Und wieder einmal danke für eure ausführlichen Reviews - aber warum waren
es dieses Mal nur sechs? (Ihr habt mich in letzter Zeit zu sehr verwöhnt,
sechs empfinde ich nicht mehr als viel...!) Ich hoffe, das liegt daran,
dass ihr alle noch OotP lest oder dass bei euch so schönes Wetter ist, dass
ihr was besseres zu tun habt, als im Internet rumzuhängen (hier regnet es
seit einer Woche, Mistwetter)
Jenny, das Quidditch-Spiel hat dir gefallen? Gut, ich war mir nicht sicher, ob die Kommentare glaubwürdig waren...
lara, die Szene mit dem Fotoalbum hat mir auch besonderen Spaß gemacht - mal schauen, vielleicht schreibe ich nochmal sowas! Und auch die Patronus- Nachhilfe für Sirius war spaßig zu schreiben...
1234567890 (wo sind deine Klammern geblieben?): du hast recht, dem Schluss fehlte ein bisschen was, aber als ich das gemerkt habe, ist mir kein besserer eingefallen. Ich versuche, die Kapitel künftig besser abzuschließen, versprochen!
Matjes, auch dir gefällt also das Quidditch? Da bin ich wirklich froh! Ein Spiel (rate mal welches) werde ich noch ausführlich beschreiben, die anderen werden nur erwähnt. Ob Sirius bald frei sein wird? Mal sehen, was Miss Career dazu zu sagen hat!
Alex: wie schon gesagt, ich mag die Fotos auch - und wenn Francis ihren Willen bekommt, wird Sirius garantiert nicht mehr lange Single sein...
Auxia: danke schön, ich versuche, weiterhin spannend zu bleiben!
Disclaimer: Ist bekannt, oder?
Und hier ist:
Kapitel 25 - Die Heulende Hütte
In den folgenden Wochen kamen immer mehr Meldungen über Angriffe der Death Eater, das Dunkle Mal wurde immer öfter gesehen, und wenn man dem Tagespropheten glauben konnte, dann gab inzwischen die Abteilungsleiterin für magische Strafverfolgung offen zu, dass Lord Voldemort zurück war und erneut versuchte, seine Macht aufzubauen.
In Hogwarts selbst merkte man nicht viel von den Ereignissen - der Unterricht lief wie immer, auch Pflege Magischer Geschöpfe und Kräuterkunde wurden ohne Einschränkungen oder offensichtliche Sicherheitsmaßnahmen unterrichtet. Nur die Artikel aus dem Tagespropheten holten die Wirklichkeit in die Schule - und hin und wieder sah man Schüler mit verweinten, entsetzten oder fassungslosen Gesichtern. Die wenigsten sprachen darüber, aber allen war klar, dass diese Schüler schlechte Nachrichten aus ihren Familien erhalten hatten.
Ein weiterer Hinweis für die erhöhten Aktivitäten der Death Eater war - wenigstens für diejenigen, die Bescheid wussten - die häufige Abwesenheit Professor Snapes. Zwar versäumte er fast keinen Unterricht (und wenn er es tat, wurde er zum großen Vergnügen der Gryffindors von Professor Truman vertreten), aber bei den Mahlzeiten fehlte er oft, und im Unterricht wirkte er immer müder und gereizter. Neville wagte sich inzwischen kaum noch in die Gewölbe, weil er regelmäßig das erste Opfer von Snapes Launen war, und auch für die übrigen Gryffindors wurde der Zaubertrankunterricht immer unerträglicher. Eine Erleichterung waren lediglich die Stunden, in denen Professor Truman den Unterricht übernahm - Höhepunkt dieser Stunden war ein Nachmittag, an dem Neville einen wirksamen Trank gegen Sodbrennen zustande brachte und dafür von Professor Truman umgehend mit fünfzehn Punkten belohnt wurde. Dass er direkt im Anschluss aus lauter Verlegenheit seinen Kessel umwarf, tat der allgemeinen Stimmung keinen Abbruch.
Bis zu den Osterferien fanden drei weitere Quidditch-Spiele statt. Ravenclaw schlug Hufflepuff mit dreihundert zu einhundertfünfzig Punkten; Hufflepuff rang Slytherin einen Gleichstand ab - Alexa Perdikis hatte sich entschieden, den Schnatz zu fangen, als Slytherin mit einhundertachtzig zu dreißig Punkten in Führung lag, weil klar war, dass Hufflepuff nicht mehr aufholen konnte, nachdem der beste der Jäger nach einem Klatscher-Treffer mit einer Gehirnerschütterung ausgeschieden war. Im letzten Spiel vor den Ferien, Gryffindor gegen Ravenclaw, hatte Harry fast seinen Erfolg aus dem 2. Schuljahr gegen Hufflepuff wiederholen können und den Schnatz nach sieben Minuten gefangen, was Gryffindor mit hundertsiebzig zu vierzig Punkten den Sieg brachte.
Das ließ noch zwei Spiele offen, die nach den Osterferien ausgetragen werden würden: Gryffindor gegen Slytherin und das Endspiel, für das Gryffindor sich bereits durch die zwei ausgetragenen Spiele qualifiziert hatte. Als Gegner im Endspiel kamen momentan noch Ravenclaw oder Slytherin in Frage - das hing von dem Ergebnis des Spieles gegen Slytherin ab. Sollte Slytherin mehr als einhundertundzwanzig Punkte erringen, würden sie im Finale sein, ansonsten waren die Ravenclaws die zweite Mannschaft im Finale.
