Kapitel 1
In der selben Sekunde, in der Voldemort seinen Fluch aussprach erwachte nicht
weit entfernt ein schweißgebadeter Junge rückartig aus seinem Traum.
Schwer Atmend starrte er die Decke an. Was hatte ihn geweckt?
Der Traum war es sicher nicht gewesen, denn er hatte sich halbwegs daran gewöhn
Cedrics tote Augen und Voldemorts unnatürlich hohe Stimme Nachts zu sehen, bzw.
zu hören.
Verwirrt schaute er sich im Raum um. Seine Eule saß ruhig auf ihrer Stange und
schlief. Sie war es also nicht, die ihn geweckt hatte.
Er konnte es sich nicht erklären, doch er spürte plötzlich böses. Es umgab ihn
und er fröstelte. War Voldemort in der Nähe? Ängstlich und zitternd stieg er
aus
dem Bett und ging zum Fenster, konnte jedoch nichts verdächtiges feststellen.
Ihm war kalt, doch nicht etwa, weil die Temperaturen niedrig waren. Es war eine
innere Kälte. Etwas schreckliches war geschehen.
Zitternd und verwirrt ließ er sich wieder auf Bett gleiten. Er schloss die
Augen
und versuchte die Angst abzuschütteln. Minuten lang saß er dort eh sie
nachließ.
Doch schlafen konnte er nun nicht mehr. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm: Es
war
3:33Uhr.
„Harry!"
Er sprang wieder auf und sah sich hektisch atmend im Zimmer um, sah jedoch
niemanden. Nervös wanderten seine Augen im Raum umher.
„Wer...wer ist da?", fragte er ängstlich.
„Harry! Du musst gehen! Sie sind fast da!"
„Wer? Wer ist da?", fragte er verwirrt und spürte plötzlich die Wand in seinem
Rücken.
„Geh, Harry! GEH!"
Harry wusste nicht was er tun
sollte. Eine geheimnisvolle Stimme, dessen
Ursprung er nicht kannte, befahl ihm zu fliehen, aber vor wem und wohin? Es war
zweifellos die einer Frau gewesen. Leise hatte sie gesprochen und an allen
Wänden hallte es wieder.
„Das ist doch alles nur ein Traum", flüsterte er.
Niemand antwortete. Harry schluckte, schloss die Augen und flüsterte immer
wieder „Nur ein Traum, nur ein Traum"
Er versuchte seine Gedanken zu beruhigen, doch es gelang ihm nicht vollends.
Träumte oder Wachte er?
Abrupt wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als die schrille Klingel der
Haustür betätigt wurde.
Die Warnung der Frau hallte noch immer in seinem Kopf: „Sie sind fast da"
Wer waren *sie*?
Voldemorts Anhänger?
Oder vielleicht sogar er selbst?
Er stürmte auf seinen Schrank zu und stöberte darin.
Es klingelte ein zweites Mal und Harry hörte die schweren Schritte seines
Onkels, der fluchend zur Haustür eilte. Doch Vernons *eilen*, hätte einer
Schnecke Konkurrenz gemacht. Normalerweise war es Petunia, die öffnete, doch
diese Ferien über war sie mit Dudley zu einer Diätklinik gefahren.
Inzwischen hatte Harry gefunden, was er suchte: Seinen Zauberstab.
Vorsichtig schlich er auf den Flur hinaus und tastete sich an der Wand entlang,
um
zu hören, wer an der Tür stand.
Nach einem weiteren klingeln öffnete Vernon die Tür.
"Was bilden Sie sich ein? Das ist Ruhestörung! Verschwinden Sie, oder ich
rufe
die Polizei!", hörte Harry seinen Onkel poltern.
"Nicht so laut!", flüsterte einer der beiden Gestalten so leise, dass
Harry ihn
nur mühsam verstand, ironisch "Sie wecken ihn noch auf!"
Harry stolperte unwillkürlich einen Schritt zurück. Die zweite Person flüsterte
etwas, was Harry nicht verstand. Sekunden später hörte er ein lautes
"Rums",
welches ihm sagte, das sein Onkel entweder Bewusstlos oder sogar tot am Boden
lag.
