Ah, so gefallen mir die Reviews doch schon besser!!! Danke an alle!
Julia, schön dass du dich meldest, ich hoffe, dir gefällt es weiterhin!
Alinija, ich mag Remus auch - merkt man wahrscheinlich gar nicht, oder?
Matjes, du solltest auch nicht damit rechnen, dass Remus anfängt zu lachen - hat also gut geklappt!! ;-))
1234567890() (cooler Name!) wieso armer Sirius??? Armer Remus, würde ich eher sagen - war doch nichts mit 'ner Freundin...
Sameda, keine Sorge - zu Sirius passen meiner Meinung nach keine Schnulzen. Ein Kapitel wird etwas schnulzige Anklänge haben, aber das kommt viel später und wird die Ausnahme bleiben...
lara, nein, DU würdest keine Cliffhanger schreiben - du doch nicht!
So, hier kommen Kapitel 9 und 10. Wiedererkannte Personen gehören im Zweifel J. K. Rowling, und einmal musste ich mich für einen Namen bei Tolkien bedienen...
Kapitel 9 - Remus II
Die große Halle in Hogwarts sah wieder einmal umwerfend aus mit den frei in der Luft schwebenden Kerzen, den langen, mit glänzenden goldenen Tellern gedeckten Tischen und vor allem der verzauberten Decke, die den Himmel draußen wieder spiegelte. Momentan zeigte sie einen fast klaren Sternenhimmel und den langsam abnehmenden Mond.
Die Eingangstür zur großen Halle flog auf, und Professor McGonagall trat ein, gefolgt von einer langen Reihe Erstklässler. Vorn vor dem Lehrertisch stand bereits ein dreibeiniger Hocker, auf dem der sprechende Hut lag. Professor McGonagall ließ die Erstklässler Aufstellung nehmen und erklärte dann: "Sie werden jetzt auf Ihre Häuser verteilt. Derjenige, den ich aufrufe, tritt vor, setzt sich auf den Hocker und setzt den sprechenden Hut auf." Sie zog eine Pergamentrolle hervor, rollte sie auf und begann. "Applegate, Amy!" Ein blondes Mädchen trat vor, nahm auf dem Stuhl Platz und setzte den Hut auf. Es dauerte keine Sekunde, als der Hut auch schon laut "Hufflepuff!" rief. Amy sprang auf, legte den Hut wieder auf den Hocker zurück und lief zum Tisch der Hufflepuffs, wo sie mit Applaus begrüßt wurde. Die Zeremonie ging weiter. Remus und Sirius warteten interessiert darauf, dass die kleine Rothaarige vom Bahnhof aufgerufen wurde, aber sie mussten ziemlich lange warten. Schließlich, als nur noch zwei Mädchen und ein Junge vorn standen (Griffindor waren bis jetzt drei Mädchen und fünf Jungen zugeteilt worden), rief Professor McGonagall "Truman, Francis!" auf, und die Rothaarige trat vor und setzte den Hut auf. "Griffindor!" Sirius grinste, als an ihrem Tisch Applaus losbrach. "Was habe ich gesagt?" James stieß ihm den Ellenbogen in die Seite, grinste aber auch. "Wir sind ja alle sooo stolz auf dich!"
Einige Tage vergingen. Die Freunde hatten sich schnell wieder in Hogwarts eingelebt, und genauso schnell auch wieder angefangen, jedem, der ihnen einfiel, Streiche zu spielen. Lieblingsopfer waren die Slytherins, allen voran Severus Snape. Auch Remus erholte sich langsam. Die vertraute Umgebung in Hogwarts tat ihm gut. Momentan sah er allerdings nicht sehr wach aus - aber damit war er in guter Gesellschaft. Auch Sirius, James und Peter, die neben ihm am Frühstückstisch saßen, wirkten recht verschlafen. Sie hatten in der Nacht, gut versteckt unter James' Umhang, mal wieder das Schulgelände unsicher gemacht und deshalb nur wenige Stunden geschlafen.
