Inhaltsangabe: Durch ein Portal gelangen Katharina, Andrea, Danijela und Lisa
nach Mittelerde, als sie die Ringcon 2003 besuchen. Purer Zufall, wie sie zuerst
denken. Doch nach und nach stellt sich heraus, dass die Vier aus einem
bestimmten Grund nach Mittelerde „gerufen" wurden: Sie sollen verhindern, dass
eine neue Bedrohung mit noch nie da gewesenen Ausmaßen die Welt vernichtet. Doch
das ist leichter gesagt als getan ...
Disclaimer: Bis auf die vier Hauptcharaktere (Katharina, Andrea, Danijela und Lisa) gehören alle Figuren dieser Fanfiction J.R.R Tolkien, ausgenommen noch einige Nebenfiguren (u.a. die Elbin Fariel), die ebenfalls aus meiner eigenen Fantasie stammen!
Kapitel 1
Eine neue Welt
Ein stechendender Schmerz durchfuhr Katharina als sie die Augen aufschlug und versuchte sich zu bewegen. Alles was sie wusste oder zumindest mitbekam war, das sie auf einem sehr harten Waldboden lag. Doch wie war sie dorthin gekommen? Katharina konnte sich an kaum noch was erinnern. Erst da bemerkte sie das sie ein großes Schwert in der rechten Hand hielt. Gleichzeitig erstaunt und geschockt starrte sie auf die Waffe und hob sie langsam hoch. Zu ihrer großen Überraschung war es federleicht. Langsam betrachtete sie es und hielt sich es genau vor Augen. Dann sah sie plötzlich wieder auf. Hatte sich dort irgendwo etwas bewegt? Ruckartig stand sie auf und machte ein par Schritte zurück., das Schwert immer noch fest umklammert.
Urplötzlich begann der Wald ein merkwürdiges Knurren von sich zu geben und Katharina fuhr zusammen. Ihr Herz begann zu rasen und sie zitterte, doch inmitten der Angst machte sich ein Gefühl breit das sie nicht ganz verstand. Das Gefühl ähnelte dem, wenn man etwas kannte aber nicht genau wusste woher. Dann fiel ihr es schlagartig ein. War sie etwa in Mittelerde? Im Fangorn? Dem Wald aus dem es ohne Hilfe für einen Verirrten kein Entkommen gab? Nein, das konnte nicht sein. Selbst erschrocken bei diesen Gedanken schüttelte Katharina den Kopf und atmete tief durch. Dann begann sie einen kleinen Pfad zu folgen, zumindest war es Katharina als wäre es einer. Er war schmal und an manchen Stellen fast nicht zu erkennen, aber Katharina gab sich Mühe ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Ohne Pause lief sie so durch den immer dichter werdenden Wald und versuchte dabei auf irgendetwas zu achten, was ungewöhnlich war für ihre Welt. Aber wenn sie so recht überlegte waren knurrende Bäume schon komisch genug.
Nach einer ganzen Weile kam sie an eine kleine Lichtung und Katharina genoss die Sonnenstrahlen die plötzlich auf ihr Gesicht schienen. Langsam ließ sie ihren Blick über die Landschaft schweifen. Da fiel ihr auf das auf der anderen Seite der Lichtung ein kleiner Berg war. Vielleicht konnte sie ja, wenn sie hinauf kletterte, herausfinden wo sie sich befand. Also lief Katharina so schnell sie konnte über die Lichtung und kletterte den Berg hinauf. Als sie ungefähr die Hälfte geschafft hatte, merkte sie wie ihre Kräfte langsam nachließen und aus den Augenwinkeln sah sie wie die Sonne dabei war unterzugehen. Schwer atmend kletterte sie weiter und erreichte schließlich fast Tod vor Erschöpfung den Gipfel. Angespannt und wie wild nach Luft ringend kniff sie Augen zusammen und starrte in die Ferne. In weiter Ferne glaubte sie einen Turm zu erkennen. Als wenn sie gerade aus einem tiefen Schlaf erwacht war rieb sie sich die Augen, doch der Turm war immer noch da. Isengard? Der Gedanke schien in ihrem Kopf regelrecht zu explodieren. Doch es war alles real, der Wald, der Turm und die Tatsache das sie mittendrin war und keine Ahnung hatte wie sie da jemals wieder rauskommen sollte. Vor lauter Verzweifelung stiegen ihr Tränen in die Augen und rannen ihr über die Wangen, doch dann brachte ein weiterer Gedanke Katharina dazu aufzustehen und weiterzugehen. Sie war nicht allein auf der Ringcon. Zwei ihrer besten Freunde waren dabei und waren urplötzlich verschwunden. Da sie sie nirgends finden konnte, mussten sie also auch hier irgendwo sein. Aber wo? Hastig kletterte sie vom Hügel herab und hielt sich dabei soweit es ging im Südwesten da sie nicht wirklich scharf darauf war Isengard einen Besuch abzustatten. Wer konnte schon wissen was sich da noch alles herumtrieb?
