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Kapitel 31 - Tauch eine Weile bei Lupin unter IV
Der nächste Tag war ein Samstag, und Francis hatte bereits am Abend darauf hingewiesen, dass jeder, der auf die Idee kommen sollte, sie vor zehn Uhr zu wecken, seine Gesundheit gefährdete. Sirius konnte sie verstehen - er hatte selber immer zu denjenigen gehört, die am Wochenende ausschlafen wollten, und zehn Uhr hatte er für ein Wochenende sogar als "vor Sonnenaufgang" empfunden. Deshalb war er ziemlich überrascht, als Francis um halb zehn ausgeschlafen und in bester Laune in der Küche auftauchte. Fast gleichzeitig mit ihr kamen drei Eulen an - eine davon war Hedwig, Harrys Schneeule, die ohne zu Zögern vor Sirius landete und einen Brief, der in Harrys unordentlicher Schrift adressiert war, graziös auf seinen Teller fallen ließ. Die anderen beiden Eulen lieferten ihre Post an Remus, während Francis nach der Zeitung griff, die Remus vor einiger Zeit zur Seite gelegt hatte.
Sirius vertiefte sich in Harrys Brief, blind und taub für alles, was um ihn herum vorging. Der Brief machte den Eindruck, als hätte Harry den Ton bewusst leicht gehalten - Sirius bezweifelte, dass es seinem Patensohn tatsächlich so gut ging, wie dieser Brief behauptete. Harry beschwerte sich lediglich darüber, dass die Dursleys ihm nicht erlaubten, den Feuerblitz in seinem Zimmer aufzubewahren - mit seinen übrigen Sachen hatten sie offenbar keine Probleme gemacht. Sirius grinste, als ihm eine Idee kam. Er sprang auf und holte einen schmalen Pergamentstreifen, Tinte und Feder aus dem Wohnzimmer. Als er die Küche wieder betrat, hatte sich das vorher friedliche Bild verändert. Zwar saßen Francis und Remus noch immer am Tisch, Francis las auch wie zuvor die Zeitung, aber mit Remus schien irgend etwas nicht zu stimmen. Er hielt in der einen Hand einen Brief, den er offenbar gerade geöffnete hatte und in der anderen, auf halbem Weg zum Mund, eine Scheibe Toast. Er führte sie jedoch nicht weiter um abzubeißen, sondern schien in der Pose erstarrt, die Augen aufgerissen und das Gesicht kreideweiß.
Sirius trat zum Tisch, stellte das Schreibwerkzeug ab und legte Remus vorsichtig eine Hand auf die Schulter. "Moony, ist etwas?" Remus wandte den Kopf langsam in Sirius Richtung, dann schien ihm bewusst zu werden, dass er nicht allein war und schüttelte hastig den Kopf. "Nein, alles in Ordnung." Er zerknüllte - scheinbar abwesend - den Brief in seiner Hand und machte Anstalten, ihn wegzuwerfen, aber Sirius hatte in diesem Moment den Umschlag auf dem Tisch entdeckt. Er war in grüner Tinte adressiert und trug das Hogwarts-Siegel. Sirius fasste nach Remus' Handgelenk und hinderte ihn so daran, den Brief wegzuwerfen. Remus' Finger verkrampften sich etwas fester um das Pergament. Seine Stimme war erzwungen ruhig, als er sagte: "Es ist privat, Sirius. Lass mich bitte los."
"Remus, was hat Dumbledore dir geschrieben, dass dich so aus der Fassung bringt?" Die beiden Männer drehten sich zum Tisch und sahen Francis an, die die Zeitung sinken gelassen hatte und die Blicke fragend erwiderte. "Das wüsste ich auch gerne." Sirius wandte sich wieder Remus zu, der nur die Schultern zuckte. "Es ist nichts, macht euch keine Gedanken." Sirius und Francis warfen sich einen kurzen Blick zu, dann sagte Sirius ruhig: "Moony, du weißt, dass ich stärker bin als du - entweder du gibst mir den Brief freiwillig, oder ich hole ihn mir!" Remus verdrehte die Augen. "Du bist unmöglich, Sirius. Also gut, lies ihn - aber ich will keinen Kommentar dazu hören, ich werde es NICHT tun!"
Sirius zog die Augenbrauen hoch, nahm den Brief von Remus entgegen und überflog ihn kurz. Er enthielt nur wenige Zeilen und war unmissverständlich eine Aufforderung, keine Einladung:
"Ich weiß, dass deine erste Reaktion ein Nein sein wird, aber Hogwarts
braucht gerade jetzt einen Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste-
Lehrer, der sein Fach beherrscht.
Ich erwarte dich am 31. August in Hogwarts.
Dumbledore"
Sirius ließ den Brief langsam sinken und sah Remus lange an. Dann reichte er Francis den Brief, die die wenigen Zeilen ebenfalls kurz überflog. Ihre Reaktion war allerdings wesentlich wortreicher als die von Sirius. "Remus, wenn du das nicht tust, dann bist du echt bescheuert! Wenn Dumbledore persönlich dich bittet, wieder zu unterrichten, dann kannst du nicht nein sagen, das geht einfach nicht! Und er..." "Francis, es reicht. Ich habe Nein gesagt und ich bleibe dabei. Ich kann es nicht." Francis sprang auf, stemmte die Hände in die Hüften und sah ihren Bruder mit funkelnden Augen an. "Remus Jeremiah Lupin, ich habe bisher nicht gewusst, dass du so ein Feigling bist!" Remus starrte sie nur an, drehte sich dann auf dem Absatz um und verließ fluchtartig die Küche. Francis seufzte. "Sag es nicht, Sirius - ich weiß, dass das nicht das beste war, was ich ihm sagen konnte." Sirius zuckte die Schultern. "Vielleicht nicht, vielleicht doch. Remus hat immer sehr empfindlich reagiert, wenn er als feige bezeichnet worden ist - vielleicht war es genau das richtige. Oder er hat sich in den vergangenen Jahren verändert und es ist ihm egal geworden - dann war es das falsche. Wir werden es sehen."
Francis nickte. "Rede du nochmal mit ihm, ja? Ich bin zu impulsiv, ich gehe immer gleich hoch wie eine Dr.-Filibuster-Rakete." Sirius lachte. "Und du glaubst, ich wäre ruhiger?" Francis grinste. "Ich dachte, da du doch so viel älter bist, solltest du mehr Selbstbeherrschung haben." Sirius hustete demonstrativ. "Das glaubst auch nur du. Aber ich werde natürlich mit ihm reden. Vielleicht hilft es ja was." Francis lächelte ihn an. "Bestimmt. Remus vertraut dir." Sie schwieg einen Moment, dann sagte sie leise: "Sirius, versprich mir bitte etwas." Sirius zog die Augenbrauen hoch. "Wieso wollen Frauen immer nach zwei Tagen irgendwelche Versprechen haben?" Francis lachte. "Weil Männer meistens so blöd sind, sie uns zu geben und sich dann - vielleicht - dran gebunden zu fühlen. Aber im Ernst, Sirius. Nächste Woche ist Vollmond, ich werde heute anfangen, den Wolfsbann-Trank für Remus zu brauen. Ich weiß nicht, wieviel du über diesen Trank weißt..." Sie sah ihn fragend an, und Sirius zuckte die Schultern. "Nicht viel. Soweit ich weiß, sorgt er dafür, dass der Wolf nicht die Kontrolle übernehmen kann."
Francis nickte. "Genau. Wenn man ihn eine Woche vor dem Vollmond täglich nimmt, dann behält man während der Verwandlung den menschlichen Verstand. Kurz gesagt, die gewalttätigen Instinkte werden unterdrückt und der Werwolf ist nicht gefährlicher als ein Schäferhund. Rein theoretisch könnten wir in den Volllmondnächten zusammen am Kamin sitzen und ich könnte ihm Shakespeare vorlesen, aber Remus ist vorsichtig und will mich nicht in der Nähe haben. Er bleibt deshalb immer in seinem Schlafzimmer - zumindest sagt er das. Ich weiß aber, dass er sich tatsächlich im Keller einsperrt - du kennst den Raum?" Sirius nickte, und ein Schauer lief über seinen Rücken. Nichts in der Welt würde ihn dazu bringen, eine Nacht freiwillig bei vollem Bewusstsein in dem kleinen, Kerkerähnlichen Raum zu verbringen.
Francis schien seine Gefühle zu erraten, denn sie nickte langsam. "Ich würde da auch wahnsinnig werden, und deshalb meine Bitte: Egal was du tun musst, und wenn du ihn am Nacken packen und rausschleifen musst - lauf mit ihm, bring ihn aus dem Haus raus - versprichst du mir das?" Sirius sah sie ernst an. "Dazu ist kein Versprechen notwendig, ich werde ihn garantiert nicht da drin lassen!" Francis nickte und lächelte. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste Sirius kurz auf die Wange, bevor sie sich, als wäre nichts geschehen, zum Schrank drehte und begann, einen Kessel und Zutaten für den Wolfsbann-Trank herauszusuchen.
Sirius sah sie einen Moment lang nachdenklich an. Seit dem vergangenen Abend hatte sich seine unbewusste Einstellung zu ihr deutlich verändert - er konnte nicht einmal genau sagen, wann diese Änderung begonnen hatte, ob es der Moment gewesen war, in dem ihm klar geworden war, was Francis ihm mitgebracht hatte, oder ob es langsam in der Nacht geschehen war, aber er vertraute ihr. Vielleicht nicht in allen Einzelheiten und bei allen Themen, aber grundsätzlich war das Vertrauen da. Sirius wusste, dass er sie durch sein Verhalten verletzt hatte, und er sah nur einen Weg, das wieder gut zu machen - indem er ihr sein Vertrauen bewies. Er räusperte sich und fragte dann ruhig: "Francis - steht dein Angebot mit dem Haarschnitt noch?"
