Ich bin wieder da! Danke vorab für die Wünsche für einen schönen Urlaub - er war schön, nur zu heiß!

So, jetzt zu euren Reviews, ich hatte ja vor dem letzten Kapitel versprochen, dass ich hier noch darauf eingehe - auch wenn sich die ein oder andere Frage erledigt haben dürfte...

Jenny, Kapitel 31: sorry, ich würde gerne mehr auf einmal hochladen, aber das schaffe ich im Moment nicht! Bleib trotzdem dabei!

Kiki, Kapitel 31: schön, dass es dir gefällt, ich hoffe, es bleibt so!

lara, Kapitel 30: Junge Dame, wir wollen doch wohl immer schön anständig bleiben - was soll ich bloß von dir denken (aber ich hätte auch gerne eine Sirius-gefüllte Badewanne - seufz) Kapitel 31: ja, dass dir der "felliger-Hintern-Spruch" gefallen würde, habe ich mir schon gedacht. Verrate bitte deiner Verwandtschaft nicht, von wem deinen neuen Lieblings-Sprüche immer kommen, ich möchte nicht in Verruf geraten! ;-))

Alinija, Kapitel 31: Tja, die Namen, die Namen - lies mal 2 Kommentare weiter, dann weißt du, aus welchem Buch sie sind. Und aus Guandalugs empörter Reaktion kannst du schließen, dass es sich nicht um die nettesten Charaktere handelt... Kleiner Hinweis: es sind 2 Personen, und die Namen fangen eigentlich beide mit S an... Hihi, dass du das "J" auch als "Jeremiah" definierst, ist ja süß - du bist jetzt die zweite, von der ich das höre (bah, was sind wir böse!) Sag mal Bescheid, wenn deine Fic hochgeladen ist, okay? Tja, die Frage zu Lisande dürfte sich jetzt weitgehend erledigt haben, nach Kapitel 32, gell?

Julia, Kapitel 31: danke schön, mir gefallen meine "Marauders" auch - und ich finde auch, dass die meisten eine sehr ähnliche Vorstellung von ihnen haben. Ein Lob an JKR - mit den wenigen Informationen, die wir bisher bekommen haben, ist das erstaunlich!

Guandalug, Kapitel 31: Na, alte Fay, bist du aus dem Urlaub wieder da? Und ich verstehe gar nicht, wieso dir die Vorbilder für "Armanus Aurons" nicht gefallen... ;-)) Übrigens hast DU es ja auch leicht, rauszukriegen, auf wen ich anspiele - für alle die das hier lesen: Guandalug und ich haben zusammen Abi gemacht, und es ist allein SEINE Schuld, dass ich Fantasy lese und (ACHTUNG, HINWEIS!) Herr-der-Ringe-Fan bin...

Jenny, Kapitel 32: * ganz fieses Grinsen * ich konnte die beiden doch nicht einfach weitermachen lassen, schließlich ist das hier PG13... ;-))

lara, Kapitel 32: Na, wieder beruhigt? Ja, ich weiß, in dem Kapitel ist ziemlich viel passiert, aber das musste einfach sein. Ich hoffe, das nächste wird jetzt nicht langweilig - ich habe versucht, noch ein paar kleine Spannungsmomente einzubauen...

Lupin, Kapitel 32: Hallo!!! Ja, ich bin seit einiger Zeit auch AU-Fan, woher das wohl kommen mag... (nein, ich sage es nicht, ich bleibe dabei: Keine OotP-Spoiler!) Ach übrigens, wer dieses reizende Buch schon gelesen hat, könnte sich ja vielleicht für unser Gemeinschaftsprojekt interessieren - Lupin schreibt die Hauptgeschichte (Achtung, Remus-Fans!) während ich ein paar Briefe von Harry und Arabella Figg beisteuere...: www.aryana-filk.de * kraul *

