Kapitel 11
Nachdenklich schritt Tom Riddle den dunklen Gang zur Folterkammer entlang. Wo
war der Junge bloß gewesen? Und wo hatte er die Gefangenen hingebracht?
„Bist du so feige, dass du dich nicht einmal einem KIND stellen kannst?", rief
ihm der Junge zu, als er das Zimmer noch nicht einmal ganz betreten hatte.
„Raus!", zischte er den zwei Todessern zu, die Nick bis gerade bewacht hatten.
Langsam ging der Lord auf den 17-jährigen, der ihn zornig anfunkelte, zu. Der
blonde Junge lag auf der Streckbank, die wachen, grünen Augen auf seinen
„ehemaligen Vater" gerichtet. Der ältere Mann trat an das Kopfendende des
Tisches und strich ihm eine Harrsträhne aus dem verschwitzten Gesicht.
Die Todesser hatten ihm noch nichts getan, die hatten ihn auf seinen Befehl hin
auf dem Foltertisch festgekettet.
Jetzt lag er leicht zitternd und verschwitzt darauf und starrte den Mann wütend
an.
Amüsiert fragte der sich, was seine Anhänger ihm erzählt hatten. Ein leichtes
Grinsen bereitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Willst du mir nicht lieber freiwillig sagen, wo du warst?", fragte er im
sanftem Ton.
„Vergiss es!", zischte Nick.
„Na schön, wie du willst!"
Nick hörte ein „klicken", sein Körper wurde weiter auseinander gezogen, doch
noch waren seine Schmerzen erträglich.
„Ich tu dir wirklich nicht gerne weh, Nick!", versicherte er.
„Natürlich nicht!", zischte der Junge unter zusammengebissenen Zähnen.
Ein erneutes „klicken", langsam schmerzten seine Glieder.
„Ich kann dich hier festhalten, ... tagelang ... wochenlang ... jahrelang und
niemand würde dich vermissen! Glaube mir, der Tod währe in dem Fall eine
Erlösung!"
„Niemand würde mich vermissen! Auch nicht ... Albus Dumbledore?"
Ein aufgebrachtes Schnaufen.
„Du warst in Hogwarts?", schrie er beinahe.
„Du hast mich jahrelang belogen! Hast mich sogar als deinen Sohn ausgegeben! Du
hast immer gewusst, wer ich bin, doch du hast mich zu jemand anderem erzogen!"
Wieder machte es „Klick" und diesmal spürte er, dass sein Körper aufs äußerste
gespannt wurde. Er stieß einen ertickten Schrei aus und versuchte seinen Atem
wieder zu kontrollieren, denn jeder Zug bereitete ihm weitere Schmerzen.
„Gib mir meine Erinnerungen wieder! Gib mir mein LEBEN wieder!", verlange er
atemlos keuchend.
„Du bist einfach nur FEIGE! Einem Menschen, der in Ketten liegt magst du
überlegen sein, aber bei einem Kampf würdest du nicht so ...!", er brach ab.
Mit einem weiteren „Klick" kam ein explosionsartiger Schmerz in seiner rechten
Schulter. Sie war ausgekugelt, er schrie.
Doch denn tat Tom etwas, was Nick ganz und gar nicht erwartet hätte – er
öffnete die Schlösser.
Die Spannung war sofort verschwunden, doch die Schmerzen blieben.
Sofort umkrallte er seine rechte Schulter und biss die Zähne zusammen.
Der Ältere packte ihn plötzlich an beiden Armen und legte die Hand auf die aus
dem Gelenk gesprungene Schulter. Schnell und unsanft rengte er sie wieder ein,
wobei der dem Junge, der ihn ungläubig anstarrte keines Blickes würdigte.
„Man soll nicht sagen, dass die Chancen nicht gleich stünden!", sagte er zog
den Jungen mit sich aus dem Raum.
Er versuchte sich loszureißen, doch der Griff Toms war eisern.
„Was hast du vor?"
„Du wolltest ein Duell! ... Du sollst eines kriegen!"
„Na los! Greif mich an!", verlangte der Ältere und warf ihm einen Zauberstab
zu.
Er hatte sie in einen riesigen, runden Raum geführt, ohne Fenster, die schwache
Beleuchtung kam von den wenigen Fackeln, und mit nur einer Tür. Davor standen
von außen mehrere Todesser.
„Ich ... ich kann nicht!", stotterte Nick.
Der Mann hatte ihn zwar gelogen und sogar gefoltert, doch wie konnte er gegen
ihn kämpfen, wo er doch jahrelang glaubte dessen Sohn zu sein?
„Reducto!", hörte er den Lord schreien.
Noch ehe er irgendeinen Gegenfluch ausgesprochen hatte, wurde er von den Füßen
gerissen und prallte unsanft gegen die steinerne Wand. Tom meinte es also
ernst.
Schnell war er wieder auf den Beinen, obwohl sein gesamter Körper mit blauen
Flecken und Blutergüssen überzogen sein musste und er von der unsanften Landung
im Gewächshaus von Hogwarts noch ein oder zwei gebrochene Rippen haben musste.
„Wenn du nicht kämpfen willst, dann wirst du sterben, dass ist dir hoffentlich
klar!"
Er schluckte und hob mit zitternder Hand den Stab.
„Incendio!"
Doch der Spruch war nicht einmal halbherzig ausgesprochen, so dass Tom ihn
leicht abblocken konnte.
„Willst du etwa nicht um dein Leben kämpfen? Weiß du, dein wirklicher Vater hat
es getan, doch er verlor und deine Mutter gab sogar ihr Leben für dich, was
auch der Grund ist warum du nicht schon lange unter der Erde liegst!"
„Hör auf! Lass meine Eltern aus dem Spiel!", schrie der Junge.
„Du kennst sie doch gar nicht – hast sie vergessen!", warf der Lord ihm vor.
„Wirfst du MIR vor, dass DU mein Gedächtnis gelöscht hast?"
„Oh Harry, du hast ja keine Ahnung, was du mir früher für Probleme bereitet
hast!"
„Harry?"
„Ja, Harry Potter, das wird dieser Trottel von Schulleiter dir doch wohl gesagt
haben!"
Harry sah den Mann, den er bis vor einigen Stunden noch für seinen Vater
gehalten hatte, zornig an.
„Du hast ALLES gewusst! ALLES!", schrie er wütend.
,Sie hatten Recht!', schoss es ihm durch den Kopf.
Jetzt würde er kein erbarmen mehr mit dem Mann haben, der ihm sein Leben
genommen hatte. Er würde ernsthaft Kämpfen und ganz gestimmt kein leichter
Gegner sein...
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Samchen: Du wirst sehen...
Pe: Ja, genau. Mal sehen, das ist die richtige Einstellung ;)
SweetC18: Ja :)
Fidi: Kluges Mädchen ;)
Tarivi: Ich setzte auf deinen zerrütteten Geisteszustand *lol*
Vroni: *knuddel*
Angel334: Ja, armer Harry! Warum lässt diese doofe Autorin ihn so Leiden? *g*
Miss Shirley-Blythe: Voldi eine gerechte Strafe? OK!
Alex Black5: Mach ich ^-^
Salacia: Danke
