Kapitel 2

Vorsichtig öffnete er die Augen, er spürte, das sich noch jemand im Raum befand.
"Wo bin ich?", flüsterte er leise und erschrak bei dem klang seiner eigenen Stimme.
Plötzlich wurde ihm klar, dass er die falsche Frage gestellt hatte.
Sie hätte nicht ,WO bin ich?' lauten müssen, sondern vielmehr: ,WER bin ich?'
Als die Erkenntnis in traf, fuhr sein Oberkörper sofort aufrecht in die Höhe.
Die Gestallt, die bis gerade eben noch bewegungslos auf einem Stuhl neben dem Bett gesessen hatte, stehe ebenfalls auf und packt ihn mit festem Griff an den Handgelenken. Sie war stärker als er und drückte ihn zurück in die Kissen.
"Lassen Sie mich los! Wer sind Sie?", schrie er und versuchte sich aus seiner Umklammerung zu befreien.
"Nick! Nicki! Bleib ruhig, Junge!", hörte er die Stimme des unbekannten.
Völlig überrascht hielt er in seiner Gegenwehr inne.
"Wer sind Sie?", fragte er mit zittriger Stimme.
Die Gestalt lies ihn los.
"Ich bin dein Vater!", sagte er, "Tom Riddle alias Lord Voldemort!"
Er hielt den Atem an. Was hatte das alles zu bedeuten.
"Du hast einen gewaltigen Schlag auf den Kopf bekommen, Junge!", erklärte Tom ihm ruhig.
"Ich ... ich weiß ... weiß nicht mehr wer ich bin!", erkannte der Junge unter Schock.
"Das ist völlig normal, du hast eine Amnesie! Ausgelöst durch einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf!", erkläre er ruhig.
Warum war dieser Mann so belassen? Wieso war es so natürlich, dass sich ein Kind nicht mehr an seinen Vater erinnern konnte?
"Wer. Bin. Ich?", fragte er eindringlich.
"Nick Riddle! Mein Sohn und", er lächelte, "der letzte Erbe Slytherins!"
"Was ... was ist das - Slytherin?", fragte der Junge, dessen Namen offensichtlich Nick lautete, verwirrt.
"Ein großer Zauberer!", kam die Erklärung.
Nick lächelte belustigt.
"Zauberer?", fragte Nick, während er eine Augenbraue hob.
"Natürlich! Du selbst bist einer!"
"Sicher!", sie spöttische Antwort.
"Ich werde es dir beweisen! Du willst sicher wissen, wie zu aussiehst!", sagte er grinsend und holte einen länglichen Stock ("Ein Zauberstab!") hervor.
Diesen richtete er auf den Jungen, der erschrocken zusammenzuckte.
Was hatte der Mann, der sein Vater sein sollte, vor?
Reflexartig kniff die Augen zusammen und drehte den Kopf schützend zur Seite.
"Keine Angst! Sieh!"
Durch zu Schlitzen verengten Augen sah er geradeaus.
Vor ihm verwandelte sich eine einfache Tasse, die bis eben noch auf dem Nachttischchen gelegen hatte, in einen ovalen Spiegel.
Zögerlich nahm Nick ihn entgegen.
Unsicher sah ihn ein etwa 13-jähriger Junge mit blonden, wirren Haaren an. Das Gesicht wirkte etwas kindlich und irgendwie ... sanft, die grünen Augen schauten neugierig, doch misstrauisch.
"Wer bin ich?", flüsterte er so leise, das selbst Tom es nicht hören konnte.

"Na komm schon! Versuch es!", wies Tom seinen Sohn an.
Dieser stand unschlüssig in der Mitte eines dunklen Raumes und sah von seinem Zauberstab zu dem Mann, der an der Wand lehnte und noch immer mit den Folgen des Zaubers, den Tom zu Demonstrationszwecken auf ihn gelegt hatte, kämpfte.
"Cucio!", flüstere er leise.
Im nächsten Moment sah er, wie sich der Diener auf dem Boden wälzte und aus Leibeskräften schrie.
Mit zittrigen Händen beendete er die Qualen, er hatte angst, angst vor dem, was er tun konnte - was er bereits getan hatte.
Das konnte alles nicht wahr sein. Er war doch kein bösartiger Mensch der schon duzende von Menschenleben auf dem Gewissen hatte - oder doch?
Warum fiel es ihm so schwer, einen Menschen zu foltern, wann der doch bereits so viele schon getötet hatte?
"Siehst du, es ist doch gar nicht so schwer? Du wirst es lieben, wenn du erst einmal wieder auf den Geschmack gekommen bist!", versicherte der Ältere.

"Meister, warum ... wenn die Frage erlaubt ist: Warum tötet ihr ihn nicht?", fragte der Diener keuchend, als Nick aus dem Raum verschwunden war.
"Weißt du, Peter! Ich werde nicht ewig Leben und der Junge hat mit abstand das größte Talent zu zaubern, das ich je gesehen habe!"
"Aber man wird ihn überall erkennen"
"Wenn er erst mal sicher ist, dass ich sein Vater bin, wird ihn das nicht stören! Außerdem ist die Blitznarbe gut überdeckt und das blonde Haar lässt ihn völlig anders wirken!"
"Ja, es macht ihn noch jünger!"
"Ich werde ihn sowieso erst in frühestens 2Jahren hier rauslassen! Bis dahin wird niemand ihn wiedererkennen und er beherrscht die Verbotenen Flüche und ... noch so einiges mehr!", grinste er hinterlistig.

,Wer bin ich? Ich gehöre nicht hierher! Mein eigener Vater macht mir Angst. Ich hasse es, anderen Schmerzen zuzufügen! Also - verdammt noch mal - WER BIN ICH?', fragte sich Nick, während er die Flure entlang wanderte.

Doch das Gefühl, alles was er tat, war falsch -verblasste-, er erinnerte sich nicht mehr daran, dass ihn das Gefühl von Macht nicht lockte.
Mit den Jahren, verging auch das schlechte Gewissen und langsam, sehr langsam, genoss er die Qualen seiner Opfer, liebte es, wenn sie schrieen, sich wehrten und schließlich vergaß er das Gefühl, dass irgendjemand auf ihn wartete.
Er war kein kleiner Junge, der einfach nur normal sein wollte, nein, er war auch niemand, dem man als sensibel und schüchtern bezeichnen konnte.
Vielmehr war er über die Jahre ein arroganter, selbstsicherer junger Mann geworden, der darauf brannte, der Welt zu zeigen, dass es ihn gab:
Den neuen Tyrannen der Menschheit!

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DANKE!

Vroni: Du bist die beste... ich mag Sirius auch! *g*

Angel344: Ja, sei mal schön gespannt, ist nämlich noch ganz schön viel los in den folgenden Kapiteln! ;)

SilverFuulMoon: Danke für das Lob! *geehrt fühl*

Hamzu: Danke fürs Betalesen *knuddel*