Sataie, Kapitel 32: * werd rot * danke schön! solche Reviews liebe ich!!! Tja, ich bin nunmal Remus + Sirius Fan, da mussten die beiden einfach einen guten Platz bekommen... Und zu den Rechtschreibfehlern: Pfui, Schande über mein Haupt! Ich behaupte jetzt einfach mal, dass es mit daran liegt, dass ich eigentlich nach den neuen Regeln (die ich mir selbst beigebracht habe) schreibe, mein Programm aber noch die alten Regeln hat. (* Red raus *). Wenn du irgendwas findest, was ich konsequent falsch mache, fühl dich bitte frei, es mir zu schreiben! Ach übrigens: ist Hermes dein zweiter Penname, oder war das ein doppeltes Review? Und weißt du auch, dass Hermes bei den ollen Griechen die Dreifach- Funktion aus Götterbote, Gott der Kaufleute und Gott der Diebe hatte? ;-))

Alinija, Kapitel 32: du freust dich auf den Showdown? Na dann warte mal ab, unter dem, was ich plane, wird noch einer meiner Lieblingscharaktere ordentlich zu leiden haben! ;-D

Malinalda. Kapitel 32: * verbeug * danke schön! Freut mich, dass dir die Rückblicke gefallen, leider kommen jetzt keine mehr - ich nähere mich tatsächlich so langsam aber sicher dem Ende, sobald ich noch einige lose Fäden verknüpft habe Hihi, Moussa ist süß, nicht wahr? Leider auch ein teures Edelvieh, wir waren heute morgen schon wieder beim Tierarzt - jetzt juckt es monsieur an den Ohren... grrrrr....

So, mehr habe ich nicht zu sagen außer: fast alles gehört JKR, wenn es nicht zufällig von Lupin (meinem Kuschelwerwolf) inspiriert ist...

Kapitel 33 - Sirius und Quidditch

Als sie eine Stunde später den kleinen Raum hinter dem Lehrertisch verließen, war die Große Halle leer, was Sirius mit Erleichterung zur Kenntnis nahm. Sie durchquerten die Halle und betraten kurz darauf die Eingangshalle, in der sich nur Professor Flitwick aufhielt. Er lächelte, als er Miss Career sah, und piepste mit seiner hellen Stimme: "Miss Career, das war eine hervorragende Vorstellung - ich sehe, Sie haben nichts verlernt, seit Sie die Schule verlassen haben!" Miss Career errötete und lachte. "Danke, Professor - ich weiß nur nicht, ob ich das jetzt als Kompliment nehmen soll..." Professor Flitwick zwinkerte ihr zu. Harry grinste. Professor Flitwick war Hauslehrer von Ravenclaw, und als solcher kannte er Miss Career wahrscheinlich recht gut. Offenbar war sie nicht unbedingt eine Musterschülerin gewesen...

Miss Career warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und seufzte. "Himmel, ist das schon spät! Professor ich würde liebend gerne noch ein bisschen zum Plaudern bleiben, aber ich muss jetzt wirklich zurück, Minister Fudge erwartet unbedingt noch heute die Unterlagen zurück, und bis Hogsmeade ist es noch ein ganzes Stück zu laufen." Sie reichte Flitwick und Sirius die Hand, lächelte Harry, der ein Stück abseits stand, zu, umarmte Professor Truman, wobei sie ihr etwas ins Ohr flüsterte, was die zierliche Lehrerin erröten ließ und wandte sich dann Remus zu, um sich auch von ihm zu verabschieden. Remus lächelte. "Du erwartest jetzt nicht wirklich, dass ich dich alleine nach Hogsmeade laufen lasse, oder?" Miss Career lächelte zurück. "Eigentlich sollte ich dich inzwischen gut genug kennen, um es nicht zu erwarten. Du musst aber nicht - auch wenn ich mich über deine Begleitung freuen würde." Remus lächelte nur und hielt ihr die Tür auf, und gleich darauf waren die beiden verschwunden.

Harry warf einen kurzen Blick zu seinem Paten, der mitten in der Halle stand und Professor Truman nachdenklich ansah. Harry grinste innerlich und entschied sich für einen taktischen Rückzug. So gerne er noch mit Sirius gesprochen hätte, hielt er es doch für besser, ihn jetzt erst einmal mit Professor Truman allein zu lassen - die beiden hatten mehr zu bereden. "Ich muss wieder in den Gemeinschaftsraum, ist gleich schon neun Uhr!" Mit diesen Worten schlüpfte er an Sirius und Professor Truman vorbei und lief die Treppe in Richtung Gryffindor-Turm hoch.

