Disclaimer: JKR verdient ihr Geld mit diesen Charakteren, nicht ich. Ich
hab nur ein wenig Spaß mit Ihnen *gg*
Authors Note: Nun ja, dies ist so ziemlich die erste, lange, plotreiche (!!) Fic, dich ich geschrieben habe. Ich hoffe, ihr habt Geduld mit mir.
Dank an die Menschen, die mir unerlässlich versichern, ich könnte schreiben. Ich liebe euch alle.
Severus Snape trat hinaus ins Freie, nahm einen tiefen Atemzug und versuchte so, seine herannahenden Kopfschmerzen zu bekämpfen. "Du weißt, worum ich dich bitten muss," hallten die Worte Albus' in seinem Kopf. Natürlich wusste er es, oder meinte dieser verrückte alte Mann etwa, er wurde schon senil?
Aber ob er auch wollte, war eine andere Frage.
Wollte er tatsächlich erneut Seiner Gefolgschaft beitreten? Erneut wieder und wieder vorgeben, auf der Seite des Wahnsinnigen zu stehen? Erneut sämtliche Foltermethoden über sich ergehen lassen, bis der Dunkle Lord überzeugt war von seiner Loyalität?
Er hatte das doch schon einmal hinter sich gebracht, damals, als Er misstrauisch geworden war, ob er nicht doch für Albus spionierte. Das hatte Severus dem lieben Lucius zu verdanken gehabt, und hätte sich Severus die Möglichkeit aufgetan, hätte er ihn vermutlich mit den Eiern zuerst an der Decke aufgehängt!
Stattdessen hatte er eine Woche lang in den Verliesen des Dunklen Lords verbracht, an der Wand festgekettet, und hatte Cruciatus-Kurs wie auch brennende Schürhaken über sich ergehen lassen.
So sehr der Dunkle Lord die Muggle auch hasste, ihre Foltermethoden hatte er sich schon immer gerne ausgeliehen. Gnädigerweise hatte er wenigstens anschließend die Narben entfernt.
Für Severus war diese kleine Episode der beste Beweis gewesen, dass er ein phantastischer Lügner war. Immer wieder aufs Neue hatte er versichert, dass er nie in seinem Leben "seinen" Dunklen Lord betrügen würde, niemals würde er doch auch nur dran denken.
Zu seinem Glück hatte Er nicht auf Veritaserum zurückgegriffen.
Nicht, weil Er dachte, Schmerz allein sei das beste Mittel, um die Wahrheit zu erhalten.
Nein, vielmehr darum, weil der einzige Mensch, der es hätte brauen können, zu just dieser Zeit an der Wand hing und gefoltert wurde.
All seinen Versuchen zu trotz hatte Severus nie verstanden, warum Er nie für einen zweiten Trankbrauer gesorgt hatte. Er musste sich tatsächlich darauf verlassen haben, dass Severus ihn nie betrog.
Was er getan hatte, und nun wieder tun würde.
Weil Albus ihn darum gebeten hatte.
Anscheinend würde Severus nie etwas aus eigenem Antrieb heraus tun.
Eine Bewegung in seinem Augenwinkel ließ ihn aus seinen Gedanken fahren.
Himmelherrschaftszeiten noch einmal, er hatte gehofft, allein zu sein. Er wartete, wer da wohl aus dem Dunkel herausgeschlichen kam, und freute sich schon, falls es ein Schüler war. Nur zu gerne würde er heute Abend Gryffindor so an die 50 Punkte abziehen, für pure Existenz!
Doch was er aus dem Busch vor ihm hervortreten sah, ließ seine Laune nur noch mehr sinken.
Es war ein Hund.
Black!
Zu allem Überfluss trottete der große, schwarze Streuner nicht an ihm vorbei, sondern verwandelte sich in seine menschliche Form. Black blieb in einiger Entfernung stehen und musterte Severus vorsichtig.
"Was ist, hast du deinen Knochen verloren?" Severus hatte sich eine Bemerkung ganz einfach nicht verkneifen können, kam es ihm doch so vor, als wollte Black tatsächlich Konversation mit ihm betreiben. Und er konnte sich besseres vorstellen, als ausgerechnet das zu tun.
"Das ist nicht komisch," kam es schon fast beleidigt zurück.
