-_- Ja ich weiss – es ist eine Ewigkeit her, seit ich hier irgendwas gepostet hab und es tut mir auch ehrlich leid, aber dafür hab ich ja jetzt endlich das elfte Kapitel fertig und bin schon dabei am nächsten zu schreiben (was allerdings nicht heisst, dass es auch bald rauskommt… *rahahahaha*).
Es wird wohl auch mal wieder Zeit, die üblichen Disclaimer und so loszuwerden (also wer das schon kennt kann bis zum nächsten Absatz vorscrollen).
Discl.: DragonBall Z und die Charaktere daraus sind Eigentum von Akira Toriyama und einigen anderen Leuten, dich ich nicht kenne. Ich versuche nicht, Geld mit dieser Story zu machen (noch mal die Frage: Wer wäre so dämlich mir hierfür Geld zu geben?!?)
Warnings: nichts wirklich schlimmes in diesem Kapitel – wir haben den Tod eines Komparsen (tja.. er geht das Schicksal aller Rotberockten in Star Trek Classic. O_o Kennt das überhaupt noch jemand??), ein bisschen Gewalt, viel Langeweile und etwas, das man entfernt (sehr sehr entfernt) als lime bezeichnen könnte.
Greetings and Thanx! gehen an meine Mieze für ihre Unterstützung bei diesem *hust* Projekt und an (natürlich) PepperAnn! *hugs* Danke, Peppy, dass du mich immer wieder mit deinen Reviews und mails aufbaust und mich am Schreiben hälst. Thank ya!!
So.. jetzt aber man los!
Kapitel elf
Leises Klopfen und Klingeln durchbrach die Stille, die sie umgab. Zusammen mit dem leisen Scharren ihrer Stiefel, das von den steinernen Wänden widerhallte, erzeugte es eine Atmosphäre des stillen Grauens, die Mason immer wieder dazu veranlasste, sich nach allen Seiten umzusehen. Aber da war natürlich nichts.
Der Planet war gesäubert worden, sagte er sich immer wieder. Vier andere Teams hatten ihn, schon Tage zuvor, mit Blut und Verderben überzogen - hier konnte einfach nichts mehr leben. Doch trotzdem konnte er das Gefühl beobachtet zu werden nicht abschütteln.
Er kannte die absolute Stille der Leblosigkeit. Er, und niemand sonst, hatte gelernt in der Lautlosigkeit Zeichen und Signale zu spüren: Leises Atmen kräuselte die unsichtbaren Schlieren der Welt, eine Bewegung ließ sie sich ausdehnen und zusammenziehen; Angst schrie sich selbst hinaus...
Mason war sich sicher, dass es mehr Dinge auf diesem Planeten gab als die anderen Teams gefunden hatten; als sie selbst vielleicht finden wollten.
Er schaute von seinem Scanner auf und schaltete das Gerät ab, überzeugt, dass es nichts von Bedeutung aufzeigen würde.
Der Gang, den sie vor einiger Zeit betreten hatten wand sich stetig abwärts, sowohl Krümmung als auch Neigung des glatten Steinbodens waren kaum spürbar, aber wenn er zurücksah, konnte er hinter der Figur seines Captains nur einige dutzend Meter zurücksehen und der Horizont befand sich fast auf seiner Augenhöhe. In regelmäßigen Abständen zweigten Gänge nach links und rechts ab, kurze Strecken, die zu Schlaf- und Arbeitsräumen führten - Wirbel im sich setzenden Gefüge des Gebäudes.
Mason spürte wie sich etwas in seinem Magen zusammenzog, als sie wieder einmal eine der dunklen, klaffenden Mäuler in der Wand passierten. Blicke, scharf wie Dolche, bohrten sich in seinen Rücken, aber er weigerte sich, sich umzudrehen. „Es" würde sowieso schon weg sein.
Hinter ihm stöhnte Trunks genervt auf und warf einen Blick auf seine Uhr. Schon fast eine halbe Stunde gingen sie nun schon diese eintönige Strecke und wenn er daran dachte, dass er den ganzen Weg auch wieder zurücklaufen musste, wollte er schreien! Ärger wuchs in ihm, dass eines der anderen Teams die Industrie und Energie erzeugenden Anlagen zerstört hatte, obwohl es _seine_ Aufgabe war, diese ausfindig zu machen und wenn möglich nützliches Wissen dabei zu sammeln. Es konnte keine andere Erklärung dafür geben, dass sie bisher noch nicht eine einzige Energie produzierende Maschine gefunden hatten. Verdammt, auf diesem gesamten Planeten gab es nicht einmal Batterien!
