Besserweis
@Fortgang von Überraschungsbesuch von M+Lucius und Katzensein: Unterhalte dich mal mit M. Sie wird dir einige interessante Sachen über Katenartige humanoide Geschöpfe erzählen können. Wobei... sie ist kein WerWesen...
@Moirin: Die Moiren sind die Parzen. Sie werden bei den Römern und Griechen und Germanen erwähnt. Sie repräsentieren Vergangenheit Gegenwart Zukunft. Eine spinnt den Lebensfaden, eine mist ihn ab und eine Schneidet ihn. Sie sind Schicksalsbestimmerinnen. Atropos, Lachesis und... noch eine. Habs vergessen. *schäm*
@Blau knisternde Macht : Ich höre mich nicht Nein sagen.
@Die vier Worte: Glaub mir ich bin nicht die einzige die unter so was leidet. Aber bei mir sind es andere Worte. Auch Severus betreffend. Und erzittern... *schauder* ja... das ist ein Bestandteil davon. Ich hoffe das unsere liebe M das irgendwann mal in ne Story einbaut die sie dann der Öffentlichkeit zugänglich macht. Es währe die Pure Verschwendung ließe sie diesen Faden brachliegen.
Snape kann einen echt fertig machen. *wimmer*
@Opfern/Houdini/Märtyrer: Uh... du brauchst das H nicht zu opfern. Wie heist es so schön? Die Oper ist erst aus wenn die dicke Dame gesungen hat. Oder, in normalen Worten: Es ist noch nichts entschieden.
@Snape erinnern: Äh... nicht 100Prozentig. Nicht mal 50Prozentig. Nein. Er erinnert sich gar nicht. Er fühlt nur das da was war. Vielleicht. Es ist absolut irrational und er bemüht sich es zu ignorieren aber das ist nicht so einfach. Vor allem wenn er Lupin direkt gegenüber steht...
@Giftgrün: er würde ihn nie vergiften. Den ärger den er dafür mit Dumbledore bekäme wird er sich lieber sparen
@*huch* Tja... soviel zu unbewussten handlungen... *g*
@ Tod: Nein, diese Erfahrungen hat er eben nicht. Die wurden durch den Dreher ann der Großen Uhr des Universums ja auch ausgemerzt. Er ist nie durch Severus hand gestorben. Oder durch die von Ice. Wobei... Ice ist bis jetzt in diesem Zeitlauf noch ein Mensch... Das heißt es gibst sie als die Person die wir kennen gelernt haben noch nicht einmal.
PeTraurig, ja. Aber es mußte sein. Und was nun als nächstes passieren wird... schau mal unten.
Graciee
Ob er wirklich sein Glück opfert? Ich weiß nicht ob man es wirklich glück nennen konnte. Sicher er hat Remus. Aber die Welt geht zu Grunde. Und es kann jeden der beiden heute oder Morgen erwischen. Sie haben keine friedliches Glückliches leben. Sie müßen kämpfen, sich behaupten und akzeptieren das sie einen beinahe aussichtslosen Kampf führten.
Severus Wahl der Aufsichtslehrerin bescheid zu geben das hier was verdammt schief läuft in dem Eck des Schulhofs...
Er wird denke ich auch die Hoffnung gehabt haben das es drüben in der Welt die nach ihrem eingriff sein würde die Dinge besser laufen würden. Und er vielleicht, irgendwie, Lupin wieder für sich gewinnen konnte.
Vielleicht.
Und die Szene im Labor... Sie gefiel mir einfach als mir der Plotbunny die Idee unterbreitete. Er mußte mich nicht mal lange damit triezen.
Lorelei Lee
Ich freue mich schon auf das nächste was deiner Feder entspringt. Es wird garantiert sehr interessant. :-)
Und ich fühle mich ebenfalls geschmeichelt. Das es dir gefällt. Der Genie streich des Energiewesens ist aber kein Produkt meines Geistes. Die Idee kommt aus dem Kopf meiner Lieben Freundin M. Ich durfte sie nur mit ihrem OK einbauen.
Ja-Ma
*Taschentuch reiche.* Bitte schön. :-)
KirileinST: Bekenne mich ebenfalls.
Glaube: Jedem das seine. Es gibt genug Glaubenssysteme für jeden.
Korrigieren: Fragt M.