"Es war ja auch mein voller Ernst. Was willst du? Solltest du nicht längst unterwegs sein und deinem Werwolffreund Bescheid sagen?"
Warum Severus bei dieser Frage so verbittert klang, wusste er selber nicht. Er beneidete Black nicht, nicht um seine Freunde und erst gar nicht um die Tatsache, dass er ja so beliebt war, Azkaban hin, Azkaban her.
Severus spürte, wie er wütend wurde, und atmete erneut tief durch. Es hatte gar keinen Sinn, jetzt einen Streit mit Black anzufangen. Es würde ihn doch ohnehin nur kostbare Zeit rauben. Er hatte jetzt wirklich anderes zu tun!
"Ich bin auf dem Weg. Aber vorher wollte ich noch unter vier Augen mit dir reden."
Womit hatte Severus das eigentlich verdient? Er wollte doch nur seine Ruhe, doch stattdessen musste er diesem unbeholfenen Gestammel zuhören!
"Ich wüsste nun wirklich nicht, was wir zwei miteinander zu bereden hätten!"
Er sah Black zusammenschrecken ob der Strenge in seiner Stimme. Triumphierend dachte Severus, dass es doch immer wieder aufs Neue funktionierte, andere Leute aufgrund seines Tonfalls einzuschüchtern! Black scharrte mit den Füßen, starrte auf den Kiesweg hinab und schien nach Worten zu ringen. Wieso ging Severus eigentlich nicht einfach? Er wunderte sich, warum er nicht längst unterwegs war, anstatt darauf zu warten, was Monsieur zu sagen hatte. Doch komischerweise war er auch neugierig, was sein Gegenüber wohl von ihm wollte.
"Nun? Ich habe nicht ewig Zeit, Black. Also, wenn du was zu sagen hast, dann tu es besser jetzt!"
Black richtete sich auf, starrte Severus in die Augen und sagte:
"Ich fand nur, du weißt schon, Albus hatte Recht. Wir sollten wirklich vernünftig sein. Um Harrys Willen."
"Und wer spricht da von Vernunft? Ausgerechnet du musst plötzlich einen auf Erwachsen machen?" Severus lachte spöttisch. "Das ist wirklich der beste Witz, den ich in den letzten Tagen gehört habe! Seit wann bist du denn vernünftig?"
Black setzte zu einer Antwort an, aber Severus schnitt ihm das Wort ab.
"Ich will's gar nicht wissen! Und um auf deinen ach so noblen Grund zurückzukommen, sollte dir doch klar sein, dass ich mich nicht im Geringsten um Harrys Wohlergehen sorge!"
"Du willst mir doch nicht weismachen, er sei dir egal? Das kannst du von mir aus Albus erzählen, oder sogar ihm. Aber ich weiß es besser!"
Severus hob in gespieltem Interesse die Augenbraue.
"Ach wirklich? Und woher, bitte, möchtest du so genau wissen, was ich denke?" Er verschränkte die Arme, nun wirklich neugierig auf die Antwort. Wann war Black denn unter die Psychiater gegangen?
"Ich kenne dich besser, als du denkst!"
"Das kann ich mir nicht vorstellen." presste Severus zwischen den Zähnen hindurch. Was glaubte dieser Kerl eigentlich, wer er war? Trelawney, die ihm nur in die Augen sehen musste, um zu wissen, dass er nächsten Dienstag starb? Für diese Kindereien hatte er wirklich nicht die Nerven, heute noch weniger als sonst!
"Wir sind schließlich zusammen zur Schule gegangen!"
Bitte? Severus war sich sicher, nicht mehr richtig zu hören! Was zur Hölle war das denn für eine Vorstellung?
Fast schon erwartete er, Lupin und den selig verstorbenen Potter aus einem Busch springen zu sehen, lauthals lachend und "Reingelegt!" rufend. Diese Situation war so surreal, ihn hätte nichts mehr gewundert.
"Ich bin mir nicht sicher, zu wissen, worauf du hinaus willst, Black, aber was auch immer es ist, ich habe leider noch eine Verabredung. Nicht eine, die ich gerne einhalten möchte, aber nichts desto trotz muss ich jetzt gehen. Wenn du also vorhast, in alten Schulerinnerung zu schwelgen, wirst du das wohl oder übel alleine tun müssen. Wenn du mich entschuldigst..."
