Anmerkung: Ich wollte allen danken die mir ihre Meinung geschrieben haben, aber auch allen anderen die die Story gelesen haben (falls das jemand getan hatte...). Wen es interessiert die Gefährten werden auch bald ankommen, aber nicht gleichzeitig... Die Geschichte in Lucys Vergangenheit, stimmt nicht wirklich und ich möchte mich schon hier für die möglichen Verkorksungen der Bibel entschuldigen...

Kapitel 1

Man hatte soeben dem König erklärt das zwei Wachposten eine merkwürdige Frau gefunden hatten, die von einem kleinen Drache begleitet wird. Und jetzt war der König Thranduil auf dem Weg zum Zimmer des Gastes um zu erfahren, wer sie war und was sie hier wollte. Neben ihm lief sein ältester Sohn und Thronfolger Legolas. Der Heiler kam ihnen entgegen. "Ah, Eure Majestät. Sie ist auf dem besten Weg der Besserung. Es scheint als würden ihre Wunden noch wesentlich schneller heilen als bei uns, aber der gebrochene Arm wird noch zwei Tage brauchen zum Zusammenwachsen. Aber ich glaube sie ist sehr schlecht gelaunt!"

Legolas musste beim letzten Satz des Heilers ein Auflachen verkneifen, sein Vater hingegen zog eine Augenbraue fragend nach oben. "Es lässt sich nicht erklären, Eure Majestät. Ihr müsst sie besuchen, um zu verstehen was ich damit meine."

Als die beiden Elben das Zimmer betraten erwartete sie ein wahrlich merkwürdiger Anblick. Eine hübsche junge Frau mit schwarzen langen Haaren, saß im Schneider sitz auf dem Bett, und starrte Löcher in die Luft. Neben ihr saß ein kleiner Drache, dieser hatte allerdings Vorder- und Hinterbeine (die Flügel waren eng am Rücken) um ein Kissen geschlungen und fiel beim Anblick des Königs vom Bett (mit dem Kissen). "Sie laufen wirklich total leise.", meinte der Drache, als er sich wieder aufrappelte. Die Frau sah in seine Richtung. "Wovon redest du?", fragte sie leise.

"Er redet von uns.", sagte Thranduil.

"Danke für die Hilfe.", flüsterte sie. "Es ist wirklich hübsch hier, nur etwas dunkel."

Die Fenster waren auf, die Vorhänge auch und es schien wirklich viel Licht herein, besonders auf das Bett.

"Das liegt daran, dass die Sonne aufgegangen ist, Lucy.", sagte Giko.

"Oh. Also ist es sehr hell hier drin?"

"Ja."

"Dann tut es mir leid. Aber meine Augen haben etwas gegen das Sonnenlicht. Ich werde es euch erklären. Giko hat mir bereits erzählt, wo wir sind. Aber ich müsste wirklich lügen, wenn ich behaupten würde, schon mal etwas vom Düsterwald gehört zuhaben. Aber es gibt nun mal wirklich viele Dimensionen."

"Wenn ihr nicht zu müde seit, dann würde uns die ganze Geschichte wirklich interessieren.", meinte Legolas.

"Ich bin überhaupt nicht müde, nur etwas hungrig. Und Giko wusste nicht, was das dort auf dem Tablett ist. Wir waren uns nicht sicher, ob man es überhaupt essen kann. Aber wir wollten die freundliche Damen nicht beleidigen.", antwortete sie schüchtern.

"Oh, es ist Lembas. Wir essen es dauernd. Es hat kaum Geschmack, aber es füllt den Magen."

"Es sieht auch so aus, als würde es nach nichts schmecken...", meinte Giko kichernd, während er Lucy ein Stück gab.

"Hör auf dich über mich lustig zumachen, du große Fliege. Geh raus und jage Insekten.", zischte Lucy. Giko ignorierte sie und kuschelte sich wieder in das Kissen. Legolas und sein Vater setzten sich in die Stühle vor dem Balkon.

"Sie müssen mir nicht erklären wie es hier aussieht, denn sobald die Sonne untergegangen ist, sehe ich wieder etwas. Aber ich hätte nichts gegen ein paar Namen.", erklärte sie freundlich.

"Das mit den Augen braucht wirklich eine Erklärung... Ich bin Thranduil, König des Düsterwaldes und das ist mein ältester Sohn Legolas."