In der ersten Woche der Osterferien kam überraschender Besuch nach Hogwarts. Harry kam gerade nach dem Frühstück aus der großen Halle, als er eine junge Hexe in leuchtenden, königsblauen Roben in der Eingangshalle mit dem winzigen Professor Flitwick reden sah. Harry wunderte sich - er kannte die Frau nicht, und nach Hogwarts kam selten Besuch, gerade jetzt waren Fremde ungewöhnlich. Die Hexe hatte langes, honigblondes Haar, das ihr in sanften Wellen über den Rücken fiel.
"Ist das nicht Miss Career?" Harry drehte sich zu Hermine um, die neben ihm aufgetaucht war. Dicht hinter ihr stand Ron. Harry warf noch einen kurzen Blick zu der Hexe - ja, es war Miss Career. Ohne ihren strengen Knoten und die dienstlich wirkenden Pepita-Roben hatte er sie nur nicht erkannt. Die Frage, weshalb sie hier war, wurde ihm von Remus abgenommen, der gerade die Treppe herunter kam.
"Lisande?" Die Abteilungsleiterin drehte sich um und lächelte Remus an. "Hallo Remus. Du siehst - überrascht aus." Remus nickte flüchtig, nahm jedoch ihre angebotene Hand und zog sie kurz an die Lippen. "Ich muss gestehen, dass ich dich hier nicht erwartet hätte." Sie lächelte, von seiner höflichen und schon fast altmodisch anmutenden Geste offenbar kein bisschen überrascht, dann sagte sie: "Ich bin mit Francis verabredet - ich hatte das Gefühl, mal aus dem Ministerium raus zu müssen. Und ich glaube, Perce ist glücklich, mich mal nicht zu sehen." Sie stockte einen Moment, dann sagte sie, offenbar in einer plötzlichen Eingebung: "Aber wenn ich schon einmal hier bin - Remus, hättest du etwas Zeit? Ich würde mir gerne die Heulende Hütte ansehen, du könntest mir noch einmal vor Ort erzählen, was damals genau gewesen ist - du weißt schon, als Sirius hier war."
Remus nickte langsam. "Sicher, ich habe Zeit." Dann fiel sein Blick auf Harry, Ron und Hermine, die immer noch vor der Tür zur Großen Halle standen und er setzte fröhlich hinzu: "Es wäre sicher das beste, wenn die drei uns begleiten würden, schließlich waren sie dabei!" Miss Career drehte sich langsam zu ihnen um. Für einen kurzen Moment war auf ihrem Gesicht so etwas wie Ärger zu sehen, sie fing sich aber sofort wieder und lächelte. "Das wäre sicherlich angemessen - wenn Sie Zeit haben?" Die drei warfen sich und dann auch Remus kurze Blicke zu und nickten dann. Harry fragte sich zwar, ob es nicht besser gewesen wäre, die beiden allein gehen zu lassen, aber Remus schien dieser Gedanke äußerst unangenehm zu sein, auch wenn Harry den Grund nicht verstand.
"Die Peitschende Weide wurde gepflanzt, um den Eingang zum Geheimgang zu verdecken - damit niemand versehentlich bei Vollmond in die Heulende Hütte kommen konnte." Remus hielt seine Stimme neutral, aber seine Augen verrieten Schmerz. Miss Career machte eine Bewegung, als wollte sie die Hand auf seinen Arm legen, hielt sich aber im letzten Moment zurück. "Und wie kommen wir in den Gang?" Remus lächelte, bückte sich nach einem abgebrochenen Ast und hob ihn auf. Dann berührte er den Knoten, der die Weide zum Stillstand brachte, und machte mit der freien Hand eine einladende Geste. Miss Career trat zum Stamm und warf einen Blick in den Eingang des Ganges.
"Anheimelnd, wirklich. Und dafür habe ich natürlich genau die richtigen Schuhe an." Sie hob den Saum ihrer blauen Roben und enthüllte einen zierlichen, hochhackigen und ebenfalls blauen Schuh. Remus seufzte leise und drehte sich zu Harry um. "Würdest du bitte hier übernehmen?" Er drückte Harry den Ast in die Hand und trat neben die junge Frau. Dann glitt er in die Öffnung, und gleich darauf hörten sie seine gedämpfte Stimme: "Es ist nicht schwer, Lisande. Gib mir deine Hand, ich helfe dir." Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht, und gleich darauf war sie auch verschwunden, gefolgt von Ron und Hermine. Harry beeilte sich, ihnen zu folgen.
Am Ende des Ganges angekommen, stieß Remus die Tür zur Heulenden Hütte auf und trat einen Schritt zurück. "Nach dir, Lisande." Er nickte auch Harry, Ron und Hermine zu, bevor er als letzter die Hütte betrat und die Tür wieder hinter sich schloss. Miss Career sah sich in dem Raum mit der zerstörten Einrichtung um und zog die Schultern hoch, als ob ihr kalt wäre. Dann wandte sie sich an Ron. "Sie waren der erste, der hierher gekommen ist, nicht wahr? Wenn ich Ihre Aussage richtig in Erinnerung habe, dann hat Sirius Black Sie draußen vor der Weide entführt und hergebracht?" Ron nickte. "Er wollte Wormtail - ich meine, Peter Pettigrew." Die Abteilungsleiterin nickte. "Sind Sie in diesem Raum geblieben?" Ron schüttelte den Kopf. "Nein, er hat mich nach oben gebracht. Da gibt es noch einen Raum, mit einem Bett drin." "Und dann sind Sie beide gekommen?" Harry und Hermine nickten auf Miss Careers Frage, und Hermine setzte noch hinzu: "Wir haben ein Geräusch von oben gehört und sind dann hochgegangen." "Dann sollten wir das jetzt auch tun. Ron, würden Sie führen?" Ron nickte und verließ den Raum durch die Tür, gefolgt von den anderen. Oben angekommen, mussten sie nochmals erzählen, was vor inzwischen fast zwei Jahren hier geschehen war, wobei Miss Career sich immer wieder genau zeigen ließ, wer zu welchem Zeitpunkt wo gestanden oder gesessen hatte, wobei sie selbst teilweise Sirius' Positionen einnahm.