Plötzlich stieß Sirius ihn in die Seite und lenkte seinen Blick mit den Augen zum Slytherin-Tisch hinüber, wo gerade Severus Snape und zwei seiner Freunde, Wilkes und Rosier, am Tisch Platz nahmen. Snape griff nach seinem Becher, trank einen Schluck - und spuckte den Kürbissaft sofort wieder aus. Es war zu spät. Der Färbetrank, mit dem Sirius' am Vorabend den Becher ausgestrichen hatte, begann bereits zu wirken, und Snapes fettiges, schwarzes Haar nahm langsam einen zartblauen Ton an. Da er den Trank nicht geschluckt hatte, wurde die Farbe ziemlich unregelmäßig und scheckig, aber das verstärkte die Wirkung um so mehr. Nach und nach merkten auch die anderen Schüler, was geschehen war, und bald hallte die große Halle von herzlichem, überwiegend schadenfrohem Gelächter wieder.
Auf Sirius' Gesicht lag ein breites, genüßliches Grinsen. "Steht unserem kleinen Schleimbeutel gut, nicht wahr? Ein Hoch auf die Hauselfen!" Die Marauders hatten schon seit ihrem zweiten Schuljahr einen hervorragenden Kontakt zu den in der Küche arbeitenden Hauselfen, und es war ihnen daher in der vergangenen Nacht nicht schwergefallen, diese dazu zu überreden, ihnen zu zeigen, welche Becher für das Frühstück zum Slytherin-Tisch hochgeschickt werden würden. James und Remus hatten daraufhin einen der Becher so verzaubert, dass er für Snape große Anziehungskraft ausüben würde, damit er garantiert den Platz bei diesem Becher wählte, während Sirius ihn mit dem zuvor selbstgebrauten Färbetrank behandelt hatte. Remus hätte diesen Trank wahrscheinlich nicht zustande gebracht - so gut er in den Fächern Verwandlungen und Verteidigung gegen die dunklen Künste war, so schlecht war er in Zaubertränke - mit den fein abzustimmenden Zutaten kam er einfach nicht klar.
Am Slytherin-Tisch brach leichtes Chaos aus, als Snape mit einem Ruck aufstand, der den ganzen Tisch zum Wackeln brachte, und dann hocherhobenen - und bläulich leuchtenden - Hauptes zum Griffindor-Tisch herüber kam. Vor Sirius blieb er stehen. "Du," knirschte er, "das hast du nicht umsonst getan!" Sirius sah ihn mit seinem besten Was-habe-ich-denn-jetzt-schon- wieder-angestellt-Blick an. "Ich? Ich war heute noch nicht einmal in deiner Nähe! Frag doch deine beiden Lieblinge, Wilkes und Rosier, ob die es waren - ich glaube, Rosier hat vorhin an deinem Becher rumgefummelt, als du nicht hingesehen hast! Wer auch immer es war, wollte dir wahrscheinlich zart andeuten, dass du mal wieder 'ne Haarwäsche gebrauchen kannst."
Der gesamte Griffindor-Tisch kicherte inzwischen. Snapes Gesicht färbte sich dunkelrot. "Mach so weiter, und du hast bald ein Problem!" Sirius schüttelte freundlich lächelnd den Kopf. "Aber nicht doch, wenn jemand Probleme hat, dann du! Guten Morgen, Professor McGonagall!" Snape beugte sich vor. "Auf den blöden Trick falle ich nicht rein! Wenn der alte Drachen hier wäre..." "...würde ich was tun? Zehn Punkte Abzug für Slytherin für absolute Unverschämtheit, Snape! Und jetzt gehen Sie sofort in den Krankenflügel und lassen Sie diese Haare in Ordnung bringen, Madam Pomfrey hat sicherlich den richtigen Trank dafür! Black, grinsen Sie nicht so unverschämt, wenn ich beweisen könnte, dass Sie dafür verantwortlich sind, würde das auch Griffindor zehn Punkte kosten!"