Gemein: Naja, in dieser Zeitlinie bisher schon. Er konnte sich unter Remus Einfluss ja noch nicht mäßigen da sie nie zusammen waren. Bisher.
Ich weiß schon ganz gerne was meine Medikamente enthalten wenn ich denn alle 100 Jahre mal welche nehme.
Unerwartet: Es überrascht ihn nur das es ihm wehtut. Er kennt Sevs beleidigungen schon und normalerweise perlen sie von ihm ab wie Wasser. Aber das es ihm plötzlich wehtut wenn severus gemein zu ihm ist. Das ist ungewohnt.
@schwarze Kleidung: Ist praktisch. Ist pflegeleicht, man muß sie beim Waschen nicht trennen, man sieht Blutflecken nicht sofort darauf außerdem verschluckt es die Silhouette und niemand sieht die beulen die sich durch die ganzen Phiolen in seiner Kleidung sonst abzeichnen würden. Zudem...schwarz steht ihm. *g*
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„Das Rudel" und „Aussprache"
Entgegen der allgemeinen Annahme Zauberer würden ihre Macht aus ihren Zauberstäben beziehen verhält es sich vielmehr so, daß die Stäbe nur als Fokus dienen. Die Magie ist in jedem Zauberer oder jeder Hexe selbst und sie kann durch Training verstärkt oder verfeinert werden. Das Holz, das sie dabei halten gibt ihnen mehr einen allgemeinen Konzentrationspunkt, um die gedankliche Linie vom Arm zu verlängern. Diese übernatürliche Kraft nennt man Thaumaturgie.
Setzte ein Zauberer viel Magie ein erschöpfte ihn das, da die Reserven im Innern aufgebraucht wurden. Danach muß sich der Magier ausruhen und neue Kräfte sammeln.
Ähnlich ergeht es dem Mann den wir nun beobachten. Es ist Nacht, Winter und bitterkalt. Er kommt gerade von einer Versammlung von Sinnesgenossen zurück und so wie jedes Mal war es mehr als nur anstrengend. Todesser-Treffen sind nie angenehmer Natur.
Schnee hatte dem Wald in uniformes Weiß getaucht und so erschöpft wie er war wußte er nicht einmal mehr wohin er sich wenden sollte. Er mußte nach Hause, die bittere Kälte schnitt schon schmerzhaft durch seine Kleidung und die Müdigkeit tat ihr übriges.
Nur einen Moment ausruhen. Nur ganz kurz.
Langsam sank er gegen den harten Stamm, rutschte daran hinab.
Erschrocken riss er die Augen auf, er durfte nicht einschlafen. Wenn er jetzt einschlief wachte er nicht mehr auf. Mühsam kämpfte er sich hoch und taumelte weiter. Wohin lief er eigentlich? Vielleicht entfernte er sich gerade immer weiter, kopfloses Herumstolpern würde ihm nicht helfen.
Sein Blick richtete sich gen Himmel und suchte vertraute Sternenmuster oder den Mond. Wobei: Ging der Mond auch im Osten auf und im Westen unter wie die Sonne? Zu seiner Schande mußte er gestehen, daß er es nicht wußte. Jedenfalls fand er den Nordstern hell und Klar leuchtend und versuchte sich, trotz der unzähligen Äste und immer wieder auftauchenden Wolkenfetzen, daran zu orientieren.
Irgendwann, er wußte nicht wie lange er schon versuchte in der Dunkelheit seinen Weg zu finden, wie oft er über Wurzeln gestolpert und sich im Geäst verheddert hatte, gaben seine Beine nicht ganz überraschend nach. Er verschnaufte ein paar Minuten, zog sich dann an einem Baum hoch.
Dann bemerkte er aus dem Augenwinkel heraus immer wieder Bewegungen. Schatten, die da waren und beim nächsten Blinzeln nicht mehr. Snape tastete nach seinem Zauberstab und wurde sich nur zu schmerzlich bewußt, daß er keine Kraft mehr hatte. Im Moment würde er nicht mal eine Kerze anzünden können. Die Bewegungen kamen näher, blieben nun nicht mehr nur Schemen im Augenwinkel. Seine Lungen brannten, die Beine zitterten und schwindelig war ihm auch. Dennoch lief er so gut er konnte, es war ungemein motivierend als Beute vor einem Rudel Wölfe zu fliehen. Dann stoppte ihn eine hinterhältig verborgene Wurzel im pulvrigen Weiß und er landete bäuchlings auf dem Boden. Es rieselte ihm in die Kleidung und aus der Taubheit der Kälte wurde brennen. Der komplett in schwarz gekleidete Mann stach in dem Schnee hervor wie auf einem Präsentierteller.
