Sorry!
Ich weiß, es hat – trotz eurer vielen, lieben Reviews – entsetzlich lange gedauert, und es soll nicht wieder vorkommen! Ich war in letzter Zeit ziemlich mit Briefeschreiben beschäftigt – habe ich eigentlich schon Werbung dafür gemacht? Also: Unter www.aryana-filk.de findet ihr die schöne Story Dies Irae, die Lupin schreibt. (Achtung, OotP-Spoiler!). Und in diese Geschichte sind Briefe eingebunden, von denen ich die Hälfte geschrieben habe...
Thorin, mir werden die Namen für dich Höhlenbuddler wohl wirklich nicht so schnell ausgehen, keine Sorge! Aber zu den Namen für hübsche Elbinnen – du weißt, dass ich nur Halbelbe bin, nicht wahr? Und ich bin mir nicht wirklich sicher, dass du wissen möchtest, was die andere Hälfte ist...
Aber ich freue mich, dass mein Siri dir so gefällt. Zu Harry und Cho – lies einfach weiter. Und zu Shattered: wundert es dich, dass ich Werbung mache (s.o.)?
Alex (ich lasse einfach mal die Zahlen weg, gell?): Danke schön! Ich fand es auch ganz niedlich...
Lupin: nicht weinen, auch wenn er jetzt vergeben ist... Lisande hat ihn verdient, oder?
mbi: Wow, danke! Ähm, woher ich die Werwolfgesetze so gut kenne? * hüstel* Nunja, du weißt doch, ich, also Lisande, arbeite im Ministerium und, äh, da kenne ich mich mit Gesetzen natürlich aus...
Also gut, ich gebe es zu: sie sind frei erfunden. Nur, dass alle anderen Abteilungen der Abteilung für magische Strafverfolgung Rechenschaft schuldig sind, stimmt – das steht irgendwo in "Fantastische Tierwesen" als Fußnote.
Julia: Ebenfalls wow, danke!!! Ich freue mich, dass dir das Verhältnis zwischen Remus, Harry und Sirius so gefällt – ich wollte schon lange mal eine Geschichte um die drei herumbasteln. Übrigens zum Thema Werbung (Thorin, liest du das hier???): Ich schreibe gerade eine Antwort auf eine Challenge von Hogwarts-Letters (den kompletten Link zu der Seite muss ich mal raussuchen und stelle ihn dann in meine Bio) – es geht dabei darum, dass Harry mit Sirius und Remus zusammenlebt. Es wird allerdings eine englische Geschichte und wird OotP-Spoiler enthalten...
Guandalug, alte Fay: wieso "armer Remus"? Das möchte ich jetzt aber überhört haben! Und keine Sorge, ich werde garantiert NICHT Harry mit Hermine zusammenbringen!
Sternchen: Na komm schon, mit irgendwem musste ich Remus doch verbandeln, wenn Siri schon seine Schwester kriegt! Und die beiden passen doch zusammen, oder (ich habe ja auch ganz zufällig Lisande als Penname...)
Urukai: ooooh, * werd rot* danke schön! Womit habe ich das denn verdient? Aber keine Sorge, Harry wird schon nicht vernachlässigt...
lara: Nicht wahr, Sirius MUSSTE einfach einen bösen Spruch ablassen! Und wieso ist das Pseudonym fies? Wenn Remus sich mal dazu herabgelassen hätte, HdR zu lesen, hätte er es verhindern können... ;-))
Danke für den html-Tipp – ich hatte das auch schon mal versucht, aber das Gefühl, dass trotzdem nicht alles übernommen worden ist, insbesondere mit eingerückten Absätzen... aber ich werde es nochmal probieren! Wann kommt denn mal wieder was von dir?
Silentia: danke schön! Hm, ein 6. Schuljahr – keine Ahnung, momentan nicht... wenn ich noch mal Ideen habe, schiebe ich es nach, aber die habe ich gerade nicht, muss ich ganz ehrlich gestehen, obwohl ich gerne einen schönen Sommer für Harry schreiben würde. Aber vielleicht darf ich auch da nochmal auf die Antwort zur Challenge verweisen... ich weiß nur noch nicht ganz genau, wann ich das abschicken werde.
Jenny: auch dir ein danke schön, ich hoffe, dieses Kapitel fällt nicht aus dem Rahmen – ich halte es selber für ein bisschen langweilig, aber ich brauchte den Übergang...
luna: so, jetzt musste nicht mehr warten, besser? (Ich weiß, böse bin, mich bessern tu?)
Auxia: Da isses!
So, und jetzt viel Spaß beim Lesen.
Ach ja, bevor ich das vergesse: Remus gehört mir. Ganz alleine. Na gut, Lupin, mit dir teile ich ihn noch.
*schluchz * wenn es mal so wäre... naja, wenigstens gehören mir Francis und Lisande...
Kapitel 35 – Prüfungen
Harry lag mit weit geöffneten Augen in seinem Bett und starrte an den scharlachroten Himmel. Er war eigentlich zu Tode erschöpft, aber der Tag war zu ereignisreich gewesen, um jetzt einfach zu schlafen.
