So, wie versprochen. ^^

Das Kapitel kommt dieses Mal nicht so spät. Hoffe es gefällt euch genau so gut wie die davor. O.o

Ich habe versucht die Gefühle so gut es geht zu beschreiben. Hoffe mal, dass ich nicht zu sehr daran gescheitert bin. Danke für die Kommis. Ist echt schön, dass so viele meine FF lesen. *Happy-rumhüpft* ^-^ Also dann will ich mal nicht weiter um den heißen Brei rumreden. Hier Kapitel 12. ("^^)

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Kapitel 12: Aussprache

Schweigend starrt Harry den blonden Jungen an. Ein angenehmes Kribbeln breitet sich in seinem Bauch aus. Die alte Wärme kehrt in seinen Körper zurück. Draco betritt elegant das Zimmer und lässt sich auf Harry Bett nieder. Dort lehnt er sich gegen die Wand und schweigt. Spannung liegt in der Luft. Harry wartet darauf, dass der Slytherin endlich etwas sagt, aber dieser starrt nur aus dem Fenster.

"Was ... willst du mit mir bereden?" fragt Harry leicht nervös und setzt sich auf die Tischkante. Draco wirft ihm einen finsteren Blick zu. Harry schluckt hart. Der Ausdruck in Dracos Augen lässt ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Harry zupft unruhig an seinem Hosenbund herum. /Verdammt. Warum muss er mich jetzt so ansehen. Ich will nicht hier sein./

"Wir haben etwas zu klären. Ich glaube du weißt was ich meine." Sagt Draco kühl. Harry nickt schwach und wirft ihm einen scheuen Blick zu. Draco spielt mit Harrys Kopfkissen und fummelt an den Knöpfen herum. Anscheinend ist er auch ziemlich nervös. Er nuschelt etwas vor sich hin, bevor er sich wieder Harry zuwendet. Dieser sieht ihn erwartungsvoll an.

"Damit wir uns recht verstehen. Bilde dir nichts auf gestern ein. Das ... das lag nur am Alkohol. Denk bloß nicht, dass mir das irgendwie gefallen hat oder so. Und was dich angeht. Ich empfehle dir weniger zu trinken. Du warst ja gestern so hacke dicht. Peinlich." Sagt Draco spitzt und wirft Harry ein arrogantes Grinsen zu. Dieser schnappt entrüstet nach Luft. Was bildet sich diese Schlange überhaupt ein?

"Sag mal spinnst du? Ich und peinlich? Wer bitte schön hat gestern Lobeshymnen über den 'schönen Sand' vor sich hingeträllert? Wer von uns ist auf meinen Bauch gerutscht und wer von und hat den anderen denn zuerst geküsst?" fährt Harry ihn aufgebracht an. Die Unsicherheit die sich langsam in den Augen des Slytherin ausbreitet, lässt sich kaum noch verbergen. Mit so einer gekonterten Antwort hat Draco nicht gerechnet. Und zum ersten Mal in seinem Leben ist er wirklich sprachlos. Er macht den Mund auf um etwas zu erwidern, aber die Worte wollen nicht über seine Lippen kommen.

"Und noch etwas. Wer war denn gestern so lustig und hat mit dieser dämlichen und kindischen Essensschlacht angefangen? Wer hat gestern die ganze Zeit versucht kleine Sandtürme auf meinem Bauch zu bauen? Und wer wollte gestern unbedingt meine Hand an seiner Wange haben?" fährt Harry sauer fort. Das Gesicht des Slytherins wechselt langsam von weiß und blass in ein helles Rosa bis hinein in ein tiefes Purpurrot. Draco stammelt leise vor sich hin und sucht nach einer passenden Antwort. So hat er sich dieses Gespräch nicht vorgestellt. Eher umgekehrt. Er wollte Harry zur Schnecke machen und nun sitzt er hier und lässt sich von dem Gryffindor Schachmatt setzen.