Am nächsten Morgen war Harry gespannt darauf, ob Sirius ganz normal am Lehrertisch sitzen würde - und erlebte eine unangenehme Überraschung. Die Plätze von Remus und Professor Truman waren leer, und auch der zusätzliche Stuhl, der zwischen den beiden aufgestellt worden war, war unbesetzt. Außerdem fehlte Hagrid. Eine Viertelstunde später öffnete sich die Tür zur Großen Halle, und Professor Truman schlüpfte herein. Sie sprach kurz leise mit Professor Dumbledore, der lächelnd nickte, und nahm dann am Tisch Platz. Harry war sich wegen der Entfernung nicht sicher, aber die sympathische Lehrerin sah äußerst müde aus. Harry stieß Hermine an: "Meinst du, es ist etwas passiert?" Sie zuckte die Schultern. "Kann ich mir nicht vorstellen, dafür ist Professor Dumbledore zu ruhig. Naja, wir werden es gleich sehen." Die erste Stunde heute war Verteidigung gegen die Dunklen Künste, und damit hatte Hermine recht - sie würden gleich sehen, ob Remus zum Unterricht erschien.

Harry, Ron und Hermine beeilten sich heute noch mehr als sonst, um die vordersten Plätze im Klassenraum zu ergattern, und warteten ungeduldig auf Remus. Es wurde neun Uhr. Es wurde fünf nach neun. Harry tauschte einen unruhigen Blick mit Ron. "Was ist da bloß los? Allmählich mache ich mir wirklich Sorgen!" Ron nickte und öffnete den Mund, um zu antworten. "Guten Morgen." Harry wirbelte herum, gerade rechtzeitig um sehen, wie Remus die Tür hinter sich schloss und dann den Klassenraum in Richtung seines Schreibtisches durchquerte. Harry atmete auf - und war im nächsten Augenblick geschockt. So müde wie heute hatte Remus noch nie ausgesehen, auch wenn Harry wusste, dass es nicht mehr lange bis zum Vollmond war.

Remus nahm an seinem Schreibtisch Platz und musterte seine Schüler kurz. Dann sagte er ruhig: "Ich muss euch heute enttäuschen, wir werden eine theoretische Stunde haben. Es wird Zeit, dass wir das, was wir bisher durchgenommen haben, einmal zusammenfassen - es ist nicht mehr lange bis zu euren Prüfungen. Hermine, würdest du bitte mit dem Patronus anfangen?"

Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück, während Hermine mit wachsender Begeisterung begann, eine Zusammenfassung über den Patronus-Zauber zu geben - was Hermine halt unter Zusammenfassung verstand. Als sie fertig war, war die Stunde fast um, und Remus warf einen Blick auf die Uhr. "In Ordnung, da es sich nicht lohnt, noch etwas anderes anzufangen, könnt ihr heute eher gehen. Bereitet euch für nächste Stunde auf einen kleinen Test vor - und dann fangen wir ein neues Thema an." Er lächelte die Klasse freundlich, aber erschöpft an. Während alle anderen schleunigst ihre Sachen packten um die unerwartete freie Zeit - so kurz sie auch war - zu nutzen, eilte Harry zu Remus nach vorne.