*
Sirius wartete bis zum Abend, bevor er Remus noch einmal auf den Brief von Dumbledore ansprach. Remus hatte den ganzen Tag über kaum ein Wort gesprochen, sondern sich in irgendwelchen Papieren vergraben die er, wie Sirius an seinem meistens unbewegten Blick erkannt hatte, nicht gelesen hatte. Auch jetzt machte er nicht den Eindruck, als wäre er für ein Gespräch bereit, aber Sirius ließ sich dadurch nicht beeindrucken.
"Remus, tu nicht so, als würdest du schon schlafen, das habe ich dir schon früher nie abgenommen. Hast du nochmal über den Brief nachgedacht?" Remus drehte sich die Seite und sah Sirius an, der ebenfalls auf der Seite lag, auf seinen Ellenbogen gestützt. "Ich brauche darüber nicht nachzudenken, Sirius. Ich werde nicht wieder unterrichten." Sirius schüttelte den Kopf. "Ich kann verstehen, dass das deine erste Reaktion ist, aber wenn du genauer darüber nachdenkst, musst du zugeben, dass es genau das ist, was du möchtest." Remus seufzte leise. "Das habe ich nie bestritten, aber du kennst den Grund sehr genau. Ich kann es nicht verantworten, die Schüler noch einmal so zu gefährden." Sirius musterte ihn nachdenklich, dann sagte er leise: "Ist es wirklich nur das, oder fürchtest du eher die Reaktionen der Schüler und Eltern, wenn du zurückkommst?" Remus öffnete bereits den Mund um zu protestieren, schloss ihn dann aber fast sofort wieder.
Schließlich sagte er leise: "Vielleicht ist es das, ja. Nachdem der liebe Snape der ganzen Schule verkündet hat, was ich bin, kann ich kaum damit rechnen, akzeptiert oder von den Schülern gar respektiert zu werden. Das tue ich mir nicht an. Aber es hat auch damit zu tun, dass ich Angst habe, wieder den Trank zu vergessen - ich hätte heute nicht daran gedacht, wenn Francis ihn mir nicht gegeben hätte - und dann jemanden zu gefährden." Sirius legte den Kopf leicht schief und sah ihn lange an. Dann sagte er ruhig: "Dagegen könnte man etwas unternehmen, das weißt du. Also läuft es darauf hinaus, dass du es dir nicht antun willst, vielleicht von einigen Schülern abgelehnt zu werden. Moony, das ist das Schicksal eines Lehrers - es wird immer Schüler geben, die dich hassen." Remus lachte bitter. "Wenn es nur die persönliche Antipathie von einigen Schülern wäre, damit könnte ich leben. Aber es geht hier um wesentlich mehr, Padfoot - ich werde von den meisten Menschen als Monster angesehen, und es gibt genügend, die mir den Status als Mensch verweigern wollen. Das kann man nicht so einfach abtun."
Sirius seufzte leise. "Moony, ich hatte gehofft, dass du ein bisschen mehr Selbstvertrauen hast. Die Schüler haben dich, nach allem, was Harry mir geschrieben hat und ich ansonsten gehört habe, zum großen Teil geliebt - Harry bezeichnet dich als den einzigen Lehrer in Verteidigung, der kein Betrüger war und sein Fach beherrscht hat - und sie brauchen dein Wissen." "Es gibt genügend andere, die das auch vermitteln können. Sirius, hör auf - ich werde nicht nach Hogwarts zurückgehen." Sirius sah ihn lange an, dann sagte er enttäuscht: "Schade. Ich hatte mir Hoffnungen gemacht, in diesem Jahr in Harrys Nähe sein zu können, ohne mich in einer Höhle verstecken zu müssen. Und ich hatte gehofft, jemanden in seiner Nähe zu haben, der ihn beschützen kann - aber dann muss ich das wohl wieder allein versuchen. Ich kann ohne dich natürlich nur aus der Ferne aufpassen, aber besser als gar nichts."
Sirius sah Remus nicht an, aber nach den nicht vorhandenen Geräuschen aus dem anderen Bett zu urteilen hatte er einen Nerv getroffen - wenn er nicht völlig falsch lag, dann starrte Remus ihn gerade sprachlos und völlig überrumpelt an.
*
Sirius wurde von leichter Unruhe in der Nähe aus dem Schlaf gerissen. Sein erster Gedanke war: Die anderen Gefangenen sind ungewöhnlich unruhig heute nacht." Dann wurde er richtig wach und stellte mit einer gewissen Erleichterung fest, dass er sich nicht in Azkaban befand, sondern in Remus Lupins gemütlichem Haus. Aber die Geräusche, die er gehört hatte, waren echt. Sirius richtete sich auf, griff nach seinem Zauberstab und murmelte "Lumos". In dem sanften Licht, das aus der Spitze des Zauberstabes schien, konnte Sirius das andere Bett sehen - und Remus, der sich unruhig hin- und herwarf und unverständliche Worte murmelte.
Sirius seufzte. Wenn es jemanden gab, der die Tücken eines Alptraumes kannte, dann war er es. "Moony." Remus reagierte nicht. Sirius schwang die Beine aus dem Bett und beugte sich zu seinem Freund hinüber. Dann fasste er ihn sanft an der Schulter, schüttelte ihn leicht und wiederholte noch einmal, dieses Mal eindringlicher, seinen Namen. "Moony!" Dieses Mal hatte er Erfolg. Remus schnellte hoch und riss die Augen auf. Sein Atem ging keuchend, und er schien noch nicht wirklich wach zu sein. Nach einem kurzen Moment der Desorientierung wurde sein Blick allerdings klar, und er sah Sirius verlegen an. Sirius erwiderte den Blick ruhig und leicht fragend. "Willst du drüber reden?" Remus überlegte einen Moment. Nachdem sich seine Atmung einigermaßen beruhigt hatte sagte er leise: "Eigentlich ist da nicht viel, worüber man reden könnte. Es war eigentlich kein zusammenhängender Traum - mehr einzelne Bilder." Er schwieg einen Moment und setzte dann hinzu: "Die meisten habe ich schon wieder vergessen." Sirius zog zweifelnd die Augenbrauen hoch. "Sicher?" Remus nickte. "Sicher. Du kennst bestimmt dieses Gefühl, wenn man aufwacht und das Herz rast - aber man eigentlich nicht mehr so genau weiß, warum."
Sirius nickte langsam. Oh ja, dieses Gefühl kannte er zur Genüge. "Meistens ist das ein Zeichen, dass man sich gegen irgend etwas sträubt, was man eigentlich gerne will." Remus runzelte die Stirn. "Sind wir wieder beim Thema? Ich dachte, ich hätte meine Gründe klar gemacht." "Natürlich, Moony, das hast du -ich wollte auch nicht noch einmal versuchen, dich zu überreden." Sirius lehnte sich wieder in sein Kissen zurück und schloss die Augen. Einen langen Moment herrschte Schweigen, dann sagte Remus leise: "Ich würde an sich wirklich gerne, aber Francis hat Recht - ich bin wohl zu feige." Sirius wandte ihm den Kopf wieder zu. "Unsinn. Du und feige? Erzähl' das jemand anderem!" Dann legte er den Kopf schief und sagte: "Aber das Geld könntest du ganz gut gebrauchen, oder?"
Zu seiner Überraschung lachte Remus leise und sagte ruhig: "Es geht." "Es geht? Remus, nimm es mir nicht übel, ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich hatte, seit ich hier bin, ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass du Arbeit hast - auch wenn ich zugeben muss, dass du besser aussiehst als vor einem Jahr." Remus lächelte schmal und sagte trocken: "Danke. Ich wünschte, ich könnte von dir dasselbe sagen. Nein, ich habe keine Arbeit - aber ich hatte ein bisschen Glück." Sirius zog die Augenbrauen hoch. "Erzähl mir nichts von Lotteriegewinnen - du hast bei sowas noch nie mitgemacht!" Remus schüttelte den Kopf und stand auf. "Nein, kein Lotteriegewinn. Ich zeige es dir." Er stand auf und trat an eines der zahlreichen Bücherregale, die die Wände bedeckten, und nahm ein dickes Buch herunter, das er Sirius reichte. Dieser warf einen Blick darauf, neugierig, was dieses Buch mit Remus' Glück zu tun haben mochte. "Die dunklen Künste - von der Antike bis zur Gegenwart von Armanus Aurons? Was hat das mit dir zu tun?"
Remus grinste. "Rate mal." Sirius zuckte die Schultern. "Ich habe wirklich keine Ahnung. Wer ist dieser Armanus Aurons? Ich habe den Namen noch nie gehört..." "Kannst du auch nicht, es ist sein erstes Buch. Und es ist ein Pseudonym." Sirius starrte noch einen Moment lang auf den Titel, dann dämmerte ihm langsam die Erkenntnis. "Ein Pseudonym? Remus - hast du dieses Monster verfasst?" Remus nickte. "Ja, auch wenn ich nie an eine Veröffentlichung gedacht habe. Es war mehr als Lehrmaterial gedacht, ich habe es während des Jahres in Hogwarts angefangen - weil ich festgestellt habe, dass die Schüler so gut wie gar kein Hintergrundwissen hatten. Als ich dann wieder nach Hause gekommen bin, hat Francis die Blätter in die Finger bekommen und mich so lange bearbeitet, bis ich das ganze zu einem zusammenhängenden Buch umgeschrieben und Obscurus Books angeboten habe." Er grinste etwas verlegen und setzte dann hinzu: "Es ist sofort angenommen worden - und verkauft sich erstaunlich gut."