Er hatte schon öfter erlebt, dass einige ihm und seinen Leuten Steine in den Weg legen wollten, aber bisher hatte noch niemand es gewagt, sich ihm offen in den Weg zu stellen - zu berühmt und berüchtigt war das Team von der Erde, zu viele tote und verstümmelte Feinde hatte es auf seinem schnellen Weg zur Spitze hinter sich gelassen.
Von allen Seiten anfangs belächelt - die Menschen galten als eine der schwächsten Rassen in der Galaxie - war der Respekt und die Angst vor ihnen langsam gewachsen, bis schließlich überall die Meinung vorherrschte, dass es gut war, dass es vor Freezer keine Raumfahrt auf Chikyuu gegeben hatte und dass zwei Rassen wie Saiyajin und Menschen wohl selbst für den Herrscher der tausend Welten zu viel gewesen wären. Aber Letzteres wurde natürlich nicht laut gesagt.
Masons plötzlicher Halt ließ seine düsteren Gedanken in Rauch aufgehen, als er beinahe in den Rücken des Jüngeren gelaufen wäre. Verwundert blickte er zuerst auf die schmalere Form des Söldners, bevor sein Blick weiterglitt und den Grund für den plötzlichen Halt erspähte.
„Scheint so, als wären wir endlich unten", bemerkte der Captain trocken, aber nicht ohne Befriedigung. Jetzt konnten sie endlich ihren Job tun und sich dann wieder verziehen.
Trunks trat an Mason vorbei und begann, sich in dem großen, perfekt runden Raum umzusehen. Entgegen allem, was er erwartet hatte, war der Raum schlicht, wenn nicht sogar als leer zu bezeichnen. Wenn hier jemals Möbel gestanden hatten, so waren sie entweder entfernt oder zerstört worden und so bot sich der Raum bar aller Ablenkung dar. Eine Ebene glatten Steines, die von einer parallelen über ihnen gespiegelt wurde.
„Das ist alles!?", fragte er laut und drehte sich noch einmal um seine Achse. Die Wände absolut kahl und ohne Fenster, war das einzig interessante ein Gewirr von Linien, die sich in merkwürdig verschlungenen Mustern über den Boden zogen. Weder Stein, noch Farbe, wie der Captain mit mildem Interesse feststellte, als er sich hinhockte und mit einem Finger über die graublauen Linien fuhr.
Er richtete sich wieder auf und stemmte die Hände in die Seiten, warf einen Blick in die Runde. Nichts. Hier unten war absolut nichts, was den Aufenthalt lohnte. Er hatte zwar schon mit einem solchen Ergebnis gerechnet - die ersten Kammern, die sie durchsucht hatten, waren ebenso leer und kahl gewesen - aber der größte Teil seines Verstandes hatte sich immer wieder gesagt, dass es sinnlos war, einen solch massiven und großen Bau (das Gebäude hatte selbst jetzt, in halb zerstörtem Zustand, noch etliche Meter über das Meer aus Steinen und Stahl hinausgeragt, das die Überreste der Stadt bildete) für nichts und wieder nichts zu errichten.
Der Strahl seiner Lampe durchstach die Dunkelheit wie eine Lanze als er in alle Ecken und Winkel leuchtete, aber nichts Neues bot sich seinem Blick dar außer tanzendem Staub vor grob behauenen Steinen. Er machte frustriert ein paar Schritte auf den Ausgang zu und bedeutete Mason, ihm zu folgen, hielt aber inne, als er registrierte, dass sich der Söldner seit sie hier angekommen waren, noch keinen Millimeter von der Stelle gerührt hatte.
„Alles in Ordnung, Mason?", fragte er ohne wirklich anzunehmen, dass dem nicht so war, aber der andere schien ihn nicht gehört zu haben. „Mason!", schnappte er. „Hier unten ist nichts. Also zurück an die Oberfläche."
