Zeichen seiner herannahenden Migräne war. Trotzdem ging er zum Wagen hin und trug den bewusstlosen Hobbit ins Haus hinein.

TBC...