Hallo alle zusammen, da bin ich wieder! Vorab, wie immer, danke für eure Reviews!

Thorin, ich wünsche viel Spaß beim Lesen - ist ja echt mutig, dass du dich an die englische Version rantraust, wenn du noch nicht viel Englisch kannst, alle Achtung! Wenn du Probleme haben solltest und irgendwas nicht verstehst, melde dich, meine email-Adresse steht in meinem Profile!

Jenny, danke, ich hoffe, es gefällt dir weiterhin!

lara: Wie du siehst, beherrsche auch die subtile Kunst der Siri-Folter ;- ))... aber eine Bitte habe ich: da wahrscheinlich die meisten Order of the Phoenix noch nicht gelesen haben, bitte auch in den Reviews keine Spoiler, wir wollen keinem den Spaß (oder auch nicht Spaß) verderben - und man glaubt gar nicht, wie viele Leute trotz der Verbreitung in den Medien noch nicht wissen (wollen) wer stirbt etc.

Matjes: wollen mal schau'n, was wir für Siri tun können... ich verrate nur so viel: in diesem Kapitel wird kräftig dran gearbeitet. Und zu den beiden Mädchen: Mädchen können ja so schwatzhaft sein - manchmal aber auch verdammt gut darin, ein Geheimnis zu wahren... Natürlich interessiert mich, ob es bei deiner Tante schön war, sonst hätte ich doch nicht gefragt!

Alinija, ich verspreche noch mal hoch und heilig, dass Francis nicht vergessen ist! Und zu den schönen Erinnerungen: hier kommen ein paar!

Auxia, ich schaffe es leider im Moment nicht, zwei Kapitel gleichzeitig hochzuladen. Bei den Rückblicken ging das nur, weil ich die schon im Voraus komplett fertig hatte und außerdem die eigentliche Storyline nicht zu lange unterbrechen wollte. Aber ich freue mich, dass ein bisschen mehr Spannung da ist!

Alex, danke für deine Beurteilung als "wunderbar", das nehme ich als ganz dickes Kompliment! Ich kann mir Siri einfach nicht anders als als Schürzenjäger vorstellen, und ich glaube, so geht es den meisten (selbst denen, die am Ende ein Slash- Pairing basteln!). Und keine Sorge, Remus' zweiter Vorname kommt noch, ich weiß nur noch nicht genau, wann. Könnte noch etwas dauern, aber kommen wird er garantiert!

Zum Disclaimer: blah blah nicht JKR blah blah nur Francis Truman, Lisande Career und Moussa... blah blah

Viel Spaß beim Lesen!

Kapitel 24 - Dementoren und Quidditch

Am nächsten Morgen stand Harry bereits früh vor Remus' Bürotür. Unter seinem Arm klemmte das Fotoalbum, das Hagrid ihm zusammengestellt hatte und das durch die Fotos, die Remus ihm zu seinem Geburtstag geschickt hatte, erweitert worden war. Remus öffnete die Tür, lächelte Harry aufmunternd zu und ließ ihn eintreten. "Guten Morgen, Harry - setz dich, Sirius kommt gleich. Möchtest du einen Tee?" Harry lächelte und nickte. "Gerne - ich habe noch nicht gefrühstückt." "Ich auch nicht. Außerdem ist es noch viel zu früh!" Harry drehte sich um und sah Sirius, der gähnend in der Tür zum Nebenraum aufgetaucht war, grinsend an. "Morgen, Sirius! Setz dich, ich habe was mitgebracht." Er musterte Sirius aufmerksam und stellte erleichtert fest, dass sein Pate wieder ruhiger zu sein schien. Er machte zwar einen müden, aber nicht so deprimierten Eindruck wie am Abend zuvor. Sirius ließ sich auf den Stuhl neben Harry fallen, nahm seine Teetasse und trank sie mit einem Zug leer. "Hmm, gut - machst du mir auch einen, Moony?" Remus lächelte und stellte Harry eine volle Tasse hin, dann füllte er die Tasse, die Sirius gerade geleert hatte, wieder auf. "Verdient hast du es ja eigentlich nicht, aber ausnahmsweise..."