Mason zuckte schwach zusammen und schüttelte unwirsch den Kopf, bevor er sich aus seiner Erstarrung befreite und sich im Stillen einen Narren schalt: Der Captain hatte Recht - hier waren nur nackte Wände. Er tat zwei kleine Schritte in den Raum hinein und sah sich ebenfalls um, bemerkte die Linien ebenso wie sein Captain, aber ihm fiel noch etwas auf: Sie waren an den Rand der gegenüberliegenden Wand ausgezogen, und als er den Blick hob, konnte er in dem schwachen, unsteten Licht ihrer Lampen auf der Decke des Saales eine ähnliche Struktur wie auf dem Boden erkennen - nur war diese mattglänzend und kupferrot.
'Merkwürdig...', dachte er und vergaß für einen Moment das überwältigende Unbehagen, dass ihn beim Anblick des Raumes befallen und seinen Körper gelähmt hatte. Das Gewirr der Linien zog ihn in seinen Bann und für einige Minuten folgte er stumm seinen Windungen. Oftmals sah er Bewegungen und Gestalten in ihnen, aber jedes Mal, wenn er seinen Blick darauf konzentrierte verschwand alles in den unzähligen Knoten des Metalls, das beinahe wie von allein zu schimmern und leuchten schien. Wie dieser ganze Bau, nein, wie der ganze Planet, seine Bewohner und deren Zivilisation schien es nur aus sich selbst heraus zu existieren und alles mit einem unheiligen, weil unseligen Leben zu erfüllen.
Genervt über seine eigenen Gedanken schüttelte Mason noch
einmal den Kopf. Dieser Ort konnte einen wirklich in den Wahnsinn treiben! Das da oben waren nur ein paar Striche - vermutlich nichts mehr als Graffiti - und wenn sie in irgendeinem Licht funkelten dann in dem ihrer Taschenlampen!
Er ließ seinen Blick zur Erde zurückfallen und für einen kurzen Moment dachte er, seine Augen spielten ihm einen Streich: Dort, wo die Linien in der Wand verschwanden... war keine Wand mehr! Ein überraschter Laut entfuhr ihm als er sah, wie aus dem Dunkel hinter dem Loch ein halbes Dutzend Bewaffnete trat und sich vor dem wie gelähmt erscheinenden Söldner verteilte.
Schnell schüttelte Mason die Starre von sich ab und sprang einen Schritt zurück in den Raum hinein und brachte augenblicklich sein Gewehr in Anschlag. Er lächelte nur zynisch, als er Trunks' überraschtem Ausruf nur Sekundenbruchteile später hörte. Seine Ahnungen hatten sich zwar bewahrheitet - aber was nutzte es ihm, wenn er diese Erkenntnis mit dem Leben bezahlen musste.
Der schwarzhaarige Söldner drehte sich herum und registrierte ohne die geringste Überraschung, dass ihnen auch der Rückweg verstellt worden war. Wortlos sanken er und Trunks in eine Verteidigungspose, taxierten ihre Gegner und kamen beide zu demselben Schluss: dass sie hoffnungslos unterlegen waren.
Die Waffen ihrer Feinde wirkten grob, waren auf keinen Fall zu vergleichen mit den Überresten der Solarlaser, die sie oben vereinzelt gefunden hatten oder gar ihren eigenen Waffen. Aber was ihren Feinden an technischer Raffinesse fehlte, machten ihren muskelschwellenden Gliedmaßen wieder wett. Jeder einzelne von ihnen wirkte als ob er mindestens zehn Stunden am Tag trainierte - die Haut über ihren Muskeln straffte und spannte sich mit jedem Atemzug, die breite Brust schien kaum genug Platz für die kraftstrotzenden Körper zu bieten und Mason schluckte nervös, als er einsah, dass höchstwahrscheinlich schon ein harmloser Schlag dieser Wesen die Knochen eines normalen Menschen brechen konnte.
Ohne ein Wort oder selbst das kleinste Geräusch von sich gegeben zu haben, setzten sich die Hünen plötzlich in Bewegung und begannen, sie zu umkreisen und die verwirrten Söldner langsam, aber sicher, immer weiter in die Mitte des Raumes zu treiben. Flüchtig fragte sich Mason, warum sie sie nicht einfach erschossen, aber seine Aufmerksamkeit wurde zu sehr gefangen genommen durch den steten Wechsel der Gesichter, die an ihm vorbeizogen. Instinktiv rückten er und Trunks näher zusammen, standen Rücken an Rücken, aber wie sollten sie sich auf einen einzelnen Gegner konzentrieren, wenn sie gute zwei Dutzend umkreisten?
