Erstes Kapitel: Die schlimme Botschaft
Acht Jahre ist es her, seit der Ringkrieg sein Ende genommen hat und der dunkle Herrscher Sauron vernichtet wurde. Mittelerde ist wieder frei, so scheint es wenigstens, denn langsam zieht sich erneut ein Schatten über das Land...
Es war Frühling und die Pflanzen sprossen mit aller Kraft aus der Erde nach einem langen und kalten Winter. Besonders der Hobbit Sam, ein kleiner runder Kerl, liebte diese Jahreszeit, denn jetzt, so fand er war die Natur am schönsten. Jetzt begann auch wieder seine Arbeit, denn der Garten seines Herren und Freundes Frodo brauchte wieder viel Pflege. Sam hatte den ganzen Tag im Garten gearbeitet und freute sich endlich in seine eigene Hobbithöhle zu kommen. Rosie, seine Frau, würde schon auf ihn warten und sicherlich ein schmackhaftes Essen für ihn bereit halten. Bevor er sich auf den Weg nach Hause machte, klopfte er noch an die Tür von Frodo, um ihm eine gute Nacht zu wünschen. Frodo öffnete kauend die Tür.
"Ich glaube ich bin für heute fertig Herr Frodo. Wenn ich morgen wieder komme, dann werde ich mich gleich um die Rosen kümmern."
"Danke Sam, aber lass dir morgen früh ruhig etwas Zeit. Ich glaube Rosie ist auch ganz froh, wenn du mal zu Hause bist. Grüß sie mal von mir."
"Werde ich tun Herr Frodo, ich wünsch dir eine gute Nacht!"
"Danke Sam, wünsch ich dir auch."
Frodo schloss die Tür wieder und stopfte sich den letzten Rest seines Abendbrotes in den Mund (er hatte trotzdem immer noch Hunger, obwohl er schon seit zwei Stunden mit dem Essen beschäftigt war). Dann setzte er sich an seinen Schreibtisch und fing an etwas in ein Buch zu schreiben, das etwa schon zu einem Drittel gefüllt war. Frodo hatte sich vorgenommen selber ein Buch zu schreiben, er wollte seine Abenteuer von dem Ring niederschreiben. Genauso, wie es sein Onkel Bilbo Beutlin damals auch getan hatte, nach der Geschichte mit dem Drachen und dem Fund des Ringes. Er war gerade an der Stelle, als einer seiner damaligen Gefährten, Boromir, im Kampf den Tod fand und er sich zusammen mit Sam von seinen anderen Gefährten trennte, um den Ring der Macht in Mordor zu zerstören.
Die Stunden vergingen wie im Flug und es war schon tiefe Nacht, als Frodo die Feder wieder aus der Hand legte. Er konnte die Augen kaum noch offen halten, und mit einer Kerze in der Hand verlies er sein Schreibzimmer und ging langsam hinüber in sein Schlafzimmer. "Nichts ist schöner, als etwas zu Essen und ein schönes großes Bett", dachte er sich, rauchte noch eine Pfeife mit dem Kraut der Halblinge und legte sich dann hin. Er schlief schnell ein und diese Nacht hatte er einen merkwürdigen Traum:
Das Auge von Sauron, schwebte genau über seiner Hobbithöhle, und sagte immer und immer wieder: "Ich kann dich immer noch sehen!" Es war das Auge aus Feuer des dunklen Herrschers, das er schon so oft gesehen hatte, als er noch der Ringträger war. Immer wenn er es gesehen hatte, wurde der Ring so unendlich schwer um seinen Hals und wollte ihn, so hatte er das Gefühl, hinunter ziehen. Durch das Auge versuchte Sauron damals Frodo zu finden, um den Ring wieder zu bekommen.
Frodo erwachte am frühen morgen schweißgebadet in seinem Bett. Instinkttief griff er sich wie damals an die Stelle, an der der Ring gehangen hatte. Er war jedoch nicht mehr da, und Frodo erinnerte sich daran, wie er ihn damals zusammen mit Sam auf dem Schicksalsberg in Mordor vernichtet hatte. Sméagol, oder auch Gollum, war mit dem Ring der Macht in den Schicksalsberg gestürzt, und hatte ihn so unfreiwillig vernichtet. Frodo erinnerte sich mit Grauen an diese damals dunkle Stunde, denn dann spürte er wieder diese teuflische Macht, die von dem Ring ausgegangen war und ihn regelrecht vergiftet hatte. Jene Macht, die ihn um ein Haar hätte versagen lassen. Denn Frodo wusste, hätte er damals alleine mit dem Ring auf dem Schicksalsberg gestanden, er hätte den Ring niemals vernichten können. Die Macht des Ringes hatte schon zu sehr Besitz von ihm ergriffen, und wäre Gollum nicht gewesen und hätte ihm damals einen Finger abgebissen, und mit ihm den besitzergreifenden Ring von ihm genommen, er hätte es nicht geschafft den Ring zu zerstören.