Er versuchte hochzukommen, doch auch noch so große Mengen Adrenalin konnten nicht ewig total überforderte Muskeln aufpäppeln. Er schaffte es bis auf die Knie, dann fiel er in sich zusammen.
Auf der Seite liegend war die Perspektive der Welt etwas seltsam. Schwarze Nacht, nur vom runden Mond und Sternen erhellt und Schnee, der dieses Licht wieder zurück warf. Graue Beine mit Pfoten an den Enden kamen näher, das Rudel begann einen Kreis um ihn zu formen und lief das Oval ab. Sie würden in Ruhe warten bis er allein verendete, Menschen waren mit Vorsicht zu genießen. Normalerweise hätten sie an ihm keinerlei Interesse gezeigt, doch der Winter war hart und die Mägen leer. Snape hatte schon einmal vor vielen Jahren seinen Tod durch Canis Lupus vor Augen gehabt.
Damals hatte ihn Potter gerettet, heute war kein Marodeur da, der seinen Hals retten würde. Snape dachte an Dinge, die er gerne anders gemacht hätte, wie sein Leben hätte sein können und statt dessen war. Sein Widerstand gegen Gevatter Tod nahm mehr und mehr ab. Ihm wurde wieder einmal bewußt, daß er kaum etwas hatte, für das es sich zu kämpfen lohnte. Mehr Schnee fiel und deckte ihn langsam zu. Ganz weiche Flocken, wie ein Leichentuch. Seine Augen waren längst geschlossen und sein Geist ruhig geworden, als er hörte wie sich weiche Schritte näherten, auf dem frischen Schnee knirschten. Warum konnten sie nicht warten bis er eingeschlafen war? Er wollte nicht bei lebendigem Leib zerrissen werden. Seine Augen öffneten sich für einen Moment und er sah, daß einige der Wölfe innerhalb des Kreises zur Seite gewichen waren und etwas anstarrten, das nun hinter ihm war. Das mußte der sein, dessen Tapsen er gehört hatte. Mit etwas Glück würde ihm das Vieh die Kehle durchbeißen, schnell und sauber. Tiere quälten einander nicht, die töteten um zu überleben und zu essen, doch waren sie nie grausam. Darin waren sie humaner als Menschen.
Der Wolf packte ihn hinten am Kragen der Robe und begann ihn aus dem Kreis zu ziehen. Die Restlichen legten die Ohren an und knurrten. Der Wolf knurrte ebenfalls, was, da es in direkter Nähe von Snapes Genick geschah, für diesen noch beeindruckender war. Die Bestie legte ihn wieder ab, es mußte erst geklärt werden, wie die Ansprüche lagen. Wer zuerst essen durfte und wie viel, wurde normalerweise durch die Rangfolge in Alpha, Beta, Gamma usw., Männchen und Weibchen geregelt. Doch der hier stand außerhalb der Hierarchie. Er hatte sich schon unzählige Male in ihrem Revier herumgetrieben, Beute gerissen. Und er hatte in Kämpfen eine erschreckende Stärke gezeigt. Er hätte es auch bis an die Spitze zum Alpha bringen können, doch er war im Monat höchstens 3 Nächte da. Er stand in keiner Rangfolge. Bisher hatte man sich in Konfliktfragen stets gütlich einigen können und einander toleriert. Doch jetzt verlangte er die Beute für sich und sie brauchten das Fleisch sehr dringend. Der Alpha sträubte das Fell und sein Knurren wurde tiefer. Es würde einen Kampf geben, das war unvermeidlich. Snape sah zu dem Wesen hoch, das besitzergreifend über ihm stand. Verdammt groß für einen Wolf und mehr Sandfarben als Braun, mit ein paar Silbernen Einschlägen. Seltsam war nur, daß er ihm den ungeschützten Bauch zuwandte während er halb darunter lag.
