Kapitel 7
Albus saß unterdessen in seinem Büro und dachte nach. Harry war jetzt schon
seit 2 Tagen wieder hier in Hogwarts.
Madame Pomfrey wusste nicht, was dem Jungen fehlte - warum er nicht aufwachte.
"Körperlich fehlt ihm nichts!", hatte sie dem Schulleiter vor einer
Stunde, besorgt mitgeteilt, "Jedenfalls nichts Ernstes."
Die Schüler wussten inzwischen bescheid, seitdem klagten auffällig viele von
ihnen über Kopf- oder Bauchschmerzen und wollten in den Krankenflügel, doch da
Harry ja eigentlich nicht "krank" war, hatten sie ihn in einem der
leer stehenden Gästezimmern untergebracht.
Nur Remus, Hagrid, Ron, Hermine, Molly (die inzwischen angereist war), er
selbst, natürlich auch die anderen Lehrer und Sirius wussten davon und durften
zu ihm.
Wobei Letzterer keine Minute von Harrys Seite gewichen war und Molly den Raum
nur verlies, um ihr jüngstes Kind zu beruhigen.
Der Zaubereiminister hatte sich vergewissert, das "der Junge der
lebt" immer noch unter den Lebenden weilte und darauf bestanden, ihn zu
wecken, dies jedoch hatte die Krankenschwester nicht zugelassen
("Einige Tage werden sie ihm wohl gönnen, nach all dem, was er durchmachen
musste!", sagte sie entrüstet.).
Der sonst so geduldige Schuldirektor hatte das Warten langsam satt und er
wusste, wie er Harry wecken konnte.
Entschlossen stand er auf (Rief: "Komm, Fawkes!") und der Vogel flog
ihm auf die Schulter.
Nach wenigen Minuten betrat er das relativ große Gästezimmer, automatisch
wandten sich seine Augen dem Teen zu, der inzwischen etwas seiner alten bräune
wieder gefunden hatte.
"Sirius, willst du dich nicht ein wenig hinlegen?", fragte er den
jungen Mann, der neben dem Bett auf einen Stuhl saß.
Dieser schüttelte stumm den Kopf.
"Nur für ein oder zwei Stunden!", schlug Albus vor.
"Nein!", sagte Sirius mit Nachdruck.
"Bitte Sirius, du bist der Erste, der es erfährt, wenn Harry aufwacht!
Also: Geh!", seine Stimme machte deutlich, er duldete keinen Widerspruch.
Sirius funkelte Albus noch einmal leicht wütend an, doch dann verlies er den
Raum.
Der Phönix landete auf dem Bettrand.
"Sing, mein Freund! Sing dein schönstes Lied!", forderte Albus ihn
auf.
Der Vogel hob seine wunderschöne Stimme.
Nach wenigen Sekunden zuckten die Lider des Jungens leicht.
Seine Augen öffneten sich wieder, diesmal war es Tag.
Er wollte seinen Arm heben, um sich gegen das grelle Sonnenlicht zu schützen,
doch er schaffte es nicht.
,Natürlich schaffe ich es nicht!', seufzte er innerlich.
,Wie solltest du auch?', fragte Wurmschwanz gehässig.
"Harry?", fragte jemand vorsichtig.
Peter wandte den Kopf zur Seite, auf einem Stuhl saß Dumbledore.
Wie gut es tat, seine Stimme zu hören - oder auch nicht.
,Nein, nein, nein. Nicht Dumbledore, ich bitte dich, töte ihn nicht!', flehte
Harry.
,Er scheint dir ja mehr zu bedeuten als ich angenommen habe.', stellte
Wurmschwanz fest.
Fawkes hatte ganz plötzlich aufgehört zu singen, nun starrte er Harry, der die
Augen aufschlug, an.
"Harry?", fragte Albus vorsichtig.
Der Junge schaute ihn an.