So schnell sie ihre Beine trugen rannte sie über den teils weichen teils harten Waldboden, das Schwert immer noch fest in der Hand. Während sie so lief, spielte sich eine Art Film immer und immer wieder in ihrem Kopf ab. Die Ereignisse auf der Ringcon. Die Feststellung das anscheinend Leute verschwanden und natürlich immer wieder dieselbe Frage: Wo waren Merry und Dani? Waren sie zusammen? Getrennt? Verletzt oder vielleicht sogar ....? nein, diesen Gedanken konnte sie nicht zu Ende denken. Katharina lief schneller als sie merkte das sie bergab lief. Sie wollte möglichst fiel Schwung haben, sollte es plötzlich wieder bergauf gehen. Doch das ging es nicht. Es ging stets weiter berg ab und Katharina spürte wie ihre Lunge brannte und sie immer heftiger atmete. Doch der Gedanke in diesem Wald zu sterben und nie wieder einen ihrer Freunde zu sehen brachte sie schier um den Verstand.
Sie merkte schließlich wie sich ihre Beine fast überschlugen beim Laufen und ehe sie sich versah, stolperte sie über einen Ast und fiel der Länge nach hin. Zu allem Übel blieb sie aber nicht liegen, sondern rollte den Berg hinunter, der jetzt steiler wurde. Das ist das Ende, dachte Katharina noch und dann war da wieder diese Dunkelheit und alles war still.
Als Andrea zu sich kam, lag sie an den Händen und an den Füßen gefesselt auf einer dreckigen Heumatte in einer feuchten Höhle. Ihr Knöchel schmerzten und sie merkte wie ihr eine Flüssigkeit von der Stirn tropfte. Es war Blut. Andrea hatte eine üble Kopfverletzung doch konnte sie sich nicht erinnern wie sie zu dieser gekommen war. Noch ganz benommen sah sie sich um und entdeckte etwa vier Meter entfernt von ihr zwei große hässliche Männer die sich in einer fremden Sprache unterhielten. Andrea versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Wo war sie und wie war sie dorthin gekommen? Doch in ihrem Kopf herrschte Stille, kein klarer Gedanke ließ sich fassen. Genau in diesem Moment schien einer der Männer sie bemerkt zu haben und kam auf sie zugestürmt, vor Angst schnürte sich ihre Kehle zu und sie bekam keine Luft. Der Mann knurrte und zerrte sie hoch. Mit einem Mischmasch aus Gebrüll und Gerde veranlasste er das sich noch mehr Männer versammelten. Alle waren unheimlich hässlich und stanken wie die Pest. Andrea drehte sich der Magen um und sie konnte den Brechreiz kaum noch zurückhalten. Schwer atmend verschwamm alles vor ihren Augen, während sie über den dreckigen Boden der Höhle geschleift wurde. Mit einem weitern Gebrüll setzte sich die Männer in Bewegung, dabei war sich Andrea nicht sicher ob es überhaupt Männer waren. Ob sie überhaupt irgendetwas menschliches an sich hatten? Wohl kaum, unbarmherzig wurde sie weitergeschleift. Über harten Fels und über Wiesen und weitgestreckte lange Ebenen. Während sie so dahinschritten, versuchte Andrea etwas von der Umgebung zu erfassen. Der Geruch von Gras stieg ihr in die Nase und plötzlich waren da Bilder vor ihren Augen, die sich wie ein Film immer wieder von allein abspielten. Doch sie konnte kein Bekanntes Gesicht erkennen. Irgendwo hatte sie diese Ebenen schon einmal gesehen. Diese Felsen und den dunklen Wald der sich im Westen auftat. Alles war Andrea so vertraut und doch gleichzeitig so fremd. Sie hatte das Gefühl als würde sie jeden Moment sterben und sie hoffte das es bald soweit war, denn die Schmerzen wurden unerträglich.