Ein Rauschen erfüllte die große Halle. Remus hob noch nicht einmal den Kopf. Er hatte keine Zeitung abonniert, und wer sollte ihm schon schreiben? Daher war er mehr als überrascht, als eine der Eulen vor ihm landete und einen Brief auf seinen Teller fallen ließ. Er nahm den Umschlag auf und betrachtete ihn. Außer seinem Namen trug er keine Beschriftung. Remus zuckte die Schultern und öffnete den Brief. "He, Moony, träumst du?" Remus zuckte zusammen und sah auf. Der Griffindor- Tisch war leer, lediglich seine Freunde standen noch um ihn herum. Hastig stopfte er den Brief in die Tasche und sprang auf. "Nein, alles in Ordnung. Was haben wir jetzt?" Sirius runzelte die Stirn. "Doppelstunde Verwandlungen. Bist du sicher, das alles in Ordnung ist?" Remus nickte. "Ja - fast. Ich erzähle es euch später."
Remus verbarg ein Gähnen hinter der vorgehaltenen Hand. Eigentlich gehörte Verwandlungen zu seinen Lieblingsfächern, vielleicht, weil er seine ganz persönlichen Erfahrungen damit hatte, aber heute war ihm nicht nach Lernen zumute. Ein kurzer Blick zu seinen Freunden zeigte ihm, dass er damit nicht allein war. James sah zwar sehr aufmerksam aus, aber das lag wohl eher daran, dass seine Hand unter dem Tisch auf Lilys Knie lag, Peter sah Professor McGonagall, die seit einer halben Stunde einen Monolog hielt, mit großen, leeren Augen verständnislos an und Sirius hatte die Arme auf dem Tisch verschränkt, den Kopf darauf gelegt und schlief. Remus stützte den Ellenbogen auf den Tisch und das Kinn in die Hand und heuchelte Interesse. Tatsächlich waren seine Gedanken überall, aber nicht bei Verwandlungen jeglicher Art.
"Langweile ich Sie, Black?" Professor McGonagall war neben ihnen aufgetaucht und tippte Sirius mit ihrem Zauberstab auf die Schulter. Sirius hob den Kopf von den Armen und sah sie gekränkt an. "Aber niemals, Professor!" "Gut," antwortete McGonagall spitz. "Da die Stunde gleich zu Ende ist, werden Sie leider heute keine Gelegenheit mehr haben, um Ihre Kenntnisse zu demonstrieren, aber ich bin sicher, dass Sie ihn der nächsten Stunde mit ebenso großer Begeisterung, wie Sie heute zugehört haben, ein Referat über den Inhalt der heutigen Stunde halten werden. Und damit auch künftige Generationen noch an Ihren Geistesblitzen teilhaben können, werden Sie mir dieses Referat bis Donnerstag schriftlich einreichen. Ich denke, drei Pergamentrollen werden genügen." Remus und Sirius warfen sich einen kurzen Blick zu. Es war nun wirklich nicht die erste Strafarbeit, die Sirius bekam, und es würde wohl auch nicht die letzte sein. Als McGonagall ihnen den Rücken zudrehte und wieder zu ihrem Pult zurückkehrte, murmelte Sirius: "Du glaubst gar nicht, wie groß ich schreiben kann!"
Auch wenn Remus es kaum für möglich gehalten hatte, ging auch an diesem Vormittag der Unterricht irgendwann zu Ende. Nach dem Mittagessen hatten sie heute eine Freistunde und nutzten diese Zeit, um einen Spaziergang zum See zu machen. Es war ein herrlicher Tag, und wer konnte, verbrachte ihn an der frischen Luft. Der Riesenkrake, der im See lebte, machte da keine Ausnahme und hatte seine Tentakel am Ufer ausgebreitet.
Sirius nahm seinen Umhang ab, breitete ihn auf dem Boden aus, lockerte seine rot-goldene Griffindor-Krawatte und warf sich auf seinen Umhang, das Gesicht genießerisch der Sonne zugewandt. Peter und James grinsten und machten es sich ebenfalls bequem. Remus war der einzige, der stehenblieb - unschlüssig, wie er seinen Freunden von dem verwirrenden Brief erzählen sollte, den er an diesem Morgen bekommen hatte.