"Es war nur ein Traum, nur ein Traum", sagte er zu sich selbst, um sich zu beruhigen. "Es lag bestimmt nur daran, weil ich an meinem Buch weiter geschrieben habe, es hat sicherlich nichts zu bedeuten. Nur alte Erinnerungen, die wieder hochkommen, nichts weiter."
Für einen Augenblick war es wieder wie früher, wie hatte er damals dieses Auge gefürchtet! Er drehte sich auf die Seite und versuchte wieder Schlaf zu finden, was ihm auch gelang, obwohl es eher einem unruhigen Dösen glich.
Er wurde erneut am späten Vormittag aus dem Schlaf gerissen, als jemand wie wild auf seine Haustür einhämmerte und lauthals rief, er möge sofort aufmachen. Frodo torkelte in Richtung Eingang und öffnete völlig verschlafen die Tür. Davor standen Sam, Merry und Pippin und wedelten alle drei mit einem Stück Papier. Sie redeten alle auf einmal völlig überstürzt auf ihn ein und Sam drückte ihm ebenfalls ein Stück Papier in die Hand. Frodo konnte nur Wortfetzen verstehen wie Arwen, Aragorn und nach Gondor.
"Ich kann leider überhaupt nichts verstehen, wenn ihr alle auf einmal redet", sagte Frodo immer noch etwas schlaftrunken.
"Lies den Brief", sagte Merry hektisch und deutete auf das Stück Papier in Frodos Hand. "Ja, lies ihn, du musst ihn sofort lesen", bestätigte Pippin mit der gleichen Hektik.
"Schon gut, ich werde ihn lesen, kommt rein." Sam fuchtelte wie wild mit den Armen in der Luft herum. "Nein, Herr Frodo. "Lies den Brief jetzt hier und gleich!" Frodo hätte schwören können, dass Sam Tränen in den Augen hatte. Frodo öffnete den Brief vorsichtig und seine Augen weiteten sich beim Lesen.
Mein lieber Frodo,
gerne hätte ich dir eine andere, frohe Botschaft überbracht, aber so gern ich dies getan hätte, das Schicksal hatte etwas anderes mit mir vor. Mein Herz ist in tiefster Trauer, denn das, was mein Vater Elrond hat kommen sehen, ist geschehen. Vor wenigen Tagen ist mein geliebter Mann Aragorn von mir gegangen. Eine schwere Krankheit hat über ihn gesiegt und ihn mir und meinem Sohn Eldarion weggenommen. Ich bin mir sicher, dass er über uns wachen wird und seine Seele in den großen Hallen Gondors ihren Platz finden wird. Ich möchte dich bitten nach Gondor zu kommen, um sein Grab zu besuchen, ich weiß, dass das sein Wille gewesen wäre. Auch Gandalf, Legolas, Gimli und deine treuen Hobbitfreunde werde ich von Aragorns Tod unterrichten und nach Gondor bitten. Wenn es auch ein trauriger Anlass ist, so ist doch ein wenig Freude in mir, dich wieder zu sehen.
Bis demnächst in Gondor,
Arwen
Frodo stand wie versteinert da, und ohne zu wissen warum, fiel ihm plötzlich sein Traum von letzter Nacht wieder ein. Er blickte seine Freunde an und seine großen Augen füllten sich mit Tränen. Merry legte seine Hand auf Frodos Schulter. Frodo begann mit zitternder Stimme zu reden: "Das ist zu seltsam, als wenn es eine Vorbotschaft war, dass irgendwas Schlimmes passieren würde. Ich hatte heute Nacht einen Traum...". Er hielt inne und sah auf die Erde. Vielleicht ist es besser ihnen nichts davon zu erzählen, dachte er sich. "Was hast du geträumt, Herr Frodo", fragte Sam und sah ihn dabei eindringlich an. "Ach nichts, es war nur ein schlimmer Traum."
"Ist alles in Ordnung mit dir Frodo", fragte Pippin sehr besorgt.
"Nein, eigentlich ist gar nichts mehr in Ordnung. Ich kann nicht glauben, dass Aragorn tot ist."