Sirius starrte seinen Freund mit offenem Mund an, dann fasste er sich langsam wieder und sagte lachend: "Ich hätte mir ja denken können, dass aus dir irgendwann mal ein Schriftsteller wird - wenn es einem von uns zuzutrauen war, dann dir! Aber verrate mir bitte noch, wie du auf diesen Namen gekommen bist." Remus zuckte die Schultern. "Gar nicht, der stammt von Francis. Ich habe nicht ganz verstanden, was sie getan hat - ich glaube, sie hat zwei Namen aus einem Muggelbuch genommen und ein bisschen mit den Buchstaben gespielt. Seitdem versucht sie, mich dazu zu überreden, dieses Buch zu lesen - aber bisher habe ich mich erfolgreich geweigert." "Warum? Ich dachte, du liest auch Muggelbücher?" Remus lächelte. "Das tue ich durchaus, aber Fantasy ist nicht ganz meine Welt - ich finde es immer ein wenig traurig, wie Muggel sich Magie vorstellen. Und außerdem macht es Spaß, Francis auf Granit beißen zu lassen," setzte er mit einem hinterhältigen Lächeln hinzu.
Sirius grinste. "Moony, du bist gemein. Aber ich hätte da jetzt mal eine andere Frage: hast du die Roben für mich gekauft?" "Nein." Sirius runzelte die Stirn. "Remus, entschuldige, aber das glaube ich dir nicht. Ich habe mir bis jetzt nicht wirklich Gedanken darüber gemacht und bin irgendwie davon ausgegangen, dass es alte Roben von dir sind, aber das kann nicht sein, dafür passen sie zu gut - und ich bin ein ganzes Stück größer als du. Außerdem machen sie einen neuen Eindruck, nicht einen gepflegten älteren. Also sag mir die Wahrheit: hast du die Roben gekauft?" Remus lächelte. "Nein." Sirius öffnete bereits den Mund, um etwas zu sagen, aber Remus war noch nicht fertig. "Ich habe den Stoff gekauft. Und Francis hat die Roben genäht."
Sirius blinzelte einmal, dann sagte er ungläubig: "Sag das noch mal." Remus grinste und wiederholte: "Ich habe den Stoff gekauft, und Francis hat die Roben genäht." "Du meinst, sie hat sie verzaubert?" Remus schüttelte den Kopf. "Nein, ich meine sie hat sie genäht. Auf Muggelart. Hast du im Wohnzimmer die alte Nähmaschine gesehen? Sie steht da nicht nur zur Dekoration, sondern wird ziemlich regelmäßig genutzt. Francis handarbeitet sehr gerne, und sie war ehrlich gesagt ziemlich begeistert, dass sie was zu tun hatte. Das einzige, was an den Roben verzaubert ist, ist dass sie sich ein bisschen anpassen - weniger von der Länge, als mehr von der Weite. Wir hoffen, dass du ein bisschen zulegst, und haben dafür vorgesorgt." Sirius schwieg einen Moment lang, dann fragte er ernst: "Wieviel hast du bezahlt? Ich kann einen Auftrag an Gringotts schreiben, dass sie den Betrag von meinem Verlies nehmen und in deins umbuchen." Remus schüttelte den Kopf. "Du wirst nichts dergleichen tun, das ist viel zu gefährlich." Jetzt war es an Sirius, den Kopf zu schütteln. "Blödsinn, die Gringotts Goblins sind diskret, die hüten das Bankgeheimnis. Mit Harrys Feuerblitz hat es doch auch geklappt."
Remus seufzte. "Gut, wenn du meinst, dass es nicht zu gefährlich wäre, dann akzeptiere bitte einfach, dass ich das Geld nicht zurückgezahlt haben will." Er hielt eine Hand hoch, um Sirius daran zu hindern, ihn zu unterbrechen, und fuhr fort: "Glaub mir, Sirius, ich habe nicht mehr dafür ausgegeben, als ich mir leisten kann - ich wusste bis jetzt nicht, wie hart Francis feilschen kann - und ich möchte das für dich tun. Es nur fair - du und James, ihr habt früher so oft für mich mitbezahlt, dass du das jetzt wirklich annehmen kannst." Sirius nickte langsam. Es war richtig, sie hatten früher häufig und selbstverständlich für Remus mitbezahlt, wenn sie ausgegangen waren und er aus finanziellen Gründen nicht hätte mitkommen können, und es hatte immer ein stillschweigendes Einverständnis darüber gegeben dass niemand nachfragte, ob Remus sich etwas leisten konnte, wenn er sich entschied, seinen Freunden etwas auszugeben. Also lächelte Sirius nur und hob in einer kapitulierenden Geste die Hände. "Okay, du hast gewonnen - danke, Moony."
*
Einige Tage lang kam das Thema Unterricht nicht mehr zur Sprache, bis Francis eines Abends atemlos aus dem Ministerium nach Hause kam und Remus wortlos eine Zeitung hinhielt. Remus zog eine Augenbraue hoch und nahm sie entgegen. "Was ist damit, Francis?" Seine Schwester zog ein Gesicht. "Lies die rot eingekreiste Anzeige!" Remus überflog die kurze Anzeige und runzelte dann die Stirn. Es handelte sich bei dem markierten Teil um eine Stellenannonce für Hogwarts - für das neu eingerichtete Fach Geschichte der dunklen Künste. Remus zwang sich dazu, seine Stimme neutral zu halten, als er sagte: "Ich weiß nicht, warum du mir das zeigst." Francis seufzte. "Männer sind immer so begriffsstutzig! Ich habe mir von Lisande die Genehmigung geholt, mich auf diese Stelle zu bewerben - ich kann mich für die Zeit, die ich in Hogwarts bleibe, im Ministerium beurlauben lassen." Remus sah sie schweigend an. Schließlich fragte er leise: "Und gehe ich recht in der Annahme, dass du dich bereits beworben hast?" Francis nickte. "Ja - und ich habe die Stelle. Remus, verstehst du, was das heißt?" "Ja." Remus sah seine Schwester nicht an, als er aufstand und Pergament, Tinte und Feder aus dem Schrank holte. Dann setzte er sich langsam wieder hin, tauchte die Feder ein und begann zu schreiben.
Francis sah Sirius kurz an, dann setzte sie sich neben ihren Bruder und fragte: "Was tust du?" Remus sah auf. "Was wohl? Beantworte mir bitte eine Frage, Padfoot: wusstest du hierüber Bescheid?" Sirius, der ihm gegenüber in einem Sessel saß, grinste breit. "Natürlich, was dachtest du denn?" Remus seufzte nur leise und schüttelte halb amüsiert, halb ärgerlich den Kopf. "Also gut, ihr habt gewonnen." Er beugte sich wieder über sein Pergament, vervollständigte den kurzen Text, setzte seine Unterschrift darunter und rollte es dann zusammen, die neugierigen Blick der beiden anderen ignorierend. Dann reichte er Francis den Brief. "Kannst du den morgen abschicken, wenn du in London bist?" Francis nickte. "Sicher - was ist das?" Remus warf ihr einen resignierten Blick zu. "Meine Zusage an Dumbledore."
*
Remus wanderte nervös in seinem Schlafzimmer auf und ab. Ob es eine gute Entscheidung gewesen war, die Stelle anzunehmen, wusste er nicht, aber es war auf jeden Fall die Entscheidung, die alle - ihn selber eingeschlossen - von ihm zu erwarten schienen. Ein leichtes Zittern durchlief seinen Körper. Remus ignorierte es, und auch Sirius, der, gegen die Wand gelehnt, mit angezogenen Knien auf seinem Bett saß, reagierte nicht darauf. Sie wussten beide, dass es nur ein erstes Anzeichen war, dass der Mond bald aufgehen würde, und dass diesem Zittern noch einige weitere folgen würden, bis die Verwandlung einsetzte.
Remus setzte sein nervöses Auf- und Abwandern fort, während Sirius regungslos auf dem Bett saß und seinen Freund ruhig beobachtete. Er war an diese uncharakteristische Unruhe direkt vor einer Vollmondnacht gewöhnt - Remus, der sonst stundenlang lesen konnte, war jetzt noch nicht einmal in der Lage, eine Minute lang stillzusitzen. Ein weiteres Zittern durchlief Remus' Körper, dem gleich darauf ein zweites folgte. Remus verzog leicht das Gesicht, und Sirius runzelte die Stirn. Aus irgendwelchen Gründen war er davon ausgegangen, dass der Wolfsbann-Trank nicht nur dafür sorgte, dass Remus keine Gefahr darstellte, sondern auch die Verwandlung einfacher machte - aber das schien nicht so zu sein, wenn Remus bereits schon in einem so frühen Stadium Schmerzen hatte.
Remus fing den besorgten Blick seines Freundes auf und lächelte leicht. "Was ist los, Padfoot?" Sirius erwiderte das Lächeln nicht, als er leise sagte: "Ich hatte mir eingebildet, der Wolfsbann-Trank würde es für dich einfacher machen - aber das scheint nicht so zu sein. Es ist ein bisschen zu früh für Schmerzen, finde ich." Remus' Lächeln wurde, trotz seiner Nervosität, breiter. "Mach dir keine Sorgen, Padfoot, er macht es einfacher. Die Schmerzen fangen eher an, das stimmt, aber dafür werden sie bei weitem nicht so schlimm wie ohne den Trank. Außerdem ist es gar nicht so früh, dass kommt dir nur so vor - auch eine Auswirkung des Trankes. Es geht viel später los und dauert nicht so lange."