Am Ende ihres Berichts stand Miss Career dicht neben Remus - in etwa so, wie Remus und Sirius gestanden hatten, als sie Pettigrew bedroht hatten. Der einzige Unterschied lag in den Blicken, die Miss Career offenbar unbewusst zu Remus warf - und die offenbar ebenso unbewusste Reaktion von Remus, als dieser einen Schritt von ihr wegtrat. Die junge Hexe verdrehte kurz die Augen, dann setzte sie sich auf das pompöse Bett und musterte die vier kurz. "Okay," sagte sie leise, "ich habe jetzt eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was damals vorgefallen ist, und warum ihr alle überzeugt seid, dass Sirius Black unschuldig ist. Und ich muss gestehen, dass ich persönlich euch glaube - aber ich kann immer noch nichts beweisen. Und so wie die Dinge im Moment liegen, werde ich auch nichts beweisen können, wenn ich nicht endlich mit Sirius selbst sprechen kann. Und deshalb noch mal meine Frage an euch alle: Wo ist er?"
Die Atmosphäre war bis zu diesem Moment fast freundlich und bis auf die etwas angespannten Umgangsformen zwischen Remus und Miss Career locker gewesen. Im gleichen Moment, in dem sie ihre Frage stellte, war von dieser Entspanntheit nichts mehr zu merken. Harry stellte mit einem kurzen Blick zu Ron, Hermine und Remus fest, dass sich deren Gesichter verschlossen hatten, und er wusste, dass sein eigenes nicht anders aussah. Die Leiterin der Abteilung für Magische Strafverfolgung verzog das Gesicht. "Leute - wenn ich in eurem Sinne tätig werden soll, dann brauche ich ein kleines bisschen Unterstützung - wie soll ich denn sonst die Wahrheit beweisen? Remus - hilf mir bitte, meinen Job zu machen!"
Remus sah sie ausdruckslos an und sagte dann mit flacher Stimme: "Das war mies, Lisande. Auf die Art wirst du nicht weiter kommen." Miss Career sah ihn einen Moment lang mit großen Augen an, dann fragte sie mit zitternder Unterlippe: "Habe ich dir irgend etwas getan? Dann solltest du mir das sagen, damit ich mich entschuldigen kann! Ich weiß überhaupt nicht, was mit dir und Francis los ist - seit dem Sommer behandelt ihr mich, als würden wir uns gerade mal eben flüchtig kennen - wieso vertraut ihr mir nicht mehr?" Remus sah sie einen Moment lang nachdenklich an, dann sagte er leise: "Das ist Unsinn, Lisande, wir vertrauen dir. Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, dass gerade Francis das nicht mehr tut."
Miss Career lachte bitter. "Weil sie es nicht tut. Seit dem Sommer ist sie äußerst vorsichtig mit dem, was sie mir erzählt - und weißt du, ich kann das gerade überhaupt nicht gebrauchen. Im Büro ist der Teufel los, seit Voldemort wieder versucht, an die Macht zu kommen, ich streite mich ständig mit Fudge herum, weil er einfach die Wahrheit nicht sehen will, und ich würde gerne wenigstens privat NICHT ständig kämpfen müssen. Aber plötzlich entscheidet sich meine beste Freundin, gegen mich zu arbeiten, und du unterstützt sie dabei noch nach Kräften... Remus, ich bin nicht blöd, ich weiß, dass ihr alle wisst, wo Sirius ist, und ich kann mir auch denken, dass er über den Sommer bei euch untergekommen ist. Aber ihr behandelt mich wie den letzten Menschen - und ich weiß nicht, woran das liegen sollte, wenn ich euch nichts getan habe."
Remus seufzte leise und setzte sich neben sie. Dann sagte er mit offenbar sehr gut überlegter Wortwahl: "Lisande, ich kann dir nur noch einmal sagen, dass ich dir vertraue. Ich gebe auch gerne zu, dass ich tatsächlich weiß, wo Sirius im Moment ist - naja, ich habe eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wirklich wissen kann man es bei Sirius nie - und ich gebe auch zu, dass er den Sommer bei uns verbracht hat. Aber versteh bitte, dass ich dir nicht sagen kann, wo er ist - nicht, weil ich dir nicht vertraue, sondern weil es nicht MEIN Geheimnis ist, sondern das von Sirius. Und wenn Sirius sich entscheidet, nicht mit dir sprechen zu wollen, dann gibt es nichts, was ich dagegen tun kann. Ich kann zwar versuchen, ihn zu überreden - und das habe ich versucht - aber ich werde nicht sein Vertrauen missbrauchen und dir seinen Aufenthaltsort verraten."
Miss Career sah ihn lange dann, dann nickte sie. "Das ist eine Erklärung, die ich verstehen kann und die ich wohl akzeptieren muss." Sie stand auf und strich sich die Haare über die Schultern zurück. "Gut, ich habe keine Fragen mehr. Gehen wir zurück, Francis wird sich schon wundern, wo ich bleibe - und ich bin äußerst ungern unpünktlich!