"Moony, setz' dich, du stehst mir in der Sonne!" Sirius schlug die Augen auf und sah Remus gespielt vorwurfsvoll an. Als er Remus' ernsten Gesichtsausdruck sah, setzte er sich auf, fasste Remus am Handgelenk und zog ihn zu sich herunter. "Na komm schon - was ist passiert? Von wem war der Brief?" Remus atmete tief durch. Dann sagte er schnell, bevor er es sich wieder anders überlegen konnte: "Mein Vater hat ein Testament gemacht. In vier Wochen wird es eröffnet, in London. Ich muss hin." Schweigen antwortete ihm. Dann sagte James leise: "Remus, es tut mir leid, dass du immer wieder daran erinnert wirst." Remus schüttelte den Kopf. "Das ist es nicht - naja, nicht überwiegend. Ich frage mich nur - warum sollte er ein Testament gemacht haben? Ich habe keine Verwandten mehr. Und so viel zu vererben hatte er nun auch wieder nicht, wir waren nie reich." Remus schluckte, dann ergänzte er leise: "Vielleicht... hat er mich ja... enterbt, weil - weil er meinte, dass ich nicht... ich meine..."
Sirius unterbrach ihn. "Moony, du bist verrückt, wenn du ernsthaft glaubst, dass dein Vater dich enterbt weil du ein Werwolf bist! Ich glaube, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du hast doch mal erzählt, dass er regelmäßig an das St.-Mungos-Hospital gespendet hat - vielleicht hat er ja denen ein bißchen Gold vererbt." James nickte bekräftigend. "Ja, so etwas wird es sein. Mach' dir keine Sorgen, Moony - dein Vater hat sich zuviel Mühe gegeben, dir den Schulbesuch hier zu ermöglichen, um dir jetzt so etwas anzutun." Remus nickte dankbar. So etwas ähnliches hatte er sich ja auch schon gesagt, aber es war schwer, es auch zu glauben. "Ähm, Remus, sag mal... was haben wir in vier Wochen? So in Sachen Mond, meine ich?" Remus drehte sich zu Peter und grinste schmal. "Das gleiche wie jetzt - Neumond!"
--------- und weiter geht's mit Kappi 10...
Julia, schön dass du dich meldest, ich hoffe, dir gefällt es weiterhin!
Alinija, ich mag Remus auch - merkt man wahrscheinlich gar nicht, oder?
Matjes, du solltest auch nicht damit rechnen, dass Remus anfängt zu lachen - hat also gut geklappt!! ;-))
1234567890() (cooler Name!) wieso armer Sirius??? Armer Remus, würde ich eher sagen - war doch nichts mit 'ner Freundin...
Sameda, keine Sorge - zu Sirius passen meiner Meinung nach keine Schnulzen. Ein Kapitel wird etwas schnulzige Anklänge haben, aber das kommt viel später und wird die Ausnahme bleiben...
lara, nein, DU würdest keine Cliffhanger schreiben - du doch nicht!
So, hier kommen Kapitel 9 und 10. Wiedererkannte Personen gehören im Zweifel J. K. Rowling, und einmal musste ich mich für einen Namen bei Tolkien bedienen...
Kapitel 9 - Remus II
Die große Halle in Hogwarts sah wieder einmal umwerfend aus mit den frei in der Luft schwebenden Kerzen, den langen, mit glänzenden goldenen Tellern gedeckten Tischen und vor allem der verzauberten Decke, die den Himmel draußen wieder spiegelte. Momentan zeigte sie einen fast klaren Sternenhimmel und den langsam abnehmenden Mond.