Wieder wurde er von einem , dieses Mal viel stärkeren Zittern geschüttelt und biss die Zähne zusammen. Als es vorbei war, sah er Sirius an und sagte leise: "Es geht los. Du solltest dich schon mal verwandeln." Seine Augen waren nicht mehr grau, sondern gelb. Sirius nickte. Remus hatte ihm bereits vor Tagen ausdrücklich gesagt, dass er froh über Sirius' Gesellschaft sein würde, aber nur in Verwandlung - er wollte nichts riskieren. Sirius hatte von Argumenten abgesehen und versprochen, dass er die ganze Zeit in der Hundegestalt bleiben würde. Im Gegenzug hatte er Remus das Versprechen abgenommen, dass sie im Schlafzimmer sein würden und nicht im Kellerraum - nichts in der Welt hätte ihn dazu gebracht, diesen Raum zu betreten.
Sirius stand von seinem Bett auf, grinste Remus kurz an und gleich darauf war er verschwunden und der riesige, schwarze Hund stand an seiner Stelle. Sirius trottete zu Remus hinüber und stieß ihn leicht mit dem Kopf an. Remus lächelte - offenbar unter Schmerzen - kniete sich neben ihn und lehnte sich leicht gegen seine Flanke. Sirius sah, dass seine Hände bereits von hellbraunem Fell bedeckt waren, und jetzt begann es auch im Gesicht. Remus unterdrückte ein Stöhnen, als ihn das bisher heftigste Zittern schüttelte. Sein Rücken bog sich durch, und dann ging alles sehr schnell. Knochen knackten, das Fell überzog den gesamten Körper, und gleich darauf lag anstelle von Remus ein großer Werwolf mitten im Zimmer.
Wenn Hunde lächeln könnte, hätte Padfoot es getan - die Verwandlung war wirklich wesentlich harmloser abgelaufen als früher, auch wenn sein Freund offenbar noch immer starke Schmerzen hatte. Aber wahrscheinlich konnte man nicht zuviel erwarten. Padfoot rückte näher an den Wolf heran und schleckte ihm mit einer langen, nassen Zunge einmal über das Gesicht. Der Wolf hob den Kopf und erwiderte die freundschaftliche Geste - etwas, was früher nur in ganz besonders guten Nächten möglich gewesen wäre. Padfoot stellte fest, dass die Augen des Wolfes, auch wenn sie gelb statt grau waren, fast menschlich wirkten. Padfoot stand auf und bewegte sich ein paar Schritte von dem Wolf fort, gefolgt von dessen überraschtem Blick. Jetzt kam ein etwas kritischer Moment - er würde sein Versprechen, dass er Remus gegeben hatte, brechen - zu Gunsten des Versprechens, das Francis ihm abgenommen hatte.
Sirius verwandelte sich blitzschnell zurück und sah den Wolf aufmerksam an. Sollte er sich geirrt haben und der gewalttätige Instinkt doch durchbrechen, so würde er nur einen Sekundenbruchteil brauchen, um sich wieder in den Hund zu verwandeln. Aber der Wolf machte keine Anstalten, anzugreifen - ganz im Gegenteil. Er gab zwar ein leises Knurren von sich, aber es war kein drohendes, sondern eher ein missbilligendes Geräusch. Gleichzeitig zog er selbst sich ein paar Schritte zurück. Sirius verdrehte die Augen. "Oh komm schon, Moony, du bist keine Gefahr für mich, glaubst du, das sehe ich nicht? Und jetzt beweg deinen felligen Hintern hier rüber - wenn du glaubst, dass ich die Nacht hier drin verbringe, dann hast du dich getäuscht!"
*
Francis wachte auf, als ihr Wecker ansprang. Sie hatte in dieser Nacht trotz des Vollmondes seit über einem Jahr zum ersten Mal wieder ruhig geschlafen, weil sie wusste, dass Remus in guter Gesellschaft war. Sie reckte sich genüsslich, wobei sie versehentlich Moussa von der Bettkante schubste, schwang dann die Beine aus dem Bett und stand auf. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihr einen bildschönen Morgen. Der Himmel war wolkenlos, es war bereits hell, aber die Sonne war noch nicht aufgegangen, dafür stand der volle Mond am Himmel. Francis lächelte und fragte sich, ob Remus und Sirius schon wieder zurück waren. Es würde nicht mehr allzu lange dauern, bis die Rückverwandlung einsetzte. Sie warf noch einen letzten Blick nach draußen - und ihr Lächeln wurde zu einem Grinsen. Zwei große, vierbeinige Gestalten trotteten Seite an Seite über den Weg zur Haustür - beide offensichtlich müde, insbesondere der Wolf. Der Hund schien sich mehr Sorgen um seinen Gefährten zu machen und stieß ihn immer wieder leicht mit dem Kopf an.
Francis blieb in ihrem Zimmer, bis sie hörte, dass unten im Haus die Schlafzimmertür geschlossen wurde, erst dann ging sie ins Bad. Als sie zwanzig Minuten später in die Küche kam, traf sie Sirius dort an, der sich gerade eine Tasse Tee einschenkte. Als er sie sah, lächelte er kurz und hielt ihr ebenfalls eine Tasse hin. Francis lächelte zurück und nahm sie mit einem kurzen Dank an. Dann sagte sie: "Morgen, Siri. Wie war die Nacht?" Sirius grinste leicht, gähnte und murmelte: "Anstrengend. Ich habe dafür gesorgt, dass Remus heute so richtig müde ist - ich glaube, soviel wie heute nacht ist er in den letzten fünfzehn Jahren zusammen nicht gelaufen." Francis nickte. "Das ist gut. Wie geht es ihm denn jetzt?"
Sirius grinste noch etwas breiter. "Schläft wie ein Baby. Die Rückverwandlung hat angefangen, kurz nachdem wir nach Hause gekommen sind, und er war gerade noch wach genug um sich ins Bett zu legen. Ich glaube nicht, dass er vor heute nachmittag aufwacht." Er gähnte, streckte sich und stand dann auf. "So, ich haue mich jetzt auch hin. Ich wünsche dir einen angenehmen, arbeitsreichen Tag!" Francis grinste und streckte ihm die Zunge heraus, dann sagte sie: "Läster du nur. Dafür habe ich bald vier Wochen Urlaub - ich habe Lisande gesagt, dass ich den dringend brauche, bevor ich mich in Hogwarts von den Schülern ärgern lasse." Sie schwieg einen Moment und sagte dann leise: "Ich bin so froh, dass Remus wieder unterrichten wird - er hat es zwar nie gesagt, aber ich weiß, wie sehr er das im letzten Jahr vermisst hat."
*
Am letzten Tag der Sommerferien bereiteten sich Remus, Francis und Sirius gerade auf die Abreise vor - sie hatten sich, da Francis nicht gern apparierte, für Flohpulver entschieden - als eine braune Eule ankam und Remus einen Brief überbrachte. Francis warf einen Blick über die Schulter. "Ist das nicht eine der Obscurus-Eulen?" Sie drehte sich hastig wieder weg, um ein Grinsen zu unterdrücken. Remus nickte, öffnete den Brief und überflog ihn kurz, dann stutzte er, las nochmals und sah dann auf. "Francis, was hast du getan?" "Iiiich?" Francis sah ihren Bruder mit unschuldigen Augen an, konnte den Blick aber nicht lange halten und fing an zu lachen. "Was ist - habe ich was falsch gemacht?" Sirius sah mit hochgezogenen Brauen hin und her. "Habe ich irgendwas nicht mitbekommen?"
Remus schüttelte den Kopf und hielt den Brief hoch. "Das hier ist die letzte Abrechnung von Obscurus Books. Der Umsatz scheint in den letzten Tagen extrem angestiegen zu sein, und ich frage mich, was so kurz vor Schuljahresbeginn wohl dafür verantwortlich sein könnte!" Er sah wieder Francis an, die inzwischen aufgehört hatte, zu lachen. "Was - ja, ich habe dein Buch auf die Liste für Hogwarts gesetzt, hast du was dagegen? Erstens fühle ich mich als deine Schwester dafür verantwortlich, dass du was verdienst, und zweitens möchte ich, dass meine Schüler wirklich gute Hintergrundlektüre bekommen, wenn ich schon unterrichte. Und ob du es mir glaubst oder nicht, dein Buch ist nun mal das beste und aktuellste, was auf dem Markt ist!"
Remus schüttelte nur den Kopf, dann sagte er ruhig: "Ich hoffe, das ist deine ehrliche Meinung, Francis. Du weißt, dass ich keine Almosen will - noch nie gewollt habe!" Francis verdrehte die Augen. "Remus, hör mit dem Mist auf! Wenn ich es nicht für gut halten würde, hätte ich dich nicht überredet, es zu veröffentlichen, richtig? Also reg dich ab und freu dich über das Gold - und jetzt lasst uns gehen!" Mit diesen Worten griff sie nach ihrem Koffer, trat vor den Kamin und nahm eine Prise Flohpulver, die sie ins Feuer warf. "Hogsmeade, Die Drei Besen!" Die Flammen flackerten grün auf, und gleich darauf folgten ihr Remus und Sirius - letzterer in seiner Gestalt als Hund - durch die Flammen. Remus seufzte leise. Er hatte das Gefühl, nach Hause zu reisen - was auch immer das neue Schuljahr bringen sollte, er war endlich weitgehend überzeugt, dass er das Richtige tat.
--------------- Ja, ihr seht richtig: das war das Ende des Rückblicks. Wer möchte, dass ich im nächsten Kapitel auflöse, was Miss Career mit Sirius' Zauberstab vorhat, der sollte ein langes, langes Review schreiben!
Da unten,
seht ihr,
ist ganz einfach!!!