"Jetzt sagst du wohl nichts mehr, was? Soll ich dir noch etwas sagen? Ich hab entgültig genug davon, dauernd von dir so derbe behandelt zu werden. Macht es dir denn soviel Spass meine Gefühle mit Füßen zu treten? Hast du überhaupt eine Ahnung, wie ich mich gefühlt habe, als wir dieses Spiel gespielt haben? Wie ich mich gefühlt habe, als du gestern Nacht mit mir geschmust hast? Nein, du schiebst alles von dir weg und gibst mir die Schuld an allem, wobei du bei dieser Sache tiefer drin steckst als ich!" sagt Harry vorwurfsvoll und seine Augen werden leicht glasig. Die feste Barriere in ihm scheint langsam aber unaufhaltsam zu bröckeln. Die Wut gemischt mit seiner momentanen Verzweiflung treiben ihm die ersten Tränen in die Augen. Er beißt sich auf die Lippen und sieht zu Draco hinüber der völlig aufgelöst auf seinem Bett sitzt. Das erste Mal in seinem Leben sieht er den Slytherin so. Das erste Mal kann er sehen, wie sehr diese Worte ihn getroffen haben. Etwas unsicher geht er zu Draco hinüber und setzt sich auf die Bettkante.

"Das ist alles nicht fair..." flüstert Harry leise und verdrängt die Tränen, die kurz davor sind sein Gesicht herunterzulaufen. Die Bitterkeit in seinen Worte lässt sich hingegen nicht so gut unterdrücken. Draco blickt auf und sieht Harry leicht irritiert an. Wie soll er sich jetzt verhalten? Was soll er jetzt darauf antworten? Sein Kopf scheint wie leer.

"Ich ..." beginnt er hilflos und versucht verzweifelt die richtigen Worte zu finden. /Was ist nur los mit mir? Warum macht er das? Wieso sagt er das alles? Es tut weh ... wieso tut es weh so was von ihm zu hören? Es war mir doch sonst auch egal ... warum jetzt nicht mehr?/ Draco sieht Harry an, der ihn mit großen Augen betrachtet. Er ist fertig. Fertig mit der Welt, fertig mit Malfoy. Das Einzige, was er nun noch hören will, ist Dracos Stellungnahme dazu. Erwartungsvoll sieht er ihn an, aber aus dem Mund des blonden Jungen ertönen keinerlei Worte.

"Wenn ... du nichts weiter dazu zu sagen hast, kannst du wieder gehen. Ich will dich nicht mehr sehen. Der Anblick tut zu sehr weh." sagt Harry schließlich und erhebt sich vom Bett. Er geht langsam zu seinem Balkon und starrt in die Tiefe. Er hat gesagt, was er sagen wollte. Wenn Draco meint, er müsse sich nicht weiter dazu äußern, bitte schön. Dann soll er aber auch zusehen, dass er verschwindet. /Verdammter Mistkerl .../ denkt Harry verbittert und beißt sich auf seine Unterlippe. Ein feines rotes Rinnsal läuft kurz darauf an seinen Mundwinkeln entlang.

"Denkst du, mir tut es nicht weh? Weißt du überhaupt wie ich mich fühle?" erklingt eine leise Stimme hinter ihm. Harry reißt sich zusammen. Er will sich nicht umdrehen. Er will dieses Gesicht nicht mehr sehen. Draco lehnt sich an die Balkontür und wartet auf Harrys Aufmerksamkeit. Das Desinteresse, welches der schwarzhaarige Junge ihm entgegenbringt versetzt ihm einen leichten Stich in den Magen.

"Eine kalte, gefühlslose Maske zu tragen ... dazu hat man mich erzogen. Denkst du, für mich ist so etwas leicht? Ich habe Angst gehabt, als ich heute Morgen in den Sand geschmissen wurde und mir bewusst wurde, warum. Ich dachte ich muss mich übergeben." Fährt Draco unsicher fort. Er wartet wieder einen Augenblick aber Harry wendet ihm immer noch den Rücken zu.

