Kapitel 12

"Crucio", schrie der Lord.
Harry duckte sich und rollte sich nach links ab, um dem Fluch zu entkommen.
Hinterlistig grinsend hob der Junge seinen Zauberstab und richtete ihn auf eine der insgesamt fünf Fackeln.
"Aquasium!". Das Feuer erlosch.
"Was hast du vor, Nick?", fragte Tom mit Misstrauen in der Stimme.
Der 17-jährige lächelte milde, als wolle er sagen: ,Du glaubst doch nicht, dass ich dir das verrate!', doch er verbesserte nur: "Harry"
"Serpensortia!", flüsterte Tom zornig.
"Hol ihn dir!", sprach er auf Parsel der Schlange zu, die sich aus seinem Zauberstab wand.
Nick lachte. "Aquasium!", die zweite Fackel erlosch.
"War für billige Tricks!", stellte er fest. "Incendio!"
"Du hast dich auf deinen Lorbeeren ausgeruht, ohne auch nur ein einziges Mal zu trainieren und dich niemals darum gekümmert, was aus mir wird. Du hast keine Ahnung von meinen Fähigkeiten!", behauptete Nick.
"Aquasium!", die dritte Fackel gab ihren Dienst auf. Es war deutlich dunkler geworden und er merkt, dass Tom sich mehr als unbehaglich fühlte.
"Reducto!", schrie der Lord und die Spitze seines Stabes zeigte auf Nick. Dieser lächelte matt und blockte den Zauber durch einen anderen Fluch ab: "Crucio!"
Doch die Wirkung ließ auf sich warten, denn plötzlich verbanden sich die Stäbe und eine goldene Schnur zog sich von dem einem zum anderen. Während er von dem Anblick seltsam faszinierend war, zog der Lord fluchend ruckartig an seinem Zaubergerät und das Band riss.
Um sich von der Erinnerung loszureißen, schüttelte er ausnüchternd den Kopf.
Er musste sich auf seinen Plan konzentrieren, nochmals sah er sich im Raum um.
Da die Lichtquellen in regelmäßigen Abständen an der Wand hangen, waren nun nur noch die beiden hinter Tom in Takt. Um sie zu erreichen musste er ihn dazu zwingen sich an der Wand entlang fortzubewegen. Wenn es erst mal dunkel war, würde Tom keine Chance mehr haben.
Absichtlich zielte Nick an dem Älteren vorbei, so dass sich dieser immerweiter von den Fackeln entfernte. So gingen beide an der Wand entlang und umkreisten sich beinahe.
"Aquasium!", nun leuchtete nur noch eine.
"Willst du dich im Dunkel duellieren? Damit du nicht siehst, wann du stirbst?", fragte Tom belustigt, doch angespannt.
"Aquasium!", nun war es vollkommen dunkel.
"DU magst im Dunkeln nicht sehen können!", sagte er laut. Dann plötzlich hörte man die Stimme von der anderen Ecke des Raumes. "Erinnerst du dich?". Tom fuhr herum. "Als ich damals erwachte, konnte ich nicht klar sahen, ich trug vorher eine Brille, du hast meine Augen verändert!"
"Du ... du kannst doch nicht im Dunkeln sehen! Das ist unmöglich!", stotterte der Mann, der nun unweigerlich seiner Niederlade entgegen treten musste.
Nick lachte. "Crucio!"
Schmerzgepeinigt schrie der Lord auf. Erst nach Minuten ließ der Junge den Fluch abklingen.
"Was willst du tun, wenn ich tot bin? Du kommst hier nicht raus, meine Anhänger stehen vor der Tür, sie werden sich umbringen!", keuchte der am Boden liegende.
"Ich kann jederzeit hier weg. Schon vergessen? Du hast keinen Zauber auf dieses Gelände gelegt, der verhindert, dass ich apparieren kann, DAD!"
Und um Tom nicht auf dumme Gedanken zu bringen nahm der Junge ihm den Zauberstab aus den Händen und hockte sich neben ihn.
"Willst du jetzt einfach zu diesen Trotteln um Dumbledore gehen und so tun als wenn nichts gewesen wäre? Du bist ebenso schuldig, wie ich es bin, du hast duzende Unschuldige ermordet.", schrie der Lord beinahe.
"Lass das mein Problem sein, erst mal bist DU dran, deine Schulden zu bezahlen und sei froh, dass ich dir einen schmerzfreien Tod bereite!"
Der Junge hob seinen Zauberstab, was Tom zwar nicht sehen, sich aber denken konnte.
"Warte, Nick! ... Du bist wie ein Sohn für mich gewesen!"
Harry lächelte matt, was für ein kläglicher Versuch sein Leben zu retten. Und doch stiegen ihm die Tränen in die Augen.
"Einen Sohn, dem man sein Gedächtnis nimmt und den man ohne reue foltert?", fragte er traurig.
Und dann, so leise das man es nicht einmal mehr flüstern nennen konnte: "Avada Kedavra!"
Er senkte den Kopf, so dass ihm einige blonde Haarsträhnen vor die Augen fielen, biss sich auf die Unterlippe und presste die Tränen aus den Augenwinkeln.
Er legte den Körper seines toten ,Vaters' in eine etwas stolzere Haltung und sah ihn noch lange an.
Dann sagte er plötzlich leise und ohne Stolz in er Stimme: "Der Lehrling ist soeben zum Meister geworden!"

"Er sollte längst zurück sein!", meinte Sirius und tigerte durchs das Zimmer des Direktors.
Remus versuchte ihn schon seit Stunden zu beruhigen, doch mittlerweile hatte er es aufgegeben und beobachtete nur noch mit hochgezogenen Augenbrauen die Wege, die sein bester Freund schritt.
Severus versuchte sich irgendwie abzulenken, doch es gelang ihm nicht. Zumal sogar der Schulleiter und Minerva sichtlich nervös waren.
Hermine war selbstverständlich bei ihren Eltern, die sich ihm Krankenflügel befanden, genau wie Ron, der aus einer Trance erwacht war, als er Bill gesehen hatte, seinem Bruder Gesellschaft leistete, während sie auf Mr. und Mrs. Weasley warteten.
"Beruhige dich, Sirius. Wer weiß, was der Junge vorhat?", sagte Remus.

Völlig durchnässt, frierend und vor Anstrengung schnaubend stand Harry am Ufer des Sees.
Warum konnte man auch nicht direkt aufs Anwesen apparieren?
Seufzend lief er weiter aufs Schloss zu.
Er wusste, wo er hinwollte, doch diesmal fürchtete er sich nicht vor dem Wissen, denn man hatte ihm gesagt, dass er hier auf die Schule gegangen war.
Die Bibliothek war im dritten Stock. Aber warum war er sich so sicher, dass er dort etwas über sich herausfinden würde?
Es war die letzte Chance, einen Teil seiner Vergangenheit wiederzuerlangen, bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte...

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Tarivi: Cooool, ich verleite dich zum schreiben? Ist das geil! Ja, schreib sie nieder!!!

Chrissy9: Jepp

Angel344: Auf die Idee hab ich gewartet ;) Bist die erste, die das bemerkt hat!

Mastermind3: Ich mag fiese Ende (wenn ich sie selber schreibe) :)

Salacia: Die Frage aller Fragen!

Vroni: *g* bald kommt das Finale

Alex Black5: Ich habe eine vorliebe für leidende Leser ;)

Fidi: Oh -.-" ups…