Genau in diesem Moment wurde sie erneut zu Boden geworfen. Hart landete sie auf dem Rücken und erneut durchzuckte ein brutaler Schmerz ihren Körper. Irgendwo schrieen die Männer durcheinander, doch Andrea konnte nicht erkennen wieso sie schrieen. Dann hörte sie Hufe und dann ganz verschwommen ein paar Pferde die inmitten dieser Männer ritt. Was sie taten konnte Andrea nicht sehen und das wollte sie auch nicht. Andrea wollte einfach nur sterben, all dem schmerz ein Ende machen und nichts mehr spüren. Doch stattdessen verpasste ihr irgendetwas einen Stoß und sie wurde nach hinten geschleudert. Wage nahm Andrea wahr, wie sie um haaresbreite einen Baum verfehlte und dann einen Hang hinunter rutschte. Der Boden war glitschig und durch die Fesseln konnte sie sich nirgends festhalten. Dann spürte sie gar keinen Boden mehr unter sich. Bin ich Tod? Oder nur einfach gelähmt?, dachte Andrea doch dann machte sich ein flaues Gefühl in ihrer Magengegend breit, so als würde sie fliegen. Im nächsten Moment landete sie in einem Fluss. Die reißenden Stromschnellen erfassten sie und rissen sie mit sich. Alles was Andrea noch mitbekam war das panische Verlangen Luft zu holen, doch sie wurde immer wieder unter Wasser gezogen. Bald tanzten schwarze Punkte vor ihren Augen und Andrea war es als würde sie in ein weiteres schwarzes tiefes Loch sinken, aus dem sie nie wieder hinauskommen würde.
Doch es war nicht das Ende. Zwar konnte Andrea noch immer nicht atmen, doch war ihre Hoffnung und ihr Lebenswille noch nicht ganz erloschen. Durch das Wasser und die scharfen Felsen begann sich die Fesseln an ihren Handgelenken zu lösen. Ruckartig riss sie ihre Hände auseinander und kämpfte sich mit letzter Kraft an die Oberfläche zurück. Doch noch immer waren ihre Füße gefesselt und die Seile schnitten noch immer in ihr Fleisch. Doch inzwischen war Andrea´s Wille soweit zurückgekehrt das sie sich darum nicht kümmerte. Alles was jetzt zählte war am Leben bleiben. Doch schon nach wenigen Augenblicke drohten ihre Kräfte zu versagen, und ihre Arme erschlafften in dem eisigen Wasser. Inzwischen hatte sie jedes Gefühl für Zeit verloren. Es schien Andrea wie eine Ewigkeit vorzukommen gegen den Tod anzukämpfen. Noch einmal schaffte sie an die Oberfläche und hustend schnappte sie nach Luft. Plötzlich war es Andrea als würde das Wasser verschwinden. Doch das war sicher nur Einbildung, dachte sie sich und schloss die Augen. Doch etwas brachte sie dazu sie wieder zu öffnen. Das Wasser war tatsächlich verschwunden und sie fand sich auf einer Sandbank wieder. Doch sie war zu schwach um sich darüber noch mehr Gedanken zu machen. Während sie immer noch heftig nach Luft rang fiel sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Katharina wagte es nicht die Augen zu öffnen. Alles was sie bemerkte war das sie endlich still liegengeblieben war. Nachdem sie endlos viele Bäume gerammt hatte und sich böse Wunden bei dem langen Sturz geholt hatte, war sie doch endlich zum liegen gekommen. Alles tat ihr weh, genauso wie das Gefühle als sie aufgewacht war in dieser fremden Welt. Jetzt fühlte sie sich genauso hilflos und verloren wie am Anfang. Dabei hatte Katharina gerade wieder Hoffnung gefasst. Irgendwo in der Ferne hörte sie Wasser fließen und plötzlich überkam sie ein Durstgefühl das sie noch nie zuvor erlebt hatte. Immer noch mit geschlossenen Augen versuchte Katharina aufzustehen, doch da die Welt sich zu drehen schien, fiel sie sofort wieder in den Dreck. Doch der Durst und der Hunger, der sich daraufhin dazustellte, gab ihr Kraft genug um die Übelkeit zu bekämpfen und wieder auf die Beine zu kommen. Langsam taumelte sie über kleine Steine, die sie hin und wieder zu Fall brachten. Dann endlich kam sie an einen Fluss. Erschöpft fiel sie auf die Knie und trank begierig das dahinfließende Wasser. Und als ob es magische Kräfte besäße konnte Katharina wieder klar denken und sich bewegen ohne das ihr übel wurde. Mit neuem Lebenswillen sah sie sich suchend um und entdeckte das sie den Wald verlassen hatte. Direkt am Waldrand floss ein großer Fluss und das überqueren war unmöglich. Mit der flachen Hand wischte sich Katharina den Dreck aus dem Gesicht und schließlich ließ sie sich erneut auf den Rücken fallen. Das die Steine ihr dabei in den Rücken bohrten