"Remus - stimmt etwas nicht?" Sein Lehrer drehte sich um, als Harry neben ihm auftauchte, und fragte dann lächelnd: "Warum - was sollte denn nicht stimmen?" Harry zuckte unbehaglich die Achseln: "Naja, ich habe heute ein paar Leute beim Frühstück vermisst - Sirius, dich, Hagrid - und dann bist du auch noch zu spät gekommen, das ist im ganzen Jahr noch nicht passiert." Remus lächelte. "Mach dir keine Sorgen, Harry, es ist nichts passiert, und bevor du fragst: Sirius geht es gut." Er schien einen Moment lang über die Aussage nachzudenken und korrigierte sich dann: "Sirius wird es bald wieder gut gehen, im Moment dürfte er noch etwas - nunja - erschöpft sein." Er lachte leise, als er Harrys verständnislosen Gesichtsausdruck sah. "Ich will dich nicht länger auf die Folter spannen. Hagrid hat uns gestern abend noch zu einer kleinen Feier in seine Hütte eingeladen, und es ist ein wenig später geworden. Um genau zu sein, ich bin erst um sechs Uhr ins Bett gekommen." Er unterbrach sich und versteckte ein Gähnen hinter der Hand, dann fuhr er fort: "Harry, tu dir selbst einen Gefallen - wenn du jemals die Nacht durchmachen solltest - das heißt natürlich nicht, dass du es tun solltest, es ist schrecklich unsolide - aber sollte es einmal passieren und du musst am nächsten Tag früh aufstehen, dann versuche gar nicht erst, noch etwas zu schlafen. Glaube mir, es bringt nichts."

Harry grinste. Das war eine Erklärung, mit der er etwas anfangen konnte. "Lass mich raten - das ganze ist ein kleines bisschen feucht-fröhlich geworden? Meintest du das, als du gesagt hast, dass es Sirius bald wieder gutgehen wird?" Remus grinste jetzt ebenfalls. "Das herauszufinden überlasse ich dir. Das einzige, was ich dazu mit gutem Gewissen sagen kann, ist dass ich keinen Tropfen Alkohol getrunken habe." Harry grinste zurück. "Alles klar, ich habe verstanden. Dann sollte ich Sirius vielleicht noch ein bisschen in Ruhe lassen." Remus nickte. "Das solltest du. Und außerdem solltest du schon seit fünf Minuten in deiner Klasse sein - was hast du jetzt?" Harry sah erschrocken auf die Uhr. "Oh verdammt - Verwandlungen! McGonagall bringt mich um! Bis später, Remus!" Er griff nach seiner Tasche und rannte aus dem Raum - zu spät zu Verwandlungen zu kommen hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt!

*

Harry hatte in den nächsten Tagen nicht viel Gelegenheit, mit seinem Paten zu sprechen. Er hatte das Gefühl, dass Sirius sich absichtlich rar machte - wann immer er irgendwo auftauchte, war er sofort von einer Traube von Schülern - die meisten weiblich und Klasse vier aufwärts - umgeben, und diese Aufmerksamkeit schien ihm gar nicht zuzusagen.

Er erschien zwar zu den meisten Mahlzeiten in der Großen Halle und saß dann zwischen Remus und Professor Truman, aber ansonsten achtete er darauf, möglichst wenig mit den Schülern in Kontakt zu kommen. Harry sah ihn oft in seiner Hundegestalt durch die Gänge laufen - offenbar fühlte er sich so sehr viel wohler und gestattete auch hin und wieder einem der Schüler, ihm den Kopf zu tätscheln. Wirklich entspannt war er nur in Gesellschaft derjenigen, die bereits von seiner Anwesenheit gewusst hatten - Hermine, den Weasleys, Angelina - und Cho und ihrer Freundin Evelyn. Allerdings musste man auch sagen, dass keiner von ihnen großes Aufheben um Sirius' Anwesenheit machte - zwar hatten sie ihm alle zu seinem Freispruch gratuliert, aber sie hatten sich dafür ruhige Augenblicke ausgesucht, und keines der beteiligten Mädchen machte irgendwie geartete Annäherungsversuche, was man vom Rest der Schülerinnen nicht gerade behaupten konnte.

Als Harry Remus einmal auf Sirius' Beliebtheit ansprach, grinste sein Lehrer nur und sagte: "Ich kann nicht behaupten, dass mich das überrascht - es war früher nicht anders." Dann wurde er plötzlich ernst und fügte so leise, dass Sirius es nicht hören konnte, hinzu: "Damals hat er es allerdings genossen." "Lästert ihr über mich?" Sirius trat zu den beiden und musterte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Remus schüttelte den Kopf. "Lästern? Nein. Wir haben uns nur über deine Beliebtheit in der Damenwelt gewundert." Sirius grinste. "Bist du eifersüchtig, dass die Mädchen nicht mehr nur hinter dir herlaufen?" Remus starrte ihn einen Moment lang an und fing dann an zu lachen. "Hinter mir? Padfoot, du spinnst."