"Wir müssen nach Gondor, Herr Frodo, Streicher hätte es so gewollt", bemerkte Sam. "Aber vorher sollten wir Gandalf benachrichtigen, wir könnten ihm eine Taube schicken."
Frodo sah in an. "Du hast recht, wir müssen noch heute aufbrechen. Gandalf weiß bescheit, er kommt auch nach Gondor, ich wüsste nicht, was wir ihm zu sagen hätten. Aber Sam, Aragorn war König von Gondor, Streicher ist schon lange nicht mehr sein Name."
"Ich weiß, Herr Frodo, aber für mich wird er immer der gute alte Streicher bleiben." Sam sah auf den Boden und begann zu schluchzen.
Merry betrachtete seinen Brief und runzelte etwas die Stirn.
"Wisst ihr, was trotz alledem seltsam ist? Warum schickt Arwen uns allen fast den gleichen Brief, obwohl wir im gleichen Dorf und noch dazu beinahe nebeneinander wohnen?"
"Merry, das ist nun wirklich der falsche Zeitpunkt, um sich wieder deine merkwürdigen Rätselein anzuhören! Vielleicht hat sie es einfach nur aus Höflichkeit gemacht, du weißt doch wie diese Elben sind." Pippin sah Merry böse an.
"Schon gut, ich mein ja nur."
"Hört jetzt auf damit, alle beide. Ich werde jetzt zu Rosie gehen und ihr alles erklären. Es wird ihr gar nicht gefallen, wenn ich weggehe. Wir sollten uns in einer Stunde hier wieder treffen, dann brechen wir auf."
"Ja Sam, das ist eine gute Idee, lasst uns in einer Stunde von hier aufbrechen", sagte Frodo und war schon auf halben Weg in seine Hobbithöhle. Er begann einen ledernen Rucksack mit Sachen voll zu stopfen, wie Essen, eine Landkarte und andere nützliche Dinge. Dann blickte er auf eine alte Truhe, die in einer Ecke im Schreibzimmer stand. Er ging auf sie zu, öffnete sie und holte sein Schwert Stich heraus. "Ich nehme dich zur Vorsicht mit, ich hoffe dennoch, dass ich dich nicht brauchen werde", sagte er zu dem Schwert.
Acht Jahre ist es her, seit der Ringkrieg sein Ende genommen hat und der dunkle Herrscher Sauron vernichtet wurde. Mittelerde ist wieder frei, so scheint es wenigstens, denn langsam zieht sich erneut ein Schatten über das Land...
Es war Frühling und die Pflanzen sprossen mit aller Kraft aus der Erde nach einem langen und kalten Winter. Besonders der Hobbit Sam, ein kleiner runder Kerl, liebte diese Jahreszeit, denn jetzt, so fand er war die Natur am schönsten. Jetzt begann auch wieder seine Arbeit, denn der Garten seines Herren und Freundes Frodo brauchte wieder viel Pflege. Sam hatte den ganzen Tag im Garten gearbeitet und freute sich endlich in seine eigene Hobbithöhle zu kommen. Rosie, seine Frau, würde schon auf ihn warten und sicherlich ein schmackhaftes Essen für ihn bereit halten. Bevor er sich auf den Weg nach Hause machte, klopfte er noch an die Tür von Frodo, um ihm eine gute Nacht zu wünschen. Frodo öffnete kauend die Tür.
"Ich glaube ich bin für heute fertig Herr Frodo. Wenn ich morgen wieder komme, dann werde ich mich gleich um die Rosen kümmern."
"Danke Sam, aber lass dir morgen früh ruhig etwas Zeit. Ich glaube Rosie ist auch ganz froh, wenn du mal zu Hause bist. Grüß sie mal von mir."
"Werde ich tun Herr Frodo, ich wünsch dir eine gute Nacht!"
"Danke Sam, wünsch ich dir auch."
Frodo schloss die Tür wieder und stopfte sich den letzten Rest seines Abendbrotes in den Mund (er hatte trotzdem immer noch Hunger, obwohl er schon seit zwei Stunden mit dem Essen beschäftigt war). Dann setzte er sich an seinen Schreibtisch und fing an etwas in ein Buch zu schreiben, das etwa schon zu einem Drittel gefüllt war. Frodo hatte sich vorgenommen selber ein Buch zu schreiben, er wollte seine Abenteuer von dem Ring niederschreiben. Genauso, wie es sein Onkel Bilbo Beutlin damals auch getan hatte, nach der Geschichte mit dem Drachen und dem Fund des Ringes. Er war gerade an der Stelle, als einer seiner damaligen Gefährten, Boromir, im Kampf den Tod fand und er sich zusammen mit Sam von seinen anderen Gefährten trennte, um den Ring der Macht in Mordor zu zerstören.