war ihr egal. Alles was zählte war das sie lebte und aus diesen gottverdammten Wald herausgekommen war. Wenn auch nur durch Zufall. Die Augen etwas mit der Hand abgeschirmt betrachtete Katharina nun erneut die Umgebung. Die Sonne schien, doch trotzdem war es kühl und ihr fröstelte. Plötzlich kam ihr eine der Landkarten Mittelerdes wieder in den Sinn und sie überlegte fieberhaft wo sie sich jetzt befinden könnte. Da es nicht viele Flüsse gab die am Fangorn entlang flossen konnte es sich nur entweder um die Entwasser oder der Limklar sein. Doch da Katharina nichts verdächtiges hören konnte das auf einen nahen Wasserfall hindeutete, entschied sie sich für die Entwasser. Bei dem Gedanken wurde ihr wieder warm ums Herz denn sie wusste das dieser Fluss geradewegs zu einer Stadt führte, nach Minas Tirith. Mit einem Lächeln auf den Lippen stand Katharina auf und breitete die Arme aus. Da fiel ihr Blick auf etwas das etwa hundert Meter von ihr entfernt am Ufer lag. Katharina hatte das Gefühl als würde ihr das Herz stehe bleiben als sie das Etwas erkannte was da wie Tod da lag. „Merry" keuchte Katharina und rannte los, so schnell sie ihre geschundenen Beine trugen. Bei dem Mädchen angekommen kniete sie nieder und war plötzlich ganz ruhig. Es war tatsächlich ihre Freundin Andrea, die seid Beginn ihrer Freundschaft de Namen Merry trug, doch es schien kein Lebenszeichen mehr von ihr auszugehen. Katharina kämpfte mit den Tränen, dann ohne es selbst zu merken begann sie Andrea zu schütteln. So als wenn sie nicht aufwachen wollte aus einem tiefen Schlaf. Doch noch immer kam kein erkennbares Lebenszeichen. „Nicht sterben Merry" hörte Katharina sich selber rufen, doch sie selbst war wie in Trance. Immer wieder schüttelte Katharina ihre Freundin doch es half nichts. „Wach auf verdammt" schrie Katharina sie nun an und gab ihr, ohne es zu wollen, eine Ohrfeige. Doch wieder war nichts zu erkennen, kein Lebenszeichen, nichts. Katharina hatte das Gefühl durchzudrehen. Der Boden unter ihren Füßen schien erneut zu schwanken und sie begann auf Andrea´s Körper einzutrommeln. Immer wieder mit der Faust auf ihren Brustkorb doch auch das half nichts. Vor lauter Tränen konnte Katharina selbst kaum noch etwas erkennen, alles was sie noch wahrnahm war das sie dabei war eine ihrer besten Freunde zu verlieren. Am Rande hörte sie sich noch immer schreien und sah wie durch einen Schleier wie sie weiter auf Andrea einschlug.
Dann, urplötzlich und ohne jede Vorwarnung schlug Andrea die Augen auf und rang nach Luft. Während sie das Wasser das sie geschluckt hatte ausspuckte, hielt sie sich mit beidem Händen den Hals, als wenn sie sich selbst erwürgen wollte. Katharina bekam dies mit und der Schleier begann sich aufzulösen und ihre Schreie verstummten augenblicklich.
Als ob sie einen Geist gesehen hätte sah sie auf ihre immer noch hustende Freundin hinunter. Sofort rollten wieder Tränen über ihre Wangen, die sie hastig mit der Hand wegwischte. Dann war es wieder ruhig und nur das fließende Wasser war zu hören. Andrea lag ganz ruhig da und schaute sich um. Als sie Katharina sah setzte sie sich ruckartig auf. „Pip! So was ... ich dachte ich würde dich nie wieder sehen"! rief sie voller Freude und fiel ihr um den Hals. „Ich dachte schon du bist tot" sagte Katharina und wischte sich die neuen Tränen weg die ihr vor Freude in die Augen gestiegen waren. „Ich war nur bewusstlos. Aber dein energisches einprügeln auf mich hat mich ja wieder zurückgeholt in die Welt" antwortete Andrea und ein Grinsen bildete sich auf ihrem Gesicht. „Ich fand das nicht unbedingt witzig. Ich war total in Panik und jetzt ist mir dank die wieder schlecht" gab Katharina zurück. „Och Pip ... ich dachte schon Tuk´s bringt nichts so leicht aus der Ruhe?" erwiderte Andrea und machte ein schuldbewusstes Gesicht. „Im Gegenteil. Sie neigen dazu aus der Haut zu fahren. Habe Führungsqualitäten ... was erzähle ich hier eigentlich?". Katharina fasste sich an die Stirn und stöhnte. „Mann mein Schädel brummt". „Aspirin werde wir hier wohl nicht finden" gab Andrea knapp zurück. „Also denn auf nach ...." begann Andrea doch dann sah sie sich um. „Wo sind wir hier überhaupt?". Katharina sah sie einen Moment lang nur schweigend an. „M i t t e l e r d e" erwiderte Katharina langsam.