Sie hatten Ravenclaw im Finale besiegt. Nein, eigentlich hatte er Ravenclaw besiegt – indem er nach drei Stunden Spielzeit den Schnatz gefangen und dabei Cho zur Seite gestoßen hatte. Cho hätte durch den Fang nur das Spiel für Ravenclaw gewinnen können – sie lagen zu diesem Zeitpunkt nur um zwanzig Punkte zurück – aber nicht den Pokal, dafür war der Gesamtrückstand von Ravenclaw zu groß. Eigentlich wäre also nicht viel verloren gewesen, wenn er ihr den Vortritt gelassen hätte, aber in diesem Moment hatte er sie nicht als das Mädchen, das er sehr nett fand, gesehen, sondern nur als Sucherin des gegnerischen Teams, und er hatte nicht einen Gedanken daran verschwendet, was zu tun war. Im Nachhinein fragte er sich, ob das klug gewesen war – oder ob er sich alle Chancen auf weitere Unterhaltungen mit Cho dadurch verdorben hatte.
Harry seufzte leise und drehte sich auf die Seite. Nein, er hätte es seinem Haus gegenüber nicht verantworten können, Cho gewinnen zu lassen – hoffentlich war sie ihm nicht böse.
Aber wenn er sich an die überschwängliche Freude der Gryffindors erinnerte, wusste er, dass er das richtige getan hatte. Die Feier hatte sich bis in die frühen Morgenstunden ausgedehnt, und selbst Professor McGonagall hatte beide Augen zugedrückt und war erst um drei Uhr zum ersten Mal erschienen, um für Ruhe zu sorgen.
Um vier Uhr hatte sie mit Strafarbeiten gedroht, und um halb fünf war sie endgültig energisch geworden und hatte erklärt, Gryffindor jeden einzelnen Punkt, der durch die Quidditch-Siege in diesem Jahr gewonnen worden war, wieder abzuziehen, wenn nicht augenblicklich alle Schüler in ihre jeweiligen Betten verschwinden und dort bleiben würden.
Danach war tatsächlich Ruhe eingekehrt.
*
Die folgenden Tage vergingen wie im Flug, und die Schüler der fünften und siebten Klasse wurden immer nervöser. Die Prüfungen waren jetzt bereits nur noch zwei Wochen entfernt, und die Lehrer waren dazu übergegangen, keinen neuen Stoff mehr durchzunehmen sondern nur noch zu wiederholen. Es gab auch keine Hausaufgaben mehr – jeder einzelne Lehrer hatte erklärt, dass er darauf vertraute, dass die Schüler selbständig den prüfungsrelevanten Stoff wiederholen würden.
Professor McGonagall hatte einen Teil einer ihrer Stunden dafür geopfert, um ihrer Klasse zu erläutern, wie die Prüfungen ablaufen würden:
"Es ist Ihnen sicherlich bekannt, dass die ZAGs nicht uns Lehrern, sondern von einer neutralen Prüfungskommission des Ministeriums abgenommen werden. Sie werden in jedem Fach zweimal geprüft – vormittags theoretisch, nachmittags findet dann der praktische Teil statt. Ja, Mr. Thomas?" Dean hatte sich gemeldet und fragte jetzt: "Wo finden denn die Prüfungen statt?"
"In der großen Halle. Sie werden jeder an einem einzelnen Tisch sitzen. Die Prüfungsfragen werden Ihnen verdeckt ausgehändigt, und wenn die Aufsicht Ihnen ein Zeichen gibt, werden Sie die Bögen umdrehen und mit der Prüfung beginnen. Sie brauchen keinerlei Material mitzubringen – nur nachmittags für die praktischen Prüfungen selbstverständlich Ihre Zauberstäbe. Aber für die theoretischen Prüfungen wird Ihnen alles, was Sie benötigen, zur Verfügung gestellt – Federn, Tinte und Pergament. Selbstverständlich sind die Federn verzaubert, so dass Sie nicht abschreiben können, und die Pergamentrollen sind unsichtbar markiert, also brauchen Sie gar nicht auf die Idee zu kommen, Spickzettel einschleusen zu wollen und als Konzeptpergament zu tarnen. Sie müssen alles, was sie geschrieben haben – seien es die endgültigen Antworten oder auch Ihre Konzepte, wenn Sie denn welche vorab erstellen, mit abgeben. Am Ende der Prüfungszeit wird wieder ein Signal gegeben und Ihre Pergamentrollen werden sich automatisch aufrollen, damit jeder wirklich exakt die gleiche Zeit zur Verfügung hat.
Nach den Prüfungen haben Sie eine halbe Stunde Zeit, in der die Halle für das Mittagessen vorbereitet wird, und danach haben Sie wieder eine halbe Stunde, bis der praktische Teil folgt. Noch Fragen?" Sie sah sich um, bemerkte Hermines in der Luft schwebende Hand und nickte ihr zu. "Miss Granger?" "Wer führt die Aufsicht bei den Prüfungen? Auch die Mitglieder der Kommission, oder werden das die Lehrer sein?"
