Kapitel 9

,So, Sirius, eine Stunde hab ich dir gegönnt, aber länger halt ich's nicht mehr aus!', mit den Gedanken klopfte Remus an die Tür des Gästezimmers.
Niemand antwortete.
Misstrauisch und gleichzeitig erstaunt öffnete er.
Es war ungewöhnlich kühl im Zimmer.
Plötzlich schoss etwas rotes ganz nah an seinem rechten Ohr vorbei - Fawkes.
Doch Remus richtete seine Aufmerksamkeit auf Harry - oder wollte dies zumindest, denn das Bett war leer.
Das Fenster war geöffnet, weswegen es wohl so kalt war.
Hatte Tatze einen Ausflug mit Harry gemacht? Nein, sicher nicht! Der Junge war viel zu schwach.
Trotzdem beschloss Remus hier im Zimmer zu warten.
Der Phönix war nach einem kurzen Rundflug durchs Zimmer wieder verschwunden. Offenbar hatte er etwas gesucht, es aber nicht gefunden.
Moony umrundete derweil das Bett, da der Stuhl auf der anderen Seite stand.
Doch dort befand sich noch etwas anderes - oder jemand!
"Sirius!", keuchte er geschockt und ließ sich neben ihn auf den Boden fallen.
Eine kurze Überprüfung sagte ihm: Puls und Atmung waren völlig normal.
Schließlich verpasste Remus Sirius eine sanfte Ohrfeige.
Seine Lider flackerten, langsam kam er wieder zu sich. Vorsichtig und benommen setzte er sich auf.
"Alles in Ordnung, Sirius?", fragte Moony und zog seinen Freund auf die Beine.
Plötzlich klärte sich dessen Blick und er schüttelte kräftig den Kopf.
Dann stürmte er ganz unerwartet aus dem Raum und schrie Remus im Flur noch zu: "Harry! Er ist nicht mehr er selbst! Dumbledore!".
Remus wollte ihm noch hinter herrufen, ob er sich sicher war, dass er nicht auf den Kopf gefallen war, doch mit ziemlicher Sicherheit hätte Tatze ihn nicht mehr gehört, also setzte er ihm nach.

Ron und Hermine gingen derweil zum Abendessen hinunter. Man hatte ihnen noch nicht von Harrys Erwachen berichtet. Aber der Gedanke allein, Harry war in Sicherheit, brachte sie endlich wieder zum scherzen und lachen.
Die Ungewissheit war wie weggeblasen. Obwohl eine ungekannte Spannung zwischen ihnen lag. Auf das Liebesgeständnis, war Hermine noch nicht eingegangen.
Plötzlich huschte ein schwarzer Schatten im rasanten Tempo an der Tür vorbei.
,War das nicht Sirius?', fragte Hermine, ,Wenn er es wirklich, war, dann hatte er aber ein ganz schönes Tempo drauf! Ob was mit Harry nicht stimmt?'
Keine Sekunde später hechtete Lupin an ihnen vorbei.
Auf denselben Gedanken muss auch Ron gekommen sein, denn der ließ seine Bücher fallen und rannte den Beiden ebenfalls nach, Hermine, ihre Bücher fest umklammert, folgte mit keinen zwei Metern Abstand.

