Disclaimer: Mir gehört leider nix.

A/N: Hallo Ihrs. Ja, nach den neuesten Erkenntnissen aus Band 5 hätte ich eigentlich einige Änderungen vorzunehmen. Mein Problem.... die Geschichte käme nicht zustande.

Ganz einfach, da ich sonst mit meiner Hauptfigur Probleme hätte... wer fertig gelesen hat, weiß auch welche.. Ha Ha Ha...

Ebenso sind Geschehnisse aus der Vergangenheit meiner eigenen Phantasie entsprungen und decken sich nicht mit OotP, sie wurden geschrieben bevor ich Teil 5 gelesen habe.

Desweiteren möchte ich noch einige netten Hintergrundinfos anführen:

Harry ist 18, Voldemort ist immer noch da und es ist auch offiziell. Das Ministerium hat nix zu sagen, wie immer!

Sooo, ich hoffe ihr mögt die Geschichte.

Liebe Grüße Alinija

Eine ganz neue Wahrheit

Sirius Black nahm sein Patenkind in den Arm.

Sie hatten sich vorgenommen dieses Jahr Halloween, an dem Harry nicht mehr nach Hogwarts musste, das Grab von Lily und James Potter zu besuchen.

Der Gang zum Friedhof war sehr schwer und beide mussten sich gegenseitig auffordern weiterzugehen.

Entgegen aller Warnungen ging Sirius in seiner menschlichen Form dorthin. Er wollte seine Trauer nicht verstecken. Wenn ihn jemand entdeckte, dann würde er wohl schnell verschwinden müssen, aber dass er Harry Potter an der Hand führte und dieser sich immer wieder an ihm klammerte, müssten doch die Leute, die sie erkannten sehr stutzig machen. Vielleicht kapierten sie so, dass er keine Gefahr für Harry war. Ganz im Gegenteil, er würde sein Leben für den Jungen geben, ebenso wie für seinen Vater, seine Mutter und Remus. Auch wenn er bei Harrys Eltern versagt hatte. Er hatte sich des schrecklichsten Verbrechen schuldig gemacht, dass ihm je hätte passieren dürfen. Der Blauäugigkeit und des Misstrauens an einem Freund. Er war so dumm gewesen, Peter zu vertrauen. Aber warum auch nicht. Peter war zwar nie der Mittelpunkt und der beste Freund für ihn gewesen, aber verdammt er gehörte doch immer dazu. Mit Peter hatten sie Remus besser helfen können. Er hatte seine kleine, winzige aber wichtige Aufgabe gehabt, die Peitschende Weide erstarren zu lassen und sie waren ein Team gewesen, ein gutes Team. Gemeinsam haben sie Hogwarts unsicher gemacht und Sirius hätte sich nie träumen lassen, dass Peter sich irgendwie unwohl dabei gefühlt hätte. Sie hatten ihn und er hatte sie vor den Lehrern oder den verhassten Slytherins gerettet, bedeutete ihm das gar nichts mehr? Wann hatte Peter aufgehört zu ihnen zu gehören? Vor Harrys Geburt? Vor der Hochzeit von James und Lily? Er hatte d6ch mit Sirius die Planung der ganzen Hochzeitsscherze gemacht.

Peter war in dieser Zeit sein bester Freund gewesen. James war so mit Lily und seiner Heirat beschäftigt, dass man mit ihm über nichts anderes reden konnte. Und Remus.

Ja, das war wohl der schlimmste Streit gewesen, den er mit dem Werwolf je gehabt hatte. Angefangen hatte es als sich Remus ständig mit diesem Slytherin getroffen und die Freundschaft zu James, Peter und ihm ziemlich vernachlässigt hatte. Zudem kam auch noch Sirius neue Freundin Estelle, die schnell herausfand, was Remus war und davon mehr als wenig entsetzt gewesen war. Wenn sie die Freunde einlud, schloss sie Remus aus. Aus Verliebtheit hatte Sirius falsch reagiert und seinen besten Freund kaum verteidigt, wenn sie abfällig von ihm sprach. Das musste dem Werwolf ziemlich weh getan haben. Kein Wunder, dass er sich auch nach anderen Freunden umgesehen hatte und sehr wenig zu Hause gewesen war. Sirius schämte sich noch heute dafür. Er war der Frau ziemlich verfallen gewesen.

