Matjes, danke für das Review, ich freue mich, dass dir der Unterricht gefallen hat! Aber ich werde keine weiter Szene mehr darüber schreiben, das würde mir einfach zuviel. Vielleicht kann ich aber mal den ein oder anderen Satz über die anderen Jahrgänge und Häuser einfließen lassen – in späteren Kapiteln lässt sich da bestimmt was unterbringen.

Kathrin, auch dir ein herzliches Danke schön für dein Review!

Und last but not least: Siberianchan (habe ich das jetzt richtig geschrieben? Wenn nicht, schick mir einfach einen Heuler!), danke für die Email! Wer mir mailt, bekommt selbstverständlich auch eine persönliche Antwort – vielleicht nicht immer sofort, weil ich nicht täglich im Internet bin, aber dafür garantiert!

So, weiter im Text... das Kapitel war ursprünglich die zweite Hälfte von Kapitel 5, bevor auf mehrfachen Wunsch einer einzelnen Dame dann noch eine längere Szene in Kapitel 5 dazugekommen ist...

Ihr habt es erraten: mir gehört immer noch nicht allzuviel...

Kapitel 6 – Tränke und Quidditch

Wie recht Harry mit seiner Meinung, dass Sirius den Zeitungsartikel über die Dementoren besser nicht lesen sollte hatte, sollte er am Nachmittag feststellen, als er zur Nachbesprechung des Unterrichts zu Professor Lupins Büro ging. Als er dort ankam, kam auch sein Lehrer gerade erst die Treppe hoch, bat ihn aber sofort herein. Als sie eintraten, kniete Sirius vor dem Kamin und war gerade dabei, kleingerissene Stücke der vor ihm liegenden Zeitung ins Feuer zu werfen. Professor Lupin zog eine Augenbraue hoch und fragte dann: "Du weißt aber schon, dass das meine Zeitung ist, die du da gerade verstümmelst?" Sirius sah auf. "Das ist mir völlig klar, Moony. Vielleicht hörst du aber dann mal auf, solche Artikel vor mir zu verstecken." Seine Stimme war ruhig, aber in seinen dunklen Augen glitzerte es. Professor Lupin trat zum Kamin und hob den Rest der Zeitung auf.

"Wenn ich mir das hier so ansehe, hatte ich wohl einen Grund, dir den Artikel nicht zu zeigen. Sirius, das bringt doch nichts – du weißt genau, dass wir keine Chance haben, irgend etwas zu beweisen, solange Peter noch frei rumläuft." Sirius gab einen Laut von sich, der wie das Knurren des großen Hundes klang. "Ach, Peter – darum geht es gar nicht. Was mich ärgert, ist dieser ignorante Idiot von einem Minister! Dass mir keiner glaubt, ist mir klar, aber dass er auch Voldemorts Rückkehr verleugnet, dass will mir nicht in den Sinn! Was muss denn noch passieren, damit er endlich aufwacht?" Er warf die letzten Schnipsel, die er noch in der Hand gehabt hatte, ins Feuer, stand auf und streckte sich. "So, ich war lange genug drinnen, ich gehe jetzt Gassi – allerdings erst, wenn du mir gesagt hast, wie es dir geht." Harry grinste ihn an. "Gut – wieso, sollte es nicht?" Sirius zog die Augenbrauen zusammen. "Nach dem, was du heute vormittag getan hast – nicht zwangsläufig. Ich weiß, dass es mir nicht gutgehen würde – aber du siehst wirklich nicht zu schlecht aus. – Dein Glück, Moony, ich hätte dir sonst nämlich den Hals umgedreht!" Mit diesen Worten verwandelte er sich, ließ sich von Harry die Tür öffnen und verschwand.

Harry und Lupin sahen sich kurz an und seufzten dann synchron. Harry setzte sich auf das kleine Sofa vor dem Kamin und starrte trübe in die Flammen. "Wenn uns bloß jemand glauben würde – ich komme mir so veralbert vor! Nur, weil Hermine, Ron und ich erst dreizehn waren, halten uns alle für bekloppt!" Professor Lupin nickte leicht. "Ja, es ist lächerlich. Das Ministerium hat leider absolut kein Interesse daran, die Wahrheit herauszufinden, solange es einen Sündenbock gibt. Ich hatte gehofft, das würde jetzt besser, aber..." Er wurde durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen und rief "Herein!" Die Tür öffnete sich, und Professor Truman trat mit einem dampfenden Kelch in der Hand ein. "Oh, hallo Harry! Ich will nicht lange stören, aber du solltest das hier trinken, solange es noch heiß ist, Remus!"