"Das wird geteilt. Die Hauptaufsicht führt ein Mitglied der Kommission, aber die Lehrer, die zum Zeitpunkt der Prüfung auch Unterricht in einer fünften oder siebten Klasse hätten, werden ebenfalls anwesend sein. Aber machen Sie sich keine Hoffnungen, es werden keinerlei Fragen beantwortet." Hermine sah ein bisschen beleidigt aus – als ob sie Fragen zum Prüfungsstoff stellen würde!
Die anderen Schüler wirkten ziemlich ernst. Diese Erläuterungen zum Ablauf der Prüfungen hatten ihnen noch einmal deutlich gezeigt, wie bald es schon soweit sein würde.
Harry stellte bald fest, dass seine Zeit, die schon vorher knapp bemessen gewesen war, jetzt vorne und hinten nicht mehr zu reichen schien, und den anderen aus seinem Jahrgang ging es nicht anders. Irgendwann hörte er Seamus über seinem Kräuterkunde-Buch stöhnen, dass er nicht mehr wisse, wann er noch für Geschichte der Zauberei lernen sollte. Fred, der das ebenfalls gehört hatte, grinste. "Ich weiß gar nicht was du willst – der Tag hat doch 24 Stunden!" Seamus schüttelte entnervt den Kopf. "Reicht nicht!" Jetzt grinste auch George. "Dann nimm doch noch die Nacht dazu!" Seamus warf ihm einen entnervten Blick zu und zog es vor, nicht darauf zu antworten. Dafür übernahm das Hermine.
"Sagt mal, habt ihr beide eigentlich nichts zu tun? Ich sehe euch nicht besonders häufig lernen!"
Fred zuckte die Schultern. "Ehrlich gesagt – warum?" Hermine schnappte nach Luft. "Warum? Ihr bereitet euch auf eure UTZs vor – das ist doch unheimlich wichtig für eure Zukunft!" Fred und George warfen sich einen kurzen Blick zu und grinsten. "Ganz ehrlich gesagt – für das, was wir vorhaben, ist es ziemlich egal, ob wir irgendeinen UTZ schaffen oder nicht. Mach dir mal keine Gedanken, unsere Zukunft ist gesichert! Kaugummi gefällig?" Er hielt ihr ein unschuldig aussehende, in Silberpapier gewickeltes Kaugummi hin. Hermine betrachtete es misstrauisch und schüttelte dann den Kopf. "Danke, lieber nicht." Auch Ron und Harry lehnten ab und widmeten sich wieder ihren Büchern.
Wie sich wenig später herausstellte, hatten sie klug gehandelt – Neville hatte offenbar ein Kaugummi angenommen, und jetzt strömten bunte Blasen aus seinen Ohren und, wenn er sprechen wollte, auch aus seinem Mund. Der ganze Gemeinschaftsraum fing an zu lachen, und selbst Neville fing an, hysterisch zu kichern, was kleinere, seltsam unförmige Blasen zur Folge hatte. Hermine hingegen fand das Ganze nicht so witzig. "Fred, George – hört sofort auf mit dem Unsinn! Sorgt dafür, dass das aufhört!!!" Fred warf ihr einen schrägen Blick zu, dann verkündete er laut: "Ohrenblasen-Kaugummi! Nur fünf Sickel das Stück! Interessenten wenden sich bitte an George oder mich!" Dann drehte er sich zu Neville um. "Sorry, Kumpel, aber wir mussten das mal demonstrieren. Hier, schluck das, dann hört es gleich auf." Er gab ihm einen zweiten, in rotes Papier eingewickelten Kaugummistreifen, und Neville nahm ihn zögernd. George nickte ihm zu. "Iss nur, es ist wirklich das Gegenmittel." Neville musterte ihn etwas misstrauisch, schob den Streifen aber trotzdem in den Mund, und tatsächlich hörten die Blasen nach wenigen Sekunden auf. George wandte sich wieder an die Anwesenden. "Das Gegenmittel kostet zwei Sickel extra – wenn man es nicht nimmt, bleibt die Blasenbildung zehn Stunden lang und lässt dann langsam nach!"
Harry grinste. Es war gut zu sehen, dass die Weasley-Zwillinge seinen Gewinn aus dem Trimagischen Turnier gut angelegt hatten, und der Lacher zwischendurch hatte gutgetan. Harry fühlte sich nicht mehr ganz so entnervt, als er sich seinem Buch über magische Geschöpfe zuwand, auch wenn er die Befürchtung hatte, dass dieser Zustand nicht allzulange anhalten würde.