Harry trank einen Schluck Tee, dann legte er das Fotoalbum auf den Tisch, schlug es auf und schob es Sirius hin. "Ich habe gedacht, du kannst mir ein bisschen was zu den Fotos erzählen - hier zum Beispiel, wann war das?" Er deutete auf ein Foto von vier Jungen von vielleicht siebzehn Jahren. Das Foto war offenbar in einem Pub entstanden, Harry vermutete, das es sich um die Drei Besen handelte. Drei von den Vieren kannte er - Sirius, seinen Vater und Remus, den vierten hatte er noch nie gesehen. Die vier standen auf einem langen Tisch, hatten sich die Arme um die Schultern gelegt und tanzten lachend.

Sirius warf einen kurzen Blick auf das Foto und fing dann ebenfalls an zu lachen. "Ich weiß gar nicht mehr, wann das war - irgendein Wochenende in unserem siebten Jahr, würde ich sagen. Das ist Ouzo - er ist Grieche, heißt eigentlich Yannis Perdikis, und er wollte uns unbedingt Sirtaki beibringen - das da war das Ergebnis. Ouzo ist direkt nach unserem Abschluss wieder nach Griechenland gegangen, ich weiß gar nicht, was aus ihm geworden ist." Er grinste breit, dann wandte er sich an Remus. "Moony, hast du eigentlich noch mal was von ihm gehört?" Remus lächelte. "Wir haben uns hin und wieder geschrieben. Yannis hat ziemlich früh geheiratet und jetzt hat er zwei Quidditch-Mannschaften Kinder, mindestens zweimal Zwillinge darunter - wenigstens war das der Stand vor einem Jahr." Harry grinste ebenfalls. "Oh Mann, wieviel Butterbier muss man getrunken haben, um so was zu veranstalten?" Er deutete auf das Foto, und Sirius grinste zurück. "Kein Butterbier, fürchte ich - Yannis' Spitzname war nicht umsonst Ouzo."

Remus lächelte, dann blätterte er ein paar Seiten weiter und deutete auf ein anderes Foto. "Erzähl ihm dazu etwas, Padfoot." Sirius betrachtete das Foto nachdenklich, mit einem sehnsüchtigen kleinen Lächeln. Es zeigte ihn in einem gemütlich aussehenden Wohnzimmer. Im Hintergrund war ein großer Kamin zusehen, im Vordergrund kniete Sirius - ein paar Jahre älter als auf dem Sirtaki-Foto - mit ausgebreiteten Armen auf dem Boden, während ein kleiner Junge mit schwarzen, strubbeligen Haaren und leuchtend grünen Augen unsicher auf ihn zu tapste. Kurz bevor er bei Sirius ankam stolperte er, und Sirius fing ihn lachend auf.

Sirius sah Harry an, dann sagte er leise: "Du warst früh dran mit dem Laufen lernen - das da war kurz vor deinem ersten Geburtstag. Lily hat mir nie verziehen, dass deine ersten Schritte ohne Hilfe zu mir geführt haben und nicht zu ihr. Aber dein erstes Wort war dafür Mum." Remus lächelte. "Und das zweite war Moony - und das haben sowohl James als auch Sirius mir nie verziehen." Sie saßen noch lange zusammen über dem Fotoalbum, während Sirius und Remus abwechselnd Geschichten zu den einzelnen Bildern erzählten. Als Harry schließlich ging, hatte er das Gefühl, Sirius wesentlich entspannter zurückzulassen, als er ihn vorgefunden hatte.

In den folgenden Tagen wurden die Sicherheitsmaßnahmen deutlich erhöht. Inzwischen schien man überall auf Lehrer zu treffen, wohin man auch ging, und Harry stellte fest, dass es unmöglich geworden war, das Schloss zu verlassen. Hinzu kam, dass sowohl Sirius als auch Remus ihm immer wieder einschärften, dass es gerade für ihn zu gefährlich war, allein oder nur in Rons und Hermines Begleitung außerhalb des Schlosses zu sein, und auch Hermine schloss sich energisch dieser Meinung an. Ron hingegen teilte Harrys Meinung, dass die Sorgen übertrieben waren, und fasste diese Meinung in einen Satz: "Was stellen die sich eigentlich vor, wie wir zum Unterricht kommen sollen? Kräuterkunde und Pflege Magischer Geschöpfe können sie schließlich schlecht in ein Klassenzimmer legen, oder?" Harry nickte energisch, aber Hermine blieb bei ihrer Meinung.