In Albus' Büro herrschte Schweigen, als Sirius berichtete, wobei er nervös von einer Ecke in die nächste tigerte.
"Was ist los mit ihm? Und warum bin ich nicht Tod?", fragte er laut und es hörte sich fast an, als bedauerte er dies.
Nach kurzem Überlegen sagte Albus schließlich: "Ich denke du bist aus einem ganz einfachen Grund noch am Leben: Harrys Zauberstab enthält eine Feder Fawkes'. Sicher habt ihr bemerkt, dass der Phönix unbedingt in Harry Zimmer wollte, vermutlich hat er gewusst, dass etwas nicht stimmt. Besagter Zauberstab ist mächtig - sehr mächtig! Der Benutzer muss vollkommen mit dem, was er tut, einverstanden sein, sowohl mit dem Herzen als auch mit dem Körper muss er seine Tat unterstützen. Das gilt für alle negativen aber auch positiven Dinge. Und Harry hat einen sehr starken Willen und eine grundgutes Herz! Er wollte nicht, dass dir etwas passiert, Sirius!"
Die Anwesenden ließen dies kurz auf sich wirken.
"Und was ist jetzt mit Harry?", fragte Ron.
"Vielleicht ist es gar nicht Harry und jemand hat sich in ihn verwandelt!", schlug Hermine vor.
"Du meinst mit dem Vielsafttrank?", fragte Remus, "Ausgeschlossen, 1. steht bei dem Punkt auf der Karte ,Harry' und 2. führt der doch keine Selbstgespräche und sagt: ,Ich kann deinen Körper jederzeit verlassen!'!"
"Imperio-Fluch?", fragte Ron.
"Dagegen ist er Immun!", meinte Hermine.
Albus seufzte schwer: "Dann ist er besessen!"
"Von wem?", fragte Siuris, "Voldemort bestimmt nicht, der kennt Harry ja gar nicht, ich mein, weiß nicht wie er lebt. Das wäre uns doch sofort aufgefallen!"
"Peter!", sagte Remus schlicht.
"Wir müssen ihn finden und das wird schwierig - immerhin kann dieser Bastart sich in eine Ratte verwandelt!", sagte Sirius.
Plötzlich schniefte Hermine laut auf.
"Ist euch eigentlich klar, dass Harry jetzt denkt, er hätte Sirius getötet? Irgentwie müssen wir ihm mitteilen, dass er nicht tot ist, sonst gibt er noch auf! Wenn das der Fall wäre, hätten wir ihn wirklich verloren!"
Alle nickten.
Ihnen war klar, dass sie Peter so schnell wie möglich finden mussten.
Falls Harry aufgab, hatten sie ihn für immer verloren.

,Bitte nicht', flehte Hermine.


Kapitel 10

- Finale -

"Ich hole die Karte!", bot Remus an und eilte aus dem Büro.
"Wie kann man einen Besessenen überhaupt befreien?", fragte Ron.
Albus seufzte. Hob die Augenbrauen und dachte einen Moment nach.
"Das ist das Problem. Peter muss Harrys Körper freiwillig verlassen und wir können nicht überprüfen, wer die Kontrolle hat. Es gibt kein Zauber, der beweist, dass Harry wieder er selbst ist."
"Ich glaube nicht, dass das das Problem ist!", meinte Sirius, "Schließlich gibt es eine menge Dinge, die Harry weiß, Peter jedoch nicht! Nein, ich würde eher sagen, es wird schwierig, ihn auszutreiben. Wie wollen wir ihn denn dazu bringen, seinen Wirt aufzugeben! Außerdem könnte er damit drohen, sich zu töten und im letzten Moment fliehen, das hieße dann, Harry wäre Tod und Wurmschwanz weg."

Währenddessen stieg Peter, noch immer als Ratte, durch eines der offenen Fenster im 2.Stock.
Die Gestalt, die er angenommen hatte, sah völlig anders aus als seine Frühere. Denn damals war er fett, grau und heruntergekommen, doch nun hatte sein Fell keine kahlen Stellen mehr, es war tiefschwarz und glänzte, auch fehlte ihm kein Zeh mehr und er war gelenkig wie nie.
Doch als er sich zurückverwandelte bemerkte er deutlich wie schwach Harrys Körper war.
Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, vorhin, im Blutrausch, hatte er das gar nicht bemerkt.
Oh ja, wie er sich freute: Endlich hatte er es Sirius heimgezahlt. Sein ehemals bester Freund war nun Tod! Durch die Hand seiner selbst ermordet!
Erschöpft und ausgelaugt setzte er sich auf den Boden.
Harry hatte schon eine ganze Weile nicht mehr mit ihm gesprochen. Vielleicht stand er unter Schock, immerhin hatte er grade wehrlos den Tod seines eigenen Patens miterlebt, war sogar teils daran schuld, wie Peter fand.
Irgendwie tat der Junge ihm Leid. Nein, was redetet (=dachte) er denn da? Harry Potter war der Bezwinger seines Herrn. Wie konnte er ihm Leid tun?
Außerdem wusste Peter sowieso, was er nach seinem Rachefeldzug tun musste. Ob er wollte oder nicht, er musste den Jungen töten.