Der Rückweg zum Schloss fand schweigend statt. In der Eingangshalle trafen sie auf Professor Truman, die ihre Freundin mit einem vorwurfsvollen "Na endlich!" begrüßte. Miss Career lächelte entschuldigend. "Verzeih mir, Francis - ich war eigentlich zu früh, und als ich Remus begegnet bin, ist mir eingefallen, dass er mir eigentlich die Heulende Hütte zeigen könnte..." Professor Truman seufzte. "Du kannst auch deine Arbeit nicht vergessen, nicht wahr? Na komm, lass uns gehen, bevor Rosmerta das Butterbier allein trinkt!" Remus runzelte die Stirn. "Ich nehme an, Lisande appariert von Hogsmeade aus nach Hause und du kommst zu Fuß zurück, Francis?" Professor Truman nickte. "Das war der Plan." "Du solltest heute abend nicht allein unterwegs sein - sag Bescheid, wenn du gehen möchtest, ich hole dich dann ab." Professor Truman lächelte. "Das ist lieb von dir, Remus, aber nicht nötig." "Wenn es nötig wird, ist es zu spät. Sag Bescheid, ja?" "In Ordnung, sonst muss ich mir die nächsten zwei Wochen Strafpredigten anhören. Wahrscheinlich wird es so gegen sechs sein, kann ich dich dann in deinem Büro erreichen?" Remus nickte, und die beiden verabschiedeten sich.
Harry, Ron und Hermine saßen im Gemeinschaftsraum am Kamin und erzählten den restlichen Weasleys im Flüsterton, was sich gerade in der Heulenden Hütte ereignet hatte. Ron schloss mit einem breiten Grinsen: "Ich bin mir ziemlich fehl am Platz vorgekommen - Miss Career wäre, glaube ich, lieber mit Professor Lupin alleine gewesen! - Was ist, Hermine?" Diese schüttelte nur halb amüsiert, halb verzweifelt den Kopf. "Was habt ihr bloß mit Professor Lupin und angeblichen Verhältnissen? Wenn da etwas wäre, hätte er uns wohl kaum gebeten, mitzukommen, oder?" Harry grinste und ergriff Rons Partei. "Naja, Ron hat ja nur gesagt, dass Miss Career gerne mit ihm alleine gewesen wäre - nicht umgekehrt!"
"Worüber lästert ihr denn schon wieder?" Angelina Johnson schob Freds Füße von einem der Sessel und ließ sich geschmeidig darauf nieder. Hermine seufzte. "Harry und Ron versuchen immer noch, Professor Lupin zu verkuppeln. Dieses Mal haben sie sich Miss Career ausgesucht." Angelina grinste. "Und? Ist das so abwegig? Immerhin begleitet er sie nach Hogsmeade - damit sie nicht um diese Uhrzeit alleine unterwegs ist!" Harry runzelte die Stirn. "Wieso begleitet er Miss Career? Sie und Professor Truman sind schon vor Stunden nach Hogsmeade gegangen, und Remus wollte Professor Truman von da abholen!" Angelina grinste noch etwas breiter. "Da muss wohl der Plan geändert worden sein - jedenfalls habe ich Professor Truman und Miss Career - zumindest glaube ich, dass das Miss Career war, groß, blond, ganz in Blau? - vor einer Stunde in der Eingangshalle gesehen, und Professor Lupin war auch da - du weißt schon, auf Wache, dass keiner rausgeht..." Ron grinste ebenfalls breit. "Mach es nicht so spannend Angelina, was haben sie gesagt?"
Angelina kicherte. "Professor Lupin schien ziemlich überrascht zu sein, dass sie schon wieder da waren, und Professor Truman hat gesagt, dass sie sich spontan überlegt hätten, noch in ihrem Büro einen Tee zu trinken, und dass Miss Career dann so gegen sechs allein nach Hogsmeade gehen würde, um von da aus zu disapparieren." Sie machte eine genüßliche Pause, und Harry verdrehte die Augen. "Angelina, lass dir nicht alles einzeln aus der Nase ziehen - du hast doch noch was auf Lager, oder?" Angelina zwinkerte ihm zu. "Na, was glaubst du? Professor Lupin hat sich das angehört und dann gesagt, dass er zu diesen Zeiten eine Frau nicht alleine da draußen rumlaufen lässt, wenn keiner weiß, was noch so unterwegs ist, und dass er sie selbstverständlich begleitet. Und als ich vorhin Professor Truman getroffen habe, habe ich sie gefragt, ob sie wüsste, wo Professor Lupin ist, weil ich eine Frage an ihn habe, und sie hat gesagt, dass er nicht da wäre - und wir haben gleich neun Uhr."
Ron runzelte die Stirn, offenbar etwas verwirrt. "Ja und?" Hermine seufzte. "Ach Ron, wenn du schon jemanden verkuppeln willst, dann denk doch wenigstens mit! Es ist doch offensichtlich, dass Professor Truman und Miss Career nur deshalb wieder nach Hogwarts gekommen sind, damit Professor Lupin Miss Career nach Hogsmeade begleitet - nachdem er seiner Schwester das angeboten hat, konnte er ja schlecht Miss Career alleine laufen lassen, nicht wahr? Und wie lange braucht man nach Hogsmeade und wieder zurück? Bestimmt keine drei Stunden, oder?" Ron grinste. "Stimmt, jetzt wo du das sagst..." Hermine seufzte noch einmal leise, dann kicherte sie plötzlich: "Auch wenn ich es nicht richtig finde, dass wir uns darüber Gedanken machen: ein schönes Paar sind sie ja schon..."