Es gab für Harry aber auch Gelegenheiten, sich über die letzten Ereignisse zu freuen. Kurz nach Weihnachten wollte er gerade nach dem Mittagessen zusammen mit den anderen Gryffindors die Große Halle verlassen, als Cho ihn ansprach. "Ähm, Harry - hast du wohl etwas Zeit? Ich würde dich gerne etwas fragen." Harry spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. Er hatte jetzt schon so lange auf eine Gelegenheit gewartet, um mit Cho zu sprechen, und jetzt kam sie auf ihn zu! Er lächelte dümmlich, murmelte etwas, das man als "Ja klar!" verstehen konnte und warf Ron, der vielsagend grinste, einen bösen Blick zu, bevor er sich wieder Cho zuwandte. "Ähm, ja, was gibt es denn?" Cho lächelte verlegen. "Können wir irgendwo hingehen, wo uns niemand hört?" Harry nickte und folgte ihr die Treppen hoch und in ein leeres Klassenzimmer. Cho setzte sich auf einen der Stühle und bedeutete Harry, sich neben sie zu setzen, dann sagte sie leise: "Weißt du, Harry, ich habe lange über diese Geschichte mit den Dementoren nachgedacht - und ich verstehe immer noch nicht so ganz, wieso Sirius Black unschuldig ist - und was du mit ihm zu tun hast. Erzählst du mir die ganze Geschichte?"

Harry wusste nicht, ob er enttäuscht oder erleichtert sein sollte, dass Cho ihn deswegen angesprochen hatte - aber immerhin war das ein Anfang. Also räusperte er sich, dann sagte er: "Sirius ist mein Pate. Die ganze Geschichte ist ziemlich lang - hast du Zeit?" Cho nickte, und Harry fing an, die Geschichte, die Remus und Sirius vor über einem Jahr in der Heulenden Hütte erzählt hatten, für Cho zu wiederholen. Als er endete, herrschte eine Zeitlang Stille, dann sagte Cho leise: "Und ihr alle habt also diesen - Wormtail - gesehen?" Harry nickte. "Ja, aber er ist wieder entkommen, und deshalb können wir Sirius' Unschuld nicht beweisen." Cho schüttelte den Kopf. "Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht. Wenn du und Ron und Hermine und vor allem auch Professor Lupin doch alles gesehen habt, und wenn dieser Kerl sogar vor euch ein Geständnis abgelegt hat - dann muss das Ministerium euch doch glauben!" Harry seufzte. "Das sollte man annehmen, aber Ron, Hermine und ich waren erst dreizehn und Re - Professor Lupin ist ein Werwolf, und deshalb waren wir alle nicht vertrauenswürdig. Aber jetzt, wo es diese neue Abteilungsleiterin gibt, könnte sich vielleicht etwas ändern - wenigstens sind jetzt unsere Aussagen zu Protokoll genommen worden.

Cho lächelte. "Ich habe von Miss Career gehört. Sie ist in Ravenclaw ziemlich bekannt - sie muss eine tolle Quidditch-Hüterin gewesen sein." "Wie, sie hat Quidditch gespielt?" Harry grinste. "Hey, das macht sie doch gleich sympathisch, nicht wahr?" Cho nickte grinsend. "Oh ja, auf jeden Fall. Aber ich sollte nicht zu laut schreien - ich habe gegen Slytherin lausig gespielt." Sie seufzte leise, und Harry schüttelte schnell den Kopf. "So ein Blödsinn - Malfoy hat den Schnatz doch bloß aus Versehen gefangen! Außerdem heißt das doch noch gar nichts, wir müssen beide noch gegen Hufflepuff spielen, und gegeneinander, und Gryffindor und Hufflepuff auch noch gegen Slytherin - da kann sich noch viel tun. Hey, vielleicht sehen wir uns ja im Finale wieder!" Cho lächelte Harry dankbar an. "Ja, das wäre doch mal was - ich würde zu gern Slytherin auf dem letzten Platz sehen!

Aber jetzt ist es schon ganz schön spät, ich wollte mit Evelyn noch die Astronomie-Ferienaufgabe machen. Harry, wenn du Mr. Black siehst - sag ihm bitte, dass ich euch glaube, ja? Und dass ich hoffe, dass seine Unschuld bald bewiesen werden kann." Die beiden verließen das Klassenzimmer und trennten sich dann, um in ihre jeweiligen Gemeinschaftsräume zu gehen. Auf Harrys Gesicht lag ein leichtes Lächeln - so ein langes Gespräch mit Cho hatte er noch nie gehabt, und bis auf den Anfang war er noch nicht einmal dabei rot geworden!