"Tut er nicht." Remus drehte sich langsam zu Harry um musterte ihn fragend. "Was willst du damit sagen?" Harry grinste. "Also, wenn du noch nicht gemerkt hast wie dich zum Beispiel Lavender und Parvati anhimmeln, dann tut es mir leid. Wie es in den anderen Häusern und Klassen ist, weiß ich nicht, aber die beiden stehen auf dich. Mich wundert eigentlich, dass noch keine der beiden den Patronus-Unterricht genutzt hat, um dir ohnmächtig in die Arme zu fallen." Remus starrte ihn perplex an, und Harry zuckte die Schultern. "Tut mir leid," murmelte er, "aber so ist es."

Sirius grinste seinen Freund breit an. "Siehst du, es ist offensichtlich. Aber du merkst ja sowieso nie, wenn jemand sich für dich interessiert. Lisande tut mir leid." Remus wirbelte herum und starrte Sirius ärgerlich an. "Ich habe dir gesagt: Lisande wird hier nicht diskutiert, haben wir uns verstanden? Sie ist Francis' Freundin und eine gute Bekannte für mich, mehr ist da nicht und mehr wird da auch nie sein!" Er begann, nervös vor dem Kamin auf und ab zu gehen.

Sirius hob die Hände in einer defensiven Geste und sagte leise: "Schon gut, Moony, beruhige dich. Ich sehe ein, dass ein schlechter Tag für solche Themen ist. Harry, du gehst jetzt besser." Harry sah seinen Paten einen Moment lang verwirrt an, dann begriff er. Heute nacht war Vollmond - kein Wunder, dass Remus nicht so ruhig war wie üblich. Er nickte und stand auf. Remus hob den Kopf und sah Harry an. Dann sagte er leise: "Entschuldige, Harry." "Äh - wofür?" Remus lächelte ein bisschen gequält. "Normalerweise verliere ich nicht so leicht die Kontrolle." Harry grinste. "Das nennst du 'die Kontrolle verlieren'? Oh Mann, du müsstest mal Ron erleben, wenn der austickt! - so, ich gehe jetzt wirklich. Kann ich dir eine gute Nacht wünschen, oder wäre das sarkastisch?" Remus schüttelte lächelnd den Kopf. "Nein, ist es nicht, ich hoffe auch, dass es eine gute Nacht wird."

*

Zwei Tage vor dem Spiel gegen Slytherin hatte Alicia noch einmal ein langes Training angesetzt, bei dem nichts zu klappen schien. Katie, die einen bösen Husten hatte, aber trotz energischer Proteste von Madam Pomfrey zum Training erschienen war, ließ mehrfach den Quaffle fallen, während Diana Hunter, die Hüterin, völlig aus ihrer üblichen Form zu sein schien und mehrere Bälle durchließ. Fred und George machten mit den Klatschern mehr Unsinn als sonst etwas, und Alicia war dem Wahnsinn nahe, als sie das Training für beendet erklärte. "Okay," fauchte sie, als alle wieder auf dem Boden angekommen waren, "wenn wir übermorgen so spielen, ist gar keine Frage, wer gewinnt. Dann stehen wir garantiert auch wieder gegen Slytherin im Finale! Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich würde lieber gegen Ravenclaw spielen! Wir trainieren Morgen nochmal, gleiche Uhrzeit - und wehe, ich erwische dann irgendeinen dabei, sich nicht auf das Spiel zu konzentrieren! Katie, ab in den Krankenflügel, du musst spätestens übermorgen fit sein!"