Die Eingangstür zur großen Halle flog auf, und Professor McGonagall trat ein, gefolgt von einer langen Reihe Erstklässler. Vorn vor dem Lehrertisch stand bereits ein dreibeiniger Hocker, auf dem der sprechende Hut lag. Professor McGonagall ließ die Erstklässler Aufstellung nehmen und erklärte dann: "Sie werden jetzt auf Ihre Häuser verteilt. Derjenige, den ich aufrufe, tritt vor, setzt sich auf den Hocker und setzt den sprechenden Hut auf." Sie zog eine Pergamentrolle hervor, rollte sie auf und begann. "Applegate, Amy!" Ein blondes Mädchen trat vor, nahm auf dem Stuhl Platz und setzte den Hut auf. Es dauerte keine Sekunde, als der Hut auch schon laut "Hufflepuff!" rief. Amy sprang auf, legte den Hut wieder auf den Hocker zurück und lief zum Tisch der Hufflepuffs, wo sie mit Applaus begrüßt wurde. Die Zeremonie ging weiter. Remus und Sirius warteten interessiert darauf, dass die kleine Rothaarige vom Bahnhof aufgerufen wurde, aber sie mussten ziemlich lange warten. Schließlich, als nur noch zwei Mädchen und ein Junge vorn standen (Griffindor waren bis jetzt drei Mädchen und fünf Jungen zugeteilt worden), rief Professor McGonagall "Truman, Francis!" auf, und die Rothaarige trat vor und setzte den Hut auf. "Griffindor!" Sirius grinste, als an ihrem Tisch Applaus losbrach. "Was habe ich gesagt?" James stieß ihm den Ellenbogen in die Seite, grinste aber auch. "Wir sind ja alle sooo stolz auf dich!"
Einige Tage vergingen. Die Freunde hatten sich schnell wieder in Hogwarts eingelebt, und genauso schnell auch wieder angefangen, jedem, der ihnen einfiel, Streiche zu spielen. Lieblingsopfer waren die Slytherins, allen voran Severus Snape. Auch Remus erholte sich langsam. Die vertraute Umgebung in Hogwarts tat ihm gut. Momentan sah er allerdings nicht sehr wach aus - aber damit war er in guter Gesellschaft. Auch Sirius, James und Peter, die neben ihm am Frühstückstisch saßen, wirkten recht verschlafen. Sie hatten in der Nacht, gut versteckt unter James' Umhang, mal wieder das Schulgelände unsicher gemacht und deshalb nur wenige Stunden geschlafen.
Plötzlich stieß Sirius ihn in die Seite und lenkte seinen Blick mit den Augen zum Slytherin-Tisch hinüber, wo gerade Severus Snape und zwei seiner Freunde, Wilkes und Rosier, am Tisch Platz nahmen. Snape griff nach seinem Becher, trank einen Schluck - und spuckte den Kürbissaft sofort wieder aus. Es war zu spät. Der Färbetrank, mit dem Sirius' am Vorabend den Becher ausgestrichen hatte, begann bereits zu wirken, und Snapes fettiges, schwarzes Haar nahm langsam einen zartblauen Ton an. Da er den Trank nicht geschluckt hatte, wurde die Farbe ziemlich unregelmäßig und scheckig, aber das verstärkte die Wirkung um so mehr. Nach und nach merkten auch die anderen Schüler, was geschehen war, und bald hallte die große Halle von herzlichem, überwiegend schadenfrohem Gelächter wieder.
Auf Sirius' Gesicht lag ein breites, genüßliches Grinsen. "Steht unserem kleinen Schleimbeutel gut, nicht wahr? Ein Hoch auf die Hauselfen!" Die Marauders hatten schon seit ihrem zweiten Schuljahr einen hervorragenden Kontakt zu den in der Küche arbeitenden Hauselfen, und es war ihnen daher in der vergangenen Nacht nicht schwergefallen, diese dazu zu überreden, ihnen zu zeigen, welche Becher für das Frühstück zum Slytherin-Tisch hochgeschickt werden würden. James und Remus hatten daraufhin einen der Becher so verzaubert, dass er für Snape große Anziehungskraft ausüben würde, damit er garantiert den Platz bei diesem Becher wählte, während Sirius ihn mit dem zuvor selbstgebrauten Färbetrank behandelt hatte. Remus hätte diesen Trank wahrscheinlich nicht zustande gebracht - so gut er in den Fächern Verwandlungen und Verteidigung gegen die dunklen Künste war, so schlecht war er in Zaubertränke - mit den fein abzustimmenden Zutaten kam er einfach nicht klar.