In den folgenden Tagen häuften sich die Meldungen über Angriffe auf Muggelfamilien und muggelgeborene Zauberer, und in Hogwarts begann man sich Sorgen zu machen, ob alle Schüler aus den Ferien zurückkommen würden. Die Sorgen erwiesen sich als unbegründet - nach den Ferien waren alle Schüler wieder anwesend, aber wie sich herausstellte, hatten doch einige von ihnen Verluste in der engeren Familie zu beklagen. Beim ersten Abendessen nach den Ferien erhob sich Professor Dumbledore zu einer kleinen Ansprache:

"Wie ihr alle wisst, ist inzwischen bewiesen, dass Lord Voldemort zurückgekehrt ist und dass er versucht, wieder an die Macht zu kommen. Hier in der Schule und auf den Ländereien sind daher die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal deutlich erhöht worden, und wir haben uns auch Gedanken gemacht, wie es weitergehen soll. Unsere Überlegungen sind zunächst in die Richtung gegangen, dass alle im Freien stattfindenden Unterrichtsfächer sowie auch die Quidditch-Spiele gestrichen werden sollten."

Ein empörtes Murmeln ging durch die Schülerreihen. Quidditch streichen? Die Weasley-Zwillinge schrien empört auf, aber Dumbledore hob beschwichtigend die Hand. "Ich weiß, dass dieser Gedanke euch nicht gefällt, und es wird euch beruhigen, dass wir davon auch wieder abgekommen sind. Statt dessen haben wir uns darauf geeinigt, dass die Schutzzauber, die das Gelände umgeben, verstärkt werden sollten, was auch bereits geschehen ist. Wir wollen durch diese Maßnahmen den Schulalltag so normal wie möglich weiterlaufen lassen. Der Gedanke, der dahinter steht, ist einfach - wir Lehrer sind der Meinung, dass wir uns nicht in eine Panik steigern wollen, die es Voldemort nur vereinfachen würde, seine alte Macht wieder aufzubauen. Statt dessen wollen wir mit allen Mitteln gegen seinen Aufstieg ankämpfen, und dazu gehört auch, dass wir unser Leben weiterleben. Eines mussten wir allerdings streichen, und das sind die Besuche in Hogsmeade, da wir dort eure Sicherheit nicht so umfassend gewährleisten können, wie hier im Schloss und auf den Ländereien." Vereinzelter Applaus erhob sich, der langsam lauter wurde. Professor Dumbledore wartete gütig lächelnd ab, bis wieder Ruhe herrschte, und fuhr dann fort:

"Der Unterricht wird also Morgen nach den bisherigen Stundenplänen weitergeführt. Das nächste Quidditch-Spiel findet in zwei Wochen zwischen Hufflepuff und Gryffindor statt. Ich bitte euch alle, die Gefahr, die von Voldemort ausgeht, nicht zu unterschätzen, aber ich bitte euch ebenso, euch dadurch nicht in eine Panik zu steigern. Und jetzt wünsche ich allen einen guten Appetit!"

Die Zeit bis zum Quidditch-Spiel verging erstaunlich schnell, was wahrscheinlich daran lag, dass Harrys Tage von morgens bis abends komplett ausgefüllt waren. Bereits im letzten Jahr hatten sie einen deutlichen Anstieg der Hausaufgaben festgestellt, und das wurde in diesem Jahr noch einmal drastisch erhöht. Hinzu kam fast tägliches Quidditch-Training, und so oft wie möglich besuchte Harry auch Sirius, dem diese Besuche gut zu tun schienen. Wenige Tage nach den Ferien bat Remus Harry ausdrücklich zu sich - er hatte einen neuen Boggart gefunden, mit dessen Hilfe Sirius trainiert werden sollte. Remus lächelte Harry verschwörerisch zu: "Er weiß noch nichts davon - ich glaube, es ist das beste, ihn ins kalte Wasser zu stoßen. Komm einfach heute abend vorbei, wir unterhalten uns ein bißchen, und dann lasse ich den Boggart raus - Sirius soll ihm in einer möglichst realistischen Situation gegenüberstehen."