---------------------- Okay, ich gebe es zu - relativ kurz, aber ich versuche, das nächste Kapitel bald hochzuladen, versprochen!
Jenny, das Quidditch-Spiel hat dir gefallen? Gut, ich war mir nicht sicher, ob die Kommentare glaubwürdig waren...
lara, die Szene mit dem Fotoalbum hat mir auch besonderen Spaß gemacht - mal schauen, vielleicht schreibe ich nochmal sowas! Und auch die Patronus- Nachhilfe für Sirius war spaßig zu schreiben...
1234567890 (wo sind deine Klammern geblieben?): du hast recht, dem Schluss fehlte ein bisschen was, aber als ich das gemerkt habe, ist mir kein besserer eingefallen. Ich versuche, die Kapitel künftig besser abzuschließen, versprochen!
Matjes, auch dir gefällt also das Quidditch? Da bin ich wirklich froh! Ein Spiel (rate mal welches) werde ich noch ausführlich beschreiben, die anderen werden nur erwähnt. Ob Sirius bald frei sein wird? Mal sehen, was Miss Career dazu zu sagen hat!
Alex: wie schon gesagt, ich mag die Fotos auch - und wenn Francis ihren Willen bekommt, wird Sirius garantiert nicht mehr lange Single sein...
Auxia: danke schön, ich versuche, weiterhin spannend zu bleiben!
Disclaimer: Ist bekannt, oder?
Und hier ist:
Kapitel 25 - Die Heulende Hütte
In den folgenden Wochen kamen immer mehr Meldungen über Angriffe der Death Eater, das Dunkle Mal wurde immer öfter gesehen, und wenn man dem Tagespropheten glauben konnte, dann gab inzwischen die Abteilungsleiterin für magische Strafverfolgung offen zu, dass Lord Voldemort zurück war und erneut versuchte, seine Macht aufzubauen.
In Hogwarts selbst merkte man nicht viel von den Ereignissen - der Unterricht lief wie immer, auch Pflege Magischer Geschöpfe und Kräuterkunde wurden ohne Einschränkungen oder offensichtliche Sicherheitsmaßnahmen unterrichtet. Nur die Artikel aus dem Tagespropheten holten die Wirklichkeit in die Schule - und hin und wieder sah man Schüler mit verweinten, entsetzten oder fassungslosen Gesichtern. Die wenigsten sprachen darüber, aber allen war klar, dass diese Schüler schlechte Nachrichten aus ihren Familien erhalten hatten.
Ein weiterer Hinweis für die erhöhten Aktivitäten der Death Eater war - wenigstens für diejenigen, die Bescheid wussten - die häufige Abwesenheit Professor Snapes. Zwar versäumte er fast keinen Unterricht (und wenn er es tat, wurde er zum großen Vergnügen der Gryffindors von Professor Truman vertreten), aber bei den Mahlzeiten fehlte er oft, und im Unterricht wirkte er immer müder und gereizter. Neville wagte sich inzwischen kaum noch in die Gewölbe, weil er regelmäßig das erste Opfer von Snapes Launen war, und auch für die übrigen Gryffindors wurde der Zaubertrankunterricht immer unerträglicher. Eine Erleichterung waren lediglich die Stunden, in denen Professor Truman den Unterricht übernahm - Höhepunkt dieser Stunden war ein Nachmittag, an dem Neville einen wirksamen Trank gegen Sodbrennen zustande brachte und dafür von Professor Truman umgehend mit fünfzehn Punkten belohnt wurde. Dass er direkt im Anschluss aus lauter Verlegenheit seinen Kessel umwarf, tat der allgemeinen Stimmung keinen Abbruch.
Bis zu den Osterferien fanden drei weitere Quidditch-Spiele statt. Ravenclaw schlug Hufflepuff mit dreihundert zu einhundertfünfzig Punkten; Hufflepuff rang Slytherin einen Gleichstand ab - Alexa Perdikis hatte sich entschieden, den Schnatz zu fangen, als Slytherin mit einhundertachtzig zu dreißig Punkten in Führung lag, weil klar war, dass Hufflepuff nicht mehr aufholen konnte, nachdem der beste der Jäger nach einem Klatscher-Treffer mit einer Gehirnerschütterung ausgeschieden war. Im letzten Spiel vor den Ferien, Gryffindor gegen Ravenclaw, hatte Harry fast seinen Erfolg aus dem 2. Schuljahr gegen Hufflepuff wiederholen können und den Schnatz nach sieben Minuten gefangen, was Gryffindor mit hundertsiebzig zu vierzig Punkten den Sieg brachte.
Das ließ noch zwei Spiele offen, die nach den Osterferien ausgetragen werden würden: Gryffindor gegen Slytherin und das Endspiel, für das Gryffindor sich bereits durch die zwei ausgetragenen Spiele qualifiziert hatte. Als Gegner im Endspiel kamen momentan noch Ravenclaw oder Slytherin in Frage - das hing von dem Ergebnis des Spieles gegen Slytherin ab. Sollte Slytherin mehr als einhundertundzwanzig Punkte erringen, würden sie im Finale sein, ansonsten waren die Ravenclaws die zweite Mannschaft im Finale.
In der ersten Woche der Osterferien kam überraschender Besuch nach Hogwarts. Harry kam gerade nach dem Frühstück aus der großen Halle, als er eine junge Hexe in leuchtenden, königsblauen Roben in der Eingangshalle mit dem winzigen Professor Flitwick reden sah. Harry wunderte sich - er kannte die Frau nicht, und nach Hogwarts kam selten Besuch, gerade jetzt waren Fremde ungewöhnlich. Die Hexe hatte langes, honigblondes Haar, das ihr in sanften Wellen über den Rücken fiel.