V V v
Kapitel 31 - Tauch eine Weile bei Lupin unter IV
Der nächste Tag war ein Samstag, und Francis hatte bereits am Abend darauf hingewiesen, dass jeder, der auf die Idee kommen sollte, sie vor zehn Uhr zu wecken, seine Gesundheit gefährdete. Sirius konnte sie verstehen - er hatte selber immer zu denjenigen gehört, die am Wochenende ausschlafen wollten, und zehn Uhr hatte er für ein Wochenende sogar als "vor Sonnenaufgang" empfunden. Deshalb war er ziemlich überrascht, als Francis um halb zehn ausgeschlafen und in bester Laune in der Küche auftauchte. Fast gleichzeitig mit ihr kamen drei Eulen an - eine davon war Hedwig, Harrys Schneeule, die ohne zu Zögern vor Sirius landete und einen Brief, der in Harrys unordentlicher Schrift adressiert war, graziös auf seinen Teller fallen ließ. Die anderen beiden Eulen lieferten ihre Post an Remus, während Francis nach der Zeitung griff, die Remus vor einiger Zeit zur Seite gelegt hatte.
Sirius vertiefte sich in Harrys Brief, blind und taub für alles, was um ihn herum vorging. Der Brief machte den Eindruck, als hätte Harry den Ton bewusst leicht gehalten - Sirius bezweifelte, dass es seinem Patensohn tatsächlich so gut ging, wie dieser Brief behauptete. Harry beschwerte sich lediglich darüber, dass die Dursleys ihm nicht erlaubten, den Feuerblitz in seinem Zimmer aufzubewahren - mit seinen übrigen Sachen hatten sie offenbar keine Probleme gemacht. Sirius grinste, als ihm eine Idee kam. Er sprang auf und holte einen schmalen Pergamentstreifen, Tinte und Feder aus dem Wohnzimmer. Als er die Küche wieder betrat, hatte sich das vorher friedliche Bild verändert. Zwar saßen Francis und Remus noch immer am Tisch, Francis las auch wie zuvor die Zeitung, aber mit Remus schien irgend etwas nicht zu stimmen. Er hielt in der einen Hand einen Brief, den er offenbar gerade geöffnete hatte und in der anderen, auf halbem Weg zum Mund, eine Scheibe Toast. Er führte sie jedoch nicht weiter um abzubeißen, sondern schien in der Pose erstarrt, die Augen aufgerissen und das Gesicht kreideweiß.
Sirius trat zum Tisch, stellte das Schreibwerkzeug ab und legte Remus vorsichtig eine Hand auf die Schulter. "Moony, ist etwas?" Remus wandte den Kopf langsam in Sirius Richtung, dann schien ihm bewusst zu werden, dass er nicht allein war und schüttelte hastig den Kopf. "Nein, alles in Ordnung." Er zerknüllte - scheinbar abwesend - den Brief in seiner Hand und machte Anstalten, ihn wegzuwerfen, aber Sirius hatte in diesem Moment den Umschlag auf dem Tisch entdeckt. Er war in grüner Tinte adressiert und trug das Hogwarts-Siegel. Sirius fasste nach Remus' Handgelenk und hinderte ihn so daran, den Brief wegzuwerfen. Remus' Finger verkrampften sich etwas fester um das Pergament. Seine Stimme war erzwungen ruhig, als er sagte: "Es ist privat, Sirius. Lass mich bitte los."
"Remus, was hat Dumbledore dir geschrieben, dass dich so aus der Fassung bringt?" Die beiden Männer drehten sich zum Tisch und sahen Francis an, die die Zeitung sinken gelassen hatte und die Blicke fragend erwiderte. "Das wüsste ich auch gerne." Sirius wandte sich wieder Remus zu, der nur die Schultern zuckte. "Es ist nichts, macht euch keine Gedanken." Sirius und Francis warfen sich einen kurzen Blick zu, dann sagte Sirius ruhig: "Moony, du weißt, dass ich stärker bin als du - entweder du gibst mir den Brief freiwillig, oder ich hole ihn mir!" Remus verdrehte die Augen. "Du bist unmöglich, Sirius. Also gut, lies ihn - aber ich will keinen Kommentar dazu hören, ich werde es NICHT tun!"
Sirius zog die Augenbrauen hoch, nahm den Brief von Remus entgegen und überflog ihn kurz. Er enthielt nur wenige Zeilen und war unmissverständlich eine Aufforderung, keine Einladung:
"Ich weiß, dass deine erste Reaktion ein Nein sein wird, aber Hogwarts
braucht gerade jetzt einen Verteidigung-gegen-die-dunklen-Künste-
Lehrer, der sein Fach beherrscht.
Ich erwarte dich am 31. August in Hogwarts.
Dumbledore"
Sirius ließ den Brief langsam sinken und sah Remus lange an. Dann reichte er Francis den Brief, die die wenigen Zeilen ebenfalls kurz überflog. Ihre Reaktion war allerdings wesentlich wortreicher als die von Sirius. "Remus, wenn du das nicht tust, dann bist du echt bescheuert! Wenn Dumbledore persönlich dich bittet, wieder zu unterrichten, dann kannst du nicht nein sagen, das geht einfach nicht! Und er..." "Francis, es reicht. Ich habe Nein gesagt und ich bleibe dabei. Ich kann es nicht." Francis sprang auf, stemmte die Hände in die Hüften und sah ihren Bruder mit funkelnden Augen an. "Remus Jeremiah Lupin, ich habe bisher nicht gewusst, dass du so ein Feigling bist!" Remus starrte sie nur an, drehte sich dann auf dem Absatz um und verließ fluchtartig die Küche. Francis seufzte. "Sag es nicht, Sirius - ich weiß, dass das nicht das beste war, was ich ihm sagen konnte." Sirius zuckte die Schultern. "Vielleicht nicht, vielleicht doch. Remus hat immer sehr empfindlich reagiert, wenn er als feige bezeichnet worden ist - vielleicht war es genau das richtige. Oder er hat sich in den vergangenen Jahren verändert und es ist ihm egal geworden - dann war es das falsche. Wir werden es sehen."
Francis nickte. "Rede du nochmal mit ihm, ja? Ich bin zu impulsiv, ich gehe immer gleich hoch wie eine Dr.-Filibuster-Rakete." Sirius lachte. "Und du glaubst, ich wäre ruhiger?" Francis grinste. "Ich dachte, da du doch so viel älter bist, solltest du mehr Selbstbeherrschung haben." Sirius hustete demonstrativ. "Das glaubst auch nur du. Aber ich werde natürlich mit ihm reden. Vielleicht hilft es ja was." Francis lächelte ihn an. "Bestimmt. Remus vertraut dir." Sie schwieg einen Moment, dann sagte sie leise: "Sirius, versprich mir bitte etwas." Sirius zog die Augenbrauen hoch. "Wieso wollen Frauen immer nach zwei Tagen irgendwelche Versprechen haben?" Francis lachte. "Weil Männer meistens so blöd sind, sie uns zu geben und sich dann - vielleicht - dran gebunden zu fühlen. Aber im Ernst, Sirius. Nächste Woche ist Vollmond, ich werde heute anfangen, den Wolfsbann-Trank für Remus zu brauen. Ich weiß nicht, wieviel du über diesen Trank weißt..." Sie sah ihn fragend an, und Sirius zuckte die Schultern. "Nicht viel. Soweit ich weiß, sorgt er dafür, dass der Wolf nicht die Kontrolle übernehmen kann."
Francis nickte. "Genau. Wenn man ihn eine Woche vor dem Vollmond täglich nimmt, dann behält man während der Verwandlung den menschlichen Verstand. Kurz gesagt, die gewalttätigen Instinkte werden unterdrückt und der Werwolf ist nicht gefährlicher als ein Schäferhund. Rein theoretisch könnten wir in den Volllmondnächten zusammen am Kamin sitzen und ich könnte ihm Shakespeare vorlesen, aber Remus ist vorsichtig und will mich nicht in der Nähe haben. Er bleibt deshalb immer in seinem Schlafzimmer - zumindest sagt er das. Ich weiß aber, dass er sich tatsächlich im Keller einsperrt - du kennst den Raum?" Sirius nickte, und ein Schauer lief über seinen Rücken. Nichts in der Welt würde ihn dazu bringen, eine Nacht freiwillig bei vollem Bewusstsein in dem kleinen, Kerkerähnlichen Raum zu verbringen.
Francis schien seine Gefühle zu erraten, denn sie nickte langsam. "Ich würde da auch wahnsinnig werden, und deshalb meine Bitte: Egal was du tun musst, und wenn du ihn am Nacken packen und rausschleifen musst - lauf mit ihm, bring ihn aus dem Haus raus - versprichst du mir das?" Sirius sah sie ernst an. "Dazu ist kein Versprechen notwendig, ich werde ihn garantiert nicht da drin lassen!" Francis nickte und lächelte. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste Sirius kurz auf die Wange, bevor sie sich, als wäre nichts geschehen, zum Schrank drehte und begann, einen Kessel und Zutaten für den Wolfsbann-Trank herauszusuchen.
Sirius sah sie einen Moment lang nachdenklich an. Seit dem vergangenen Abend hatte sich seine unbewusste Einstellung zu ihr deutlich verändert - er konnte nicht einmal genau sagen, wann diese Änderung begonnen hatte, ob es der Moment gewesen war, in dem ihm klar geworden war, was Francis ihm mitgebracht hatte, oder ob es langsam in der Nacht geschehen war, aber er vertraute ihr. Vielleicht nicht in allen Einzelheiten und bei allen Themen, aber grundsätzlich war das Vertrauen da. Sirius wusste, dass er sie durch sein Verhalten verletzt hatte, und er sah nur einen Weg, das wieder gut zu machen - indem er ihr sein Vertrauen bewies. Er räusperte sich und fragte dann ruhig: "Francis - steht dein Angebot mit dem Haarschnitt noch?"