*
Der nächste Morgen bescherte Harry einen Brief von Sirius, in dem sein Pate ihm stolz mitteilte, dass das Haus seines Vaters nun endgültig wieder bewohnbar war – sämtliche Doxys und Boggarts, die sich dort eingenistet hatten, waren beseitigt, und Sirius war auf der Suche nach einem Hauselfen, der dafür sorgen sollte, dass das Haus in dem sauberen Zustand, in dem es sich jetzt befand, auch blieb. Die Reaktionen von Hermine und Ron auf diese Nachricht hätten kaum unterschiedlicher sein können. Während Ron breit grinste und vorschlug, Dobby von Hogwarts abzuwerben, zog Hermine die Nase kraus. "Er meint das nicht ernst, oder? Er will nicht wirklich einen Hauselfen haben? Oder wenn, dann wird er ihm doch Kleidung geben und ihn bezahlen, nicht wahr?" Ron stöhnte. "Oh Hermine, hör' endlich mit deinem Belfer-Quatsch auf! Wann wirst du es endlich glauben – Hauselfen wollen in der Regel nicht bezahlt werden und keine Kleidung haben – sieh dir Winky an!" Hermine schüttelte vehement den Kopf. "Du weißt genau, dass das nur daran liegt, dass sie eine Gehirnwäsche verpasst bekommen haben! Und es heißt B.Elfe.R und nicht Belfer!" "Nein, das weiß ich nicht, und du weißt das auch nicht, du bildest es dir bloß ein!"
Harry seufzte. Wenn Ron und Hermine sich erst einmal an diesem Thema festgesetzt hatten, gab es kein Entkommen. Er fragte sich ernsthaft, wann die beiden endlich ihre Streitereien begraben und zugeben würden, wie gern sie sich hatten.
"Ähm, Leute, ich habe was vergessen – bin noch mal kurz im Schlafsaal, wir sehen uns gleich in Geschichte!"
Er sprang auf, steckte Sirius' Brief in die Tasche und verließ hastig die Große Halle. Mit der Aussicht auf eine wie immer extrem langweilige Geschichtsstunde wollte er sich nicht auch noch die Belfer-Diskussionen seiner Freunde antun, auch wenn er dabei das Gefühl hatte, Ron im Stich zu lassen.
"Ach sieh mal an, da ist ja unser Kavalier!" Harry war gerade um eine Ecke gebogen, als er hinter sich Chos spöttische Stimme hörte. Seit dem Quidditch-Finale war bereits einige Zeit vergangen, aber es hatte sich keine Gelegenheit geboten, mit Cho allein zu sprechen.
Harry drehte sich langsam um und sah Cho an. Offenbar waren seine Befürchtungen richtig gewesen – sie war jetzt sauer, weil er ihr beim Schnatzfang nicht den Vortritt gelassen hatte. Aber zu seiner Erleichterung lächelte Cho, und er wagte ein fröhliches "Hi!". "Hi zurück. Na, stolz auf euren Sieg?" Harry seufzte. Vielleicht war das Lächeln allein doch kein so gutes Zeichen – verstehe einer die Mädchen! Harry grinste etwas einfältig. "Tut mir leid wegen dem Spiel, Cho – ich habe in dem Moment überhaupt nicht nachgedacht."
Jetzt war es Cho, die so aussah, als würde sie ihr Gegenüber nicht verstehen. "Entschuldige bitte – wovon redest du?" Harry zuckte die Schultern. "Naja, ich meine, eigentlich war es für uns doch egal – ich hätte dich nicht wegstoßen müssen, wir hätten auch so gewonnen..." Cho musterte ihn hochgezogenen Augenbrauen. "Sicher – aber dein Haus hätte dir was anderes dazu erzählt! Harry, du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich habe nicht erwartet, von dir anders behandelt zu werden als jeder andere Sucher!"
"Nicht? Du bist nicht böse?" Jetzt kam sich Harry wirklich einfältig vor. Cho lachte. "Nein, wirklich nicht, ich bin nicht böse. Harry, Quidditch ist ein Sport, und wir stehen da nunmal auf verschiedenen Seiten – das ist doch nichts persönliches! Ich hätte es ziemlich lächerlich gefunden, wenn du mir einfach den Vortritt gelassen hättest – und ich wäre mir mies vorgekommen. Wenn ich den Schnatz fange, dann will ich es aus eigenem Können, und nicht geschenkt haben!" Harry grinste erleichtert. "Oh gut. Dann mach dich nächstes Jahr auf was gefasst!" Cho grinste zurück. "Das wollte ich dir auch gerade sagen!"
Sie schwiegen beide einen kleinen Moment, dann fragte Cho: "Hast du im Moment viel zu lernen?" Harry stöhnte. "Frag nicht! Ich weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht!" Sie nickte mitfühlend. "Kann ich verstehen – ich bin so froh, dass ich diese blöden ZAGs hinter mir habe! Ich drücke dir sämtliche Daumen für die Prüfungen, Harry – und lass dich nicht verrückt machen. Wenn du erst mal in der Großen Halle sitzt, ist alles nur noch halb so schlimm." Harry lächelte dankbar. "Ich hoffe es. Wäre es bloß vorbei! Weißt du, dass ich mich dieses Jahr zum ersten Mal auf die Ferien freue?" Cho sah ihn überrascht an. "Hast du das sonst nicht? Warum?"
Harry zuckte die Schultern und entschied sich dann für die Kurzfassung der Geschichte: "Du weißt ja, dass meine Eltern tot sind – naja, und ich bin bei Verwandten aufgewachsen. Lass es mich so sagen: Weder sie noch ich sind böse, dass ich nur in den Sommerferien da sein musste – und jetzt muss ich da endlich nicht mehr hin!"