Rundherum, immer wieder um sie herum, schlichen die Gestalten, hatten die Köpfe mit den langen Schnäbeln und ihre Waffen in die Mitte des Kreises gerichtet. Ab und zu erzitterte einer der stummen Schar und schien Schreie auszustoßen, die keiner der beiden Menschen hören konnte, stolperte ein paar Schritte in den Kreis hinein und hieb mit seiner Waffe nach einem der beiden Menschen, die jedes Mal erschrocken aber ohne Mühe ausweichen konnten.
Ein unheimlicher Glanz legte sich über die gesamte Szene und als Mason aus den Augenwinkeln nach oben blickte, sah er, dass das Metall an der Decke begonnen hatte in einem dunklen Blau zu Glühen, dass sich eher in Wellen an den Linien entlang zu bewegen schien, als dass es stetig brannte.
„Was soll das?", hörte er Trunks leise flüstern. Und dann ein leises „Scheiße!", als der Captain seinem Frust Luft lassen musste.
„Haben Sie das Licht auch bemerkt?", flüsterte Mason zurück. Warum konnte er auch nicht sagen, aber er fühlte sich von der Tatsache, dass das Licht über ihnen geisterhaft leuchtete wesentlich mehr beunruhigt als von der gesamten Schar ihrer Feinde.
Der junge Söldner schluckte und schloss kurz die Augen...sog Luft tief in seine Lungen und spürte wie sich sein Kopf aufklarte und ihm das Denken leichter fiel.
„Das wird mir jetzt zu bunt!", hörte er Trunks leise in seinem Rücken fluchen und ihm schoss derselbe Gedanke durch den Kopf: Wenn sie hier schon sterben mussten, dann wollten sie es wenigstens im Kampf tun, und nicht wie die Hühner warten, bis ihre Gegner ihre Freakshow beendet hatten. Zehn Sekunden zählte Mason in seinen Gedanken rückwärts bis null, dann...
„...rrrrRRRRAAAAHHHH!!!" Mit ohrenbetäubenden Gebrüll sprangen die beiden Krieger auf ihre Gegner los, die einen Moment verdutzt innehielten und ins Stolpern gerieten, aber ehe Mason und der Captain mehr als drei von ihnen hatten erschießen können, kam wieder Ordnung in ihren Haufen und sie stürzten sich mit blitzenden Augen auf ihre Gefangenen.
Ehe er sich versah war Mason von Trunks getrennt und hatte sich gleich gegen vier Gegner zu behaupten. Unkoordiniert hieben sie auf ihn ein, ließen ihm keine Chance als wild auszuweichen. Frustriert warf er sein Gewehr einem Angreifer ins Gesicht, sprang ihm hinterher und rammte die Knöchel seiner Hand in dessen Kehle, hörte mit Befriedigung das Knirschen seiner Knorpel, als sein Stimmapparat zerbarst und sich die Stücke in Luft- und Speiseröhre bohrten.
Ein Schlag traf ihn an der Schulter, ein Tritt am Knöchel drohte, ihn das Gleichgewicht verlieren zu lassen, aber mit einem Sprung nach hinten konnte er sich aus der Gefahrenzone begeben. Er kam mit seinen Händen auf, stieß sich sofort wieder ab und noch ehe sein nächster Gegner sich auf die neue Situation hatte einstellen können, traf ihn Masons Ferse aus einem Rundum-Tritt heraus an der Schläfe und ließ den Riesen ein paar Schritte zurücktaumeln.
Selbst als sich schon die nächsten beiden auf ihn stürzten verschaffte es Mason noch immer Genugtuung, dass auch diese Testosteronschleudern anscheinend Schwachpunkte hatten. Ein kleiner, agiler Gegner konnte durchaus ihre Verteidigung unterlaufen - und genau diese Person war der junge Söldner... Mit einem Spaß, den er schon lange nicht mehr bei einem Gefecht empfunden hatte, stürzte er sich grinsend in die Fäuste seiner Feinde, unterlief sie und schlug immer wieder zu, wenn ihre schwerfälligen Körper sich nicht rechtzeitig auf die neue Situation einstellen konnten.
Vielleicht hatten sie ja doch noch eine Chance, hier lebend raus zu kommen, wagte er zu hoffen.