Doch eh er antworten konnte, erhob sich der Vogel von seinem Platz, die Augen
noch immer unverwandt auf Harry gerichtet.
Ohne Vorwarnung flog er mit einen markerschütternden Schrei, der so gar nicht
zu ihm passte, auf den Jungen zu. Schützend hob dieser den Arm.
Noch ehe Albus eingreifen konnte, hatte Fawkes ihm bereits den rechten Unterarm
zerkratzt.
,Bravo Fawkes, du bist ein guter Vogel!', lobte Harry stumm.
Albus riss den Vogel von Harry und brachte ihn(nicht ohne Gegenwehr), auf den
Flur hinaus, wobei er selbst einige Kratzer abbekam.
Er sah nach Harry. Der Junge saß ihn an, als wäre er Voldemort persönlich, noch
niemals zuvor hatte er in Harrys Augen so viel Hass erblickt. Dies passte nicht
zu ihm., es erschien ihm so fremd. In dieser Sekunden war Albus sich sicher -
er kannte den Jungen, der dort vor ihm in dem Bett lag, nicht.
,Er weiß, dass etwas nicht in Ordnung ist!', stellte Harry fest.
‚Ich bilde mir dass nur ein!', dachte Albus, ,Der Junge hat viel durchmachen
müssen, das kann nicht alles Spurlos an ihm vorbeigegangen sein!'
,Sie werden dich durchschauen!', sagte Harry entschlossen.
,Falls ich mich seltsam benehmen sollte, werden alle das auf deine
Gefangenschaft zurückführen.', sagte Peter kühl.
- 1 Stunde später -
Albus saß wieder in seinem Büro.
Auf die Frage, was passiert war, hatte der Junge nur mit: "Ich weiß es
nicht!" geantwortet.
Er glaubte nicht daran, doch er konnte es Harry nicht übel nehmen.
Er fragte sich immer noch, warum sein Phönix ihn angegriffen hatte. In der
letzten Stunde hatte der Vogel oft versucht, in Harrys Zimmer zu gelangen, es
jedoch nicht geschafft.
Zur selben Zeit saß Sirius zur linken Harrys und erzählte ihm, was alles in der
Zaubererwelt geschehen war, während er fort war.
Vor ein paar Minuten hatte er dem Jungen seinen Zauberstab, den man unter dem
Fenster seines Haus gefunden hatte, wieder gegeben.
Es war Mittag, die Sonne stand hoch und blendete Harry.
Sirius stand auf, um die Gardinen zuzuziehen.
Harry nahm den Zauberstab und richtete ich auf den Rüchen seine Paten.
,Nein!!! Ich flehe dich an, lass ihn! Töte mich, aber lass ihn am leben!'.
Peter ging nicht darauf ein, sonder murmelte leise den letzten der drei
unverzeihlichen Flüche...
Kapitel 8
Sirius war überglücklich und hatte in der vergangen Stunde so viel geredet, wie
schon lange nicht mehr.
Vielleicht lag es daran - jedenfalls fiel es im anfangs überhaupt nicht auf,
dass Harry sich eigentlich total normal benahm.
Nach all dem, was er durchmachen musste war dies mehr als ungewöhnlich.
Wahrscheinlich, so redete Sirius es sich zumindest ein, lag es daran, dass sich
der Junge nicht daran erinnert konnte - oder wollte.
Irgendwann fiel ihm auf, die Sonne schien Harry ziemlich zu blenden, denn er
hob des Öfteren den Arm, um seine Augen zu schützen.
Also erhob er sich und wollte die Vorhänge zuziehen.
Harry murmelte etwas.
Sirius drehte sich um die eigene Achse.
Sein Patenkind saß aufrecht im Bett, starrte ihn an, den Zauberstab erhoben und
auf sein Herz zielend
"Avada Kedavra!"
Funken sprühten daraus hervor, auf Harrys Gesicht zeigte sich ein überlegenes
Grinsen.
"Harry?", war das letzte, was er sagte.