*
Sirius wartete bis zum Abend, bevor er Remus noch einmal auf den Brief von Dumbledore ansprach. Remus hatte den ganzen Tag über kaum ein Wort gesprochen, sondern sich in irgendwelchen Papieren vergraben die er, wie Sirius an seinem meistens unbewegten Blick erkannt hatte, nicht gelesen hatte. Auch jetzt machte er nicht den Eindruck, als wäre er für ein Gespräch bereit, aber Sirius ließ sich dadurch nicht beeindrucken.
"Remus, tu nicht so, als würdest du schon schlafen, das habe ich dir schon früher nie abgenommen. Hast du nochmal über den Brief nachgedacht?" Remus drehte sich die Seite und sah Sirius an, der ebenfalls auf der Seite lag, auf seinen Ellenbogen gestützt. "Ich brauche darüber nicht nachzudenken, Sirius. Ich werde nicht wieder unterrichten." Sirius schüttelte den Kopf. "Ich kann verstehen, dass das deine erste Reaktion ist, aber wenn du genauer darüber nachdenkst, musst du zugeben, dass es genau das ist, was du möchtest." Remus seufzte leise. "Das habe ich nie bestritten, aber du kennst den Grund sehr genau. Ich kann es nicht verantworten, die Schüler noch einmal so zu gefährden." Sirius musterte ihn nachdenklich, dann sagte er leise: "Ist es wirklich nur das, oder fürchtest du eher die Reaktionen der Schüler und Eltern, wenn du zurückkommst?" Remus öffnete bereits den Mund um zu protestieren, schloss ihn dann aber fast sofort wieder.
Schließlich sagte er leise: "Vielleicht ist es das, ja. Nachdem der liebe Snape der ganzen Schule verkündet hat, was ich bin, kann ich kaum damit rechnen, akzeptiert oder von den Schülern gar respektiert zu werden. Das tue ich mir nicht an. Aber es hat auch damit zu tun, dass ich Angst habe, wieder den Trank zu vergessen - ich hätte heute nicht daran gedacht, wenn Francis ihn mir nicht gegeben hätte - und dann jemanden zu gefährden." Sirius legte den Kopf leicht schief und sah ihn lange an. Dann sagte er ruhig: "Dagegen könnte man etwas unternehmen, das weißt du. Also läuft es darauf hinaus, dass du es dir nicht antun willst, vielleicht von einigen Schülern abgelehnt zu werden. Moony, das ist das Schicksal eines Lehrers - es wird immer Schüler geben, die dich hassen." Remus lachte bitter. "Wenn es nur die persönliche Antipathie von einigen Schülern wäre, damit könnte ich leben. Aber es geht hier um wesentlich mehr, Padfoot - ich werde von den meisten Menschen als Monster angesehen, und es gibt genügend, die mir den Status als Mensch verweigern wollen. Das kann man nicht so einfach abtun."
Sirius seufzte leise. "Moony, ich hatte gehofft, dass du ein bisschen mehr Selbstvertrauen hast. Die Schüler haben dich, nach allem, was Harry mir geschrieben hat und ich ansonsten gehört habe, zum großen Teil geliebt - Harry bezeichnet dich als den einzigen Lehrer in Verteidigung, der kein Betrüger war und sein Fach beherrscht hat - und sie brauchen dein Wissen." "Es gibt genügend andere, die das auch vermitteln können. Sirius, hör auf - ich werde nicht nach Hogwarts zurückgehen." Sirius sah ihn lange an, dann sagte er enttäuscht: "Schade. Ich hatte mir Hoffnungen gemacht, in diesem Jahr in Harrys Nähe sein zu können, ohne mich in einer Höhle verstecken zu müssen. Und ich hatte gehofft, jemanden in seiner Nähe zu haben, der ihn beschützen kann - aber dann muss ich das wohl wieder allein versuchen. Ich kann ohne dich natürlich nur aus der Ferne aufpassen, aber besser als gar nichts."
Sirius sah Remus nicht an, aber nach den nicht vorhandenen Geräuschen aus dem anderen Bett zu urteilen hatte er einen Nerv getroffen - wenn er nicht völlig falsch lag, dann starrte Remus ihn gerade sprachlos und völlig überrumpelt an.
*
Sirius wurde von leichter Unruhe in der Nähe aus dem Schlaf gerissen. Sein erster Gedanke war: Die anderen Gefangenen sind ungewöhnlich unruhig heute nacht." Dann wurde er richtig wach und stellte mit einer gewissen Erleichterung fest, dass er sich nicht in Azkaban befand, sondern in Remus Lupins gemütlichem Haus. Aber die Geräusche, die er gehört hatte, waren echt. Sirius richtete sich auf, griff nach seinem Zauberstab und murmelte "Lumos". In dem sanften Licht, das aus der Spitze des Zauberstabes schien, konnte Sirius das andere Bett sehen - und Remus, der sich unruhig hin- und herwarf und unverständliche Worte murmelte.
Sirius seufzte. Wenn es jemanden gab, der die Tücken eines Alptraumes kannte, dann war er es. "Moony." Remus reagierte nicht. Sirius schwang die Beine aus dem Bett und beugte sich zu seinem Freund hinüber. Dann fasste er ihn sanft an der Schulter, schüttelte ihn leicht und wiederholte noch einmal, dieses Mal eindringlicher, seinen Namen. "Moony!" Dieses Mal hatte er Erfolg. Remus schnellte hoch und riss die Augen auf. Sein Atem ging keuchend, und er schien noch nicht wirklich wach zu sein. Nach einem kurzen Moment der Desorientierung wurde sein Blick allerdings klar, und er sah Sirius verlegen an. Sirius erwiderte den Blick ruhig und leicht fragend. "Willst du drüber reden?" Remus überlegte einen Moment. Nachdem sich seine Atmung einigermaßen beruhigt hatte sagte er leise: "Eigentlich ist da nicht viel, worüber man reden könnte. Es war eigentlich kein zusammenhängender Traum - mehr einzelne Bilder." Er schwieg einen Moment und setzte dann hinzu: "Die meisten habe ich schon wieder vergessen." Sirius zog zweifelnd die Augenbrauen hoch. "Sicher?" Remus nickte. "Sicher. Du kennst bestimmt dieses Gefühl, wenn man aufwacht und das Herz rast - aber man eigentlich nicht mehr so genau weiß, warum."
Sirius nickte langsam. Oh ja, dieses Gefühl kannte er zur Genüge. "Meistens ist das ein Zeichen, dass man sich gegen irgend etwas sträubt, was man eigentlich gerne will." Remus runzelte die Stirn. "Sind wir wieder beim Thema? Ich dachte, ich hätte meine Gründe klar gemacht." "Natürlich, Moony, das hast du -ich wollte auch nicht noch einmal versuchen, dich zu überreden." Sirius lehnte sich wieder in sein Kissen zurück und schloss die Augen. Einen langen Moment herrschte Schweigen, dann sagte Remus leise: "Ich würde an sich wirklich gerne, aber Francis hat Recht - ich bin wohl zu feige." Sirius wandte ihm den Kopf wieder zu. "Unsinn. Du und feige? Erzähl' das jemand anderem!" Dann legte er den Kopf schief und sagte: "Aber das Geld könntest du ganz gut gebrauchen, oder?"
Zu seiner Überraschung lachte Remus leise und sagte ruhig: "Es geht." "Es geht? Remus, nimm es mir nicht übel, ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich hatte, seit ich hier bin, ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass du Arbeit hast - auch wenn ich zugeben muss, dass du besser aussiehst als vor einem Jahr." Remus lächelte schmal und sagte trocken: "Danke. Ich wünschte, ich könnte von dir dasselbe sagen. Nein, ich habe keine Arbeit - aber ich hatte ein bisschen Glück." Sirius zog die Augenbrauen hoch. "Erzähl mir nichts von Lotteriegewinnen - du hast bei sowas noch nie mitgemacht!" Remus schüttelte den Kopf und stand auf. "Nein, kein Lotteriegewinn. Ich zeige es dir." Er stand auf und trat an eines der zahlreichen Bücherregale, die die Wände bedeckten, und nahm ein dickes Buch herunter, das er Sirius reichte. Dieser warf einen Blick darauf, neugierig, was dieses Buch mit Remus' Glück zu tun haben mochte. "Die dunklen Künste - von der Antike bis zur Gegenwart von Armanus Aurons? Was hat das mit dir zu tun?"
Remus grinste. "Rate mal." Sirius zuckte die Schultern. "Ich habe wirklich keine Ahnung. Wer ist dieser Armanus Aurons? Ich habe den Namen noch nie gehört..." "Kannst du auch nicht, es ist sein erstes Buch. Und es ist ein Pseudonym." Sirius starrte noch einen Moment lang auf den Titel, dann dämmerte ihm langsam die Erkenntnis. "Ein Pseudonym? Remus - hast du dieses Monster verfasst?" Remus nickte. "Ja, auch wenn ich nie an eine Veröffentlichung gedacht habe. Es war mehr als Lehrmaterial gedacht, ich habe es während des Jahres in Hogwarts angefangen - weil ich festgestellt habe, dass die Schüler so gut wie gar kein Hintergrundwissen hatten. Als ich dann wieder nach Hause gekommen bin, hat Francis die Blätter in die Finger bekommen und mich so lange bearbeitet, bis ich das ganze zu einem zusammenhängenden Buch umgeschrieben und Obscurus Books angeboten habe." Er grinste etwas verlegen und setzte dann hinzu: "Es ist sofort angenommen worden - und verkauft sich erstaunlich gut."