Also stand Harry am Abend wieder einmal vor Remus Büro, das Fotoalbum unter dem Arm und etliche Schokofrösche in der Tasche. Remus ließ ihn lächelnd ein, und kurz darauf saß er neben Sirius am Tisch und stellte ihm Fragen zu den einzelnen Fotos. Nach einiger Zeit - sie betrachteten gerade ein Foto vom Abschlussball der Marauders - stand Remus auf und sagte: "Zu dem Foto gehören eigentlich noch ein paar andere - ich suche sie mal eben raus." Er trat zum Schrank und öffnete ihn, wobei er darauf achtete, aus dem Weg zu bleiben, und auch Harry rutschte ein Stück zur Seite, so dass Sirius, der dem Schrank gegenübersaß, einen direkten Blick auf diesen hatte - und damit auch auf den Dementor, der langsam aus dem Schrank schwebte.

Harry beobachtete seinen Paten genau. Sowohl er als auch Remus waren bereit, umgehend einzuschreiten, aber wie sich herausstellte, war es nicht nötig. Sirius hatte den Dementor kaum erblickt, als er auch schon aufsprang, in der gleichen Bewegung seinen Zauberstab zückte und auf ihn richtete. "Expecto Patronum!" Die silberne Gestalt, die sich daraufhin aus seinem Zauberstab löste, war keinesfalls dünn und konturlos - es war ein großer, zottiger Hund, der auf den Dementor zuschoss und ihn zum Stolpern brachte. Sowohl Harry als auch Remus applaudierten, dann trat Remus dem Boggart entgegen, der sich umgehend in den Mond verwandelte und von Remus wieder in den Schrank getrieben wurde.

Remus schloss die Türen und drehte sich zu Harry und Sirius um. Letzterer betrachtete sprachlos seinen Zauberstab, während Harry breit grinste. "Lag wohl doch an den Erinnerungen, nicht wahr?" Sirius nickte langsam, dann warf er Remus einen erzwungen bösen Blick zu. "Du bist ganz schön hinterhältig geworden, mein Freund - so kenne ich dich nicht!" Remus lächelte sanft. "Hinterhältig? Wenn ich das bin, muss das an deinem schlechten Einfluss liegen, Padfoot!" Sirius lachte. "Habe ich es endlich geschafft, dich zu verderben, Moony? Gut, das war meine Absicht!" Dann wurde er plötzlich ernst. "Aber ich muss euch beiden danken - mir haben wirklich glückliche Erinnerungen gefehlt."

Harry lächelte. "Hey, kein Thema - ich habe mindestens so viel davon gehabt, wie du! - Wisst ihr, was ich interessant finde? Mein Patronus ist ein Hirsch, deiner ein Hund und Remus' ein Wolf!" Sirius nickte. "Ja - der größte Teil der Marauders ist wieder zusammen, Harry." "Ja, aber das wollte ich damit nicht sagen. Mein Hirsch ist klar, deinen Hund verstehe ich auch noch - aber Remus, dass dein Patronus ausgerechnet ein Wolf ist, das verstehe ich nicht! Ich meine, du hasst ihn doch eigentlich, nicht wahr?"

Remus nickte. "Ja - aber ich habe auch glückliche Erinnerungen an den Wolf, Harry. Und wenn ich einen Patronus beschwören muss, denke ich immer an das gleiche Ereignis, und deshalb ist es wahrscheinlich der Wolf." Sirius zog die Augenbrauen hoch. "Jetzt wollen wir die ganze Geschichte hören, Moony - woran denkst du?" Remus lächelte, dann sagte er leise: "An eine Geburtstagsparty. Eine Party, die wir in der Heulenden Hütte gefeiert haben." Sirius sah Remus einen Moment lang schweigend an, dann murmelte er verlegen: "So viel hat es dir bedeutet? Dann hat es sich wirklich gelohnt!"

Harry sah fragend von einem zum anderen. "Wovon redet ihr? Was war auf dieser Party, Remus?" Remus lächelte, dann sagte er leise: "Auf dieser Party haben mir Sirius, dein Vater und Peter gesagt, dass sie Animagi geworden sind, um mir in Vollmondnächten Gesellschaft leisten zu können. Das war Anfang unseres fünften Schuljahres, und danach waren die Vollmondnächte die beste Zeit in meinem Leben."