Sie drehte sich um und stampfte in Richtung der Umkleideräume, während die anderen ihr langsamer folgten. Plötzlich spürte Harry eine Hand auf der Schulter und sah sich, als er sich umdrehte, seinem lächelnden Paten gegenüber. "Du fliegst wirklich wie James." Harry schluckte und lächelte ebenfalls. Ein größeres Kompliment konnte Sirius ihm kaum machen. "Ich habe eure Pokale gesehen - ihr habt dreimal in Reihe die Quidditch- Meisterschaft gewonnen, nicht wahr?" Sirius nickte. "Ja, in unserem vierten bis sechsten Jahr." Er verzog das Gesicht, und Harry nickte mitfühlend. "Ich weiß, im siebten nicht mehr. Remus hat es mir erzählt - bei der Strafarbeit." Sirius seufzte. "Lisande war wirklich gut - und in Ravenclaw völlig falsch, sie hätte nach Gryffindor gehört."

Er schwieg einen Moment lang, dann sagte er leise: "Harry, ich bin eigentlich hier, weil ich dir sagen wollte, dass ich bald für ein paar Tage weg muss." Harry trat einen Schritt zurück. "Wieso?" Er versuchte, seine Stimme neutral zu halten, merkte aber selber, dass es ihm nicht gelang und man seine Enttäuschung durchhörte. Sirius lächelte. "Es tut mir leid, Harry, aber es geht nicht anders. Ich habe einige Angelegenheiten zu regeln, insbesondere muss ich dafür sorgen, dass das Haus meines Vaters wieder auf Vordermann gebracht wird, dann muss ich zu Gringotts - und ich werde mich auch um Arbeit kümmern müssen." Harry nickte langsam. Sicher, das verstand er - Sirius hatte sicherlich einiges zu regeln, was er nicht von hier aus erledigen konnte.

"Was hast du jetzt überhaupt vor?" Er sah Sirius nicht wirklich an. Was, wenn Sirius jetzt, da er offenbar mit Professor Truman zusammen war, nicht mehr wolle, dass Harry zu ihm zog? Er hatte zwar gesagt, dass Harry für ihn immer an erster Stelle stehen würde, aber damals hatte es noch nicht so ausgesehen, als ob die Möglichkeit, dass er freigesprochen wurde, jemals bestehen würde. Sirius runzelte die Stirn. "Was meinst du, Harry?" Harry biss sich auf die Lippen. Er wusste nicht, wie er seine Sorge formulieren sollte, ohne grundlos vorwurfsvoll zu klingen. Schließlich platzte er heraus. "Du bist doch jetzt mit Professor Truman zusammen." Sein Pate sah ihn eine Weile schweigend an und sagte dann langsam: "Jaaa - und? Ich hatte gedacht, das wäre kein Problem für dich?"

Harry schüttelte langsam den Kopf. "Nein, natürlich nicht, aber..." Er stockte wieder. Sirius wartete einen Moment lang geduldig, aber als Harry nicht weitersprach, fasste er ihn unter dem Kinn und zwang ihn so, ihn anzusehen. "Lass mich raten - du fürchtest, dass ich jetzt lieber mit Francis als mit dir zusammen wohnen möchte?" Harry biss sich wieder auf die Lippen, dann nickte er langsam. "Harry James Potter, eigentlich müsste man dir alleine für den Gedanken daran das Fell über die Ohren ziehen!"

Harry hob vorsichtig den Kopf und sah Sirius zum ersten Mal seit Beginn dieser Unterhaltung in die Augen, die ärgerlich funkelten. Dann murmelte er: "Ich will euch nicht im Weg sein..." Sirius seufzte und legte Harry einen Arm um die Schultern. "Harry, du wirst mir NIE im Weg sein, verstehst du mich? Seit ich aus Azkaban ausgebrochen bin ist der einzige Gedanke, der mich zum Weitermachen gezwungen hat, dass ich vielleicht irgendwann mal in der Lage sein könnte, dir das Zuhause zu bieten, dass deine Eltern für dich gewollt hätten, und nicht diese Notunterkunft bei deiner sogenannten Familie. Jetzt habe ich endlich die Chance dazu, und die werde ich mir durch nichts und niemanden nehmen lassen - es sei denn, du willst nicht mehr zu mir ziehen."