"Na wenn der Junge nicht von der Klingel geweckt wurde, dann ist er
spätestens
jetzt wach!", murmelte der Erst mürrisch.
"Na und?", gab der andere kühl zurück.
Harry atmete schneller als gewöhnlich, was sollte er tun? Seine Gedanken
rasten.
Er hielt seinen Zauberstab fest umklammert. Dachte an Vernon, war er etwa Tod?
"Du suchst hier unten und ich werd nach oben gehen!", hörte er einen
der Männer
sagen.
Sein Atem stockte.
"Damit du den ganzen Ruhm einheimsen kannst? Nene, ich werde nach oben
gehen!",
gab der andere zurück.
Und zu Harry's Erleichterung verstickten sich die beiden in einen Streit, so
dass Harry Zeit gewann.
Er schlich auf Zehenspitzen in sein Zimmer zurück.
Vorsichtig stupste er Hedwig an und flüsterte so leise er konnte: "Flieg
weg!
Komm nicht mehr zurück!"
Dann öffnete er das Schloss und gleich darauf das Fenster. Seine Eule kniff ihm
zärtlich in den Finger, breitete die großen Flügel aus und flog in die schwarze
Nacht hinein.
Harry schlich zurück zum Schrank und kramte seine Schule aus.
Ein knarren auf der Treppe ließ ihn in seiner Bewegung innehalten. Einer der
Männer kam zu ihm rauf. Jetzt hatte er keine Zeit mehr. Er lief zum Fenster,
setzte sich auf die Fensterbank und schwang die Beine nach draußen.
Er würde mindestens 3 Meter fallen, schoss es ihm durch den Kopf.
Die Tür seines Zimmer wurde im selben Augenblick schwungvoll aufgeschlagen, als
Harry sich abstieß.
Er fiel und landete unsanft auf dem harten Boden. Der Scherz zog sich im
Bruchteil einer Sekunde durch seinen Körper.
Seine Beine kickten ein und er rollte zur Seite.
Mühevoll und stöhnend stemmte er sich wieder auf und rückte seine Brille
zurecht. Obwohl es Sommer war, fror er, denn er war barfuss und hatte zur einen
dünnen Schafanzug an.
Wo sollte er hin? Obwohl er hier lebte kannte er niemanden, der ihm helfen
würde.
Plötzlich wurde die Vordertür des Hauses aufgerissen, doch da das Fenster
seines
Zimmer nicht zur Straße lag, hatte er genug Zeit um sich in die Büsche zu
schlagen.
"Er ist weg", schrie er Mann, der seinen Onkel verzaubert hatte auf
die Straße
hinaus.
Wem sagte er das?, schoss es Harry durch den Kopf. Schlagartig wurde ihm klar,
dass noch mehr Todesser hier sein mussten, und wie zu seiner Bestätigung löste
sich plötzlich ein Schatten aus der Dunkelheit und kam auf ihn zu.
Eine Kapuze vermummte ihr Gesicht, doch als die Hexe ihren Zauberstab auf ihn
richtete und "Sarinulo" rief, erkannte Harry kurz ihr Gesicht. Es
schien alt und
streng.
Doch er sah es nur kurz, denn die Funken ihrer Zauberstabes flogen auf ihn zu.
Schützend hob er die Arme und verschränkte sie vor dem Gesicht. Er spürte
keinen
Schmerz, so wie er sie erwartet hatte, sondern eher ein lästiges kitzeln.
Unfähig sich zu Bewegung fiel er auf die Knie und schlug mit dem Kopf auf den
Boden. Plötzlich wankte die ganze Welt vor seinen Augen und er verlor die
Besinnung.
Als er wieder zu sich kam, ließ die Augen geschlossen.
Sein Kopf rast vor Schmerzen. Wo war er?
Die Augen noch immer geschlossen bemerkte er, dass er auf der Seite lag, seine
Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden.
Er lauschte, vernahm jedoch keine verdächtigen Geräusche.