Sirius starrte seinen Freund mit offenem Mund an, dann fasste er sich langsam wieder und sagte lachend: "Ich hätte mir ja denken können, dass aus dir irgendwann mal ein Schriftsteller wird - wenn es einem von uns zuzutrauen war, dann dir! Aber verrate mir bitte noch, wie du auf diesen Namen gekommen bist." Remus zuckte die Schultern. "Gar nicht, der stammt von Francis. Ich habe nicht ganz verstanden, was sie getan hat - ich glaube, sie hat zwei Namen aus einem Muggelbuch genommen und ein bisschen mit den Buchstaben gespielt. Seitdem versucht sie, mich dazu zu überreden, dieses Buch zu lesen - aber bisher habe ich mich erfolgreich geweigert." "Warum? Ich dachte, du liest auch Muggelbücher?" Remus lächelte. "Das tue ich durchaus, aber Fantasy ist nicht ganz meine Welt - ich finde es immer ein wenig traurig, wie Muggel sich Magie vorstellen. Und außerdem macht es Spaß, Francis auf Granit beißen zu lassen," setzte er mit einem hinterhältigen Lächeln hinzu.
Sirius grinste. "Moony, du bist gemein. Aber ich hätte da jetzt mal eine andere Frage: hast du die Roben für mich gekauft?" "Nein." Sirius runzelte die Stirn. "Remus, entschuldige, aber das glaube ich dir nicht. Ich habe mir bis jetzt nicht wirklich Gedanken darüber gemacht und bin irgendwie davon ausgegangen, dass es alte Roben von dir sind, aber das kann nicht sein, dafür passen sie zu gut - und ich bin ein ganzes Stück größer als du. Außerdem machen sie einen neuen Eindruck, nicht einen gepflegten älteren. Also sag mir die Wahrheit: hast du die Roben gekauft?" Remus lächelte. "Nein." Sirius öffnete bereits den Mund, um etwas zu sagen, aber Remus war noch nicht fertig. "Ich habe den Stoff gekauft. Und Francis hat die Roben genäht."
Sirius blinzelte einmal, dann sagte er ungläubig: "Sag das noch mal." Remus grinste und wiederholte: "Ich habe den Stoff gekauft, und Francis hat die Roben genäht." "Du meinst, sie hat sie verzaubert?" Remus schüttelte den Kopf. "Nein, ich meine sie hat sie genäht. Auf Muggelart. Hast du im Wohnzimmer die alte Nähmaschine gesehen? Sie steht da nicht nur zur Dekoration, sondern wird ziemlich regelmäßig genutzt. Francis handarbeitet sehr gerne, und sie war ehrlich gesagt ziemlich begeistert, dass sie was zu tun hatte. Das einzige, was an den Roben verzaubert ist, ist dass sie sich ein bisschen anpassen - weniger von der Länge, als mehr von der Weite. Wir hoffen, dass du ein bisschen zulegst, und haben dafür vorgesorgt." Sirius schwieg einen Moment lang, dann fragte er ernst: "Wieviel hast du bezahlt? Ich kann einen Auftrag an Gringotts schreiben, dass sie den Betrag von meinem Verlies nehmen und in deins umbuchen." Remus schüttelte den Kopf. "Du wirst nichts dergleichen tun, das ist viel zu gefährlich." Jetzt war es an Sirius, den Kopf zu schütteln. "Blödsinn, die Gringotts Goblins sind diskret, die hüten das Bankgeheimnis. Mit Harrys Feuerblitz hat es doch auch geklappt."
Remus seufzte. "Gut, wenn du meinst, dass es nicht zu gefährlich wäre, dann akzeptiere bitte einfach, dass ich das Geld nicht zurückgezahlt haben will." Er hielt eine Hand hoch, um Sirius daran zu hindern, ihn zu unterbrechen, und fuhr fort: "Glaub mir, Sirius, ich habe nicht mehr dafür ausgegeben, als ich mir leisten kann - ich wusste bis jetzt nicht, wie hart Francis feilschen kann - und ich möchte das für dich tun. Es nur fair - du und James, ihr habt früher so oft für mich mitbezahlt, dass du das jetzt wirklich annehmen kannst." Sirius nickte langsam. Es war richtig, sie hatten früher häufig und selbstverständlich für Remus mitbezahlt, wenn sie ausgegangen waren und er aus finanziellen Gründen nicht hätte mitkommen können, und es hatte immer ein stillschweigendes Einverständnis darüber gegeben dass niemand nachfragte, ob Remus sich etwas leisten konnte, wenn er sich entschied, seinen Freunden etwas auszugeben. Also lächelte Sirius nur und hob in einer kapitulierenden Geste die Hände. "Okay, du hast gewonnen - danke, Moony."
*
Einige Tage lang kam das Thema Unterricht nicht mehr zur Sprache, bis Francis eines Abends atemlos aus dem Ministerium nach Hause kam und Remus wortlos eine Zeitung hinhielt. Remus zog eine Augenbraue hoch und nahm sie entgegen. "Was ist damit, Francis?" Seine Schwester zog ein Gesicht. "Lies die rot eingekreiste Anzeige!" Remus überflog die kurze Anzeige und runzelte dann die Stirn. Es handelte sich bei dem markierten Teil um eine Stellenannonce für Hogwarts - für das neu eingerichtete Fach Geschichte der dunklen Künste. Remus zwang sich dazu, seine Stimme neutral zu halten, als er sagte: "Ich weiß nicht, warum du mir das zeigst." Francis seufzte. "Männer sind immer so begriffsstutzig! Ich habe mir von Lisande die Genehmigung geholt, mich auf diese Stelle zu bewerben - ich kann mich für die Zeit, die ich in Hogwarts bleibe, im Ministerium beurlauben lassen." Remus sah sie schweigend an. Schließlich fragte er leise: "Und gehe ich recht in der Annahme, dass du dich bereits beworben hast?" Francis nickte. "Ja - und ich habe die Stelle. Remus, verstehst du, was das heißt?" "Ja." Remus sah seine Schwester nicht an, als er aufstand und Pergament, Tinte und Feder aus dem Schrank holte. Dann setzte er sich langsam wieder hin, tauchte die Feder ein und begann zu schreiben.
Francis sah Sirius kurz an, dann setzte sie sich neben ihren Bruder und fragte: "Was tust du?" Remus sah auf. "Was wohl? Beantworte mir bitte eine Frage, Padfoot: wusstest du hierüber Bescheid?" Sirius, der ihm gegenüber in einem Sessel saß, grinste breit. "Natürlich, was dachtest du denn?" Remus seufzte nur leise und schüttelte halb amüsiert, halb ärgerlich den Kopf. "Also gut, ihr habt gewonnen." Er beugte sich wieder über sein Pergament, vervollständigte den kurzen Text, setzte seine Unterschrift darunter und rollte es dann zusammen, die neugierigen Blick der beiden anderen ignorierend. Dann reichte er Francis den Brief. "Kannst du den morgen abschicken, wenn du in London bist?" Francis nickte. "Sicher - was ist das?" Remus warf ihr einen resignierten Blick zu. "Meine Zusage an Dumbledore."
*
Remus wanderte nervös in seinem Schlafzimmer auf und ab. Ob es eine gute Entscheidung gewesen war, die Stelle anzunehmen, wusste er nicht, aber es war auf jeden Fall die Entscheidung, die alle - ihn selber eingeschlossen - von ihm zu erwarten schienen. Ein leichtes Zittern durchlief seinen Körper. Remus ignorierte es, und auch Sirius, der, gegen die Wand gelehnt, mit angezogenen Knien auf seinem Bett saß, reagierte nicht darauf. Sie wussten beide, dass es nur ein erstes Anzeichen war, dass der Mond bald aufgehen würde, und dass diesem Zittern noch einige weitere folgen würden, bis die Verwandlung einsetzte.
Remus setzte sein nervöses Auf- und Abwandern fort, während Sirius regungslos auf dem Bett saß und seinen Freund ruhig beobachtete. Er war an diese uncharakteristische Unruhe direkt vor einer Vollmondnacht gewöhnt - Remus, der sonst stundenlang lesen konnte, war jetzt noch nicht einmal in der Lage, eine Minute lang stillzusitzen. Ein weiteres Zittern durchlief Remus' Körper, dem gleich darauf ein zweites folgte. Remus verzog leicht das Gesicht, und Sirius runzelte die Stirn. Aus irgendwelchen Gründen war er davon ausgegangen, dass der Wolfsbann-Trank nicht nur dafür sorgte, dass Remus keine Gefahr darstellte, sondern auch die Verwandlung einfacher machte - aber das schien nicht so zu sein, wenn Remus bereits schon in einem so frühen Stadium Schmerzen hatte.
Remus fing den besorgten Blick seines Freundes auf und lächelte leicht. "Was ist los, Padfoot?" Sirius erwiderte das Lächeln nicht, als er leise sagte: "Ich hatte mir eingebildet, der Wolfsbann-Trank würde es für dich einfacher machen - aber das scheint nicht so zu sein. Es ist ein bisschen zu früh für Schmerzen, finde ich." Remus' Lächeln wurde, trotz seiner Nervosität, breiter. "Mach dir keine Sorgen, Padfoot, er macht es einfacher. Die Schmerzen fangen eher an, das stimmt, aber dafür werden sie bei weitem nicht so schlimm wie ohne den Trank. Außerdem ist es gar nicht so früh, dass kommt dir nur so vor - auch eine Auswirkung des Trankes. Es geht viel später los und dauert nicht so lange."