Disclaimer: Bis auf die vier Hauptcharaktere (Katharina, Andrea, Danijela und Lisa) gehören alle Figuren dieser Fanfiction J.R.R Tolkien, ausgenommen noch einige Nebenfiguren (u.a. die Elbin Fariel), die ebenfalls aus meiner eigenen Fantasie stammen!
Kapitel 1
Eine neue Welt
Ein stechendender Schmerz durchfuhr Katharina als sie die Augen aufschlug und versuchte sich zu bewegen. Alles was sie wusste oder zumindest mitbekam war, das sie auf einem sehr harten Waldboden lag. Doch wie war sie dorthin gekommen? Katharina konnte sich an kaum noch was erinnern. Erst da bemerkte sie das sie ein großes Schwert in der rechten Hand hielt. Gleichzeitig erstaunt und geschockt starrte sie auf die Waffe und hob sie langsam hoch. Zu ihrer großen Überraschung war es federleicht. Langsam betrachtete sie es und hielt sich es genau vor Augen. Dann sah sie plötzlich wieder auf. Hatte sich dort irgendwo etwas bewegt? Ruckartig stand sie auf und machte ein par Schritte zurück., das Schwert immer noch fest umklammert.
Urplötzlich begann der Wald ein merkwürdiges Knurren von sich zu geben und Katharina fuhr zusammen. Ihr Herz begann zu rasen und sie zitterte, doch inmitten der Angst machte sich ein Gefühl breit das sie nicht ganz verstand. Das Gefühl ähnelte dem, wenn man etwas kannte aber nicht genau wusste woher. Dann fiel ihr es schlagartig ein. War sie etwa in Mittelerde? Im Fangorn? Dem Wald aus dem es ohne Hilfe für einen Verirrten kein Entkommen gab? Nein, das konnte nicht sein. Selbst erschrocken bei diesen Gedanken schüttelte Katharina den Kopf und atmete tief durch. Dann begann sie einen kleinen Pfad zu folgen, zumindest war es Katharina als wäre es einer. Er war schmal und an manchen Stellen fast nicht zu erkennen, aber Katharina gab sich Mühe ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Ohne Pause lief sie so durch den immer dichter werdenden Wald und versuchte dabei auf irgendetwas zu achten, was ungewöhnlich war für ihre Welt. Aber wenn sie so recht überlegte waren knurrende Bäume schon komisch genug.
Nach einer ganzen Weile kam sie an eine kleine Lichtung und Katharina genoss die Sonnenstrahlen die plötzlich auf ihr Gesicht schienen. Langsam ließ sie ihren Blick über die Landschaft schweifen. Da fiel ihr auf das auf der anderen Seite der Lichtung ein kleiner Berg war. Vielleicht konnte sie ja, wenn sie hinauf kletterte, herausfinden wo sie sich befand. Also lief Katharina so schnell sie konnte über die Lichtung und kletterte den Berg hinauf. Als sie ungefähr die Hälfte geschafft hatte, merkte sie wie ihre Kräfte langsam nachließen und aus den Augenwinkeln sah sie wie die Sonne dabei war unterzugehen. Schwer atmend kletterte sie weiter und erreichte schließlich fast Tod vor Erschöpfung den Gipfel. Angespannt und wie wild nach Luft ringend kniff sie Augen zusammen und starrte in die Ferne. In weiter Ferne glaubte sie einen Turm zu erkennen. Als wenn sie gerade aus einem tiefen Schlaf erwacht war rieb sie sich die Augen, doch der Turm war immer noch da. Isengard? Der Gedanke schien in ihrem Kopf regelrecht zu explodieren. Doch es war alles real, der Wald, der Turm und die Tatsache das sie mittendrin war und keine Ahnung hatte wie sie da jemals wieder rauskommen sollte. Vor lauter Verzweifelung stiegen ihr Tränen in die Augen und rannen ihr über die Wangen, doch dann brachte ein weiterer Gedanke Katharina dazu aufzustehen und weiterzugehen. Sie war nicht allein auf der Ringcon. Zwei ihrer besten Freunde waren dabei und waren urplötzlich verschwunden. Da sie sie nirgends finden konnte, mussten sie also auch hier irgendwo sein. Aber wo? Hastig kletterte sie vom Hügel herab und hielt sich dabei soweit es ging im Südwesten da sie nicht wirklich scharf darauf war Isengard einen Besuch abzustatten. Wer konnte schon wissen was sich da noch alles herumtrieb?