"Das ist Giko und ich bin Shuhan warui, Mitglied der Ijin, eine der Enma, aber manche nennen mich einfach nur Lucy." Theatralische Pause. "Es gibt verschiedene Dimensionen. Vor langer Zeit wurde die Welt durch Magie in mehrere Welten getrennt die sich dann unabhängig von einander weiterentwickelten. Nur wenige Zauberer können die Tore zu den anderen Dimensionen öffnen und darum ist der Glauben an solche Dinge verloren gegangen. In der Welt in der wir leben, gibt es eine Tiefe Schlucht, den Kadahro, das ist ein Tor in alle Dimensionen. Als man mich verbannte wurden wir dort reingeworfen und kamen in ihrem Wald wieder heraus."

"Warum hat man sie verbannt?"

"Dazu müssen wir kurz das Weltbild meiner Welt klären... Also die Menschen die dort leben haben eine bestimmte Religion, einen Glaubensvorsatz. Sie nennen es Christentum. Ein Wesen hat danach alles Leben erschaffen, also Tiere, Himmel, Wasser... Dieses Wesen nannten sie Gott. Dem wurde es nach einem Weilchen langweilig und so erschuf er einen Menschen, den er Adam nannte, damit es diesem nicht auch so langweilig wurde erschuf er noch eine Frau dazu, die er Eva nannte. Die beiden lebten mit Gott im Paradies, dort war es wunderschön und friedlich. Aber es gab dort einem Baum, den Baum der Erkenntnis und auf diesem lebte eine Schlange. Die Schlange verführte Eva, einen der Äpfel zuessen und sie tat es. Auch Adam mampfte einen Apfel und die beiden erkannten, dass Gott nicht wie sie ist. Also verbannte Gott die beiden aus dem Paradies auf die Erde. Aber jetzt war Gott wieder allein, also wollte er sich ein Abbild seiner selbst erschaffen, und so teilte er sich. Das ging natürlich schief, und so hatte Gott plötzlich nur noch gute Eigenschaften und seine andere Hälfte nur noch böse. Diese böse Hälfte nannte man Satan (oder Teufel, Lucifer, Belzebub...), und er wurde von Gott in die Hölle geschickt, dort sollte er über seine Dämonen herrschen und über die Seelen der bösen Menschen. Und während sich Gott Engel erschuf, das sind gute Wesen mit weißen Flügeln, die im Himmel leben und sich um die guten Menschen kümmern, erschuf sich der Teufel unten in der Hölle, die Gegenspieler der Engel, nämlich seine Dämonen."

"Ich denke die Menschen leben auf der Erde. Was sollen die denn im Himmel?"

"Ach ja. Wenn ein Mensch stirbt, dann wird an den Toren des Himmels entschieden, ob er gut oder böse war. Wenn er gut war, dann darf seine Seele für den Rest der Zeit ins Paradies zu den Engeln. War er aber böse dann kommt er in die Hölle, und dort schmort seine Seele bis ans Ende aller Tage in den Ewigen Feuer und muss dort schreckliche Quallen erleiden. Da aber immer mehr Menschen böse wurden im Laufe der Zeit, weil zwar viele an Gott glauben, aber seine Gesetzte nicht befolgen, war es ziemlich schwer für den Teufel das alles zu regeln, also erschuf er die Enma. Seine eigenen Richter die über die Schwere der Strafe entscheiden. Ich bin, nein, war einer dieser Richter. Shuhan warui, das ist meine Hölle, zu mir schickte man nur die schwersten Fälle, und ich muss dann entscheiden wie lange die Seele und wie sehr sie gequält werden darf. Außerdem bin ich eine Ijin, das bedeutet wiederum, dass ich zu den obersten Dämonen gehöre. Und deshalb kann man mich auch nicht töten, weil ich einen Gegenspieler habe. Das heißt, dass ich zeitgleich mit einem der wichtigen Engel erschaffen worden bin, und so gerät alles durcheinander, wenn ich sterbe. Gut und Böse müssen nämlich im einklang sein. Es würde erst wieder in Ordnung kommen wenn dieser Engel auch sterben würde. Das sich diese Engel aber im Himmel aufhalten, kann niemand außer Gott den Engel töten und er würde nie eines seiner obersten Geschöpfe töten. Darum hat man mich nur verbannen können."

"Du bist also eine Art Stellvertreter des Oberbösens?", fragte Legolas grinsend.

"Ich kann dein, äh eurer Grinsen förmlich spüren! Aber ja, ich bin das wirklich. Es wirkt nur sehr selten so. Eigentlich nur wenn ich wütend bin, oder wenn ich kämpfe." Lucy versuchte böse zuschauen.