Professor Lupin nahm den Kelch lächelnd entgegen und roch kurz an dem Inhalt. Dann zog er die Nase kraus und murmelte: "Warum muss das Zeug gleichzeitig ekelhaft schmecken und kochend heiß sein?" Professor Truman lächelte schelmisch. "Ich weiß gar nicht, warum du dich beschwerst – wenn du dir die Zunge verbrennst, merkst du wenigstens den Geschmack nicht mehr!" Lupin verzog das Gesicht und murmelte: "Danke Francis, sehr tröstlich. Warte, den Becher kannst du gleich wieder mitnehmen!" Er trank den dampfenden Inhalt und reichte den Becher wieder zurück. Professor Truman lächelte, zwinkerte Harry kurz zu und ging.

Harry wartete bis sie die Tür geschlossen hatte, und fragte dann neugierig: "War das der Wolfsbann-Trank?" Professor Lupin nickte. "Ja. Glücklicherweise hat sich herausgestellt, dass Professor Truman eine ganz hervorragende Braumeisterin ist, und so bin ich nicht mehr auf Professor Snape angewiesen. Ich sage das natürlich nur, weil es in diesem Jahr durchaus sein kann, dass er nicht immer zur Stelle ist," setzte er hastig hinzu, als er Harrys breites Grinsen sah. Harry stand auf und grinste noch etwas mehr. "Klar." Professor Lupin lächelte, dann sagte er: "So, Harry – was sagst du denn zu der heutigen Stunde?"

Harry zuckte die Schultern. "Was soll ich sagen? Ich wusste, dass es nicht einfach werden würde, aber das ist in Ordnung so. Mir geht es gut. Wirklich," setzte er hinzu, als er den zweifelnden Blick seines Lehrers sah. "Hermine hat den Patronus wirklich gut hinbekommen, dass war kein Problem, und Parvatis war stark genug, um das Schlimmste abzuschirmen." Lupin nickte langsam. "Dann willst du weitermachen?" Harry nickte energisch. "Auf jeden Fall. Wann ist die nächste Stunde?" "Am Mittwoch nachmittag. Hufflepuff, Fünftes Schuljahr. Und nächste Woche dann Ravenclaw, sechstes Schuljahr." Harry nickte, dann warf er einen Blick auf die Uhr und stand auf. "Verzeihen Sie, Professor, aber ich muss jetzt los, ich habe noch jede Menge Hausaufgaben zu erledigen – und morgen fängt das Quidditch-Training wieder an!"

Als Harry zehn Minuten später wieder im Griffindor-Turm ankam, saßen Ron und Hermine schon wieder nah beim Kamin zusammen und hatten die Köpfe zusammengesteckt. Harry ließ sich in einen Sessel neben den beiden fallen und grinste. Ron sah auf, wurde rot und fragte: "Was ist?" Harrys Grinsen wurde breiter. Dann flüsterte er: "Ich habe was rausgefunden!" Hermine runzelte die Stirn. "So, und was?" Harry schwieg einen Moment geheimnisvoll, bevor er verkündete: "Sie duzen sich!" Jetzt grinste auch Ron. "Echt? Cool!" Hermine schien nicht so begeistert. "Also ehrlich, was habt ihr bloß?" Ron stieß sie in die Seite. "Sei nicht so tugendhaft! Woher weißt du es, Harry?" "Ich war vorhin wieder bei Professor Lupin, und da ist sie reingekommen. Sie nennt ihn Remus und er sie Francis – und sie haben sich total vertraut angelächelt. Ach, und noch was – sie braut den Wolfsbann-Trank für ihn!" Ron pfiff durch die Zähne, während Hermine nur noch resigniert den Kopf schüttelte.

Am nächsten Tag wachte Harry bereits früh auf. Das Quidditch-Training stand an, und er hatte bereits die ganze Nacht davon geträumt, endlich wieder auf seinem Besen über dem Feld unterwegs zu sein und dem Schnatz hinterherzujagen. Außerdem war dieses Training wichtig – der neue Mannschafts-Kapitän musste gewählt werden, denn Oliver Wood, der diesen Posten bisher inne gehabt hatte, hatte die Schule im letzten Jahr abgeschlossen. Damit fehlte auch ein wichtiger Spieler, der Hüter, und auch der musste ausgewählt werden. Damit würde das heutige "Training" wohl mehr eine Wahlveranstaltung werden. Harry wusste, dass die Wahl des Kapitäns mannschaftsintern durchgeführt werden sollte, während bei der Wahl des neuen Hüters vermutlich auch Madam Hooch und Professor McGonagall mitsprechen würden.