"Spinnst du? Natürlich will ich noch!" Sirius lächelte. "Na also, dann wüsste ich nicht, was dem im Wege stehen sollte. Und mach dir wegen Francis bitte keine Sorgen. Wir sind zusammen, ja, aber gerade mal seit ein paar Tagen. Ich habe nicht vor, sofort mit ihr zusammenzuziehen oder sie zu heiraten oder sonst was zu veranstalten. Sie wird allerdings öfter mal bei uns sein und wohl auch - äh - bei uns übernachten, wenn du damit kein Problem hast, aber mehr wird es erst einmal nicht sein." Er seufzte leise und gab dann zu: "Ich muss mich erst mal wieder daran gewöhnen, so etwas wie ein Zuhause zu haben - und ich muss dich warnen: ich kann nicht kochen!"

*

"Viel Glück, Harry - mach sie fertig!" Harry drehte sich auf seinem Weg zu den Umkleideräumen überrascht um und stand einer breit grinsenden Cho, die einen Gryffindor-Schal um den Hals geschlungen hatte, gegenüber. Harry grinste zurück. "Ich tue mein Bestes!" Cho grinste etwas breiter. "Das ist gut. Ich werde euch anfeuern." Harry lachte. "Wie uneigennützig von dir! Aber trotzdem: tu das." Cho setzte eine beleidigte Miene auf. "Wie kommst du auf die Idee, dass ich uneigennützig bin? Also ehrlich, das trifft mich jetzt!" Sie drehte sich um und stolzierte in Richtung der Zuschauertribünen. Harry starrte ihr nach. Hatte er sie jetzt beleidigt? "Äh - Cho?" Das Mädchen drehte sich um und zwinkerte ihm zu. "Beeil dich, Harry, du hast nicht mehr viel Zeit!" Sie winkte ihm noch einmal kurz zu und lief dann los, und Harry beeilte sich tatsächlich.

"Uuuuuund da ist der Quaffle! Gryffindor im Ballbesitz, Angelina Johnson verliert keine Zeit, um Gryffindor in Führung zu bringen - zeig es ihnen, Angelina!" "Jordan, bleiben Sie gefälligst neutral!" McGonagall klang gar nicht begeistert, und Harry war sich sicher, dass in Lees Stimme ein Lachen mitklang, als er fortfuhr: "Entschuldigung, Professor! Johnson gibt ab an Bell und jaaaah, zehn zu null für Gryffindor! Jetzt Slytherin im Ballbesitz, aber da ist Alicia Spinnet und holt ihn sofort zurück! Und oh, ich glaube, die Sucher haben den Schnatz gesehen!" Das hatten sie tatsächlich. Zehn Meter über den Torringen, ziemlich genau in der Mitte des Spielfeldes, glitzerte es golden, und Harry schoss auf den winzigen Ball zu. Leider war auch Malfoy darauf aufmerksam geworden, und er war wesentlich näher dran - schlechte Aussichten für Harry, denn diese Entfernung konnte selbst der schnellere Feuerblitz nicht ausgleichen.

"Harry, Kopf runter!" Harry dachte nicht lange nach, als er Freds (oder war es Georges?) Stimme hinter sich hörte und presste sich flach auf den Besen. Gleich darauf spürte er den Luftzug von etwas Schwerem, was nur wenige Zentimeter über seinem Rücken herflog, und als er sich wieder aufrichtete, sah er den Klatscher auf Malfoy zusausen. Dieser konnte sich nur im allerletzten Moment mit einer halsbrecherischen Rolle retten, was Harry genug Zeit gab, aufzuholen - aber als er ihn eingeholt hatte, war der Schnatz wieder verschwunden. Direkt hinter sich hörte er Malfoy fluchen. Harry drehte sich auf seinem Besen um und grinste den Slytherin, der sich gerade die reichlich durcheinander geratenen Haare aus den Augen strich, triumphierend an. Malfoy schoss ihm einen Blick reinen Hasses zu, wendete dann seinen Besen und begann, das Spielfeld zu umkreisen.