Er war gespannt, was das für ein Ergebnis würde. Inzwischen waren die Wölfe in Pose gegangen. Krallen- und Zahnbehaftete Bestien gegen einander. Auf ein, für Menschen unsichtbares, Signal hin sprangen sie sich an, bissen, schnappten, kratzten. Dann rollten sie über den Boden und der Sandfarbene hatte das Genick des anderen im Maul. Weiße Zähne blitzten auf und ein klein wenig rot. Er war groß und sicher stark, das konnte man an der sehnigen Gestalt sehen. Wenn er wollte konnte er den anderen jetzt leicht töten. Die Kiefer waren bei diesen Tieren die am Stärksten ausgeprägten Muskeln. Sand gab ein fragendes Knurren von sich. Das Opfer wand sich und versuchte frei zu kommen, worauf der Griff *etwas * fester wurde. Unmissverständlich. Schließlich winselte der Rudelführer kapitulierend und sein Genick wurde losgelassen. Es waren alles in allem höchstens ein paar Tropfen Blut geflossen. Dennoch hatte Sand seinen Standpunkt unmissverständlich geklärt. Der Mensch gehörte ihm, aber der Alpha konnte Alpha bleiben. Snape hatte dem kurzen Kampf zugesehen, immer noch auf der Seite liegend und fand dieses Verhalten für Wölfe sehr seltsam. Ein überlegener gutmütiger Mensch hätte so gehandelt, aber kein Wolf. Der hätte seinen Gegner zwar auch nicht getötet, wäre aber nicht mit einer solchen Berechnung vorgegangen.
Sand trat zu ihm, seiner Beute, und sah zu ihm runter. Bernstein traf auf Schwarz und das letzte Zahnrädchen in seinem Kopf fand seinen Platz. „Moony?!" Die Rute wedelte leicht, dann trat der Werwolf hinter ihn und zog ihn unbehelligt weg. Der Schnee bildete einen guten Untergrund, um etwas zu transportieren, und da Snape nach Möglichkeit mithalf waren sie nicht nur bald aus dem Kreis, sondern auch im Unterholz verschwunden. Doch auch jetzt ließ er ihn noch nicht los. Unter anderen Umständen hätte er sich über das würdelose Herumziehen beschwert, doch wären die Umstände wirklich anders, wäre er jetzt entweder nicht hier oder das Abendessen für diverse hungrige Mägen. (Offengestanden hatte er momentan auch gar nicht die Kraft zu laufen)
Dann waren sie an einem alten, großen und sehr breitstämmigen Baum angekommen und Remus zog ihn runter in eine Höhle unter den Wurzeln. Sie war groß genug, um sich auch als Mensch ausstrecken zu können aber nicht einmal einen ganzen Meter hoch. Der Boden war mit Moos und altem Herbstlaub und jeder Menge Wolfshaaren gepolstert. Darin legte er ihn weich ab.
Dann verschwand er einfach wieder. Snape sah lange zum Höhleneingang. Es war total dunkel hier drinnen, aber es war windgeschützt und dank dem Isolationsmaterial unter ihm auch nicht kalt. Ihm tat alles weh und die Finger und Zehen brannten, doch das war besser als wenn sie gefühllos gewesen wären. Dann hätte er sich wirklich Sorgen machen müssen. Er hätte Sonstwas für eine Wärmequelle gegeben, doch da er selbst total ausgekühlt war wurde es nicht besser. Dennoch durfte er nicht einschlafen, hielt sich mit Gewallt wach. Er musste doch nur bis zum Morgen durchhalten, dann würden sie ihn suchen. Oder?
Es dauerte vielleicht zwanzig Minuten und dann tauchte zu seiner großen Erleichterung wieder die Silhouette Moonys auf. Er legte sich zu ihm und die Wärme seines Fells und Körpers sickerte zu ihm hinüber. Der Werwolf rückte sogar noch etwas näher und Snape schloss von hinten dankbar die Arme um ihn. Das war angenehm. Snapes übermüdeter Verstand versuchte ein paar Adjektive zu sammeln mit denen sich seine Lage am Besten umschreiben ließ. Warm weich und beschützt. „Danke."
Das Ohr zuckte und der dünne muskulöse Körper streckte sich ein wenig. Dann schliefen sie ein.