Hohes Sirren fing seine Aufmerksamkeit ein und er nutzte eine kurze Atempause, um sich zu orientieren: Er hatte seinen Platz in der Mitte des Raumes behaupten können - über und unter ihm glühten die Steine vom irisierenden Licht der Röhren, blendeten ihn beinahe und ließen alle Details im Saal hervorstechen. Das erste Mal konnte er das Funkeln in den Augen der Angreifer sehen, ihre bernsteinfarbenen Augen, die trotzdem so kalt und befremdlich wirkten. Etwas in ihnen schien ihn in ihrem Bann zu halten.
Ein Aufprall in seinem Rücken ließ Mason einen Schritt nach vorn taumeln und verwundert nach unten blicken... Etwa eine Elle lang ragte ein Ding aus ihm heraus, von Blut bedeckt und matt metallen glänzend. Mit zitternder Hand fasste er danach, schreckte aber wieder zurück als es sich als real herausstellte, fest und massiv. Mason sprang herum, erblickte sofort den Schützen, der seinen Bogen noch im Anschlag hielt, bereits einen neuen Pfeil auf der Sehne. Seine Augen weiteten sich unmerklich und er wich einen Schritt zurück. Erst jetzt spürte er die ersten Wellen von Schmerz, die von seinem Bauch ausgingen und er erzitterte.
Hilflos richtete er seinen Blick auf seine Feinde, die ihn umstanden, sah ihre mitleidigen Augen auf ihm ruhen, die in einem inneren Feuer zu brennen schienen - vollkommener Gegensatz zur Kälte, die sich in seinen Gliedern auszubreiten begann. Er brach in die Knie, sah ungläubig das heiße Blut über seine Hände laufen, seine Haut und Kleider dunkelrot färben und schließlich auf den Boden tropfen. Dunkelheit kroch in Wellen auf ihn zu, verschlang Welt und Töne.
Er sah wie sich die einzelnen Krieger von ihm abwandten und sich in die Dunkelheit jenseits seiner engeren Sicht zurückzogen. Er sah wie sich ein Vorhang aus weißer Energie formte, die ihn in einem Gefängnis aus Licht einschloss, wie es kupferne Reflexe auf den Federn des letzten Kriegers erweckte, der noch immer vor ihm stand.
Und er sah seinen Captain, wie er noch immer für ihre Freiheit und Leben kämpfte - beides so vergebens.
'Trunks...'
Dunkelheit übermannte seinen Geist vollständig und Mason kippte unhaltbar nach vorn. Schlaff schlug sein Körper auf dem Boden auf, trieb den Pfeil wieder zurück in seine Wunde, aus der noch einmal ein schwacher Schwall Blut drang, bevor der junge Mensch seinen letzten Atem aushauchte.
******
Unfokussierte Geräusche und Gerüche streichelten seine Sinne, kitzelten seinen Geist an den Rand des Bewusstseins, aber etwas in ihm weigerte sich hartnäckig aufzuwachen. Wach zu sein war nicht gut - es bedeutete Schmerzen und Demütigung.
Er drehte sich auf die andere Seite, versuchte die Welt um sich herum aus seinen Gedanken zu verbannen und wieder in die angenehme Schwere der Bewusstlosigkeit zu versinken. Er hatte sie zu schätzen gelernt: Seine einzige Möglichkeit, den Qualen und Grausamkeiten der Realität zu entfliehen.
Er vergrub seine Nase tiefer in den weichen Polstern auf denen er lag, presste die Augenlider fester aufeinander, aber er konnte spüren wie er graduell hellhöriger auf seine Umgebung reagierte. Aber noch war er nicht wach, noch konnte er vielleicht wieder in die Dunkelheit zurücksinken und sein Leben ignorieren.
„Feigling..."
Er wimmerte unbewusst und drehte sein Gesicht in die Kissen unter ihm, so als ob er sich vor der Stimme seines Onkels verstecken wollte, die doch nur in seinen Gedanken existierte. Raditz wusste doch nicht, was er durchmachen musste. Jeden Tag aufs Neue.
„Habe ich dich großgezogen, damit du vor deinen Problemen davonrennst?"
Weißt du, was er mit mir tut? Weißt du, was er mich zwingt zu ertragen?? Wie soll ich mich gegen jemanden wehren, der soviel stärker ist als ich?
„Seit wann geben Saiyajin die Hoffnung auf? Wenn dir keine Möglichkeit bleibt, deinen Peiniger zu töten, dann warte bis sich eine bietet!"