Er wollte an Black vorbei marschieren, beeindruckender Weise seine Roben hinter sich herwehen lassen und einen 1a Abgang hinlegen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Black ihn daran hindern würde, indem er ihn am Arm festhielt und zurückriss.
"Black, was zum Teufel...!"
"Jetzt halt endlich den Mund! Ich versuche hier gerade, das Kriegsbeil mit dir zu begraben. Wäre nett, wenn du mir ein wenig entgegenkommen würdest!"
"Es tut mir ja wahnsinnig leid, aber ich hege absolut kein Interesse, meine Beziehung zu dir zu vertiefen, egal, in welcher Hinsicht!" schnaubte Severus und befreite sich aus Blacks klammerharten Griff.
"Aber, Albus..!"
Severus atmete tief durch, um nicht zu schreien anzufangen. Er hatte das Gefühl, sich mit einem dickschädeligen Sechzehnjährigen zu unterhalten, der nicht einsehen mochte, dass er seine Strafarbeit tatsächlich verdient hatte. Gezwungen ruhig bemühte er sich um eine vernünftige Argumentation.
"Weißt du, Black,..."
"Sirius."
"Black, ich habe wirklich nicht die Zeit, noch die Nerven, deine Gehirnwindungen auch nur ansatzweise zu verstehen. Du kannst mir nicht erzählen, dass dir Albus Meinung so zu Herzen geht, ansonsten hättest du mich schon damals auf der Schule in Ruhe gelassen!"
Mist, schalt Severus sich selbst. Er hatte nicht mit dem alten Käse anfangen wollen, hatte bisher das Thema gemieden, doch irgendetwas an Blacks plötzlichen Interesse an ihrer "Beziehung" zueinander irritierte ihn dermaßen, dass er für einen Augenblick nicht darüber nachgedacht hatte, was er sagte - einen Fehler, den er sonst niemandem vergeben würde, sich selbst am wenigsten.
Black hatte zu seinem Ausfall noch nichts erwidert, was sein Glück war. Vielleicht war er ja doch intelligenter, als Severus dachte.
"Siehst du, deswegen sollten wir miteinander reden."
Severus revidierte seine Meinung auf der Stelle. Nein, Black war in keinster Weise intelligent. Er war anscheinend einfach nur lebensmüde.
Severus versuchte, nicht die Fäuste zu ballen, oder nach seinem Zauberstab zu greifen. Stattdessen schoss er mit seinen Augen Giftpfeile in Blacks Richtung, der diese allerdings ignorierte.
Hatte Severus einen seiner Schicksalsgötter so derart verärgert, dass dieser ihm diese Rache auf die Erde sandte? Er wollte doch nur endlich seine Aufgabe erledigen!
"In Ordnung, Black. Du willst mit mir reden, ich mit dir aber nicht. Siehst du unser Dilemma? Eine unüberwindbare Hürde, wie mir scheint. Wenn du mich nicht an einen Baum fesselst, wirst du mich wohl nicht zum Zuhören zwingen können. Deswegen würde ich es jetzt bevorzugen, dass du mich gehen lässt, da ich keine Lust verspüre, dir einen Fluch an den Hals zu hetzen. Wie du weißt, könnte das unangenehm werden, und ich kann mir schöneres vorstellen, als mir Potters Geheule anzuhören, weil ich sein neues Lieblingshaustier misshandelt habe."
"Nenn mich nicht Haustier! Ich bin Harrys Pate!"
"Jaja, ich weiß, und dieser Umstand ist wirklich rührend. Gute Nacht, Black!"
Damit wandte Severus sich wieder zum Gehen. Er wartete nur darauf, Blacks Hand wieder auf seinem Arm zu spüren. Sollte er ihm ruhig einen Grund geben, "aus Versehen" "Impedimenta" mit "Imperio" zu verwechseln! Severus hätte nur zu gerne gesehen, wie Black auf sein Wort hin auf einem Bein hüpfend in den See sprang und die Riesenkrake küsste!
Aber Black ließ ihn gehen, schien wohl begriffen zu haben, dass er auf taube Ohren stieß. Severus wandte die Augen gen Himmel und dankte einem Gott, an den er gar nicht glaubte, für seine Güte. Wenigstens musste er nun nicht mehr solcherart Kleinkindergeschwafel ertragen.
Auch wenn die Aufgabe, die nun vor ihm lag, nicht wesentlich angenehmer sein würde, als Black den Rest seines Lebens zuhören zu müssen.