Das Training begann am späten Vormittag mit der Wahl des neuen Hüters. Professor McGonagall verkündete, dass vier Bewerbungen vorlagen: Dean Thomas aus der fünften Klasse, Diana Hunter aus der siebten sowie Ashley Collins und Julius O'Connor aus der vierten Klasse. Jeder der vier Bewerber sollte eine halbe Stunde lang in einem Spiel zeigen, wie gut er war, wobei es den drei Jägerinnen Katie Bell, Angelina Johnson und Alicia Spinnet oblag, ihn bzw. in Dianas Fall sie mit so vielen verschiedenen Spieltaktiken wie möglich zu attackieren. Harry und die Weasley – Zwillinge hatten währenddessen nicht wirklich viel zu tun und waren nur der Vollständigkeit halber mit auf dem Feld. Allerdings sollten auch sie die Kandidaten beobachten, um hinterher ihre Meinung abzugeben.

Nach zwei Stunden harten Trainings stand das Ergebnis fest, ohne dass es noch einer großen Diskussion bedurft hätte: Diana Hunter hatte fast alle Bälle abgewehrt und dabei so ausgesehen, als würde sie sich noch nicht einmal anstrengen müssen, und so fiel die Wahl einstimmig auf sie. Professor McGonagall gratulierte der neuen Hüterin und rief dann die Mannschaft zusammen. "Es muss jetzt noch der neue Kapitän gewählt werden. In diese Wahl werde ich mich nicht einmischen, wenn Sie möchten, werde ich sie allerdings leiten."

Ringsum Nicken. Professor McGonagall fuhr fort: "Gut. Ich habe hier Zettel vorbereitet und würde vorschlagen, dass jeder Spieler den Namen eines anderen – aber nicht seinen eigenen! – aufschreibt und in meinen Hut wirft. Dann sehen wir, ob jemand favorisiert wird. Bitte keine Stimmenthaltungen!"

Alle nickten, griffen nach den Zetteln und Federhaltern, die McGonagall ausgab, schrieben einen Namen auf und warfen die Zettel dann in McGonagalls Hut. Als alle ihre Zettel abgegeben hatten, begann Professor McGonagall, sie nacheinander aus dem Hut zu ziehen und die Namen vorzulesen. "Gut, fangen wir an. – Alicia Spinnet – Angelina Johnson – Harry Potter – Harry Potter – Alicia Spinnet – Harry Potter – Alicia Spinnet. Wir haben also mit je drei Stimmen einen Gleichstand zwischen Potter und Spinnet und eine Stimme für Angelina Johnson. Das bedeutet Stichwahl zwischen Potter und Spinnet."

Harry starrte Professor McGonagall an. Dass sein Name überhaupt fallen könnte, war ihm überhaupt nicht in den Sinn gekommen, schließlich waren bis auf Diana alle anderen schon viel länger im Mannschaft als er. Für einen Moment sah er sich schon als Mannschaftskapitän, von allen Griffindors gefeiert, weil er nicht nur derjenige war, der in jedem Spiel den Schnatz fing, sondern auch seine Mannschaft zum Sieg geführt hatte. Aber dann fiel ihm ein, was es bedeutete, Mannschaftskapitän zu sein – er würde jede Menge Zeit in die Trainingsvorbereitungen stecken und die anderen zu hartem Training animieren müssen – Zeit, die er gerade in diesem Jahr lieber mit Sirius verbringen würde – und außerdem fühlte er sich nicht als Anführer, der andere motivieren konnte.

Bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, hatte er schon den Mund aufgemacht. "Ohne mich – ich mache das nicht." Sieben Augenpaare richteten sich überrascht auf ihn. "Wie bitte, Potter? Sie wollen nicht Mannschaftskapitän werden?" Aus McGonagalls Stimme sprach pure Verständnislosigkeit. Harry schüttelte den Kopf. "Nicht dieses Jahr. Ich habe sowieso schon so viel um die Ohren – mit den Z.A.G.s und so, dann die Vorbereitungen für Professor Lupin – ich glaube, das schaffe ich nicht. Soll Alicia das machen, sie kann sowas sowieso viel besser als ich!" Professor McGonagall zog die Augenbrauen hoch, nickte aber. "Nun gut, dann hätten wir eine Mehrheit für Spinnet. Soll die Wahl neu bestätigt werden, oder wird das Ergebnis so akzeptiert? – Gut, da niemand dagegen spricht, ernenne ich Sie hiermit zum neuen Kapitän der Griffindor-Mannschaft, Spinnet. Ich gratuliere Ihnen – und sehen Sie bitte alle zu, dass wir den Pokal gewinnen!"