Cho sah ihn halb entsetzt, halb fragend an. "So schlimm? Und wieso musst du – ach, ich verstehe, wegen Sirius?" Harry nickte. "Er hat mir heute geschrieben, dass das Haus fertig ist – sobald das Schuljahr zu ende ist, kann ich einziehen. Ach so, er lässt dich übrigens grüßen. Evelyn auch." Sirius vergaß nie einen Gruß an Cho, Evelyn, Angelina, Hermine und die Weasleys, wenn er an Harry schrieb. "Ich werde es ausrichten, grüß ihn zurück, ja? Himmel, sieh mal auf die Uhr, wir müssen in die Klassen! Wir sehen uns, Harry!" Cho wirbelte herum und machte ein paar Schritte von Harry weg, dann drehte sie sich plötzlich noch einmal um, kam zurück, und blieb einen Moment lang unschlüssig vor Harry stehen. Dann beugte sie sich vor, plazierte einen schnellen, scheuen Kuss auf seinen Lippen und war gleich darauf um die nächste Ecke verschwunden.
Sie ließ einen äußerst verdutzten Harry zurück.
*
Schneller als Harry es für möglich gehalten hatte, war der Tag der ersten Prüfung da. Zu seiner großen Erleichterung war das erste Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste – wohl das einzige Fach, in dem er sich wirklich gut vorbereitet fühlte. Nach dem Frühstück mussten alle Schüler die Halle verlassen, und die Fünft- und Siebtklässler warteten nervös außerhalb der hohen Türen, während drin die Tische für die Prüfungen vorbereitet wurden.
"Nervös?" Harry drehte sich um und lächelte Remus, der auf leisen Sohlen hinter ihm aufgetaucht war, zu. "Es geht. Heute zumindest. Ich glaube, ich bin einigermaßen vorbereitet." Remus lächelte. "Das will ich hoffen. Mach dir keine Sorgen Harry, und lass dich vor allem nicht verrückt machen – auch in den anderen Fächern nicht. Ich bin sicher, dass du ordentlich gelernt hast, und mehr konntest du nicht tun. Du schaffst das schon." Harry nickte, wenig überzeugt. Um sich ein wenig von den folgenden Tagen abzulenken, fragte er: "Kannst du dich noch an deine Prüfungen erinnern?"
Remus warf ihm einen schrägen Blick zu. "Sicher. So alt bin ich nun auch wieder noch nicht, dass das im Nebel der Vergangenheit läge!" Aber seine Augen zwinkerten. Dann fuhr er fort. "Besonders gut kann ich mich noch an Frage 10 der Verteidigungs-Prüfung erinnern: 'Benennen Sie die fünf Merkmale, an denen man einen Werwolf erkennt'." Er zog eine Grimasse, und Harry starrte ihn einen Moment lang mit offenem Mund an. "Nicht wirklich, oder?" Remus nickte. "Doch."
Im gleichen Moment öffneten sich die Türen zur großen Halle. Remus lächelte ihm noch einmal zu, legte ihm kurz die Hand auf die Schulter und murmelte: "Halt die Ohren steif, Harry." Dann fand Harry sich in einem Strom Fünft- und Siebtklässler, die auf die Große Halle zusteuerten, wieder.
*
Cho hatte recht gehabt – sobald Harry seinen Prüfungsbogen umgedreht hatte und die erste Aufgabe las, war die Nervosität verflogen und er konzentrierte sich nur noch auf die Fragen. Die Mitglieder der Prüfungskommission, die vorne am Lehrertisch saßen und hin und wieder zwischen den Tischen patrouillierten, nahm er kaum wahr, genauso wenig wie den Wechsel der Lehrer, bei denen die fünften oder Siebten Klassen Unterricht gehabt hätten. Der Unterricht, den Remus im letzten Jahr gegeben hatte, war, wie sich jetzt herausstellte, wirklich gut gewesen, und Harry zögerte bei keiner der Fragen mit der Antwort. Harry musste einmal sogar wirklich grinsen – Frage vier lautete tatsächlich: "Benennen Sie die einzig bekannte Abwehr eines Dementors und zeigen Sie die besondere Problematik auf."
Am Ende der Prüfung hatte Harry etliche Rollen Pergament gefüllt und ging mit dem Gefühl, das nicht viel schiefgegangen sein konnte, zum Mittagessen. Auch die übrigen Gryffindors sahen sehr zufrieden mit sich und der Welt aus – Hermine, die wie immer jede einzelne Frage durchkauen wollte, stieß ausnahmsweise nur auf geringen Widerstand.
Nach dem Mittagessen kam der praktische Teil der Prüfung, und auch hier zeigte sich, wie gut Remus seine Schüler vorbereitet hatte. Sie mussten in dem kleinen Raum hinter dem Lehrertisch, in dem Harry im vierten Schuljahr zusammen mit den anderen Champions seine Instruktionen erhalten hatte, warten und wurden dann in kleinen Gruppen in alphabetischer Reihenfolge aufgerufen, was zur Folge hatte, dass Harry zusammen mit den Patil-Zwillingen und Pansy Parkinson dran war.