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Von draußen sickerte das erste trübe Licht herein als Snape aufwachte. Ein seidenes Geräusch und das kribbelnde Gefühl auf der Haut, daß sich in direkter Nähe ein morphisches Feld veränderte, hatte ihn aus seinem Dösen geholt.
Lupin veränderte sich. Seine Beine (4) bewegten sich träge, aber die Erschöpfung der Verwandlung zehrte jetzt schon von ihm und so wachte er nicht mal auf, als sich das Feld zurückbildete. Knochen verschoben sich und Krallen sowie Zähne kehrten zu einer *normalen* Länge zurück. Snape hatte das noch nie gesehen, weder das Verwandeln in die eine noch in die andere Richtung. Entsprechend verblüffend war es zu beobachten, wie aus einem buschigen Wildtier ein magerer filigraner Mensch wurde.
Es dauerte nicht sehr lange und die felllose Haut begann unter seinen Blicken eine Gänsehaut auszubreiten. Er war nackt, denn anders als Animagi konnten Werwölfe ihre Kleidung nicht in die zweite Gestalt mitnehmen.
Severus sah den frierenden Gryffindor noch einen Moment lang unentschlossen an dann knöpfte er sich langsam seine obere Robe auf - auch er war noch sehr müde - zog den weiten und in großzügigen Mengen vorhandenen Stoff unter sich hervor und zog Remus näher zu sich. Dann ordnete er alles so über sie, daß sie es beide warm und bequem hatten. Nun schlief auch er wieder ein.
Es war schon Vormittag als sie schließlich wach wurden. Remus sah blicklos den Gang hinaus und hinauf, dann spannte er sich plötzlich an. Holte scharf und flach Luft. Snape konnte fast spüren, wie sich sein Herzschlag und die Atmung beschleunigten, um dem Flucht- oder Kampfreflex zu entsprechen. „Beruhige dich wieder. Wenn wir einander etwas antun hätten wollen, hätten wir es schon letzte Nacht getan." Die Spannung in ihm nahm ab. „Severus? Was machst du hier?"
„Erinnerst du dich nicht?"
Remus drehte sich herum, um Snape anzusehen, wodurch sich die warme Kleidungsschicht um ihn öffnete und Luft kalt seine Haut überzog. „Brr." Er fröstelte spürbar. Ohne ein Wort darüber zu verlieren rückte der Schwarzhaarige alles wieder zurecht. „Nun?"
„Nein. Ich weiß nicht was der Wolf Nachts tut. Ich wache nur immer Morgens entweder in der Heulenden Hütte in einem Holzsplitter-Halo auf, oder irgendwo im Verbotenen Wald. Darf dann irgendwie zusehen, wie ich wieder aufs Schloss komme und mich dort von Pomfrey zusammenflicken lassen.
Es ist peinlich genug. In der Hütte habe ich mir wenigstens eine Hose und Robe hinterlegt. Doch wenn es Moony gelingt auszubüchsen muß ich jedes Mal bei Hagritt klopfen und hoffen, daß er da ist. Er ist mehr als 4 Mal so groß wie ich, aber besser was Geliehenes als gar nichts. Kann ja schlecht nackt über die Wiese bis hoch zum Schloss laufen. Trotzdem hast du die Frage nicht beantwortet. Was machst du hier? Bei mir?"
Snape verstaute alles sorgfältig in seinem Gedächtnis. „Moony hat mich vor einer Horde, nein falsch, einem Rudel hungriger Wölfe gerettet. Ich war ziemlich erschöpft und konnte nicht mehr zaubern. Ohne deine Hilfe hätten sie mich zerrissen."
„Uh." Er überlegte. „Und Moony hat dir wirklich geholfen?"
Snape nickte. Im Moment schien es nichts normaleres zu geben, als mit Remus im Arm hier zu liegen und sich zu unterhalten. „Er hat mich mit dem Maul gepackt und hier rein gezerrt. Er mußte es tun, sonst wäre ich erfroren. Du bist schön warm."
„Äh, danke. Oder gern geschehen?" Dann rieselte die Erkenntnis in seinen Verstand hinab. „Moment! Ich habe dich gebissen?!"
„Nein. Du hast mich an der Kleidung gepackt und gezogen."
„Wo?"
„Wo was?"
„Wo habe ich dich gepackt?"
„Am Kragen hinten im Genick."