Zwei Stunden später saß Harry in Professor Lupins Büro auf der Couch vor dem Kamin, hatte eine Teetasse in der Hand und erzählte dem neben ihm sitzenden Sirius vom Ergebnis des Trainings. Dass er selbst als Mannschaftskapitän vorgeschlagen worden war, verschwieg er allerdings.

Ein Klopfen an der Tür unterbrach das Gespräch. Sofort verwandelte sich Sirius in den großen schwarzen Hund. Erst dann rief Professor Lupin "Herein!" Die Tür öffnete sich, und Professor McGonagall trat ein. "Guten Tag, Remus. Sie besprechen wohl gerade mit Potter den Unterricht für Montag? Ich will nicht lange stören, aber Professor Dumbledore hat für Morgen eine Besprechung angesetzt. Fünf Uhr im Lehrerzimmer. Ach, und Remus – Sie erwähnten kürzlich ein neues Buch über Animagi im Mittelalter – würden Sie es mir wohl einmal ausleihen?"

Professor Lupin nickte. "Aber selbstverständlich, Minerva, ich sagte ja schon, dass es Sie interessieren dürfte. Ich hole es sofort." Sein Blick fiel auf Harry, der noch immer auf der Couch vor dem Kamin saß. "Ach, und Harry – achtest du bitte darauf, dass Snuffles nicht immer auf die Couch springt? Er soll das nicht." Er drehte sich um und stöberte in einem Bücherregal, während Professor McGonagall den großen Hund distanziert betrachtete. Harry bewahrte mit Mühe eine ernste Miene und griff mit einer Hand in "Snuffles" Nackenfell. "Na komm schon, du hast es gehört – runter da!"

Der Hund warf ihm einen Blick zu und sprang dann von der Couch. Professor McGonagall schien etwas sagen zu wollen, unterließ es dann aber mit einem kurzen Blick zu Professor Lupin und fragte nur: "Nun, Potter – werden Sie Ihre Entscheidung auch nicht bereuen?" Harry schüttelte den Kopf. "Nein, nicht in diesem Jahr." In diesem Moment drehte Professor Lupin sich um und reichte McGonagall einen dicken, in rotes Leder gebundenen Folianten. "Hier ist es, Minerva. Ich würde gerne Ihre Meinung darüber hören, wenn Sie es gelesen haben." Sie nickte, sagte "Selbstverständlich," und verließ das Büro.

Sobald die Tür wieder sorgfältig verschlossen war, verwandelte sich Sirius zurück und warf Professor Lupin einen eisigen Blick zu. "So, das fandest du jetzt also witzig, ja?" Lupin grinste. Für einen Moment sah Harry nicht den freundlichen Lehrer, sondern den stets zu Streichen aufgelegten Mitschüler seines Vaters in ihm. "In der Tat, Padfoot, in der Tat! Und tu nicht so, als wärest du nie auf so eine Idee gekommen!" Sirius grinste jetzt auch und wandte sich dann zu Harry um. "Was meinte McGonagall vorhin – welche Entscheidung könntest du bereuen?" Harry verzog das Gesicht. "Ach, nichts Wildes." Sirius legte den Kopf schief und musterte ihn. "Harry, so hat dein Vater ausgesehen, wenn ihm irgend etwas im Kopf herumging. Du kannst es mir ruhig erzählen."

Harry seufzte. "Ich wollte nicht, dass du enttäuscht bist." "Enttäuscht? Warum sollte ich?" "Naja, ich – vorhin – also bei der Abstimmung über den neuen Griffindorkapitän hatten Alicia und ich je drei Stimmen – und ich habe verzichtet." Sirius zog die Augenbrauen hoch. "Du hast was?" Harry zuckte unbehaglich die Schultern. "Siehst du, jetzt bist du doch enttäuscht. Aber mir wäre das dieses Jahr zuviel Zeitaufwand gewesen – und außerdem kann ich keine Leute rumkommandieren." Sirius fuhr ihm mit der Hand durch das ohnehin schon zerzauste Haar. "Ich bin überhaupt nicht enttäuscht, im Gegenteil – ich bin stolz auf dich, dass du in die engere Wahl gekommen bist! Wenn du das nicht machen willst, ist es ganz allein deine Entscheidung – ich hoffe nur, es ist nicht meinetwegen?" Harry schüttelte den Kopf, und damit war das Thema erledigt.

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Nicht sehr lang, ich weiß...

Trotzdem möchte ich eure Meinung hören oder besser gesagt lesen! Also, reviewt mal schön, dann schreibe ich auch brav weiter!

Im nächsten Kapitel geht es dann endlich nach Hogsmeade...