Er zitterte, schlang die Arme um sich in unbewusstem Verlangen, seinen auskühlenden Körper zu wärmen.
Ich kann nicht mehr! Wer weiß, was er sich heute ausdenken wird?
Er weinte nun. Leise Schluchzer schüttelten seine schlanke Form, die selbst nach den Kämpfen der letzten zwei Monate, kaum an Muskelmasse zugelegt hatte - wie auch, wenn er kaum genug Nahrung bekam, um selbst die lebenswichtigsten Prozesse am Laufen zu halten.
„Feigling." Die Stimme klang jetzt sanfter, ruhiger... verächtlich.
Mit einem leisen Aufschrei schaffte er es endlich, seinen Alpträumen zu entkommen - nur um in goldgelbe Augen zu blicken. Verwirrt blinzelte er und versuchte die Farbe zuzuordnen, schließlich addierten sich blassblaue Haut und moosgrünes Haar hinzu und er erkannte denjenigen, dessen amüsierte Augen ihn musterten.
„Du redest im Schlaf", sagte Zarbon so beiläufig als verlese er den Wetterbericht. „Wer ist Raditz?" Er lächelte verschmitzt und kletterte vom Bett herunter auf dem er mit einem Bein gekniet hatte und erlaubte Goten das erste Mal einen Blick in den Raum, in dem sie sich befanden.
Überrascht riss dieser die Augen auf. „M..Mein Quartier!"
Mit einem Satz war er vom Bett herunter und stand mitten im Zimmer, den Schwanz aufgeregt von einer Seite zur anderen schlagend.
Zarbon beobachtete, wie der junge Mann argwöhnisch von einer Seite zur anderen schaute und schließlich noch die Türen zum Badezimmer und angrenzenden Arbeitszimmer öffnete und das Grinsen, mit dem Goten sich wieder zurückdrehte versetzte ihm einen Stich ins Herz, aber er lächelte weiter.
„Niemand hier", hauchte Goten erleichtert und Zarbon glaubte, dass nicht viel fehlte und der Jüngling würde einen Freudentanz veranstalten.
Plötzlich jedoch schlang der junge Saiyajin seine Arme um den fröstelnden Körper, drehte sich herum, blickte für einen kurzen Moment direkt in die versteckte Linse der Kamera, die installiert worden war, noch bevor der Saiyajin das erste Mal die Station betreten hatte und Zarbon hielt seinen Atem an, hoffend und betend, dass der Junge die Illusion von Frieden wenigstens noch ein paar Sekunden länger genießen können würde. Er war sich sicher, dass Freezer hinter einem Bildschirm sitzend sein kleines Selbstinszeniertes Schauspiel betrachten würde, amüsiert seine Sklaven gegeneinander antreten lassend wie Figuren in einem Spiel.
„Was willst du noch hier?", fragte Goten mit eisiger Stimme und riss Zarbon aus seinen Gedanken.
Der machte sich keine Mühe, sein zynisches Auflachen zu unterdrücken. „Was denkst du denn?" Er trat auf den anderen zu und begann ihn zu umrunden. „Glaubst du ehrlich, dass alles vorbei ist, nur weil du in deinem Quartier bist?"
Er kam wieder vor ihm zu stehen und beugte sich vor, bis sein Mund wenige Zentimeter vom Ohr Gotens entfernt war. „Nur ein böser Traum?"
Er zog sich wieder zurück und sah mit kalter Miene auf den Jüngling vor sich, der bei seinen Worten zusammengezuckt war und auf dessen Gesicht sich in schneller Abfolge Hass, Enttäuschung, ohnmächtige Wut und schließlich Hoffnungslosigkeit spiegelten. Flüchtig fragte er sich, wann er selbst so ausgesehen hatte, wann für ihn der Zeitpunkt gekommen war, in dem er begriffen hatte, dass es aus Freezers Fängen kein Entrinnen gab.
Es schien eine Ewigkeit her zu sein.
Sich innerlich stählend trat er wieder an den Saiyajin heran und griff nach seinem Kinn, drehte den Kopf des anderen so, dass er ihm in die onyx-farbenen Augen blicken konnte. „Es ist erst vorbei, wenn du stirbst." Und die stumme Qual in den Augen des Saiyajins ignorierend, beugte er sich hinunter und presste seine Lippen gegen den vollen und weichen Mund des Jüngeren.