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Authors Note: Nun ja, dies ist so ziemlich die erste, lange, plotreiche (!!) Fic, dich ich geschrieben habe. Ich hoffe, ihr habt Geduld mit mir.
Dank an die Menschen, die mir unerlässlich versichern, ich könnte schreiben. Ich liebe euch alle.
Severus Snape trat hinaus ins Freie, nahm einen tiefen Atemzug und versuchte so, seine herannahenden Kopfschmerzen zu bekämpfen. "Du weißt, worum ich dich bitten muss," hallten die Worte Albus' in seinem Kopf. Natürlich wusste er es, oder meinte dieser verrückte alte Mann etwa, er wurde schon senil?
Aber ob er auch wollte, war eine andere Frage.
Wollte er tatsächlich erneut Seiner Gefolgschaft beitreten? Erneut wieder und wieder vorgeben, auf der Seite des Wahnsinnigen zu stehen? Erneut sämtliche Foltermethoden über sich ergehen lassen, bis der Dunkle Lord überzeugt war von seiner Loyalität?
Er hatte das doch schon einmal hinter sich gebracht, damals, als Er misstrauisch geworden war, ob er nicht doch für Albus spionierte. Das hatte Severus dem lieben Lucius zu verdanken gehabt, und hätte sich Severus die Möglichkeit aufgetan, hätte er ihn vermutlich mit den Eiern zuerst an der Decke aufgehängt!
Stattdessen hatte er eine Woche lang in den Verliesen des Dunklen Lords verbracht, an der Wand festgekettet, und hatte Cruciatus-Kurs wie auch brennende Schürhaken über sich ergehen lassen.
So sehr der Dunkle Lord die Muggle auch hasste, ihre Foltermethoden hatte er sich schon immer gerne ausgeliehen. Gnädigerweise hatte er wenigstens anschließend die Narben entfernt.
Für Severus war diese kleine Episode der beste Beweis gewesen, dass er ein phantastischer Lügner war. Immer wieder aufs Neue hatte er versichert, dass er nie in seinem Leben "seinen" Dunklen Lord betrügen würde, niemals würde er doch auch nur dran denken.
Zu seinem Glück hatte Er nicht auf Veritaserum zurückgegriffen.
Nicht, weil Er dachte, Schmerz allein sei das beste Mittel, um die Wahrheit zu erhalten.
Nein, vielmehr darum, weil der einzige Mensch, der es hätte brauen können, zu just dieser Zeit an der Wand hing und gefoltert wurde.
All seinen Versuchen zu trotz hatte Severus nie verstanden, warum Er nie für einen zweiten Trankbrauer gesorgt hatte. Er musste sich tatsächlich darauf verlassen haben, dass Severus ihn nie betrog.
Was er getan hatte, und nun wieder tun würde.
Weil Albus ihn darum gebeten hatte.
Anscheinend würde Severus nie etwas aus eigenem Antrieb heraus tun.
Eine Bewegung in seinem Augenwinkel ließ ihn aus seinen Gedanken fahren.
Himmelherrschaftszeiten noch einmal, er hatte gehofft, allein zu sein. Er wartete, wer da wohl aus dem Dunkel herausgeschlichen kam, und freute sich schon, falls es ein Schüler war. Nur zu gerne würde er heute Abend Gryffindor so an die 50 Punkte abziehen, für pure Existenz!
Doch was er aus dem Busch vor ihm hervortreten sah, ließ seine Laune nur noch mehr sinken.
Es war ein Hund.
Black!
Zu allem Überfluss trottete der große, schwarze Streuner nicht an ihm vorbei, sondern verwandelte sich in seine menschliche Form. Black blieb in einiger Entfernung stehen und musterte Severus vorsichtig.
"Was ist, hast du deinen Knochen verloren?" Severus hatte sich eine Bemerkung ganz einfach nicht verkneifen können, kam es ihm doch so vor, als wollte Black tatsächlich Konversation mit ihm betreiben. Und er konnte sich besseres vorstellen, als ausgerechnet das zu tun.
"Das ist nicht komisch," kam es schon fast beleidigt zurück.
"Es war ja auch mein voller Ernst. Was willst du? Solltest du nicht längst unterwegs sein und deinem Werwolffreund Bescheid sagen?"