Die Stunden vergingen wie im Flug und es war schon tiefe Nacht, als Frodo die Feder wieder aus der Hand legte. Er konnte die Augen kaum noch offen halten, und mit einer Kerze in der Hand verlies er sein Schreibzimmer und ging langsam hinüber in sein Schlafzimmer. "Nichts ist schöner, als etwas zu Essen und ein schönes großes Bett", dachte er sich, rauchte noch eine Pfeife mit dem Kraut der Halblinge und legte sich dann hin. Er schlief schnell ein und diese Nacht hatte er einen merkwürdigen Traum:
Das Auge von Sauron, schwebte genau über seiner Hobbithöhle, und sagte immer und immer wieder: "Ich kann dich immer noch sehen!" Es war das Auge aus Feuer des dunklen Herrschers, das er schon so oft gesehen hatte, als er noch der Ringträger war. Immer wenn er es gesehen hatte, wurde der Ring so unendlich schwer um seinen Hals und wollte ihn, so hatte er das Gefühl, hinunter ziehen. Durch das Auge versuchte Sauron damals Frodo zu finden, um den Ring wieder zu bekommen.
Frodo erwachte am frühen morgen schweißgebadet in seinem Bett. Instinkttief griff er sich wie damals an die Stelle, an der der Ring gehangen hatte. Er war jedoch nicht mehr da, und Frodo erinnerte sich daran, wie er ihn damals zusammen mit Sam auf dem Schicksalsberg in Mordor vernichtet hatte. Sméagol, oder auch Gollum, war mit dem Ring der Macht in den Schicksalsberg gestürzt, und hatte ihn so unfreiwillig vernichtet. Frodo erinnerte sich mit Grauen an diese damals dunkle Stunde, denn dann spürte er wieder diese teuflische Macht, die von dem Ring ausgegangen war und ihn regelrecht vergiftet hatte. Jene Macht, die ihn um ein Haar hätte versagen lassen. Denn Frodo wusste, hätte er damals alleine mit dem Ring auf dem Schicksalsberg gestanden, er hätte den Ring niemals vernichten können. Die Macht des Ringes hatte schon zu sehr Besitz von ihm ergriffen, und wäre Gollum nicht gewesen und hätte ihm damals einen Finger abgebissen, und mit ihm den besitzergreifenden Ring von ihm genommen, er hätte es nicht geschafft den Ring zu zerstören.
"Es war nur ein Traum, nur ein Traum", sagte er zu sich selbst, um sich zu beruhigen. "Es lag bestimmt nur daran, weil ich an meinem Buch weiter geschrieben habe, es hat sicherlich nichts zu bedeuten. Nur alte Erinnerungen, die wieder hochkommen, nichts weiter."
Für einen Augenblick war es wieder wie früher, wie hatte er damals dieses Auge gefürchtet! Er drehte sich auf die Seite und versuchte wieder Schlaf zu finden, was ihm auch gelang, obwohl es eher einem unruhigen Dösen glich.
Er wurde erneut am späten Vormittag aus dem Schlaf gerissen, als jemand wie wild auf seine Haustür einhämmerte und lauthals rief, er möge sofort aufmachen. Frodo torkelte in Richtung Eingang und öffnete völlig verschlafen die Tür. Davor standen Sam, Merry und Pippin und wedelten alle drei mit einem Stück Papier. Sie redeten alle auf einmal völlig überstürzt auf ihn ein und Sam drückte ihm ebenfalls ein Stück Papier in die Hand. Frodo konnte nur Wortfetzen verstehen wie Arwen, Aragorn und nach Gondor.
"Ich kann leider überhaupt nichts verstehen, wenn ihr alle auf einmal redet", sagte Frodo immer noch etwas schlaftrunken.
"Lies den Brief", sagte Merry hektisch und deutete auf das Stück Papier in Frodos Hand. "Ja, lies ihn, du musst ihn sofort lesen", bestätigte Pippin mit der gleichen Hektik.
"Schon gut, ich werde ihn lesen, kommt rein." Sam fuchtelte wie wild mit den Armen in der Luft herum. "Nein, Herr Frodo. "Lies den Brief jetzt hier und gleich!" Frodo hätte schwören können, dass Sam Tränen in den Augen hatte. Frodo öffnete den Brief vorsichtig und seine Augen weiteten sich beim Lesen.
