Kapitel
6
Langsam näherte er sich rückwärts einem der riesigen, gläsernen Fenster.
Ohne ein Wort sagen zu müssen, flog der Zauberstab in seine ausgestreckte Hand.
Lächelnd tippte er damit sachte an die Scheibe.
Diese zersprang klirrend in tausend Stücke. Wobei sie einigen der Schüler und
mit Sicherheit auch Nick die Haut einritzten, doch es schien den Jungen nicht
zu stören.
"Hey, Junge, mach keinen Mist!", forderte Remus, der erschrocken
bemerkte, was er vorhatte.
"Adiós!", lachte er und ließ sich ganz langsam rücklings in die Tiefe
fallen.
"Oh mein Gott, wir sind im 7.Stock!", stellte Hermine entsetzt fest
und rannte zum Fenster.
Doch nicht, wie sie erwartet hatte, lag auf dem Grund ein toter Jungenkörper,
sondern ein anmutiger Phönix schlug kraftvoll mit den golden-roten Flügeln und
drehte seine Runden.
"Er ist ein Animagus!", flüsterte der rothaarige Junge neben ihr.
Es war zwar schwierig, doch mit viel Übung hatte Nick es geschafft, sich im
freien Fall zu verwandeln.
Er liebte es zu fliegen - diese Freiheit!
,So, und wo jetzt hin?', fragte er sich plötzlich. Doch auf einmal wusste er,
was er zutun hatte. Er wusste, dass es hier einen Ort gab, an dem Niemand außer
ihn gelangen konnte - an dem er sicher war.
Er wusste, dass er ein Stockwerk weiter runter musste, doch leider waren die
meisten Fensterscheiben so getönt, das man zwar von Innen hinaus blicken
konnte, doch nicht umgekehrt.
Wahllos steuerte er eines der Fenster an und flog geradewegs darauf zu.
Krachend brach es und gab ihm den Weg frei. Noch während er ins Zimmer fiel,
verwandelte er sich zurück. Er nahm die tiefen Risse in seiner Haut gar nicht
war, zu sehr war er darauf gedrillt sein Ziel zu erreichen, als dass er solche
Nebensächlichkeiten bemerken würde.
Plötzlich bemerkte er, das dieser Raum von Schülern besetzt war. Alle, sogar
dieser seltsame kleine Lehrer, der auf einem Bücherstapel stand um über den
Tisch blicken zu können, starrten ihn geschockt an.
"Ich bitte vielmals um Entschuldigung! Lassen Sie sich von mir nicht
stören!", er drehte sich um und murmelte: "Reparo". Die Scheibe
setzte sich wieder zusammen.
Mit einem entschuldigenden Lächeln eilte er schließlich auf den Flur hinaus.
Dutzende von erscheuten Blicken folgten ihm.
Er lief geradewegs auf sein Ziel zu, als er plötzlich laute Schritte wahrnahm,
wusste er sofort, wem sie gehörten: Sirius, Remus und Severus.
Genervt mit den Augen rollend sprach er: "Serpensortia", das würde
sie erst mal beschäftigen. Denn eine Schlange kroch aus der Spitze seines
Zauberstabes. Als er sie durch "Engorgio" noch vergrößerte war die
Ablenkung perfekt.
Vorsichtig schlich er weiter, während ihm die 8 Meter lange und einen Meter
dicke Schlage den Weg absicherte.
Schließlich hatte er die Mädchentoilette erreicht, doch plötzlich hörte er
einen hohen, schrillen Mädchenschrei, dessen Besitzer offensichtlich auf die
Riesenschlage gestoßen war.
Seufzend verließ er seine sichere Deckung wieder.
Auf dem Flur stand ein Mädchen, sie hatte ihren Körper so nahe an die Wand
gepresst, wie es ging, ohne umzufallen. Geschockt sah sie auf die drohende
Schlange hinab. Schließlich hob sie den Blick und schaute ihn flehend an.
"Hilf mir! Bitte!", flüsterte sie.