Warum Severus bei dieser Frage so verbittert klang, wusste er selber nicht. Er beneidete Black nicht, nicht um seine Freunde und erst gar nicht um die Tatsache, dass er ja so beliebt war, Azkaban hin, Azkaban her.
Severus spürte, wie er wütend wurde, und atmete erneut tief durch. Es hatte gar keinen Sinn, jetzt einen Streit mit Black anzufangen. Es würde ihn doch ohnehin nur kostbare Zeit rauben. Er hatte jetzt wirklich anderes zu tun!
"Ich bin auf dem Weg. Aber vorher wollte ich noch unter vier Augen mit dir reden."
Womit hatte Severus das eigentlich verdient? Er wollte doch nur seine Ruhe, doch stattdessen musste er diesem unbeholfenen Gestammel zuhören!
"Ich wüsste nun wirklich nicht, was wir zwei miteinander zu bereden hätten!"
Er sah Black zusammenschrecken ob der Strenge in seiner Stimme. Triumphierend dachte Severus, dass es doch immer wieder aufs Neue funktionierte, andere Leute aufgrund seines Tonfalls einzuschüchtern! Black scharrte mit den Füßen, starrte auf den Kiesweg hinab und schien nach Worten zu ringen. Wieso ging Severus eigentlich nicht einfach? Er wunderte sich, warum er nicht längst unterwegs war, anstatt darauf zu warten, was Monsieur zu sagen hatte. Doch komischerweise war er auch neugierig, was sein Gegenüber wohl von ihm wollte.
"Nun? Ich habe nicht ewig Zeit, Black. Also, wenn du was zu sagen hast, dann tu es besser jetzt!"
Black richtete sich auf, starrte Severus in die Augen und sagte:
"Ich fand nur, du weißt schon, Albus hatte Recht. Wir sollten wirklich vernünftig sein. Um Harrys Willen."
"Und wer spricht da von Vernunft? Ausgerechnet du musst plötzlich einen auf Erwachsen machen?" Severus lachte spöttisch. "Das ist wirklich der beste Witz, den ich in den letzten Tagen gehört habe! Seit wann bist du denn vernünftig?"
Black setzte zu einer Antwort an, aber Severus schnitt ihm das Wort ab.
"Ich will's gar nicht wissen! Und um auf deinen ach so noblen Grund zurückzukommen, sollte dir doch klar sein, dass ich mich nicht im Geringsten um Harrys Wohlergehen sorge!"
"Du willst mir doch nicht weismachen, er sei dir egal? Das kannst du von mir aus Albus erzählen, oder sogar ihm. Aber ich weiß es besser!"
Severus hob in gespieltem Interesse die Augenbraue.
"Ach wirklich? Und woher, bitte, möchtest du so genau wissen, was ich denke?" Er verschränkte die Arme, nun wirklich neugierig auf die Antwort. Wann war Black denn unter die Psychiater gegangen?
"Ich kenne dich besser, als du denkst!"
"Das kann ich mir nicht vorstellen." presste Severus zwischen den Zähnen hindurch. Was glaubte dieser Kerl eigentlich, wer er war? Trelawney, die ihm nur in die Augen sehen musste, um zu wissen, dass er nächsten Dienstag starb? Für diese Kindereien hatte er wirklich nicht die Nerven, heute noch weniger als sonst!
"Wir sind schließlich zusammen zur Schule gegangen!"
Bitte? Severus war sich sicher, nicht mehr richtig zu hören! Was zur Hölle war das denn für eine Vorstellung?
Fast schon erwartete er, Lupin und den selig verstorbenen Potter aus einem Busch springen zu sehen, lauthals lachend und "Reingelegt!" rufend. Diese Situation war so surreal, ihn hätte nichts mehr gewundert.
"Ich bin mir nicht sicher, zu wissen, worauf du hinaus willst, Black, aber was auch immer es ist, ich habe leider noch eine Verabredung. Nicht eine, die ich gerne einhalten möchte, aber nichts desto trotz muss ich jetzt gehen. Wenn du also vorhast, in alten Schulerinnerung zu schwelgen, wirst du das wohl oder übel alleine tun müssen. Wenn du mich entschuldigst..."
Er wollte an Black vorbei marschieren, beeindruckender Weise seine Roben hinter sich herwehen lassen und einen 1a Abgang hinlegen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Black ihn daran hindern würde, indem er ihn am Arm festhielt und zurückriss.