Harry entschied sich für eine andere Taktik und sauste im Zickzackflug zwischen den Spielern herum - mal unter ihnen, mal über ihnen, mal mitten dazwischen, mal an den Tribünen entlang. Als er an der Lehrertribüne vorbeizog, fing er einen kurzen Blick von Sirius auf - einen Blick, aus dem eine Mischung aus Begeisterung über das Spiel und reinem Stolz auf Harry leuchtete. Harry grinste ihm kurz zu und zog dann weiter seine Bahnen.

Inzwischen stand es Neunzig zu vierzig für Gryffindor - keineswegs ein sicherer Stand, Slytherin konnte noch immer gewinnen, wenn Malfoy vor Harry in die Nähe des Schnatzes kommen sollte - etwas, das Harry mit allen Mitteln zu verhindern versuchte. Ein Klatscher tauchte aus dem Nichts auf, und Harry riss hastig seinen Besen zur Seite - eine Bewegung, die sich als spielentscheidend erweisen sollte, denn da, kaum zehn Meter von ihm entfernt, glitzerte der Schnatz, etwas unterhalb der Lehrertribüne. Harry beschleunigte, entschlossen, den walnussgroßen Ball dieses Mal zu erwischen. Noch fünf Meter - noch vier - drei... ein grüner Blitz tauchte unter Harry auf, ausgerichtet auf das gleiche Ziel - Malfoy hatte den Schnatz ebenfalls gesehen, war aber noch weiter entfernt.

Harry hörte am Rande, dass die Zuschauer tobten. Direkt vor sich sah er seinen Paten, sah, dass sich dessen Augen weiteten und die Lippen sich bewegten - und Harry reagierte instinktiv, indem er sich zur Seite warf. Ein Klatscher zischte an ihm vorbei und verfehlte seinen Ellenbogen nur um Millimeter, und Harry fand sich plötzlich Seite an Seite mit Malfoy, der ihn hämisch angrinste. Harry grinste zurück, gab seinem Feuerblitz einen letzten Spurt - und gleich darauf schlossen sich seine Finger um den kleinen Ball. Die Zuschauer schrien begeistert, Lee Jordan brüllte so laut, dass er sein magisches Megaphon eigentlich nicht gebraucht hätte den Endstand von 250 zu vierzig Punkten (wer hatte denn da zwischenzeitlich noch ein Tor geschossen? Es war Harry völlig entgangen) und verkündete dann euphorisch: "Und damit steht Gryffindor in zwei Wochen gegen Ravenclaw im Finale!!!" Gleichzeitig schossen sechs verschwommene rote Schatten auf Harry zu, und gleich darauf taumelte die Gryffindor-Mannschaft langsam in einem riesigen Knäuel Richtung Boden. Harry grinste breit, den Schnatz noch immer fest umklammernd, über die Begeisterung seiner Mannschaftskameraden, aber eigentlich wartete er auf jemand anderen - und er musste nicht lange warten.

"So, lasst mich mal da durch! Ups, entschuldige, Fred, George, wer auch immer du bist - Harry, komm her!" Gleich darauf fühlte Harry sich in eine erstickende Umarmung gezogen. Sirius sagte nicht viel, aber das musste er auch nicht - sein stolzer Blick sagte mehr, als eine lange Rede ausdrücken konnte. Sirius ließ Harry nur zögernd los, aber schließlich lockerte er seinen Griff doch, grinste ihn noch einmal an und murmelte dann mit erstickter Stimme: "Weiter so, Harry - und jetzt geh feiern!"

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Hehe, Slytherin steht NICHT im Finale!!! ;-P Tja, im nächsten Kapitel werde ich mich wohl noch mal ein bisschen um Lisande kümmern - mal sehen, wann ihr die Ausreden ausgehen, um nach Hogwarts zu kommen ;-)) Da ich Urlaub habe, habe ich jede Menge Zeit zum Schreiben - aber ich lade erst wieder was hoch, wenn ich ein paar Reviews bekomme! Ich will doch wissen, ob es okay war oder noch was geklärt werden muss...