Kapitel 5

Vorsichtig, als könne der 15-jährige zerbrechen, hob Sirius ihn vom Boden.
Albus war sofort bei ihm. Zaghaft berührte er die Stirn des Jungen und fühlte seinen Puls, beides bereitete ihm Sorgen, während die kleine Gruppe aufs Schloss zueilte.
"Sag Madam Pomfrey bescheit, Remus!", befahl Albus.
Der Angesprochene rannte vor. Im Eingangstor sagte Albus Hagrid: "Geh zu Hermine und Ron, sie sollen zum Krankenflügel kommen! Dann schick eine Eule an Molly und Arthur und dem Zaubereiministerium!"
Hagrid ging wiederwillig, wollte er doch bei Harry bleiben, jedoch zügig.
All dies ging an Sirius unbemerkte vorbei, denn er hatte nur Augen für den Jungen.
Wer immer ihm das angetan hatte, der würde sterben.

Madam Pomfrey stand völlig aufgelöst, verwirrt und ungläubig neben dem sichtlich nervösen Remus.
"Was ist geschehen, Albus?", fragte sie mit zittriger, leiser Stimme, schon von weite.
"Das wird Hagrid uns gleich erzählen müssen.", gab der Schulleiter ungeduldig wieder.
Mit schnellen Schritten lief die Frau auf eines der Betten zu.
"Legen Sie ihn hier her!", wies sie Sirius an.
Dieser tat wie ihm geheißen.
Mit schnellen professionellen Handgriffen fühlte sie seine Stirn ("Total unterkühlt"), seinen Puls ("Unregelmäßig") und meinte mit einem sehr kritischen Blick: "Er ist völlig unterernährt!"
Unter leisem Murmeln schwör sie mit dem Zauberstab eine Decke hervor, die so verhext war, dass sie Harry wärmen würde. Diese legte sie sorgfältig übers Bett.

Inzwischen war Hagrid im Turm der Gryffindors angelangt.
Schwungvoll öffnete er sie.
Auf einem der Sofas saßen Harrys besten Freunde, doch irgendetwas war nicht in Ordnung.
Hermine sah Ron geschockt an. Dieser hatte den Blick gesenkt und sah aus, als wäre er am liebsten im Erdboden versunken.
Erst als Hagrid anfing zu reden, oder besser: anfing zu schreien, bemerkten sie ihn.
"Schnell. Krakenflügel. Harry!". Mehr verstanden sie nicht, doch das brauchten sie auch gar nicht.
Wie auf Kommando sprangen beide auf und hechteten die Treppe hinunter.

Die Tür zum Krakenflügel sprang auf und Hermine und Ron standen, schwer atmend, im Rahmen:
"Wo. Ist. Er?", fragten beide wie aus einem Munde und völlig außer Atem.
Stumm nickte Albus zu Bett.
"Was... was ist mit ihm?", fragte Hermine unsicher, als sie bei ihm ankam und langsam ums Bett ging.
Alle sahen Madam Pomfrey erwartungsvoll an.
"Er ist unterkühlt, muss wohl schon Tage da draußen liegen und total unterernährt, schon über Wochen, wie es scheint. Des Weiteren hat er einige Platzwunden und Abschürfungen, diese sind aber nicht weiter schlimm!", sie machte eine Pause, "sehen sie das?". Sie drehte Harrys Handgelenk. Es war blutig und entzündet. "Er ist gefesselt worden! Schon sehr lange und...", sie schluckte, " er hat sich sehr gewehrt."
"Was...?", begann Remus, der offensichtlich etwas entdeckt hatte.
Vorsichtig zog er die der Decke etwas zurück und alle erkannten mit schrecken, was auf dem Unterarm des Jungens abgebildet war:
Das dunkle Mal

Im selben Moment würde die Tür ein weiteres Mal schwungvoll aufgerissen und diesmal stand dort Hagrid. Als er näher kam, fragte Albus ruhig, aber bestimmt: "Was ist passiert?"
Hagrid, den Tränen nah, zuckte den Schultern: "Er lag dort einfach, wäre mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, wenn er nicht so blass wäre!"
"Und sonst nichts? Ist dir nichts aufgefallen? War keiner bei ihm? Hast du jemanden gesehen?", fragte Sirius.
Der Wildhüter schüttelte nur den Kopf. Ein kurzes Schweigen entstand.
"Warum hast du ihn eigentlich nicht gleich hier her gebracht?", fragte Remus.
"Ich... ich hatte Angst, er würde... zerbrechen!", er schluchzte, "Sie wissen doch. Ich kann meine Kraft nicht immer genau einschätzen...!"
Sie verstanden ihn.
Aller Augen wanderten wieder zu Harry.
Dieser wirkte ganz ruhig, atmete jetzt etwas deutlicher.
"Er wird uns alles erzählen, wenn er aufwacht!", sagte Remus.
"Er braucht jetzt ruhe!", meinte Albus, "Ron, Hermine, sagt keinem etwas, ich werde das Morgen bei Frühstück erklären, vielleicht ist er inzwischen dann auch schon wach. Den Remus könntest du die Lehrer bitte in das Lehrerzimmer bestellen? Ich werde es ihnen noch heute Abend erzählen müssen."
Mit diesen Worten schickte Albus alle hinaus.
Madam Pomfrey schloss die Tür, löschte das Licht und eine einsame Träne bahnte sich ihren Weg...