"Stopp, Stopp!", schrie Hermine plötzlich, als sie sich nur noch einen Flur von Harrys Versteck entfernt befanden. Albus, Ron, Remus und Sirius blieben stehen und schauten sie ungeduldig an.
"Was gedenkt ihr zu tun, wenn er dort ist?"
"Wir werden...!", sagte Remus.
"Er wird nicht weit kommen - Harry ist zu geschwächt!", sagte Hermine, "Lasst uns erst mal überlegen, wie wir ihm helfen können! Wenn wir ihn jetzt warnen und nicht festhalten können, wird er vorsichtiger sein. Noch weiß er nicht, dass wir die Karte haben."
Sie sahen ein, dass das Mädchen Recht hatte.
Nach einer langen Pause des Überlegens, sagte Albus schließlich: "Es gäbe da noch eine Möglichkeit!"
Die anderen sahen ihn überrascht und erwartungsvoll an.
"Welche?", fragte Ron, als Albus nach 1Minute immer noch nicht geantwortet hatte.
"Es ist gefährlich, wenn ich falsch liege, dann werden wir Harrys Geist auslöschen!", sagte Albus mit leiser Stimme, "Wir könnten ihn unter den Imperio-Fluch stellen und ihm befehlen seinen Körper zu verlassen! Das Problem wäre dann allerdings, dass wir nicht wissen, ob Harry's Geist oder sein Körper dem Fluch standhalten. Falls es sein Geist ist, wird Peter verschwinden, doch wenn es nicht so ist..."
"Haben wir eine andere Wahl?", fragte Hermine mit bedrückender Stimme.

Die Tür würde aufgestoßen und prallte mit einem scheppern gegen die Wand.
Peter schaute erschrocken hoch.
Im Rahmen stand Albus Dumbledore, dessen Zauberstab erhoben, auf seinen Kopf gerichtet.
Er griff sich an den Gürtel, um seinen eigenen Zauberstab herauszuholen.
Doch es war bereits zu spät.
"Imperio!", schrie der mächtige, alte Mann.

Harry sah die Funken auf sich zufliegen. Spürte keinen Schmerz als sie auf ihn trafen. ,Nein, Nein!', schrie Wurmschwanz.
"Verlasse diesen Körper!", sagte Albus mit eindringlicher Stimme.
Der Albtraum würde enden, endlich wieder frei.
Plötzlich spürte er ein Ziehen im Kopf. Langsam, ganz langsam schien er sich zu dehnen. Wie schon so oft in der letzten Zeit, erschienen dichte Nebelschwaden vor seinen Augen. Er hörte Peter schreien, als wollte er sich wehren.
,Du hast ausgespielt!', schrie Harry.
,Und du bist töricht, wenn du denkt, das ist das Ende deines Leidens!', sprach Peter unter offensichtlichen Schmerzen.
Es waren nicht annähernd die Schmerzen, wie er sie vor Wochen täglich gespürt hatte, doch sein Körper war nun um so vielen schwächer, dass er förmlich spürte, wie ihm sein Bewusstsein entglitt.
Ganz langsam klärte sich sein Geist.
Doch das Gefühl der Erleichterung konnte er nicht mehr ausnutzen. Schwärze erschien vor seinem inneren Augen.
Schritte kamen näher, sie halten in seinem Kopf wieder.
"Harry!", war das Sirius...?

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Der Epilog wird folgen!

Mastermind3: Warum Siri nicht tod ist, klärt sich in diesem Kapitel, oder?

Shenendoah: Ich mag Peter auch nicht ;)

Aley Black5: Wie gesagt, Siris Nichttod ist geklärt!

Angel344: *knuddel*

Vroni: Du würdest mich echt killen, wenn ich ihn umbringe? *schluck*