,Nein, du könntest schon längst weg sein, lass sie einfach in Ruhe! Kümmere
dich um dich selbst, die anderen werden jeden Moment hier sein!'
Doch etwas hielt ihn davon ab, sich abzuwenden.
"Lass sie!", zischte er in Pasel und war im nächsten Moment
verschwunden.
- 3 Stunden später -
Die Schüler wie auch beinahe alle Lehrer waren in der Großen Halle versammelt.
In einer abgelegenen Ecke unterhielten sich Albus, dem es wieder sichtlich
besser ging, Severus, Sirius, Remus und Minerva.
"So etwas darf man niemandem erzählen!", lachte Remus plötzlich,
"Ein 17-jähriger, wie wir ja inzwischen wissen, hält eine ganze Schule auf
trab und führt die Lehrer stundenlang an der Nase herum!"
Auch die Übrigen mussten schmunzeln.
"Dabei ist er irgendwie so... so höflich!", stellte Minerva fest.
"Und er hätte uns alle schon lange umbringen können!", stellte Albus
fest, "Warum hat er das nicht getan?"
Stille.
"Er kann unmöglich auf unsrer Seite stehen, er hat schon so viele auf dem
Gewissen. Ich muss es Ron und Hermine noch erklären!", stellte er
plötzlich fest.
"Was müssen sie mir erklären?", fragte auf einmal eine Frauenstimme
hinter ihnen.
Albus seufzte schwer, und erzählte vorsichtig, was Nick ihnen gesagt hatte.
Doch sie schüttelte entschieden den Kopf.
"NEIN! Sie leben, er hat es mir gesagt! Und ... ich glaub ihm ... er hat
so ehrliche Augen!"
Irgendetwas sagte ihm, er solle lieber in seinem Versteck warten und auf eine
Gelegenheit zur Flucht hoffen, doch er war nie ein geduldiger Mensch,
jedenfalls nicht in dem Lebensabschnitt, an den er sich erinnern konnte.
Seine Schlange war mit Sicherheit auch schon längst aufgehalten worden. Und
sein Vater würde auch nicht so schnell darauf kommen, dass er in Hogwarts war.
Also würde das Warten ziemlich lange dauern.
Er musste sich selbst hier rausholen, doch wenn er ehrlich war, wollte er gar
nicht, viel lieber wollte er wissen, warum er so viel über dieses Schloss
wusste, warum ihm dieser Sirius und der alte Dumbledore so sympathisch waren
und vor allem - warum ihm dieses Mädchen nicht aus dem Kopf ging.
Vorsichtig und mit angespannten Nerven verließ er die Kammer, Hunderte von
Metern unter dem Schloss, in Phönixgestallt.
Wenig später waren auch die angeforderten Auroren eingetroffen.
"Sie wollen uns ernsthaft weismachen, dass sie uns eines Kindes wegen
gerufen haben?", fragte ihr Anführer, Lex Ricker.
"Er ist kein einfaches Kind, meine Herren!", stellte der Schulleiter
richtig.
"Er ist der Sohn Voldemorts!", erklärte Sirius.
Ein müdes Lächeln erschien auf den Lippen des Anführers.
"Ein Anhänger vom Lord, will mich davon überzeugen einen seines Schlages
zu jagen?", fragte er mit gespielter Höflichkeit.
"Er wurde freigesprochen, das weißt du, Lex!", erinnerte Remus.
Missbilligend zog er eine Augenbraue hoch und rief seinen Kollegen arrogant zu:
"Kommt Leute, gehen wir auf Kinderjagt!"
---
Miss Shirley-Blythe: Du wirst sehen :)
Fidi: Nein, noch haben sie ihn nicht erkannt ;)
Vroni: Ich liebe Cliffhangers *lol* (So lange es meine eigenen sind)
Tarivi: Danke :)
Sam: Ja, Ja, geht ja weiter!
Laemmi: Also wenn du es genau wissen willst: Im nächsten Kapitel (dem 7.) wissen sie, wer er ist! *g*
