Ïn dem Moment muss ich wirklich saublöd ausgeschaut haben. „Uh, ja, hi!", schaffte ich es nach ein paar Sekunden zu stammeln. „Hi!", grüssten nun auch Hermine und Ron. „Hört mal....wollen wir nicht zu Totser`s Café und was trinken? Ich wollte schon immer hören, was ihr den Sommer über gemacht habt.", schlug Harry vor. „Okay!" Harry, Ron, Hagrid und Hermine setzte sich Richtung Café in Bewegung. Als er merkte, dass ich nicht folgte, drehte er sich um. „Kommst du auch? Wir wollen doch mehr über dich wissen!", lächelte er. Mein Gesicht helltte sich auf. Ich war hier also doch nicht allen egal. „Klar."
Kaum, dass wir uns mit den Getränken hingesetzt hatten, fragte Hermine auch schon wissbegierig. „Du? Von wo kommst du denn?" „Luzern, das is in der Schweiz.", antwortete ich vorsichtig. „Wow! Dann musst du ja auf die Drachenberg-Schule gegangen sein..", staunte sie. „Drachenberg?", fragte Ron und Harry gleichzeitig, wofür ich ihnen ziemlich dankbar war. „Die Schule liegt in der Näher von Luzern, ist besonders für seine gute Quidditch Mannschaft und den DADA-Unterricht bekannt..." „Und da bist du hingegangen?", fiel Ron ein. „Ähm, ja."
„Warst du auch in der Quidditch Mannschaft?" Ich überlegte fieberhaft? Was war wohl Quidditch? Keine Ahnung. Aber warscheinlich musste man das einfach spielen, wenn man magisch veranlagt war. „Ja." „Welche Position?", fragte Harry. „Ich bin Sucher in Gryffindor." „Genau, Sucher, das war ich auch.", antwortete ich, da ich sonst ja überhaupt nichts über Quidditch wusste.
So ging das Gespräch noch eine Weile weiter, wobei ich aber nicht mehr viel sagte. Trotzdem war es für mich recht nützlich, da ich ein paar sehr informative Dinge erfuhr.
„Harry, habt ihr auch n` Zimmer im Tropfenden Kessel?", fragte Hagrid, als wir zur Kneipe zurück gingen. „Ja, die Dursleys waren froh, dass sich mich schon nen Tag früher losgeworden sind, ich ja auch.....", meinte Harry und zog ne Grimasse. „Dann können wir ja morgen zusammen zum Zug!", freute sich Hermine.
Ich hatte mich zwar mit dieser neuen Welt noch
nicht komplett angefreundet, aber in diesem Moment wusste ich, dass ich drei
unbezahlbare Freunde gefunden hatte.
Als ich am Abend im kleinen Dachzimmer im Bett lag fiel mir plötzlich ein. Egal
wie blöd es eigentlich war, ich musste es einfach tun.
Ich holte mir ein Pergament Blatt vom kleinen Tischen, dass auch im Zimmer stand. Dann zog einen Kuli, ich hatte ja meinen Rucksack dabei, hervor und begann zu schreiben.
„Salü Andrea! Ich....nun wie soll ich sagen...Ich fang am besten von Vorne an. Ich kann euch nicht sagen wo ich bin bzw. wie ich hierher gekommen bin und wann ich wieder zurück komme, denn ich weiss es nicht....aber falls ihr euch um mich sorgt, mir geht`s gut... Ich versuche immer einen Weg zurück zu finden. Ihr werdet nicht glauben was mir gleich passiert. Ich vermisse euch, CU Jana. P.S: Ich schreib mal wieder!"
Ja. Ich fand das konnte man so abschicken. „Jana! Aufstehen! Wir sind spät dran!", weckte mich Ron am anderen Morgen ungemütlich aus den Federn. „Ok, bin schon da." Ich sprang auf, war in windeseile in meinen Klamotten, packte die Sachen vom Einkauf gestern für die wir noch extra einen Koffer besorgt hatten in der einen und Tori`s Käfig in der anderen Hand, dann hüpfte ich die Treppe runter.
Als ich auf die belebte Einkaufsstrasse, die Glenfield Road hiess, trat, wurde ich ziemlich seltsam angeguckt. Naja, ehrlich gesagt war mir das jetzt egal... Ich sah, dass wir mit einem Taxi fahren würden. Halleluja! Nach den ganzen kuriosen Sachen von gestern endlich wieder was normales!
Im Taxi wurde es durch das viele Gepäck und die drei Mitreisenden ziemlich eng, so dass wir uns ziemlich zusammenquetschen mussten. Plötzlich fiel mir etwas auf. „Wo ist den Hagrid?", wandte ich mich an Harry. „Er musste noch los, was geschäftlich erledigen, hat dir aber deine Fahrkarte für den Hogwarts-Express dagelassen. „Hogwarts-Express?" „Der Zug zur Schule!" „Oh..."
Das Taxi hielt an King`s Cross und wir sprangen raus. „Verdammt, es ist bereits 5 vor 11! Wir müssen uns beeilen!", rief Ron. „Gehen wir!", stimmte Hermine zu und sie rannten los, Harry und ich hintendrein. „Da ist es!", sagte Hermine und deutete mit ihrer Hand auf eine Absperrung zwischen Gleis 9 und 10
. „Huh?" „Der Zugang zum Gleis 9 ¾, wo der Hogwarts-Zug steht." Inzwischen war Ron losgelaufen und meine Augen fielen beinahe aus den Angeln, als IN der Mauer verschwand. „Jetzt du!", ermutigte mich Harry. „A-aaber...Ich kann doch nicht...", stotterte ich ängstlich. „Kneiff einfach die Augen zu und renne los!" „Naa gut!" Ich seuftzte. Mann!! Das wurde hier ja immer verrückter.
Ich dachte noch kurz an meine Familie zu Hause, dann kniff ich die Augen zu und rannte los. `Gleich knall ich dagegen, gleich knall ich dagegen, gleich knall ich dagegen....`, dachte ich immer wieder, aber nichts passierte. Als ich die Augen zögernd wieder öffnete, in der Erwartung etwas total schreckliches vorzufinden war ich überrascht.
Wir standen nicht mehr in der Abfahrtshalle von King`s Cross! Stattdessen auf einen kleinen Geleise, dass aber dicht bevölkert war und davor ein Zug mit der Aufschrift „Hogwarts-Express". „Wow..." Ich konnte wohl hier nie genug vom Staunen kriegen. „Jana, komm!" Ich sah, wie Ron mir aus einem Fenster zuwinkte, stieg auch ein und setzte mich zu ihm.
Ein paar Minuten später kamen Harry und Hermine, mit ziemlich ärgerlichen Gesichtsausdrücken des Wegs. „Frettchen Alarm?", fragte Ron knurrend. Hermine nickte und liess sich auf einen Sitz fallen. „Verdammt....", murmelte er. „Ach komm schon! Lass dir doch von dem nicht den Tag verderben!", sagte ich zu Ron, ohne Ahnung zu haben von wem er überhaupt sprach. In diesem Moment ging die Abteiltüre auf. Hatte ich bisher angenommen hier wären alle Menschen passabel bis freundlich, so wurde ich nun eines besseren belehrt: Ich machte Bekanntschaft mit Draco Malfoy......