"Ist das nicht Miss Career?" Harry drehte sich zu Hermine um, die neben ihm aufgetaucht war. Dicht hinter ihr stand Ron. Harry warf noch einen kurzen Blick zu der Hexe - ja, es war Miss Career. Ohne ihren strengen Knoten und die dienstlich wirkenden Pepita-Roben hatte er sie nur nicht erkannt. Die Frage, weshalb sie hier war, wurde ihm von Remus abgenommen, der gerade die Treppe herunter kam.
"Lisande?" Die Abteilungsleiterin drehte sich um und lächelte Remus an. "Hallo Remus. Du siehst - überrascht aus." Remus nickte flüchtig, nahm jedoch ihre angebotene Hand und zog sie kurz an die Lippen. "Ich muss gestehen, dass ich dich hier nicht erwartet hätte." Sie lächelte, von seiner höflichen und schon fast altmodisch anmutenden Geste offenbar kein bisschen überrascht, dann sagte sie: "Ich bin mit Francis verabredet - ich hatte das Gefühl, mal aus dem Ministerium raus zu müssen. Und ich glaube, Perce ist glücklich, mich mal nicht zu sehen." Sie stockte einen Moment, dann sagte sie, offenbar in einer plötzlichen Eingebung: "Aber wenn ich schon einmal hier bin - Remus, hättest du etwas Zeit? Ich würde mir gerne die Heulende Hütte ansehen, du könntest mir noch einmal vor Ort erzählen, was damals genau gewesen ist - du weißt schon, als Sirius hier war."
Remus nickte langsam. "Sicher, ich habe Zeit." Dann fiel sein Blick auf Harry, Ron und Hermine, die immer noch vor der Tür zur Großen Halle standen und er setzte fröhlich hinzu: "Es wäre sicher das beste, wenn die drei uns begleiten würden, schließlich waren sie dabei!" Miss Career drehte sich langsam zu ihnen um. Für einen kurzen Moment war auf ihrem Gesicht so etwas wie Ärger zu sehen, sie fing sich aber sofort wieder und lächelte. "Das wäre sicherlich angemessen - wenn Sie Zeit haben?" Die drei warfen sich und dann auch Remus kurze Blicke zu und nickten dann. Harry fragte sich zwar, ob es nicht besser gewesen wäre, die beiden allein gehen zu lassen, aber Remus schien dieser Gedanke äußerst unangenehm zu sein, auch wenn Harry den Grund nicht verstand.
"Die Peitschende Weide wurde gepflanzt, um den Eingang zum Geheimgang zu verdecken - damit niemand versehentlich bei Vollmond in die Heulende Hütte kommen konnte." Remus hielt seine Stimme neutral, aber seine Augen verrieten Schmerz. Miss Career machte eine Bewegung, als wollte sie die Hand auf seinen Arm legen, hielt sich aber im letzten Moment zurück. "Und wie kommen wir in den Gang?" Remus lächelte, bückte sich nach einem abgebrochenen Ast und hob ihn auf. Dann berührte er den Knoten, der die Weide zum Stillstand brachte, und machte mit der freien Hand eine einladende Geste. Miss Career trat zum Stamm und warf einen Blick in den Eingang des Ganges.
"Anheimelnd, wirklich. Und dafür habe ich natürlich genau die richtigen Schuhe an." Sie hob den Saum ihrer blauen Roben und enthüllte einen zierlichen, hochhackigen und ebenfalls blauen Schuh. Remus seufzte leise und drehte sich zu Harry um. "Würdest du bitte hier übernehmen?" Er drückte Harry den Ast in die Hand und trat neben die junge Frau. Dann glitt er in die Öffnung, und gleich darauf hörten sie seine gedämpfte Stimme: "Es ist nicht schwer, Lisande. Gib mir deine Hand, ich helfe dir." Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht, und gleich darauf war sie auch verschwunden, gefolgt von Ron und Hermine. Harry beeilte sich, ihnen zu folgen.
Am Ende des Ganges angekommen, stieß Remus die Tür zur Heulenden Hütte auf und trat einen Schritt zurück. "Nach dir, Lisande." Er nickte auch Harry, Ron und Hermine zu, bevor er als letzter die Hütte betrat und die Tür wieder hinter sich schloss. Miss Career sah sich in dem Raum mit der zerstörten Einrichtung um und zog die Schultern hoch, als ob ihr kalt wäre. Dann wandte sie sich an Ron. "Sie waren der erste, der hierher gekommen ist, nicht wahr? Wenn ich Ihre Aussage richtig in Erinnerung habe, dann hat Sirius Black Sie draußen vor der Weide entführt und hergebracht?" Ron nickte. "Er wollte Wormtail - ich meine, Peter Pettigrew." Die Abteilungsleiterin nickte. "Sind Sie in diesem Raum geblieben?" Ron schüttelte den Kopf. "Nein, er hat mich nach oben gebracht. Da gibt es noch einen Raum, mit einem Bett drin." "Und dann sind Sie beide gekommen?" Harry und Hermine nickten auf Miss Careers Frage, und Hermine setzte noch hinzu: "Wir haben ein Geräusch von oben gehört und sind dann hochgegangen." "Dann sollten wir das jetzt auch tun. Ron, würden Sie führen?" Ron nickte und verließ den Raum durch die Tür, gefolgt von den anderen. Oben angekommen, mussten sie nochmals erzählen, was vor inzwischen fast zwei Jahren hier geschehen war, wobei Miss Career sich immer wieder genau zeigen ließ, wer zu welchem Zeitpunkt wo gestanden oder gesessen hatte, wobei sie selbst teilweise Sirius' Positionen einnahm.