Kapitel 6

Er lag in einem Bett, dass wusste er. Es war weich. Im Raum herrschte vollkommene Ruhe.
Der Versuch, die Augen zu öffnen, schlug fehl.
Doch selbst mit geschlossenen Lidern wusste er, dass es im Zimmer dunkel war.
Plötzlich hörte er, wie sich eine Tür öffnete.
Jemand sprach zu ihm, er kannte diese Stimme, war es nicht die Madam Pomfreys?
"Na, wie geht's unserm kleinen Patienten denn heute?", es war eine rein rhetorische Frage, sie erwartete keine Antwort.
Doch er wollte etwas erwidern, schaffte es jedoch nicht einmal den Mund zu öffnen.
,Was ist eigentlich los?', fragte Harry sich.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass doch eigentlich Sommerferien waren, wieso war er in Hogwarts?
Plötzlich drangen Bilder und Erinnerungen mit aller Macht auf ihn ein...

- Rückblick -

Todesser waren im Ligusterweg aufgetaucht, nein falsch: - wie man ihm später erklärt hatte - war nur eine einzige Hexe dort gewesen.
Am selben Tag hatte Voldemort ihm das Dunkle Mal eingebrannt. Harry konnte sich sehr wohl denken warum. 1. Würden sicher einige Zauberer misstrauisch werden, würden behaupten, er hätte sich dem Dunklen Lord angeschlossen und 2. würde Harry wissen, dass immer wenn das Zeichen brannte, die Todesser sich versammelten um irgendwelche unschuldigen Muggel, Hexen oder Zauberer zu töten.

Einige Tage war Harry in einem dunklen Loch lebendig begraben gewesen. Um, so vermutete er, ihm psychisch zuzusetzen, denn die Einsamkeit und Ungewissheit, nagte an jedem, dem so etwas widerfuhr.
Nach ungefähr 2 Tagen, er war völlig ausgehungert gewesen, hatten ihn einige Zauberer betäubt und er war in einem merkwürdigen Raum wieder zu sich gekommen.
In der Mitte des, vollkommen in weiß gestrichenem Zimmer, befand sich ein Stuhl, doch dieser war nicht etwa gewöhnlich, nein, Harrys Meinung nach handelte es sich um einen geringführig umgebauten Elektrischen Stuhl.
So weit er sich erinnern konnte, waren die Riemen an Händen und Füßen so fest angezogen worden, dass kaum Blut hindurchfließen konnte.
Fast die ganze Zeit waren Drähte, Kabel und Schläuche in und unter seiner Haut befestigt.
Durch Einige wurden ihm Flüssigkeiten injiziert, andere sollten wohl nur seine Lebenszeichen überprüfen.

Irgendwann, nach ungefähr einer Woche hatte Voldemort sich blicken lassen.
"Weißt du, Harry, es wäre zu schade dich einfach zu töten!", begann er, "Ich werde dich Leiden lassen. Und es sei dir versichert, die nächsten 3 Wochen werden nur ein Teil deiner abzuleistenden Strafe darstellen!"
Voldemort lachte und kam ganz nahe an Harrys Gesicht. Dessen Kopfschmerzen wirkten beinahe betäubend. Er musste blinzelt um sich wieder eine klare Sicht zu schaffen.
"Und was wird der andere Teil - wie sagten Sie - Strafe (?) ... sein?", frage er kühl.
"Sagen wir es so: Du wirst Zeuge, wie wir einige deiner, ach sosehr geliebten Bekannten auslöschen, und zwar von ... DIR!"
Harry sah ihn irritiert an, hatte dieser Mann nun vollkommen den Verstand verloren? Er würde doch niemals einem seiner Freunde auch nur ein Haar krümmen.

In den darauf folgenden Wochen wünsche der Junge sich, mehr als nur einmal: Voldemort hätte ihn getötet.
Selbst der Tod konnte nicht schlimmer sein...
- Gegenwart -

Plötzlich öffneten sich Harrys Augen. Nun konnte er sehen, es war wirklich dunkel. Madam Pomfrey war inzwischen schon längst wieder verschwunden.
Moment! Harry hatte die Augen gar nicht öffnen wollen. Er versuchte zu blinzeln, schaffte es jedoch nicht.
Seine Augen wanderten automatisch nach allen Seiten.
Panik stieg in ihm auf.
,Ich habe meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle!', merkte er entsetzt.
,Ganz genau, Harry!', meldete sich eine hohe Stimme in seinem Kopf. War es die Stimme Wurmschwanzes?
,Es wird mir eine Freude sein, dich leiden zu sehen! Alle werden denken, dass du es warst! Mit welchem deiner Freunde soll ich anfangen? Mit meinem alten Kumpel Tatze? Oder soll besser mein früheres Herrchen Ron als erstes dran glauben? Du hast die freie Wahl!'.
Höhnisch lachte er auf.
Harry konnte es nicht fassen, das hatte Voldemort gemeint:

Harry war besessen!

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So, ich glaub ich schick ab heute immer 2 Kapitel von MvdT -.-"

Samchen: Ja *g*

Vroni: Siri besoffen? *Lol* Ja, das hat mir auch gefallen…

Angel344: Du wirst sehen...