Wieder wurde er von einem , dieses Mal viel stärkeren Zittern geschüttelt und biss die Zähne zusammen. Als es vorbei war, sah er Sirius an und sagte leise: "Es geht los. Du solltest dich schon mal verwandeln." Seine Augen waren nicht mehr grau, sondern gelb. Sirius nickte. Remus hatte ihm bereits vor Tagen ausdrücklich gesagt, dass er froh über Sirius' Gesellschaft sein würde, aber nur in Verwandlung - er wollte nichts riskieren. Sirius hatte von Argumenten abgesehen und versprochen, dass er die ganze Zeit in der Hundegestalt bleiben würde. Im Gegenzug hatte er Remus das Versprechen abgenommen, dass sie im Schlafzimmer sein würden und nicht im Kellerraum - nichts in der Welt hätte ihn dazu gebracht, diesen Raum zu betreten.
Sirius stand von seinem Bett auf, grinste Remus kurz an und gleich darauf war er verschwunden und der riesige, schwarze Hund stand an seiner Stelle. Sirius trottete zu Remus hinüber und stieß ihn leicht mit dem Kopf an. Remus lächelte - offenbar unter Schmerzen - kniete sich neben ihn und lehnte sich leicht gegen seine Flanke. Sirius sah, dass seine Hände bereits von hellbraunem Fell bedeckt waren, und jetzt begann es auch im Gesicht. Remus unterdrückte ein Stöhnen, als ihn das bisher heftigste Zittern schüttelte. Sein Rücken bog sich durch, und dann ging alles sehr schnell. Knochen knackten, das Fell überzog den gesamten Körper, und gleich darauf lag anstelle von Remus ein großer Werwolf mitten im Zimmer.
Wenn Hunde lächeln könnte, hätte Padfoot es getan - die Verwandlung war wirklich wesentlich harmloser abgelaufen als früher, auch wenn sein Freund offenbar noch immer starke Schmerzen hatte. Aber wahrscheinlich konnte man nicht zuviel erwarten. Padfoot rückte näher an den Wolf heran und schleckte ihm mit einer langen, nassen Zunge einmal über das Gesicht. Der Wolf hob den Kopf und erwiderte die freundschaftliche Geste - etwas, was früher nur in ganz besonders guten Nächten möglich gewesen wäre. Padfoot stellte fest, dass die Augen des Wolfes, auch wenn sie gelb statt grau waren, fast menschlich wirkten. Padfoot stand auf und bewegte sich ein paar Schritte von dem Wolf fort, gefolgt von dessen überraschtem Blick. Jetzt kam ein etwas kritischer Moment - er würde sein Versprechen, dass er Remus gegeben hatte, brechen - zu Gunsten des Versprechens, das Francis ihm abgenommen hatte.
Sirius verwandelte sich blitzschnell zurück und sah den Wolf aufmerksam an. Sollte er sich geirrt haben und der gewalttätige Instinkt doch durchbrechen, so würde er nur einen Sekundenbruchteil brauchen, um sich wieder in den Hund zu verwandeln. Aber der Wolf machte keine Anstalten, anzugreifen - ganz im Gegenteil. Er gab zwar ein leises Knurren von sich, aber es war kein drohendes, sondern eher ein missbilligendes Geräusch. Gleichzeitig zog er selbst sich ein paar Schritte zurück. Sirius verdrehte die Augen. "Oh komm schon, Moony, du bist keine Gefahr für mich, glaubst du, das sehe ich nicht? Und jetzt beweg deinen felligen Hintern hier rüber - wenn du glaubst, dass ich die Nacht hier drin verbringe, dann hast du dich getäuscht!"
*
Francis wachte auf, als ihr Wecker ansprang. Sie hatte in dieser Nacht trotz des Vollmondes seit über einem Jahr zum ersten Mal wieder ruhig geschlafen, weil sie wusste, dass Remus in guter Gesellschaft war. Sie reckte sich genüsslich, wobei sie versehentlich Moussa von der Bettkante schubste, schwang dann die Beine aus dem Bett und stand auf. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihr einen bildschönen Morgen. Der Himmel war wolkenlos, es war bereits hell, aber die Sonne war noch nicht aufgegangen, dafür stand der volle Mond am Himmel. Francis lächelte und fragte sich, ob Remus und Sirius schon wieder zurück waren. Es würde nicht mehr allzu lange dauern, bis die Rückverwandlung einsetzte. Sie warf noch einen letzten Blick nach draußen - und ihr Lächeln wurde zu einem Grinsen. Zwei große, vierbeinige Gestalten trotteten Seite an Seite über den Weg zur Haustür - beide offensichtlich müde, insbesondere der Wolf. Der Hund schien sich mehr Sorgen um seinen Gefährten zu machen und stieß ihn immer wieder leicht mit dem Kopf an.
Francis blieb in ihrem Zimmer, bis sie hörte, dass unten im Haus die Schlafzimmertür geschlossen wurde, erst dann ging sie ins Bad. Als sie zwanzig Minuten später in die Küche kam, traf sie Sirius dort an, der sich gerade eine Tasse Tee einschenkte. Als er sie sah, lächelte er kurz und hielt ihr ebenfalls eine Tasse hin. Francis lächelte zurück und nahm sie mit einem kurzen Dank an. Dann sagte sie: "Morgen, Siri. Wie war die Nacht?" Sirius grinste leicht, gähnte und murmelte: "Anstrengend. Ich habe dafür gesorgt, dass Remus heute so richtig müde ist - ich glaube, soviel wie heute nacht ist er in den letzten fünfzehn Jahren zusammen nicht gelaufen." Francis nickte. "Das ist gut. Wie geht es ihm denn jetzt?"
Sirius grinste noch etwas breiter. "Schläft wie ein Baby. Die Rückverwandlung hat angefangen, kurz nachdem wir nach Hause gekommen sind, und er war gerade noch wach genug um sich ins Bett zu legen. Ich glaube nicht, dass er vor heute nachmittag aufwacht." Er gähnte, streckte sich und stand dann auf. "So, ich haue mich jetzt auch hin. Ich wünsche dir einen angenehmen, arbeitsreichen Tag!" Francis grinste und streckte ihm die Zunge heraus, dann sagte sie: "Läster du nur. Dafür habe ich bald vier Wochen Urlaub - ich habe Lisande gesagt, dass ich den dringend brauche, bevor ich mich in Hogwarts von den Schülern ärgern lasse." Sie schwieg einen Moment und sagte dann leise: "Ich bin so froh, dass Remus wieder unterrichten wird - er hat es zwar nie gesagt, aber ich weiß, wie sehr er das im letzten Jahr vermisst hat."
*
Am letzten Tag der Sommerferien bereiteten sich Remus, Francis und Sirius gerade auf die Abreise vor - sie hatten sich, da Francis nicht gern apparierte, für Flohpulver entschieden - als eine braune Eule ankam und Remus einen Brief überbrachte. Francis warf einen Blick über die Schulter. "Ist das nicht eine der Obscurus-Eulen?" Sie drehte sich hastig wieder weg, um ein Grinsen zu unterdrücken. Remus nickte, öffnete den Brief und überflog ihn kurz, dann stutzte er, las nochmals und sah dann auf. "Francis, was hast du getan?" "Iiiich?" Francis sah ihren Bruder mit unschuldigen Augen an, konnte den Blick aber nicht lange halten und fing an zu lachen. "Was ist - habe ich was falsch gemacht?" Sirius sah mit hochgezogenen Brauen hin und her. "Habe ich irgendwas nicht mitbekommen?"
Remus schüttelte den Kopf und hielt den Brief hoch. "Das hier ist die letzte Abrechnung von Obscurus Books. Der Umsatz scheint in den letzten Tagen extrem angestiegen zu sein, und ich frage mich, was so kurz vor Schuljahresbeginn wohl dafür verantwortlich sein könnte!" Er sah wieder Francis an, die inzwischen aufgehört hatte, zu lachen. "Was - ja, ich habe dein Buch auf die Liste für Hogwarts gesetzt, hast du was dagegen? Erstens fühle ich mich als deine Schwester dafür verantwortlich, dass du was verdienst, und zweitens möchte ich, dass meine Schüler wirklich gute Hintergrundlektüre bekommen, wenn ich schon unterrichte. Und ob du es mir glaubst oder nicht, dein Buch ist nun mal das beste und aktuellste, was auf dem Markt ist!"
Remus schüttelte nur den Kopf, dann sagte er ruhig: "Ich hoffe, das ist deine ehrliche Meinung, Francis. Du weißt, dass ich keine Almosen will - noch nie gewollt habe!" Francis verdrehte die Augen. "Remus, hör mit dem Mist auf! Wenn ich es nicht für gut halten würde, hätte ich dich nicht überredet, es zu veröffentlichen, richtig? Also reg dich ab und freu dich über das Gold - und jetzt lasst uns gehen!" Mit diesen Worten griff sie nach ihrem Koffer, trat vor den Kamin und nahm eine Prise Flohpulver, die sie ins Feuer warf. "Hogsmeade, Die Drei Besen!" Die Flammen flackerten grün auf, und gleich darauf folgten ihr Remus und Sirius - letzterer in seiner Gestalt als Hund - durch die Flammen. Remus seufzte leise. Er hatte das Gefühl, nach Hause zu reisen - was auch immer das neue Schuljahr bringen sollte, er war endlich weitgehend überzeugt, dass er das Richtige tat.
--------------- Ja, ihr seht richtig: das war das Ende des Rückblicks. Wer möchte, dass ich im nächsten Kapitel auflöse, was Miss Career mit Sirius' Zauberstab vorhat, der sollte ein langes, langes Review schreiben!
Da unten,
seht ihr,
ist ganz einfach!!!
V V v
