Aragorn nackt unter der Dusche beobachteten, wollen wir das nicht alle? ER kann es in Kapitel Nr.5!
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5. Kapitel Reisevorbereitungen - so und anders
Als Aragorn erwachte, wusste er zuerst nicht, wo er sich befand. Er hatte einen merkwürdigen Traum gehabt, von Gandalf, der ein elbischen Lied sang, schnarchenden Hobbits und Legolas wie er Hand in Hand mit Gimli durch Ithilien lief. Dann kam seine Erinnerung zurück und ihm fiel das Gespräch mit Arwen wieder ein und der nächtliche Ausflug.
Er stand auf und sah in den Spiegel. Er hatte rote Augen mit tiefen schwarzen Ringen, sein Haar stand wild ab und er sah, wie er fand, einfach fürchterlich aus. Er tauchte seinen Kopf in eine Schüssel mit eiskaltem Wasser und schüttelte sich wie ein Hund. Dann zog er seine durchgeschwitzten Kleider aus, schlang sich ein Handtuch um die Hüften und machte sich auf den Weg zum Badezimmer, denn so früh am Morgen würde noch niemand auf den Beinen sein.
Er öffnete die Tür zum Badezimmer, trat hinein und lies das Handtuch fallen. Dann stieg er in eine der Duschen und lies das herrlich kalte Wasser über seinen Körper laufen. Das Wasser lief seinen Rücken entlang, tropfte von seiner Nasenspitze herab herunter und suchte sich den Weg über die Muskelrinnen auf seinem Bauch. Aragorn hielt sein Gesicht in den prickelnden Duschstrahl und seufzte wohlig. Mit geschlossenen Augen griff er nach der Seife und begann sich langsam mit kreisenden Bewegung einzuseifen, allen Frust und Ärger wollte er abspülen. Nun lies er das Wasser den Schaum abspülen und stand einfach nur da und genoss die vielen kleinen Tropfen auf der Haut. Dann öffnete er die Augen, angelte nach seinem Handtuch und trocknete sich sorgsam ab. Er trat nackt ans Fenster und sah in den Garten, überall auf den Blättern lagen kleine Tautropfen und glitzerten in der aufgehgehenden Sonne. Er zog frische Kleider an und griff zum Rasiermesser. Nach der ausgiebigen Dusche und neuen Klamotten fühlte er sich gleich wesentlich besser und verließ das Badezimmer.
Er hatte ihn nicht bemerkt, so in Gedanken war er gewesen, den nackten Elben in der Ecke, der ihn die ganze Zeit beobachtet hatte. Nun stand auch dieser auf und zog sich an. So hatte auch er noch nie jemanden begehrt. Welch perfekte Muskeln, die braune Haut, die nassen Haare…
Der Frühstückstisch war bereits gedeckt worden und die Hobbits futterten sich bereits durch ihre zweite Portion des reichhaltigen Frühstücks. Den Tag wollten alle für letzte Reisevorbereitungen nutzen, denn schon morgen sollte die Reise beginnen. Gandalf studierte mit Elrond, Frodo und Aragorn die Landkarten um einen möglichst sicheren Weg zu finden, allerdings war auch der sicherste Weg in diesen Zeiten nicht gefahrlos. Sie würden erst entlang des Nebelgebirges zum Pass des Caradhras wandern, schließlich durch Lothlorien kommen und an den Raurosfällen nach Südosten nach Mordor gehen. Wenn alles gut ging…
Die Rucksäcke waren gepackt, das Pony ausgeruht und auch sonst alles besprochen. Alle waren etwas nervös, aber doch keiner von ihnen fühlte sich so unwohl wie Aragorn. Er würde mit Legolas auf große Fahrt gehen, doch da waren Boromir, der nur auf einen Fehler von ihm zu warten schien und auch Gimli, der den Elben viel offensiver anmachte als er. Allerdings musste er zu seiner Beruhigung feststellen, dass Legolas sich davon kaum beeindrucken lies und eher einen genervten Eindruck machte. Die Hobbits waren mittlerweile so aufgeregt, dass sie kaum noch stillsitzen konnten und nun versuchten sie sich mit noch größeren Mengen an Nahrungsmitteln zu beruhigen.
Aragorn wusste, dass er in seiner letzten Nacht in Bruchtal wieder kaum Schlaf finden würde, da Arwen wohl einen erneuten Versuch starten würde, ihn zu verführen. Er hätte gern mit Legolas gesprochen, denn dieser hatte ihn heute ganz eindeutig beobachtet.
Auch hätte er ihn zu gern über die Ereignisse der letzten Nacht aufgeklärt, doch den Mut hätte er wahrscheinlich wieder nicht gefunden.
Alles war plötzlich anders! Wenn es so war verliebt zu sein, dann war es nicht das, was er seien wollte. Er konnte nicht essen, nicht schlafen, ständig schwirrte ihm der Kopf und er dachte nur noch an IHN…
Er lag ausgestreckt auf dem Bett und träumte von dem blonden Elben. Er wollte ihn spüren, seine Stimme hören , ihn einfach in seiner Nähe haben. „Aragorn, mein Liebling?" Nicht schon wieder!
Aragorn setzte sich auf und setzte ein liebvolles Lächeln auf. Musste sie in seine schönsten Fantasien hereinplatzen?
„Ich habe dich vermisst!"
„Ja ja, bestimmt, so sehr, dass du gleich mit Glorfindel in die Kiste hüpfen musstest?" dachte Aragorn verbittert. Doch er ließ sich von Arwen an der Hand nehmen und sich zum Balkon ziehen. Dort begann sie schon wieder ihre widerlich kalten Händen unter sein Hemd zu stecken. Er blickte sie genervt an und sagte: „Willst du unseren letzten gemeinsamen Abend vor einer Reise, von der ich wahrscheinlich nicht zurückkehre, nicht anders nutzen, meinen Liebe?" Nun hatte er sie! Sie konnte dem nicht widersprechen, sie konnte ihn nicht weiter bedrängen. Denn vielleicht lies er sich rumkriegen, wenn sie ihn einfühlsam bearbeitete. Doch Aragorn hatte nicht vor, sich wieder auf diese aufgesetzten Liebesspielchen einzulassen. Er nahm ihre Hände, zog sie zu sich heran und küsste sie sanft, wobei er sich in Gedanken Legolas volle Lippen vorstellte. Dann nahm er Arwen in den Arm und flüsterte etwas von Liebe und nie vergessen. „So nun lass mich allein, damit sich dieser Augenblick für immer in mein Gedächtnis einbrennt!" Arwen war sichtlich sauer, ihn wieder nicht ins Bett bekommen zu haben und zog beleidigt ab.
Aragorn war stolz auf sich, er hatte Arwens Attacken durchgestanden und er fühlte sich nun doch gut, bei dem Gedanken nun mit Legolas als Gefährte zu haben.
Und zum ersten Mal seit Tagen schlief er ein und hatte keine nervenaufreibenden Alpträume.
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Bye, eure Anderegwen!