Am Slytherin-Tisch brach leichtes Chaos aus, als Snape mit einem Ruck aufstand, der den ganzen Tisch zum Wackeln brachte, und dann hocherhobenen - und bläulich leuchtenden - Hauptes zum Griffindor-Tisch herüber kam. Vor Sirius blieb er stehen. "Du," knirschte er, "das hast du nicht umsonst getan!" Sirius sah ihn mit seinem besten Was-habe-ich-denn-jetzt-schon- wieder-angestellt-Blick an. "Ich? Ich war heute noch nicht einmal in deiner Nähe! Frag doch deine beiden Lieblinge, Wilkes und Rosier, ob die es waren - ich glaube, Rosier hat vorhin an deinem Becher rumgefummelt, als du nicht hingesehen hast! Wer auch immer es war, wollte dir wahrscheinlich zart andeuten, dass du mal wieder 'ne Haarwäsche gebrauchen kannst."
Der gesamte Griffindor-Tisch kicherte inzwischen. Snapes Gesicht färbte sich dunkelrot. "Mach so weiter, und du hast bald ein Problem!" Sirius schüttelte freundlich lächelnd den Kopf. "Aber nicht doch, wenn jemand Probleme hat, dann du! Guten Morgen, Professor McGonagall!" Snape beugte sich vor. "Auf den blöden Trick falle ich nicht rein! Wenn der alte Drachen hier wäre..." "...würde ich was tun? Zehn Punkte Abzug für Slytherin für absolute Unverschämtheit, Snape! Und jetzt gehen Sie sofort in den Krankenflügel und lassen Sie diese Haare in Ordnung bringen, Madam Pomfrey hat sicherlich den richtigen Trank dafür! Black, grinsen Sie nicht so unverschämt, wenn ich beweisen könnte, dass Sie dafür verantwortlich sind, würde das auch Griffindor zehn Punkte kosten!"
Ein Rauschen erfüllte die große Halle. Remus hob noch nicht einmal den Kopf. Er hatte keine Zeitung abonniert, und wer sollte ihm schon schreiben? Daher war er mehr als überrascht, als eine der Eulen vor ihm landete und einen Brief auf seinen Teller fallen ließ. Er nahm den Umschlag auf und betrachtete ihn. Außer seinem Namen trug er keine Beschriftung. Remus zuckte die Schultern und öffnete den Brief. "He, Moony, träumst du?" Remus zuckte zusammen und sah auf. Der Griffindor- Tisch war leer, lediglich seine Freunde standen noch um ihn herum. Hastig stopfte er den Brief in die Tasche und sprang auf. "Nein, alles in Ordnung. Was haben wir jetzt?" Sirius runzelte die Stirn. "Doppelstunde Verwandlungen. Bist du sicher, das alles in Ordnung ist?" Remus nickte. "Ja - fast. Ich erzähle es euch später."
Remus verbarg ein Gähnen hinter der vorgehaltenen Hand. Eigentlich gehörte Verwandlungen zu seinen Lieblingsfächern, vielleicht, weil er seine ganz persönlichen Erfahrungen damit hatte, aber heute war ihm nicht nach Lernen zumute. Ein kurzer Blick zu seinen Freunden zeigte ihm, dass er damit nicht allein war. James sah zwar sehr aufmerksam aus, aber das lag wohl eher daran, dass seine Hand unter dem Tisch auf Lilys Knie lag, Peter sah Professor McGonagall, die seit einer halben Stunde einen Monolog hielt, mit großen, leeren Augen verständnislos an und Sirius hatte die Arme auf dem Tisch verschränkt, den Kopf darauf gelegt und schlief. Remus stützte den Ellenbogen auf den Tisch und das Kinn in die Hand und heuchelte Interesse. Tatsächlich waren seine Gedanken überall, aber nicht bei Verwandlungen jeglicher Art.