Die drei saßen eine Weile schweigend zusammen, dann nahm Harry seinen Mut zusammen und stellte seinem Paten die Frage, die ihn jetzt schon lange interessierte. "Sirius - was ist jetzt eigentlich mit Professor Truman?" Sirius zog die Augenbrauen hoch. "Was sollte mit ihr sein? Sie ist Moonys Halbschwester, das weißt du doch." Harry wurde rot, dann murmelte er: "Ich weiß - ich meinte eigentlich auch: was ist mit ihr und dir?" "Nichts." "Nichts?" "Nichts." Sirius seufzte leise, dann ergänzte er: "Jedenfalls im Moment nicht. Wir haben miteinander gesprochen - und... wir sind übereingekommen, es dabei zu belassen. Wenigstens jetzt noch." Harry legte den Kopf schief und sah seinen Paten fragend an. "Warum? Hast du sie denn nicht - gerne?" Sirius lachte leise. "Ich habe Francis sogar sehr gerne, Harry, und wenn die Situation anders wäre, könnte durchaus .... mehr .... daraus werden, aber nicht so. Ich bin immer noch auf der Flucht vor dem Ministerium, und bevor ich nicht die Wahrheit bewiesen habe, werde ich mich auf nichts weiter einlassen."

Harry zuckte die Schultern, dann sagte er leise: "Schade." Sirius zog die Augenbrauen hoch. "Schade?" Harry nickte. "Es tut mir leid für dich." Sirius musterte ihn nachdenklich. "Es gäbe da noch einen Punkt zu klären - so ganz generell. Du weißt, wenn mein Name reingewaschen ist, hätte ich es gerne, dass du zu mir ziehst - was wäre dann, wenn es da eine Frau gäbe?" Harry grinste. "Wenn sie nett ist, wäre das doch cool!" Dann wurde er plötzlich ernst und setzte leise hinzu: "Ich habe doch noch nie eine richtige Familie gehabt..."

*

"Der Boden ist gefroren - gut, dann können wir uns schnell abstoßen, damit hatten die Hufflepuffs immer schon Probleme. Die Sonne ist nicht so gut - so tief, wie sie steht, werden wir ziemlich geblendet. Harry, du musst ganz besonders aufpassen, der Schnatz wird sehr schwer zu erkennen sein, aber wir müssen alle vorsichtig sein - die Klatscher verstecken sich gerne in der Sonne. Fred, George, achtet darauf!"

Die Gryffindor-Quidditch-Mannschaft nickte pflichtschuldig zu Alicias Worten. Endlich war der Tag des Spiels gegen Hufflepuff herangekommen, in einer halben Stunde war es soweit, und sie gingen noch ein letztes Mal die Gegebenheiten durch. Es war ein kalter, aber sonniger Wintertag, der Boden war mit einer hauchdünnen Schneedecke bedeckt und, wie Alicia festgestellt hatte, hartgefroren - eigentlich gute Bedingungen für ein Quidditch-Spiel, wenn da nicht die Sonne gewesen wäre!

Harry blinzelte in die Sonne, dann fragte er Alicia: "Hast du eigentlich inzwischen rausgefunden, wer Hufflepuff-Sucher ist?" Alicia nickte. "Ja, eine Viertklässlerin - Alexa Perdikis. Frag mich bitte nicht, wie sie ist - ich habe sie nur einmal ziemlich flüchtig gesehen und kann dir eigentlich nur sagen, dass sie die richtige Figur hat - klein und leicht." Harry runzelte die Stirn. Der Name Perdikis kam ihm bekannt vor, aber er konnte ihn nicht einsortieren. Alicia nickte der Mannschaft zu und sagte: "Es ist gleich soweit - Umkleideräume!"

Als die Mannschaften aufs Feld marschierten und Harry zum ersten Mal die gegnerische Sucherin sah, fiel ihm wieder ein, woher er den Namen kannte. Das Mädchen war tatsächlich klein und zierlich, hatte dunkle, glutvolle Augen und lange, schwarze Locken, die sie zu einem Pferdeschwanz gebunden trug. Harry grinste innerlich - Alexa musste die Tochter von Yannis Perdikis, dem Schulkollegen von Sirius, Remus und seinem Vater sein. Ob sie wohl wusste, welchen Spitznamen ihr Vater in der Schule gehabt hatte? Harrys Gedanken wurden von Madam Hooch abgelenkt, die die Mannschaftskapitäne aufforderte, sich zu begrüßen, und gleich darauf erfolgte der Pfiff. Harry stieß sich kraftvoll ab, gewann an Höhe und beobachtete, wie die Klatscher in die Luft stiegen, gefolgt vom Schnatz. Gleich darauf warf Madam Hooch den Quaffle, und das Spiel begann. Wie immer wurde es von Lee Jordan, dem Freund der Weasley-Zwillinge, kommentiert:

"Uuund das Spiel hat begonnen! Beide Mannschaften haben in diesem Jahr neue Spieler bekommen! Hüterin für Gryffindor ist Diana Hunter aus der siebten Klasse, und Hufflepuff hat eine neue Sucherin - Alexa Perdikis aus der vierten. Gryffindor im Ballbesitz, das ist Angelina Johnson, Pass zu Katie Bell, zurück zu Johnson, Bell, Johnson, das geht ja hin und her, jetzt hat Alicia Spinnet den Ball - Alicia ist neuer Mannschaftskapitän von Gryffindor - und Too - nein, kein Tor, Angus McIntosh hat ihn abgewehrt! Ach ja, McIntosh ist seit diesem Jahr Mannschaftskapitän für Hufflepuff. Hufflepuff jetzt im Ballbesitz, autsch, das war knapp, der Klatscher von Fred - nein, entschuldige, George Weasley hätte beinahe gesessen, aber Ben Hursley konnte ausweichen und dabei den Ball behalten! Hursley ist auf dem Weg zum Tor, aber da muss er erst einmal an Angelina Johnson vorbei! Und da ist auch schon der nächste Klatscher, dieses Mal war es aber wirklich Fred, uuund - Hursley weicht wieder aus, aber verliert den Ball an Johnson, Johnson gibt ab an Bell, Bell an Spinnet, wieder Johnson und Tooor! Zehn zu Null für Gryffindor!"

Harry, der hoch über den anderen Spielern flog und aufmerksam nach dem Schnatz und verirrten Klatschern Ausschau hielt, hörte die Gryffindors unten in den Ständen jubeln und ließ sich kurz ablenken. Ganz weit oben in den Tribünen entdeckte er Ron und Hermine, eingehüllt in lange, rot-goldene Schals - und zwischen ihnen stand ein großer, vertrauter Hund, der ebenfalls einen Gryffindor-Schal um den Hals geschlungen hatte. Harry grinste, glücklich, dass sein Pate dem Spiel zusehen konnte, und konzentrierte sich dann wieder auf das Spiel.

Zwei Stunden später hatte Harry immer noch keine Spur vom Schnatz entdeckt, und allmählich wurde es ungemütlich. Harry war durchgefroren und seine Augen schmerzten von der hellen Sonne. Aber auch Alexa Perdikis schien mit dem Wetter zu kämpfen - sie schien sich zu bemühen, nicht auf ihrem Besen zu zittern. Inzwischen stand es Einhundertundzwanzig zu Einhundertunddreißig für Hufflepuff, und Alicia hatte Harry im Vorbeifliegen mehrmals gemahnt, den Schnatz möglichst bald zu fangen. Harry verdrehte die Augen - mehr als Suchen konnte er nicht! Aber Moment mal - was glitzerte denn da unten bei den Zuschauerrängen? Nein, nur eine Brille, McGonagalls, wenn er das richtig sah - aber da, fünf Meter über Angelina - das war der Schnatz! Im gleichen Moment startet auch Alexa durch, und die beiden Sucher jagten dicht nebeneinander auf den Schnatz zu. Lee Jordans Kommentar wurde plötzlich deutlich schneller, als er versuchte, mit den Ereignissen Schritt zu halten:

"Die Sucher haben den Schnatz entdeckt! Jetzt wird es spannend, wer auch immer den Schnatz fängt, gewinnt damit für seine Mannschaft das Spiel! Gerade erzielt Katie Bell noch ein Tor für Gryffindor, beide Mannschaften haben damit einhundertunddreißig Punkte! Harry, leg los! Harry Potter fliegt immer noch seinen Feuerblitz, aber Alexa Perdikis hat nur einen Nimbus 2000, der dem Feuerblitz unterlegen ist! Harry Potter hatte von Anfang an einen kleinen Vorsprung, den er noch ausbauen konnte - und jaaaaa! Harry Potter hat den Schnatz gefangen! Damit gewinnt Gryffindor mit zweihundertundachtzig zu einhundertunddreißig Punkten!"

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Es lebe Quidditch! Wer auch dieser Meinung ist, sollte Reviews schreiben - und wer anderer Meinung ist, sollte es erst recht tun! Im nächsten Kapitel wird mal wieder ein bisschen ermittelt...