Am Ende ihres Berichts stand Miss Career dicht neben Remus - in etwa so, wie Remus und Sirius gestanden hatten, als sie Pettigrew bedroht hatten. Der einzige Unterschied lag in den Blicken, die Miss Career offenbar unbewusst zu Remus warf - und die offenbar ebenso unbewusste Reaktion von Remus, als dieser einen Schritt von ihr wegtrat. Die junge Hexe verdrehte kurz die Augen, dann setzte sie sich auf das pompöse Bett und musterte die vier kurz. "Okay," sagte sie leise, "ich habe jetzt eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was damals vorgefallen ist, und warum ihr alle überzeugt seid, dass Sirius Black unschuldig ist. Und ich muss gestehen, dass ich persönlich euch glaube - aber ich kann immer noch nichts beweisen. Und so wie die Dinge im Moment liegen, werde ich auch nichts beweisen können, wenn ich nicht endlich mit Sirius selbst sprechen kann. Und deshalb noch mal meine Frage an euch alle: Wo ist er?"
Die Atmosphäre war bis zu diesem Moment fast freundlich und bis auf die etwas angespannten Umgangsformen zwischen Remus und Miss Career locker gewesen. Im gleichen Moment, in dem sie ihre Frage stellte, war von dieser Entspanntheit nichts mehr zu merken. Harry stellte mit einem kurzen Blick zu Ron, Hermine und Remus fest, dass sich deren Gesichter verschlossen hatten, und er wusste, dass sein eigenes nicht anders aussah. Die Leiterin der Abteilung für Magische Strafverfolgung verzog das Gesicht. "Leute - wenn ich in eurem Sinne tätig werden soll, dann brauche ich ein kleines bisschen Unterstützung - wie soll ich denn sonst die Wahrheit beweisen? Remus - hilf mir bitte, meinen Job zu machen!"
Remus sah sie ausdruckslos an und sagte dann mit flacher Stimme: "Das war mies, Lisande. Auf die Art wirst du nicht weiter kommen." Miss Career sah ihn einen Moment lang mit großen Augen an, dann fragte sie mit zitternder Unterlippe: "Habe ich dir irgend etwas getan? Dann solltest du mir das sagen, damit ich mich entschuldigen kann! Ich weiß überhaupt nicht, was mit dir und Francis los ist - seit dem Sommer behandelt ihr mich, als würden wir uns gerade mal eben flüchtig kennen - wieso vertraut ihr mir nicht mehr?" Remus sah sie einen Moment lang nachdenklich an, dann sagte er leise: "Das ist Unsinn, Lisande, wir vertrauen dir. Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, dass gerade Francis das nicht mehr tut."
Miss Career lachte bitter. "Weil sie es nicht tut. Seit dem Sommer ist sie äußerst vorsichtig mit dem, was sie mir erzählt - und weißt du, ich kann das gerade überhaupt nicht gebrauchen. Im Büro ist der Teufel los, seit Voldemort wieder versucht, an die Macht zu kommen, ich streite mich ständig mit Fudge herum, weil er einfach die Wahrheit nicht sehen will, und ich würde gerne wenigstens privat NICHT ständig kämpfen müssen. Aber plötzlich entscheidet sich meine beste Freundin, gegen mich zu arbeiten, und du unterstützt sie dabei noch nach Kräften... Remus, ich bin nicht blöd, ich weiß, dass ihr alle wisst, wo Sirius ist, und ich kann mir auch denken, dass er über den Sommer bei euch untergekommen ist. Aber ihr behandelt mich wie den letzten Menschen - und ich weiß nicht, woran das liegen sollte, wenn ich euch nichts getan habe."
Remus seufzte leise und setzte sich neben sie. Dann sagte er mit offenbar sehr gut überlegter Wortwahl: "Lisande, ich kann dir nur noch einmal sagen, dass ich dir vertraue. Ich gebe auch gerne zu, dass ich tatsächlich weiß, wo Sirius im Moment ist - naja, ich habe eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wirklich wissen kann man es bei Sirius nie - und ich gebe auch zu, dass er den Sommer bei uns verbracht hat. Aber versteh bitte, dass ich dir nicht sagen kann, wo er ist - nicht, weil ich dir nicht vertraue, sondern weil es nicht MEIN Geheimnis ist, sondern das von Sirius. Und wenn Sirius sich entscheidet, nicht mit dir sprechen zu wollen, dann gibt es nichts, was ich dagegen tun kann. Ich kann zwar versuchen, ihn zu überreden - und das habe ich versucht - aber ich werde nicht sein Vertrauen missbrauchen und dir seinen Aufenthaltsort verraten."
Miss Career sah ihn lange dann, dann nickte sie. "Das ist eine Erklärung, die ich verstehen kann und die ich wohl akzeptieren muss." Sie stand auf und strich sich die Haare über die Schultern zurück. "Gut, ich habe keine Fragen mehr. Gehen wir zurück, Francis wird sich schon wundern, wo ich bleibe - und ich bin äußerst ungern unpünktlich!