So schnell sie ihre Beine trugen rannte sie über den teils weichen teils harten Waldboden, das Schwert immer noch fest in der Hand. Während sie so lief, spielte sich eine Art Film immer und immer wieder in ihrem Kopf ab. Die Ereignisse auf der Ringcon. Die Feststellung das anscheinend Leute verschwanden und natürlich immer wieder dieselbe Frage: Wo waren Merry und Dani? Waren sie zusammen? Getrennt? Verletzt oder vielleicht sogar ....? nein, diesen Gedanken konnte sie nicht zu Ende denken. Katharina lief schneller als sie merkte das sie bergab lief. Sie wollte möglichst fiel Schwung haben, sollte es plötzlich wieder bergauf gehen. Doch das ging es nicht. Es ging stets weiter berg ab und Katharina spürte wie ihre Lunge brannte und sie immer heftiger atmete. Doch der Gedanke in diesem Wald zu sterben und nie wieder einen ihrer Freunde zu sehen brachte sie schier um den Verstand.
Sie merkte schließlich wie sich ihre Beine fast überschlugen beim Laufen und ehe sie sich versah, stolperte sie über einen Ast und fiel der Länge nach hin. Zu allem Übel blieb sie aber nicht liegen, sondern rollte den Berg hinunter, der jetzt steiler wurde. Das ist das Ende, dachte Katharina noch und dann war da wieder diese Dunkelheit und alles war still.
Als Andrea zu sich kam, lag sie an den Händen und an den Füßen gefesselt auf einer dreckigen Heumatte in einer feuchten Höhle. Ihr Knöchel schmerzten und sie merkte wie ihr eine Flüssigkeit von der Stirn tropfte. Es war Blut. Andrea hatte eine üble Kopfverletzung doch konnte sie sich nicht erinnern wie sie zu dieser gekommen war. Noch ganz benommen sah sie sich um und entdeckte etwa vier Meter entfernt von ihr zwei große hässliche Männer die sich in einer fremden Sprache unterhielten. Andrea versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Wo war sie und wie war sie dorthin gekommen? Doch in ihrem Kopf herrschte Stille, kein klarer Gedanke ließ sich fassen. Genau in diesem Moment schien einer der Männer sie bemerkt zu haben und kam auf sie zugestürmt, vor Angst schnürte sich ihre Kehle zu und sie bekam keine Luft. Der Mann knurrte und zerrte sie hoch. Mit einem Mischmasch aus Gebrüll und Gerde veranlasste er das sich noch mehr Männer versammelten. Alle waren unheimlich hässlich und stanken wie die Pest. Andrea drehte sich der Magen um und sie konnte den Brechreiz kaum noch zurückhalten. Schwer atmend verschwamm alles vor ihren Augen, während sie über den dreckigen Boden der Höhle geschleift wurde. Mit einem weitern Gebrüll setzte sich die Männer in Bewegung, dabei war sich Andrea nicht sicher ob es überhaupt Männer waren. Ob sie überhaupt irgendetwas menschliches an sich hatten? Wohl kaum, unbarmherzig wurde sie weitergeschleift. Über harten Fels und über Wiesen und weitgestreckte lange Ebenen. Während sie so dahinschritten, versuchte Andrea etwas von der Umgebung zu erfassen. Der Geruch von Gras stieg ihr in die Nase und plötzlich waren da Bilder vor ihren Augen, die sich wie ein Film immer wieder von allein abspielten. Doch sie konnte kein Bekanntes Gesicht erkennen. Irgendwo hatte sie diese Ebenen schon einmal gesehen. Diese Felsen und den dunklen Wald der sich im Westen auftat. Alles war Andrea so vertraut und doch gleichzeitig so fremd. Sie hatte das Gefühl als würde sie jeden Moment sterben und sie hoffte das es bald soweit war, denn die Schmerzen wurden unerträglich.