„Oh." Er wurde unleugbar eindeutig rot. Das sah man nicht oft. „Gibt es da etwas, das ich wissen sollte?"
„Moony hat dich für ein verletztes Rudelmitglied aus seiner direkten Verbundenheit gehalten. Das am-Genick-packen ist der beste Weg jemanden von wo wegzuschaffen ohne den anderen noch zusätzlich zu verletzten. Wir haben ja keine Hände."
„Er hielt mich für einen Wolf? Sehe ich wie ein Wolf aus?"
„Er hielt dich für ein Familienmitglied. Und bei Wölfen läuft die Identifikation nicht über die Augen, sondern den Geruch."
„Das ist irgendwie schizophren, Remus. Du bist doch in gewisser Weise auch er."
„In gewisser Weise." Sie mussten allmählich gehen, sie wurden bestimmt schon vermisst. Remus sah unglücklich hinaus. Im Winter war es immer besonders ungünstig ein Werwolf zu sein. Er würde sich auf dem Weg was abfrieren.
Snape setzte sich soweit es die niedrige Decke zuließ auf und zog sich die obere Robe sowie die Schuhe aus. „Zieh das an."
„??"
„Du sollst hier bei der Kälte nicht auch noch Barfuss durch den Schnee laufen müssen. Auf, bevor sie noch einen Suchtrupp schicken."
Als Dumbledore besorgt aus dem Fenster Richtung Verbotenem Wald sah bekam er gerade noch mit, wie sie unter den Bäumen heraus kamen und gemeinsam zum Schloss hochgingen. Snape in Weste, Hose und Strümpfen; Lupin in der viel zu großen Robe des anderen Mannes und in dessen Schuhen. Nun, wenigstens war es ein trockener Schnee, sonst hätten sie Morgen unter Garantie beide eine handfeste Grippe. Er ging ihnen entgegen und traf sie am Schlosstor. Sie wirkten beide ziemlich KO und bibberten vor Kälte, weigerten sich aber vehement in die Krankenstation zu gehen. Sie waren nicht verletzt und wollten nicht den ganzen Tag über in peinlichen weißen Pyjamas, Tee trinkend im Bett verbringen. Snape verschwand in seinem Keller, Lupin trabte zu seiner Wohnung hoch. Sein Spion würde ihm später Meldung erstatten, Remus ihm vielleicht erzählen, wie sie sich im Verbotenen Wald begegnet waren. Als die zwei fort waren machte er sich so seine Gedanken über die beiden.
Es hatte sich etwas verändert. Sie gingen seit einer Weile mit einer Selbstverständlichkeit miteinander um, als wären sie beste Freunde, die sich Tag für Tag sahen. Snape war ihm gegenüber kaum mehr boshaft, auch wenn ihm das selbst nicht bewusst zu sein schien. Und Lupin wirkte in seinem Beisein viel lockerer. Der gehetzte und ruhelose Ausdruck in seinen Augen verschwand und machte Frieden platz.
Als könne ihm in diesem Moment keine Macht der Welt etwas antun.
Er beobachtete sie ein paar Tage weiter. Sie dachten nicht über ihr Tun nach. Es war ganz selbstverständlich. Nur manchmal, ganz selten, schreckten sie auf, um sich zu wundern. Die Wirklichkeit schien nicht mit dem Überein zu stimmen, was ihr Unterbewusstsein ihnen sagte. Sie konnten es sich ebenso wenig erklären wie Dumbledore, aber er war ganz zufrieden mit der Entwicklung. Es tat beiden gut.
Zu guter letzt:
Die Küche hatte ihm berichtet, daß irgendwelche Tiere aus dem Verbotenen Wald sich über die Küchenabfälle hergemacht hatten. Es mussten große Tiere gewesen sein. Hiernach konnte er sich denken, daß es Freunde von Remus gewesen sein mussten, die er wohl hergeführt hatte. Normalerweise würden sie den Wald nicht verlassen; doch es war schon sehr lange her, daß der Boden nicht gefroren und die Wölfe genug zu Essen gehabt hatten. Sie waren gewiss so hungrig, daß sie von ihrer gewohnten Vorsicht abwichen und hier fanden sie problemlos genug Nahrung, als daß sie sich alle richtig den Magen voll schlagen konnten. Es durfte nur keine Gewohnheit werden.
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