Der Rückweg zum Schloss fand schweigend statt. In der Eingangshalle trafen sie auf Professor Truman, die ihre Freundin mit einem vorwurfsvollen "Na endlich!" begrüßte. Miss Career lächelte entschuldigend. "Verzeih mir, Francis - ich war eigentlich zu früh, und als ich Remus begegnet bin, ist mir eingefallen, dass er mir eigentlich die Heulende Hütte zeigen könnte..." Professor Truman seufzte. "Du kannst auch deine Arbeit nicht vergessen, nicht wahr? Na komm, lass uns gehen, bevor Rosmerta das Butterbier allein trinkt!" Remus runzelte die Stirn. "Ich nehme an, Lisande appariert von Hogsmeade aus nach Hause und du kommst zu Fuß zurück, Francis?" Professor Truman nickte. "Das war der Plan." "Du solltest heute abend nicht allein unterwegs sein - sag Bescheid, wenn du gehen möchtest, ich hole dich dann ab." Professor Truman lächelte. "Das ist lieb von dir, Remus, aber nicht nötig." "Wenn es nötig wird, ist es zu spät. Sag Bescheid, ja?" "In Ordnung, sonst muss ich mir die nächsten zwei Wochen Strafpredigten anhören. Wahrscheinlich wird es so gegen sechs sein, kann ich dich dann in deinem Büro erreichen?" Remus nickte, und die beiden verabschiedeten sich.
Harry, Ron und Hermine saßen im Gemeinschaftsraum am Kamin und erzählten den restlichen Weasleys im Flüsterton, was sich gerade in der Heulenden Hütte ereignet hatte. Ron schloss mit einem breiten Grinsen: "Ich bin mir ziemlich fehl am Platz vorgekommen - Miss Career wäre, glaube ich, lieber mit Professor Lupin alleine gewesen! - Was ist, Hermine?" Diese schüttelte nur halb amüsiert, halb verzweifelt den Kopf. "Was habt ihr bloß mit Professor Lupin und angeblichen Verhältnissen? Wenn da etwas wäre, hätte er uns wohl kaum gebeten, mitzukommen, oder?" Harry grinste und ergriff Rons Partei. "Naja, Ron hat ja nur gesagt, dass Miss Career gerne mit ihm alleine gewesen wäre - nicht umgekehrt!"
"Worüber lästert ihr denn schon wieder?" Angelina Johnson schob Freds Füße von einem der Sessel und ließ sich geschmeidig darauf nieder. Hermine seufzte. "Harry und Ron versuchen immer noch, Professor Lupin zu verkuppeln. Dieses Mal haben sie sich Miss Career ausgesucht." Angelina grinste. "Und? Ist das so abwegig? Immerhin begleitet er sie nach Hogsmeade - damit sie nicht um diese Uhrzeit alleine unterwegs ist!" Harry runzelte die Stirn. "Wieso begleitet er Miss Career? Sie und Professor Truman sind schon vor Stunden nach Hogsmeade gegangen, und Remus wollte Professor Truman von da abholen!" Angelina grinste noch etwas breiter. "Da muss wohl der Plan geändert worden sein - jedenfalls habe ich Professor Truman und Miss Career - zumindest glaube ich, dass das Miss Career war, groß, blond, ganz in Blau? - vor einer Stunde in der Eingangshalle gesehen, und Professor Lupin war auch da - du weißt schon, auf Wache, dass keiner rausgeht..." Ron grinste ebenfalls breit. "Mach es nicht so spannend Angelina, was haben sie gesagt?"
Angelina kicherte. "Professor Lupin schien ziemlich überrascht zu sein, dass sie schon wieder da waren, und Professor Truman hat gesagt, dass sie sich spontan überlegt hätten, noch in ihrem Büro einen Tee zu trinken, und dass Miss Career dann so gegen sechs allein nach Hogsmeade gehen würde, um von da aus zu disapparieren." Sie machte eine genüßliche Pause, und Harry verdrehte die Augen. "Angelina, lass dir nicht alles einzeln aus der Nase ziehen - du hast doch noch was auf Lager, oder?" Angelina zwinkerte ihm zu. "Na, was glaubst du? Professor Lupin hat sich das angehört und dann gesagt, dass er zu diesen Zeiten eine Frau nicht alleine da draußen rumlaufen lässt, wenn keiner weiß, was noch so unterwegs ist, und dass er sie selbstverständlich begleitet. Und als ich vorhin Professor Truman getroffen habe, habe ich sie gefragt, ob sie wüsste, wo Professor Lupin ist, weil ich eine Frage an ihn habe, und sie hat gesagt, dass er nicht da wäre - und wir haben gleich neun Uhr."
Ron runzelte die Stirn, offenbar etwas verwirrt. "Ja und?" Hermine seufzte. "Ach Ron, wenn du schon jemanden verkuppeln willst, dann denk doch wenigstens mit! Es ist doch offensichtlich, dass Professor Truman und Miss Career nur deshalb wieder nach Hogwarts gekommen sind, damit Professor Lupin Miss Career nach Hogsmeade begleitet - nachdem er seiner Schwester das angeboten hat, konnte er ja schlecht Miss Career alleine laufen lassen, nicht wahr? Und wie lange braucht man nach Hogsmeade und wieder zurück? Bestimmt keine drei Stunden, oder?" Ron grinste. "Stimmt, jetzt wo du das sagst..." Hermine seufzte noch einmal leise, dann kicherte sie plötzlich: "Auch wenn ich es nicht richtig finde, dass wir uns darüber Gedanken machen: ein schönes Paar sind sie ja schon..."
---------------------- Okay, ich gebe es zu - relativ kurz, aber ich versuche, das nächste Kapitel bald hochzuladen, versprochen!