"Er hat vollkommen recht, du wirkst gar nicht böse... aber das liegt hauptsächlich daran, das du etwas weißes trägst.", meinte Giko.

"Ich trage weiße Kleidung??!!", schrie Lucy.

"Ich glaube sie hat etwas gegen diese Farbe... Warum hat man euch nun verbannt?", lenkte Thranduil unauffällig vom Thema ab. "Ach, ja. Da in die Warui nicht so viele Seelen kommen, da sie für die mehrfachen Mörder und ähnliches reserviert ist, bin ich des öfteren bei den Menschen. Man hielt mich anscheinend für verweichlicht, und so wurde ich von ein paar Dämonen rausgeschmissen, ich nehme mal an das mein Stellvertreter jetzt meinen Platz hat. Aber er ist kein Ijin, es gibt nämlich nur drei. Ich glaube, begonnen hat alles mit der Tätowierung. Und mit den Ohrringen, außerdem bin ich ein großer Geschichtsfan, deshalb war ich oft in Bibliotheken, und las Dinge über die Geschichte der Menschen..."

"Tätowas und Ohrdings?"

"Oh, ja. Tätowierungen sind Bemalungen der Haut, allerdings werden diese mit einer Nadel unter die erste Hautschicht gespritzt und gehen deshalb nie wieder weg... das andere waren Ohrringe. Da bekommt man Löcher in die Ohren und dann kann man Ringe und Stecke als Schmuck tragen."

Während sie darüber redete, streckte sie ihr rechtes Bein in die Richtung der Elben und zeigte den beiden ihre Tätowierung. Über ihrem Knöchel (ca. 6 cm groß) war ein keltisches Kreuz das von einer Schlange umwickelt war.

"Es ist hübsch, obwohl ich nicht verstehen kann, warum man seinem Körper so etwas antun sollte. Ich muss wieder zu meinen Beratern, aber ich glaube, mein Sohn wird sie gerne etwas herum führen. Aber sie müssen sich noch etwas schonen, also gehen sie es langsam an."

Der König verlies das Zimmer. "Soll ich euch nach Sonnenuntergang herum führen?"

"Jetzt hab ich den Teil mit meinen Augen vergessen. Na ja, dann werden wir das heute Abend klären. Sie können mich auch jetzt herum führen. Sie müssen mir aber sagen, wann eine Treppe beginnt...", kicherte sie.

"Giko ruht sich aus.", grummelte der Drache.

Die beiden gingen nebeneinander den Gang entlang. Sobald eine Treppe begann, nahm Legolas Lucys Arm und führte sie herunter. Sie setzten sich im Garten auf die Wiese und Legolas begann von der Geschichte Mittelerdes zu erzählen. Keiner von beiden bemerkte die zwei Beobachter, denn diese (die Beobachter) standen auf einem Balkon des Schlosses. Es waren Gandalf und Thranduil. Gandalf war gerade angekommen, weil er Vorzeichen einer alten Prophezeiung war genommen hatte. "Also ist sie das unbekannte böse Geschöpf?", fragte Thranduil sein Blick in die Ferne gerichtet.

"Es scheint so. Aber sie ist nicht hier um böses zutun. Denn sie wird ihrer ersten Bestimmung trotzen und einen Feind besiegen. Nach deiner Geschichte wird sie also keine Menschen töten, sondern sie retten.", meinte Gandalf nachdenklich.

"Sie hat keine Menschen getötet. Sie entscheidet was mit ihren Seelen nach dem Tod geschieht, also ist sie kein Mörder!", verteidigte Thranduil Lucy.

"Du kennst sie erst eine Stunde und schon nimmst du sie in Schutz... sie muss wahrlich etwas an sich haben.", lachte Gandalf. "Ich freue mich schon darauf sie kennen zulernen. Aber ich glaube nicht, dass es lange dauert bis andere der Gefährten hier auftauchen, denn die Vorzeichen beginnen sich zuzeigen. Merkwürdiges wird geschehen, und Aragorn weiß, dass ich nicht ohne Grund hierher reiste. Er wird mir folgen und andere werden ihm folgen... Ich weiß nicht, ob Gimli oder Aragorn unsere Nachsicht mit ihr einfach so hinnehmen werden."

"Sie würden vielleicht einer Fremden etwas tun, aber ich glaube bis sie hier angekommen sind, wird sie sich schon mit jedem hier angefreundet haben. Wenn sie das bei Legolas schafft, dann kann ein Zwerg wohl keine Hürde mehr sein..." Beide lachte.