Genau in diesem Moment wurde sie erneut zu Boden geworfen. Hart landete sie auf dem Rücken und erneut durchzuckte ein brutaler Schmerz ihren Körper. Irgendwo schrieen die Männer durcheinander, doch Andrea konnte nicht erkennen wieso sie schrieen. Dann hörte sie Hufe und dann ganz verschwommen ein paar Pferde die inmitten dieser Männer ritt. Was sie taten konnte Andrea nicht sehen und das wollte sie auch nicht. Andrea wollte einfach nur sterben, all dem schmerz ein Ende machen und nichts mehr spüren. Doch stattdessen verpasste ihr irgendetwas einen Stoß und sie wurde nach hinten geschleudert. Wage nahm Andrea wahr, wie sie um haaresbreite einen Baum verfehlte und dann einen Hang hinunter rutschte. Der Boden war glitschig und durch die Fesseln konnte sie sich nirgends festhalten. Dann spürte sie gar keinen Boden mehr unter sich. Bin ich Tod? Oder nur einfach gelähmt?, dachte Andrea doch dann machte sich ein flaues Gefühl in ihrer Magengegend breit, so als würde sie fliegen. Im nächsten Moment landete sie in einem Fluss. Die reißenden Stromschnellen erfassten sie und rissen sie mit sich. Alles was Andrea noch mitbekam war das panische Verlangen Luft zu holen, doch sie wurde immer wieder unter Wasser gezogen. Bald tanzten schwarze Punkte vor ihren Augen und Andrea war es als würde sie in ein weiteres schwarzes tiefes Loch sinken, aus dem sie nie wieder hinauskommen würde.
Doch es war nicht das Ende. Zwar konnte Andrea noch immer nicht atmen, doch war ihre Hoffnung und ihr Lebenswille noch nicht ganz erloschen. Durch das Wasser und die scharfen Felsen begann sich die Fesseln an ihren Handgelenken zu lösen. Ruckartig riss sie ihre Hände auseinander und kämpfte sich mit letzter Kraft an die Oberfläche zurück. Doch noch immer waren ihre Füße gefesselt und die Seile schnitten noch immer in ihr Fleisch. Doch inzwischen war Andrea´s Wille soweit zurückgekehrt das sie sich darum nicht kümmerte. Alles was jetzt zählte war am Leben bleiben. Doch schon nach wenigen Augenblicke drohten ihre Kräfte zu versagen, und ihre Arme erschlafften in dem eisigen Wasser. Inzwischen hatte sie jedes Gefühl für Zeit verloren. Es schien Andrea wie eine Ewigkeit vorzukommen gegen den Tod anzukämpfen. Noch einmal schaffte sie an die Oberfläche und hustend schnappte sie nach Luft. Plötzlich war es Andrea als würde das Wasser verschwinden. Doch das war sicher nur Einbildung, dachte sie sich und schloss die Augen. Doch etwas brachte sie dazu sie wieder zu öffnen. Das Wasser war tatsächlich verschwunden und sie fand sich auf einer Sandbank wieder. Doch sie war zu schwach um sich darüber noch mehr Gedanken zu machen. Während sie immer noch heftig nach Luft rang fiel sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Katharina wagte es nicht die Augen zu öffnen. Alles was sie bemerkte war das sie endlich still liegengeblieben war. Nachdem sie endlos viele Bäume gerammt hatte und sich böse Wunden bei dem langen Sturz geholt hatte, war sie doch endlich zum liegen gekommen. Alles tat ihr weh, genauso wie das Gefühle als sie aufgewacht war in dieser fremden Welt. Jetzt fühlte sie sich genauso hilflos und verloren wie am Anfang. Dabei hatte Katharina gerade wieder Hoffnung gefasst. Irgendwo in der Ferne hörte sie Wasser fließen und plötzlich überkam sie ein Durstgefühl das sie noch nie zuvor erlebt hatte. Immer noch mit geschlossenen Augen versuchte Katharina aufzustehen, doch da die Welt sich zu drehen schien, fiel sie sofort wieder in den Dreck. Doch der Durst und der Hunger, der sich daraufhin dazustellte, gab ihr Kraft genug um die Übelkeit zu bekämpfen und wieder auf die Beine zu kommen. Langsam taumelte sie über kleine Steine, die sie hin und wieder zu Fall brachten. Dann endlich kam sie an einen Fluss. Erschöpft fiel sie auf die Knie und trank begierig das dahinfließende Wasser. Und als ob es magische Kräfte besäße konnte Katharina wieder klar denken und sich bewegen ohne das ihr übel wurde. Mit neuem Lebenswillen sah sie sich suchend um und entdeckte das sie den Wald verlassen hatte. Direkt am Waldrand floss ein großer Fluss und das überqueren war unmöglich. Mit der flachen Hand wischte sich Katharina den Dreck aus dem Gesicht und schließlich ließ sie sich erneut auf den Rücken fallen. Das die Steine ihr dabei in den Rücken bohrten