Mein lieber Frodo,
gerne hätte ich dir eine andere, frohe Botschaft überbracht, aber so gern ich dies getan hätte, das Schicksal hatte etwas anderes mit mir vor. Mein Herz ist in tiefster Trauer, denn das, was mein Vater Elrond hat kommen sehen, ist geschehen. Vor wenigen Tagen ist mein geliebter Mann Aragorn von mir gegangen. Eine schwere Krankheit hat über ihn gesiegt und ihn mir und meinem Sohn Eldarion weggenommen. Ich bin mir sicher, dass er über uns wachen wird und seine Seele in den großen Hallen Gondors ihren Platz finden wird. Ich möchte dich bitten nach Gondor zu kommen, um sein Grab zu besuchen, ich weiß, dass das sein Wille gewesen wäre. Auch Gandalf, Legolas, Gimli und deine treuen Hobbitfreunde werde ich von Aragorns Tod unterrichten und nach Gondor bitten. Wenn es auch ein trauriger Anlass ist, so ist doch ein wenig Freude in mir, dich wieder zu sehen.
Bis demnächst in Gondor,
Arwen
Frodo stand wie versteinert da, und ohne zu wissen warum, fiel ihm plötzlich sein Traum von letzter Nacht wieder ein. Er blickte seine Freunde an und seine großen Augen füllten sich mit Tränen. Merry legte seine Hand auf Frodos Schulter. Frodo begann mit zitternder Stimme zu reden: "Das ist zu seltsam, als wenn es eine Vorbotschaft war, dass irgendwas Schlimmes passieren würde. Ich hatte heute Nacht einen Traum...". Er hielt inne und sah auf die Erde. Vielleicht ist es besser ihnen nichts davon zu erzählen, dachte er sich. "Was hast du geträumt, Herr Frodo", fragte Sam und sah ihn dabei eindringlich an. "Ach nichts, es war nur ein schlimmer Traum."
"Ist alles in Ordnung mit dir Frodo", fragte Pippin sehr besorgt.
"Nein, eigentlich ist gar nichts mehr in Ordnung. Ich kann nicht glauben, dass Aragorn tot ist."
"Wir müssen nach Gondor, Herr Frodo, Streicher hätte es so gewollt", bemerkte Sam. "Aber vorher sollten wir Gandalf benachrichtigen, wir könnten ihm eine Taube schicken."
Frodo sah in an. "Du hast recht, wir müssen noch heute aufbrechen. Gandalf weiß bescheit, er kommt auch nach Gondor, ich wüsste nicht, was wir ihm zu sagen hätten. Aber Sam, Aragorn war König von Gondor, Streicher ist schon lange nicht mehr sein Name."
"Ich weiß, Herr Frodo, aber für mich wird er immer der gute alte Streicher bleiben." Sam sah auf den Boden und begann zu schluchzen.
Merry betrachtete seinen Brief und runzelte etwas die Stirn.
"Wisst ihr, was trotz alledem seltsam ist? Warum schickt Arwen uns allen fast den gleichen Brief, obwohl wir im gleichen Dorf und noch dazu beinahe nebeneinander wohnen?"
"Merry, das ist nun wirklich der falsche Zeitpunkt, um sich wieder deine merkwürdigen Rätselein anzuhören! Vielleicht hat sie es einfach nur aus Höflichkeit gemacht, du weißt doch wie diese Elben sind." Pippin sah Merry böse an.
"Schon gut, ich mein ja nur."
"Hört jetzt auf damit, alle beide. Ich werde jetzt zu Rosie gehen und ihr alles erklären. Es wird ihr gar nicht gefallen, wenn ich weggehe. Wir sollten uns in einer Stunde hier wieder treffen, dann brechen wir auf."
"Ja Sam, das ist eine gute Idee, lasst uns in einer Stunde von hier aufbrechen", sagte Frodo und war schon auf halben Weg in seine Hobbithöhle. Er begann einen ledernen Rucksack mit Sachen voll zu stopfen, wie Essen, eine Landkarte und andere nützliche Dinge. Dann blickte er auf eine alte Truhe, die in einer Ecke im Schreibzimmer stand. Er ging auf sie zu, öffnete sie und holte sein Schwert Stich heraus. "Ich nehme dich zur Vorsicht mit, ich hoffe dennoch, dass ich dich nicht brauchen werde", sagte er zu dem Schwert.