Dieses Mal waren vier kleine Tische über die Halle verstreut, an denen je ein Mitglied der Prüfungskommission saß. Die Schüler wurden am Eingang von Professor McGonagall und Professor Flitwick empfangen und auf die Prüfer verteilt, dann folgten noch einige kurze Fragen und schließlich bekamen sie verschiedene Aufgaben gestellt. Harry fühlte sich bei keiner dieser Aufgaben überfordert, und am Ende der Prüfung nickte sein Prüfer ihm freundlich zu und entließ ihn mit einem "Sehr schön, weiter so".
Harry hätte viel darum gegeben, wenn er sich für die Prüfung am nächsten Tag genauso gut vorbereitet gefühlt hätte, aber dem war nicht so – ganz und gar nicht. Zaubertränke war noch nie sein Lieblingsfach gewesen, und vor dieser Prüfung zitterte er wirklich. Bereits am Frühstückstisch machten sich die Nerven bemerkbar – er bekam keinen Bissen hinunter, und auch Ron kaute äußerst lustlos an einer Scheibe Toast.
Als die Posteulen hereingerauscht kamen, sah Harry kaum auf – ein kurzer Blick reichte, um ihn davon zu überzeugen, dass nichts weißes zwischen all den dunklen Federn schimmerte, und er wandte sich wieder seinem Teller zu. Nicht, dass er jetzt gegessen hätte – er starrte den Teller nur an und hob den Kopf erst wieder, als er direkt vor sich Federn rauschen hörte. Allerdings saß keine Eule vor ihm – lediglich ein leises Rascheln sagte ihm, dass da etwas sein musste. Harry zog die Augenbrauen hoch. "Andromeda?" Ein leises Schuhu ertönte, und plötzlich tauchte wie aus dem Nichts Sirius' Eule vor ihm auf – die Eule, die er ihm selbst zum Geburtstag geschenkt hatte und die sich unsichtbar machen konnte. Sirius hatte breit gegrinst, als er sie Andromeda getauft hatte, und Remus hatte nur noch die Augen verdreht und Harry erklärt, dass der Tag, an dem irgendein Haustier von Sirius nicht den Namen eines Sternbildes oder einer sonstigen astronomischen Konstellation trug, noch kommen musste.
Andromeda schuhute noch einmal leise und streckte graziös ihr Bein aus, damit Harry den daran festgemachten Brief lösen konnte. Es war nur ein schmaler Pergamentstreifen, offenbar relativ hastig hingekritzelt, aber Harry musste trotzdem grinsen, als er die Worte las: "Lass Dich nicht unterkriegen!" Sein Pate wusste, welches Fach heute dran war – Harry hatte ihm die Reihenfolge der Prüfungsfächer geschrieben, sobald er sie selber erfahren hatte – und selbstverständlich wusste er auch, wie sehr Harry "Zaubertränke" hasste.
"Von Sirius?" Ron versuchte neugierig, einen Blick über Harrys Schulter zu werfen, was ihm einen Rippenstoß von Hermine einbrachte. Harry nickte und reichte den Zettel an seinen Freund weiter. Dann strich er Andromeda kurz über den weichen Kopf und sagte leise: "Wenn du dich bis heute nachmittag in der Eulerei ausruhst, kannst du Sirius eine Antwort mitbringen." Ein leises, zustimmendes Schuhu war die Antwort, dann breitete Andromeda die Flügel aus und war im gleichen Moment verschwunden.
*
Die Zaubertränke-Prüfung verlief besser, als Harry befürchtet hatte. Der theoretische Teil am Vormittag war zwar schwer, aber nicht unlösbar, und selbst im praktischen Teil wurde nichts verlangt, was Harry vor eine unlösbare Aufgabe gestellt hätte. Er war sich zwar sicher, dass sein Trance-Trank nicht perfekt war, aber er hatte trotzdem Hoffnung, dass es zum Bestehen der Prüfung ausreichte.
Die folgenden Tage vergingen schneller, als Harry befürchtet hatte – und liefen alle gleich ab. Vormittags die schriftlichen Prüfungen, dann eine kleine Pause, die er meistens mit Ron und Hermine am See verbrachte, Nachmittags dann die praktischen Prüfungen und danach ging es wieder in den Gemeinschaftsraum, um für den nächsten Tag zu lernen. Als größte Herausforderung stellte sich die Geschichtsprüfung heraus, obwohl es hier keinen praktischen Teil gab – aber die Theorie reichte bereits. Es rächte sich jetzt, dass weder Harry noch Ron ihrem Lehrer viel Aufmerksamkeit geschenkt hatten, und ohne Hermine, die sich zu Harrys Erstaunen ohne Beschwerden bereit erklärte, den beiden ihre Aufzeichnungen zu leihen, wäre die Prüfung wohl zu einer Katastrophe geworden. Aber auch so war es kein Zuckerschlecken, und als Harry am Ende der Prüfung erschöpft aus der Großen Halle kam, konnte er sich nicht an eine einzige der Fragen erinnern – geschweige denn an seine Antworten.