,Nein, das ist nicht James' Sohn. Harry hat mich nicht verraten. Was hat
Voldemort mit dir gemacht!', das letzte, was er dachte...
Harry war nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen.
,Du... du... du hast ihn umgebracht', zischte er voller Hass in der Stimme.
,Oh nein! Ich habe ihn nicht getötet', hauchte Peter, wobei er irrsinnig
lachte.
Harry's Herz machte einen Hüpfer.
,Er ist nicht tot?', fragte er voller Hoffnung.
,Doch, doch', meinte Wurmschwanz gehässig, ,Aber nicht ich habe ihn ins Reich
der Toten verbannt: DU WARST ES!'
Erst nach wenigen Minuten hatte Harry wieder Kraft, um mit Peter in Kontakt zu
treten.
,Wie willst du es Dumbledore und den anderen erklären?', fragte er emotionslos.
,Gar nichts werde ich ihnen erklären.', meinte Peter, schlug die Bettdecke
zurück und stand auf. ,Denn wenn sie ihn finden, wird es schon viel zu spät
sein. Bis dahin habe ich längst meine Rache am Remus, Ron, Hermine und Severus
genommen.'
,Was haben Ron und Hermine damit zu tun? Außerdem wird Voldemort', Harry's
Körper zuckte zusammen, ,nicht gerade erfreut sein, wenn du einen seiner
Anhänger tötest!'
,Ach Harry, hör auf! Mein Herr weiß doch schon so lange auf welcher Seite dein
Zaubertranklehrer steht. Und was Ron und Hermine angeht... Sie haben mir
damals, in der Heulenden Hütte nicht geholfen - dafür werden auch sie sterben!'
,Weißt du, Peter, Neville hat sich mir, Hermine und Ron früher einmal in den
Weg gestellt, ich denke dafür sollte ich ihn auch töten', sagte Harry mit so
viel Sarkasmus in der Stimme, wie nur möglich, um Wurmschwanz klar zu machen,
wie lächerlich es war.
Er antwortete nicht, fühlte sich wohl in seinem Stolz verletzt.
Zielstrebig ging er auf die Tür zu.
,Oh, ja! Geh da raus und lass dich von Fawkes aufschlitzen!', rat Harry.
Diese Erkenntnis traf Peter offenbar wie der Schlag. Wie angewurzelt blieb er
stehen.
"Scheiß Vogel!", schrie er aus Leibeskräften.
Wurmschwanz überlegte einige Minuten, trat aufs Fenster zu und öffnete es.
"Nur um eines klar zu stellen - ich kann deinen Körper jederzeit
verlassen!", sagte er laut und mit diesen Worten setzte er sich auf die
Fensterbank. Harry hätte geschluckt, wäre es ihm möglich gewesen.
Wollte Wurmschwanz ihn in den Tod stürzen - eigentlich keine schlechte Idee,
dann würde wenigstens keiner seiner Freunde mehr dran glauben müssen.
Bei dem Gedanken an Sirius wären ihm ganz sicher die Tränen gekommen, doch das
wollte er auch. Er musste seiner Trauer freien Lauf lassen.
Plötzlich wurde er kleiner. Innerlich seufzte er - klar, Peter verwandelte sich
in eine Ratte um leichter hinunter zu klettern.
Er lag auf dem Boden, hatte nicht die Kraft aufzustehen oder auch nur die Augen
zu öffnen.
Durch die Vibrationen bemerkte er, dass noch jemand in Raum war - Harry!
"Nur um eines klar zu stellen - ich kann deinen Körper jederzeit
verlassen!", hörte er ihn sagen.
Sirius verlor erneut das Bewusstsein...
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Angel334: Wenn ich keine zwei Kapitel schicken würde, wäre es zu kurz ;)
Vroni:Ist auch gut, das du die Spoiler immer vergisst *lol*
Mastermind3: Hoffentlich ließt du dasd hier eher ;)
Veelas: Danke!