"Langweile ich Sie, Black?" Professor McGonagall war neben ihnen aufgetaucht und tippte Sirius mit ihrem Zauberstab auf die Schulter. Sirius hob den Kopf von den Armen und sah sie gekränkt an. "Aber niemals, Professor!" "Gut," antwortete McGonagall spitz. "Da die Stunde gleich zu Ende ist, werden Sie leider heute keine Gelegenheit mehr haben, um Ihre Kenntnisse zu demonstrieren, aber ich bin sicher, dass Sie ihn der nächsten Stunde mit ebenso großer Begeisterung, wie Sie heute zugehört haben, ein Referat über den Inhalt der heutigen Stunde halten werden. Und damit auch künftige Generationen noch an Ihren Geistesblitzen teilhaben können, werden Sie mir dieses Referat bis Donnerstag schriftlich einreichen. Ich denke, drei Pergamentrollen werden genügen." Remus und Sirius warfen sich einen kurzen Blick zu. Es war nun wirklich nicht die erste Strafarbeit, die Sirius bekam, und es würde wohl auch nicht die letzte sein. Als McGonagall ihnen den Rücken zudrehte und wieder zu ihrem Pult zurückkehrte, murmelte Sirius: "Du glaubst gar nicht, wie groß ich schreiben kann!"
Auch wenn Remus es kaum für möglich gehalten hatte, ging auch an diesem Vormittag der Unterricht irgendwann zu Ende. Nach dem Mittagessen hatten sie heute eine Freistunde und nutzten diese Zeit, um einen Spaziergang zum See zu machen. Es war ein herrlicher Tag, und wer konnte, verbrachte ihn an der frischen Luft. Der Riesenkrake, der im See lebte, machte da keine Ausnahme und hatte seine Tentakel am Ufer ausgebreitet.
Sirius nahm seinen Umhang ab, breitete ihn auf dem Boden aus, lockerte seine rot-goldene Griffindor-Krawatte und warf sich auf seinen Umhang, das Gesicht genießerisch der Sonne zugewandt. Peter und James grinsten und machten es sich ebenfalls bequem. Remus war der einzige, der stehenblieb - unschlüssig, wie er seinen Freunden von dem verwirrenden Brief erzählen sollte, den er an diesem Morgen bekommen hatte.
"Moony, setz' dich, du stehst mir in der Sonne!" Sirius schlug die Augen auf und sah Remus gespielt vorwurfsvoll an. Als er Remus' ernsten Gesichtsausdruck sah, setzte er sich auf, fasste Remus am Handgelenk und zog ihn zu sich herunter. "Na komm schon - was ist passiert? Von wem war der Brief?" Remus atmete tief durch. Dann sagte er schnell, bevor er es sich wieder anders überlegen konnte: "Mein Vater hat ein Testament gemacht. In vier Wochen wird es eröffnet, in London. Ich muss hin." Schweigen antwortete ihm. Dann sagte James leise: "Remus, es tut mir leid, dass du immer wieder daran erinnert wirst." Remus schüttelte den Kopf. "Das ist es nicht - naja, nicht überwiegend. Ich frage mich nur - warum sollte er ein Testament gemacht haben? Ich habe keine Verwandten mehr. Und so viel zu vererben hatte er nun auch wieder nicht, wir waren nie reich." Remus schluckte, dann ergänzte er leise: "Vielleicht... hat er mich ja... enterbt, weil - weil er meinte, dass ich nicht... ich meine..."
Sirius unterbrach ihn. "Moony, du bist verrückt, wenn du ernsthaft glaubst, dass dein Vater dich enterbt weil du ein Werwolf bist! Ich glaube, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du hast doch mal erzählt, dass er regelmäßig an das St.-Mungos-Hospital gespendet hat - vielleicht hat er ja denen ein bißchen Gold vererbt." James nickte bekräftigend. "Ja, so etwas wird es sein. Mach' dir keine Sorgen, Moony - dein Vater hat sich zuviel Mühe gegeben, dir den Schulbesuch hier zu ermöglichen, um dir jetzt so etwas anzutun." Remus nickte dankbar. So etwas ähnliches hatte er sich ja auch schon gesagt, aber es war schwer, es auch zu glauben. "Ähm, Remus, sag mal... was haben wir in vier Wochen? So in Sachen Mond, meine ich?" Remus drehte sich zu Peter und grinste schmal. "Das gleiche wie jetzt - Neumond!"
--------- und weiter geht's mit Kappi 10...