Vorsichtig schlug er die Augen auf.
"Er ist wach!", sagte eine Frau mit russischem Akzent kalt.
"Wird ja auch Zeit", hauchte eine andere Gestalt neben ihm, "Der
Lord wird
gleich hier sein!"
Harrys Augen weiteten sich vor Schreck. Voldemort würde hier herkommen?
Doch es fehlte ihm an Zeit um wirklich Angst zu bekommen.
Er sah sich, so weit er konnte um.
Um ihn herum standen nach mindesten ein weiteres Dutzend vermummter Gestalten.
"Er kommt", hörte Harry eine ehrfürchtige Stimme sagen und Einjeder
zuckte
erschrocken zusammen.
Harry spürte ihn viel eher, als das er ihn sag.
Seine Kopfschmerzen waren schiere Folter.
Harry dachte, sein Kopf müsste explodieren.
Jemand gefreite ihn von den Fesseln, doch an Flucht konnte er nicht mehr
denken.
Er versuchte aufzustehen. Seine Beine knickte ein und er fiel auf den Boden
zurück.
Krampfhaft umklammerte er seinen Kopf.
Er konnte nicht mehr sehen. Ein Schleier aus dickem Nebel breitete sich vor ihm
auf.
Die Stimmen der Umstehenden dröhnten laut in seinen Ohren wieder, so dass er
nicht klar hören könnte.
Doch er spürte einen warmen Atem im Gesicht und als die Nebelwand sich etwas
löste sah er *ihn*.
Er spürte eine Hand auf seinem linken Unterarm. Ein Schmerz , der den seiner
Narbe noch übertraf, breitete sich in seinem Körper aus und brachte ihn zu
einem
Schrei, den er selbst nicht mehr hören konnte, denn sein Geist glitt wieder in
die Welt der Ohnmacht hinüber.
Harry wusste nicht, wie lange er Bewusstlos gewesen war, doch als er erwachte,
stach das grelle Licht der Sonne durch seine geschlossene Lider.
Mühsam schlug er die Augen auf. Sein Körper schien taub zu sein.
Was war geschehen?
Er lag still und horchte.
Wo war er?
Wieso hatte er in Voldemorts Anwesenheit solche Schmerzen? Er war schon vorher
in seiner Nähe gewesen, doch niemals hatte er solche Qualen erleiden müssen.
Was
es, weil Voldemort nun mächtiger war?
Langsam wandte er den Kopf zur Seite.
Durch Gitterstäbe an der Decke fiel Sonnenlicht in das Zimmer.
Stöhnend erhob Harry sich und ihm fiel sofort auf, dass es kein *Zimmer* war,
in
welchem er lag.
Es war eine Grube, etwa 4Meter tief und 2x2 Meter breit.
Sein Kopf hatte aufgehört zu schmerzen, also war der dunkele Lord nicht in der
Nähe.
„Hallo", schrie der Junge lauthals hinauf ins grelle Licht; „Ist da jemand?"
Er erhielt keine Antwort.
Gedankenverloren fuhr er sich mit der Hand über den linken Unterarm.
Ein leiser, überraschter, aber auch schmerzhafter Schrei entrann seiner Kehle.
Entsetzt sah er auf die Innerfläche seines Armer herunter. Die Stelle auf
seinem
Schlafanzug war Blutüberströmt. Langsam erinnerte er sich was geschehen war.
Voldemort hatte ihn an dieser Stelle berührt.
Zitternd und vorsichtig zog er den Stoff zur Seite.
Erneut schrie er auf.
In schwarzen und blutroten Zeichen war dort das dunkle Mal eingebrannt...
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Also ich hab den Prolog und das erste Kapitel vor 3 oder 4 Jahren geschrieben, also sind die beiden Kapitel nicht besonders gut – keine Angst, es wird besser ;)
Chrissy9: Ja, es geht weiter ;)
Vroni: *knuddel* weiß net, was ich sagen soll -.-
Tarivi: *g* Naja, vielleicht kannste as Kapitel ja noch lesen, bevor du wegfährst ;)