Deshalb war er heilfroh, dass auch Ron sofort abblockte, als Hermine wieder anfangen wollte, die Fragen zu besprechen. Hermine seufzte, und sagte dann mit schnell wiedergewonnener Energie: "Naja, dafür haben wir heute nachmittag frei – das gibt uns richtig Zeit, für Verwandlungen zu lernen!" Harry nickte nur dumpf und folgte ihr und Ron nach dem Mittagessen brav in die Bibliothek, wo sie die Stunden bis zum Abendessen mit der Wiederholung von Sprüchen verbrachten.
Als Hermine allerdings nach dem Abendessen wieder in die Bibliothek wollte, schüttelte Harry nur noch den Kopf. "Tut mir leid, Hermine, aber dieses Mal ohne mich. Ich kann nicht mehr denken – ich glaube, ich gehe mal wieder Remus besuchen!" Hermine sah ihn streng an. "Harry, wir haben nur noch zwei Prüfungen vor uns – willst du wirklich jetzt schlappmachen?" Harry schüttelte den Kopf. "Nein, will ich nicht, aber wir haben den ganzen Nachmittag gelernt. Bei mir ist einfach Schluss, ich bekomme nichts mehr in den Kopf – und was ich jetzt noch nicht kann, lerne ich heute abend auch nicht mehr. Ich bleibe dabei, ich gehe zu Remus."
Hermine seufzte und wandte sich an Ron. "Na gut, dann müssen wir halt alleine lernen." Aber auch Ron hatte genug. "Nein, Hermine, Harry hat recht. Was wir jetzt nicht können, lernen wir nicht mehr – ich möchte einfach mal einen Abend gar nichts machen und früh ins Bett gehen."
Den Rest der Diskussion – denn das es eine werden würde, war von Anfang an klar – hörte Harry nicht mehr, als er sich auf den Weg zu Remus' Büro machte.
Auf halbem Weg kam ihm Professor Truman entgegen, einen vollen Kelch in der Hand. "Hallo Harry! Wollen Sie auch zu Remus?" Harry nickte, dann deutete er auf den Kelch und frage: "Ist es schon wieder so weit? Ich habe über den ganzen Prüfungen glatt die Mondphasen vergessen – und das, obwohl wir vor zwei Nächten die Astronomieprüfung hatten!" Die junge Lehrerin nickte. "Ja, übermorgen nacht – Ihr letzter Prüfungstag. Remus, mach die Tür auf, du hast Besuch!"
Die Bürotür schwang fast sofort auf, und Harry hörte Remus abwesend murmeln: "Komm rein, Francis." Professor Truman lächelte und bedeutete Harry, ihr zu folgen, dann trat sie in das Büro und neben ihren Bruder, der über ein paar Pergamentrollen am Tisch saß. Harry schloss leise die Tür und wartete, bis Remus ihn bemerkte. Es dauerte nicht lange, bis sein Lehrer aufsah und Francis den Kelch abnahm. Dann fiel sein Blick auf Harry, und er stellte den Kelch schnell ab und stand auf. "Harry! Das ist eine freudige Überraschung! Hast du genug vom Lernen?" Harry nickte. "Ja, ich musste mal was anderes sehen – aber ich will dich nicht stören, du bist auch beschäftigt." Remus winkte ab. "Das kann warten. Setz dich, Harry – möchtest du einen Tee?" Harry nickte, und Remus begann mit den Vorbereitungen. Während er sich mit der Teekanne beschäftigte, setzten sich Harry und Professor Truman auf die Couch vor dem Kamin, auf der Harry schon so oft mit Sirius gesessen hatte.
Remus reichte gleich darauf beiden eine volle Tasse und nahm dann neben ihnen in einem Sessel Platz, den Kelch mit Wolfsbann-Trank in den Händen. Harry grinste ihn an. "Na dann Prost!" Professor Truman kicherte, und Remus verdrehte die Augen. "Macht ihr euch ruhig lustig über mich! Irgendwann werde ich mich rächen..." Er trank einen kleinen Schluck und verzog das Gesicht. "Igitt! Francis, warum habe ich bloß das Gefühl, dass es von Mal zu Mal schlimmer schmeckt?" Seine Schwester kicherte. "Alles Einbildung, mein Lieber! Na los, runter damit – sei ein Mann!" Remus warf ihr einen mörderischen Blick zu, leerte den Kelch aber tapfer in drei langen Zügen. Dann schüttelte er sich und stellte ihn auf den Tisch. "Also gut, weil du es so gerne hörst: Warum muss das Zeug gleichzeitig ekelhaft schmecken und kochendheiß sein?" Professor Truman lachte. "Armer Remus! Dabei bist du, soweit ich weiß, der einzige, der das Zeug so ekelhaft findet – muss am Kakao liegen." Remus zog eine Augenbraue hoch. "Kakao?" "Ja – sag nicht, du wusstest das nicht? Der Wolfsbann-Trank basiert auf Kakao – zu siebzig Prozent. Der Rest sind Kräuter wie zum Beispiel Wolfswurz und ein Prise geriebenes Silber."