"Dieses Gefühl, was ich gestern hatte ... es hat mir Angst gemacht. Ich kannte so was vorher noch nicht. Ich dachte ... ich werde krank oder so. Es hat sich merkwürdig angefühlt. Aber hast du überhaupt eine Ahnung, wie schwer es ist, seine Gefühle dauernd zu unterdrücken? Hast du eine Ahnung wie schwer es für einen Menschen ist, Gefühle zu zeigen, dem seit seiner Kindhit regelrecht eingeprügelt wurde, dass Gefühle etwas für Schwächlinge und Versager sind? Dass es unter meinem Niveau sei, welche zu haben? Kannst du dir vorstellen wie ich mich dabei überhaupt gefühlt habe? Gestern konnte ich sie nicht mehr unterdrücken, da der Alkohol meine Maske heruntergerissen hat. Aber du denkst, dass du der Einzige bist, der hier leidet." Sagt Draco mit einem leichten Zittern in der Stimme. Er ist es nicht gewohnt so offen mit jemandem über sein Gefühlsleben zu reden. Um genauer zu sein, er hat bis jetzt mit niemandem etwas über seine Gedanken oder Gefühle geredet. Harry zeigt ihm immer noch seinen Rücken und Draco spürt, wie die Wut langsam überhand nimmt. Er schüttet hier quasi sein Herz aus und der Gryffindor steht nur gelangweilt am Geländer.

"Allein schon der Gedanke in einen Jungen verliebt zu sein macht mir Angst!" schreit er laut auf und geht an Harry vorbei. Nun ist es raus. Draco stapft wütend zum Geländer und klettert hoch. Er will einfach nur noch weg von hier, weg von ihm. Er stellt sich auf das Geländer und macht Anstalten wieder zurückzuspringen, als ihn ein paar Arme von hinten umklammert und ihn herunter zieht.

"Ich habe auch Angst ..." flüstert Harry leise und legt seinen Kopf auf Dracos Schulter. Dieser steht wie betäubt da und konzentriert sich darauf ruhig zu atmen. Sein Herz schlägt schnell gegen seinen Brustkorb und eine warme Flutwelle überschwemmt seine Körper. Er schließt einen Moment die Augen und atmet tief durch. Wie lange die Beiden nun so auf dem Balkon stehen, weiß keiner so genau, aber es erscheint ihnen wie eine Ewigkeit. Als Harry Draco aus der Umklammerung lässt, dreht der Slytherin sich langsam um. Seine Augen spiegeln Verwirrung, aber auch Erleichterung und etwas Schüchternheit wieder. Er versucht Harrys Blick standzuhalten, welcher ihm tief in die Augen sieht. Dann breitet sich ein Lächeln auf seinen Lippen auf und er gibt Draco einen kurzen Kuss auf den Mund. Dieser zuckt kurz zusammen. Röte steigt in sein Gesicht und Nervosität breitet sich in ihm aus.

"Ich ... weiß nicht, wie ich mich verhalten soll ..." sagt er beschämt. Er hat so etwas noch nie gemacht. Diese neue Art von Gefühlen ist ihm fremd und er hat bedenken, dass er etwas falsch machen kann. Harry sieht ihn etwas erstaunt an und lacht leise auf.

"Lass dich einfach gehen." Sag er knapp und legt seine Lippen wieder auf Dracos. Dieser zögert ein wenig. Es ist dieses Mal kein Spiel ... dieses Mal ist es ernst und etwas unsicher erwidert er den Kuss. Harry schlingt seine Arme um seine Hüfte und zieht den kleineren Jungen näher an sich heran. Ein lautes Klopfen an der Tür lässt sie Beide verschreckt auseinanderfahren.

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Und Schluß! Zack! Rums! Ende! Aus!

Schreibt fleißig Kommis, damit der nächste Teil schneller kommt. Bis hierhin hoffe ich mal, euch nicht zu sehr gequält zu haben. ^^" Bis zum nächsten Kapi.

Klein Dilly (^^)