"Black, was zum Teufel...!"
"Jetzt halt endlich den Mund! Ich versuche hier gerade, das Kriegsbeil mit dir zu begraben. Wäre nett, wenn du mir ein wenig entgegenkommen würdest!"
"Es tut mir ja wahnsinnig leid, aber ich hege absolut kein Interesse, meine Beziehung zu dir zu vertiefen, egal, in welcher Hinsicht!" schnaubte Severus und befreite sich aus Blacks klammerharten Griff.
"Aber, Albus..!"
Severus atmete tief durch, um nicht zu schreien anzufangen. Er hatte das Gefühl, sich mit einem dickschädeligen Sechzehnjährigen zu unterhalten, der nicht einsehen mochte, dass er seine Strafarbeit tatsächlich verdient hatte. Gezwungen ruhig bemühte er sich um eine vernünftige Argumentation.
"Weißt du, Black,..."
"Sirius."
"Black, ich habe wirklich nicht die Zeit, noch die Nerven, deine Gehirnwindungen auch nur ansatzweise zu verstehen. Du kannst mir nicht erzählen, dass dir Albus Meinung so zu Herzen geht, ansonsten hättest du mich schon damals auf der Schule in Ruhe gelassen!"
Mist, schalt Severus sich selbst. Er hatte nicht mit dem alten Käse anfangen wollen, hatte bisher das Thema gemieden, doch irgendetwas an Blacks plötzlichen Interesse an ihrer "Beziehung" zueinander irritierte ihn dermaßen, dass er für einen Augenblick nicht darüber nachgedacht hatte, was er sagte - einen Fehler, den er sonst niemandem vergeben würde, sich selbst am wenigsten.
Black hatte zu seinem Ausfall noch nichts erwidert, was sein Glück war. Vielleicht war er ja doch intelligenter, als Severus dachte.
"Siehst du, deswegen sollten wir miteinander reden."
Severus revidierte seine Meinung auf der Stelle. Nein, Black war in keinster Weise intelligent. Er war anscheinend einfach nur lebensmüde.
Severus versuchte, nicht die Fäuste zu ballen, oder nach seinem Zauberstab zu greifen. Stattdessen schoss er mit seinen Augen Giftpfeile in Blacks Richtung, der diese allerdings ignorierte.
Hatte Severus einen seiner Schicksalsgötter so derart verärgert, dass dieser ihm diese Rache auf die Erde sandte? Er wollte doch nur endlich seine Aufgabe erledigen!
"In Ordnung, Black. Du willst mit mir reden, ich mit dir aber nicht. Siehst du unser Dilemma? Eine unüberwindbare Hürde, wie mir scheint. Wenn du mich nicht an einen Baum fesselst, wirst du mich wohl nicht zum Zuhören zwingen können. Deswegen würde ich es jetzt bevorzugen, dass du mich gehen lässt, da ich keine Lust verspüre, dir einen Fluch an den Hals zu hetzen. Wie du weißt, könnte das unangenehm werden, und ich kann mir schöneres vorstellen, als mir Potters Geheule anzuhören, weil ich sein neues Lieblingshaustier misshandelt habe."
"Nenn mich nicht Haustier! Ich bin Harrys Pate!"
"Jaja, ich weiß, und dieser Umstand ist wirklich rührend. Gute Nacht, Black!"
Damit wandte Severus sich wieder zum Gehen. Er wartete nur darauf, Blacks Hand wieder auf seinem Arm zu spüren. Sollte er ihm ruhig einen Grund geben, "aus Versehen" "Impedimenta" mit "Imperio" zu verwechseln! Severus hätte nur zu gerne gesehen, wie Black auf sein Wort hin auf einem Bein hüpfend in den See sprang und die Riesenkrake küsste!
Aber Black ließ ihn gehen, schien wohl begriffen zu haben, dass er auf taube Ohren stieß. Severus wandte die Augen gen Himmel und dankte einem Gott, an den er gar nicht glaubte, für seine Güte. Wenigstens musste er nun nicht mehr solcherart Kleinkindergeschwafel ertragen.
Auch wenn die Aufgabe, die nun vor ihm lag, nicht wesentlich angenehmer sein würde, als Black den Rest seines Lebens zuhören zu müssen.
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