war ihr egal. Alles was zählte war das sie lebte und aus diesen gottverdammten Wald herausgekommen war. Wenn auch nur durch Zufall. Die Augen etwas mit der Hand abgeschirmt betrachtete Katharina nun erneut die Umgebung. Die Sonne schien, doch trotzdem war es kühl und ihr fröstelte. Plötzlich kam ihr eine der Landkarten Mittelerdes wieder in den Sinn und sie überlegte fieberhaft wo sie sich jetzt befinden könnte. Da es nicht viele Flüsse gab die am Fangorn entlang flossen konnte es sich nur entweder um die Entwasser oder der Limklar sein. Doch da Katharina nichts verdächtiges hören konnte das auf einen nahen Wasserfall hindeutete, entschied sie sich für die Entwasser. Bei dem Gedanken wurde ihr wieder warm ums Herz denn sie wusste das dieser Fluss geradewegs zu einer Stadt führte, nach Minas Tirith. Mit einem Lächeln auf den Lippen stand Katharina auf und breitete die Arme aus. Da fiel ihr Blick auf etwas das etwa hundert Meter von ihr entfernt am Ufer lag. Katharina hatte das Gefühl als würde ihr das Herz stehe bleiben als sie das Etwas erkannte was da wie Tod da lag. „Merry" keuchte Katharina und rannte los, so schnell sie ihre geschundenen Beine trugen. Bei dem Mädchen angekommen kniete sie nieder und war plötzlich ganz ruhig. Es war tatsächlich ihre Freundin Andrea, die seid Beginn ihrer Freundschaft de Namen Merry trug, doch es schien kein Lebenszeichen mehr von ihr auszugehen. Katharina kämpfte mit den Tränen, dann ohne es selbst zu merken begann sie Andrea zu schütteln. So als wenn sie nicht aufwachen wollte aus einem tiefen Schlaf. Doch noch immer kam kein erkennbares Lebenszeichen. „Nicht sterben Merry" hörte Katharina sich selber rufen, doch sie selbst war wie in Trance. Immer wieder schüttelte Katharina ihre Freundin doch es half nichts. „Wach auf verdammt" schrie Katharina sie nun an und gab ihr, ohne es zu wollen, eine Ohrfeige. Doch wieder war nichts zu erkennen, kein Lebenszeichen, nichts. Katharina hatte das Gefühl durchzudrehen. Der Boden unter ihren Füßen schien erneut zu schwanken und sie begann auf Andrea´s Körper einzutrommeln. Immer wieder mit der Faust auf ihren Brustkorb doch auch das half nichts. Vor lauter Tränen konnte Katharina selbst kaum noch etwas erkennen, alles was sie noch wahrnahm war das sie dabei war eine ihrer besten Freunde zu verlieren. Am Rande hörte sie sich noch immer schreien und sah wie durch einen Schleier wie sie weiter auf Andrea einschlug.
Dann, urplötzlich und ohne jede Vorwarnung schlug Andrea die Augen auf und rang nach Luft. Während sie das Wasser das sie geschluckt hatte ausspuckte, hielt sie sich mit beidem Händen den Hals, als wenn sie sich selbst erwürgen wollte. Katharina bekam dies mit und der Schleier begann sich aufzulösen und ihre Schreie verstummten augenblicklich.
Als ob sie einen Geist gesehen hätte sah sie auf ihre immer noch hustende Freundin hinunter. Sofort rollten wieder Tränen über ihre Wangen, die sie hastig mit der Hand wegwischte. Dann war es wieder ruhig und nur das fließende Wasser war zu hören. Andrea lag ganz ruhig da und schaute sich um. Als sie Katharina sah setzte sie sich ruckartig auf. „Pip! So was ... ich dachte ich würde dich nie wieder sehen"! rief sie voller Freude und fiel ihr um den Hals. „Ich dachte schon du bist tot" sagte Katharina und wischte sich die neuen Tränen weg die ihr vor Freude in die Augen gestiegen waren. „Ich war nur bewusstlos. Aber dein energisches einprügeln auf mich hat mich ja wieder zurückgeholt in die Welt" antwortete Andrea und ein Grinsen bildete sich auf ihrem Gesicht. „Ich fand das nicht unbedingt witzig. Ich war total in Panik und jetzt ist mir dank die wieder schlecht" gab Katharina zurück. „Och Pip ... ich dachte schon Tuk´s bringt nichts so leicht aus der Ruhe?" erwiderte Andrea und machte ein schuldbewusstes Gesicht. „Im Gegenteil. Sie neigen dazu aus der Haut zu fahren. Habe Führungsqualitäten ... was erzähle ich hier eigentlich?". Katharina fasste sich an die Stirn und stöhnte. „Mann mein Schädel brummt". „Aspirin werde wir hier wohl nicht finden" gab Andrea knapp zurück. „Also denn auf nach ...." begann Andrea doch dann sah sie sich um. „Wo sind wir hier überhaupt?". Katharina sah sie einen Moment lang nur schweigend an. „M i t t e l e r d e" erwiderte Katharina langsam.