Remus starrte den Kelch an und rückte dann vorsichtig mit seinem Sessel ein Stück zur Seite. Dann sagte er angewidert: "Danke dass du mir das verrätst – jetzt werde ich das Zeug mit sehr viel mehr Enthusiasmus trinken können!" Professor Truman lachte wieder. "Weichei." Dann wandte sie sich an Harry. "Da wir gerade so gemütlich zusammensitzen – Harry, ich wollte dir schon seit einiger Zeit vorschlagen, dass wir uns allmählich mal duzen sollten – ich meine, ich bin nicht mehr so wirklich deine Lehrerin, jetzt, wo das Schuljahr fast vorbei ist, und ich meine – ich meine, wir werden uns wohl in Zukunft etwas öfter sehen, nicht wahr? Du weiß ja, ich heiße Francis." Harry nickte langsam. Er hatte angenommen, dass das in Kürze kommen würde – schließlich hatte sie ja recht, als Freundin seines Paten würde er sie kaum auf ewig mit Professor anreden können – und es auch nicht wollen.
Harry lächelte, dann sagte er: "Okay, ich werde versuchen, es mir zu merken. Bei Remus hat es ja auch geklappt..."
Francis lächelte zurück. "Siehst du, es wird schon gehen." Dann wandte sie sich wieder an ihren Bruder: "Ach sag mal, kommt Lisande eigentlich mal wieder her?" Remus wurde rot, und Harry fühlte sich plötzlich sehr unbehaglich. Nach jener Nacht vor knapp einem Monat hatten weder Sirius noch Remus den Namen Lisande wieder erwähnt – und offiziell wusste Harry noch immer nicht, dass Remus mit ihr zusammen war. Also versuchte er, seinen Gesichtsausdruck neutral zu halten und versteckte sich hastig hinter seiner Teetasse, als Remus sagte: "Nein, sie hat keine Zeit – wahrscheinlich sehen wir uns erst Anfang der Ferien wieder. Harry, du brauchst nicht so unschuldig auszusehen, ich weiß, dass du Bescheid weißt. Sirius hat sich in seinem letzten Brief verplappert."
Harry fühlte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss, und sah Remus vorsichtig über den Rand seiner Teetasse an. "Es tut mir leid," flüsterte er, "ich wollte nicht lauschen." Remus grinste. "Ich weiß. Und jetzt weiß ich auch, das mein Verdacht richtig war." Als er Harrys entsetzten Blick sah, lachte er. "Harry, du musst noch viel lernen – das war eine klassische Falle. Um ehrlich zu sein, hat mich nur stutzig gemacht, dass Sirius plötzlich aufgehört hat, mich mit Lisande zu ärgern – und ich dachte, wenn er etwas weiß, hat er es dir bestimmt erzählt. Ich hatte also recht, ihr habt uns gesehen." Harrys Gesichtsfarbe wurde noch intensiver, und er stotterte noch eine Entschuldigung, aber Remus winkte ab. "Keine Sorge, Harry, ich kenne dich und ich kenne Sirius, und von daher kann ich mir mehr als lebhaft vorstellen, von wem das ausgegangen ist. Mach dir keine Sorge, ich bin nicht böse, und ich will auch gar keine Einzelheiten wissen." Harry nickte, leerte dann seine Tasse und stand auf. "Danke für den Tee und die Ablenkung, Remus, aber ich muss jetzt langsam wieder zurück – ich möchte zur Abwechslung mal vor Mitternacht ins Bett kommen. Gute Nacht, Prof – äh, Francis, Nacht, Remus!"
*
Harry stellte fest, dass das frühe Schlafengehen ihm gutgetan hatte – er ging einigermaßen ausgeruht in die Verwandlungs-Prüfung und verließ sie am Nachmittag mit dem Gefühl, sowohl im theoretischen als auch im praktischen Teil eine akzeptable Vorstellung abgeliefert zu haben. Er beschloss, das frühe Schlafengehen zu wiederholen, und als er am nächsten Morgen erstaunlich ausgeruht aufwachte, war sein einziger Gedanke: 'nur noch heute!'
Am Frühstückstisch wartete eine Überraschung auf ihn – Hedwig kam mit den anderen Posteulen und lieferte ihm eine kurze Nachricht. Das Pergament war knitterig und die Schrift nur schwer zu erkennen, aber schließlich konnte Harry es entziffern:
Triff mich heute abend um acht Uhr am See. Komm unter dem Tarnumhang und nimm ihn erst am Ufer ab. Sage niemandem etwas!
Sirius
----------------------------
Böse, nicht wahr? Erst lasse ich euch so lange warten, und dann sowas...
Aber das nächste Kapitel dauert nicht wieder so lange, ich versuche, es spätestens in einer Woche fertig zu haben, versprochen.
Und... es wird, so wie es aussieht, das vorletzte Kapitel sein...
Auch wenn ich böse war: bekomme ich ein paar Reviews???