Sie hatten sich damals alle nach Hogwarts zusammen das alte Landhaus von James verstorbenen Eltern eingerichtet und bis James mit Lily zusammengezogen war, dort gewohnt. Remus war die Nähe seiner Freunde und Estelle überdrüssig geworden und war beinahe jeden zweiten Abend mit diesem Kerl unterwegs, so dass Sirius schon geglaubt hatte, dass sie eine Beziehung führten. Remus allerdings hatte ihm immer versichert, dass sie sich nur angefreundet hätten. Sie arbeiteten zusammen und er wäre ein netter Kerl. Sirius konnte ihn jedoch gar nicht leiden. Dieser Kerl war noch mehr Slytherin als Snape und Sirius war davon überzeugt gewesen, dass er für die falsche Seite arbeitete, aber Remus wollte nicht auf ihn hören. Als dann Sirius einmal den Vollmond vergessen hatte und die Zeit lieber mit seiner Freundin verbrachte, brach das Freundschaftsband fast völlig. Es war dummerweise genau die Nacht gewesen, in der James krank und Peter bei seinen Eltern in Spanien gewesen war. Remus verschwand vor lauter Wut für ein paar Tage und als er wieder kam, packte er seine Sachen und zog aus.

Remus ließ danach nichts mehr von sich hören und fast wäre es dazu gekommen, dass dieser nicht mal zur Hochzeit erschienen wäre. Sirius und Peter waren nur zu zweit für die Planung zuständig gewesen. James hatte Sirius mal wieder die Hölle heiß gemacht und war selbst zu Remus gegangen um ihn zu bitten doch aufzutauchen. Glücklicherweise hatte Remus James Freundschaft nicht aufs Spiel setzen wollen und war pünktlich zur Trauung anwesend gewesen.

An diesem Abend war es Sirius auch gelungen, Remus davon zu überzeugen, dass es ihm leid tat, dass er seinen Freund in dieser Nacht alleine gelassen hatte und Remus war darauf eingegangen. Allerdings hatte die Freundschaft einen großen Knacks bekommen. Remus sprach kaum noch und sah in dieser Zeit fürchterlich aus. Irgendetwas war geschehen, doch nur James schien davon zu wissen und hütete sich es Sirius zu sagen. Er war natürlich enttäuscht gewesen, aber er konnte die beiden nicht dazu zwingen. James hatte ihm mehr als einmal versichert, dass er Remus versprochen hatte kein Wort darüber zu verlieren.

Es war nicht einfach gewesen damit fertig zu werden. Remus distanzierte sich wieder von ihnen und James ließ es zu. Weshalb auch immer. Damit hatte schon dort das Drama begonnen. Denn Sirius wurde immer misstrauischer. Als die Gerüchte umgingen, dass Deatheater im Ministerium saßen und so langsam auch der Verdacht geschürt wurde, dass im Phönixorden selbst ein Verräter saß, war Remus sein erster Gedanke gewesen. Im Gefängnis hatte Sirius lange darüber nachdenken können, was zwischen ihnen passiert war.

Er hatte kurz vor seiner Festnahme und dem Tod der Potters noch erfahren, dass der Slytherin den Remus immer getroffen hatte, getötet worden war. Es war bei einem Überfall der Deatheater und Sirius hatte angenommen, dass es Auroren gewesen waren, was seine Zweifel an Remus Loyalität noch geschürt hatten. Doch als er begreifen musste, wer der Verräter gewesen war, stellte er sich mehrmals die Frage, ob dieser Mann nicht doch auf der guten Seite, wie Remus, gestanden hatte.

Heute hatte er mit seinem Freund noch nicht wirklich darüber gesprochen, was damals geschehen war. Remus schien sich an ihrer Freundschaft ebenso fest zu klammern wie Sirius und sie wollten das nicht wieder aufs Spiel setzen, in dem sie die alten Zeiten diskutierten.

Wenn sie sprachen, erinnerten sie sich meist an die Schulzeit, als noch alles in Ordnung gewesen war. Als auch Peter noch loyal gewesen war.

Er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht merkte, wie Harry etwas zu ihm gesagt hatte.

„Sirius?"

„Hm... was?"

„Was ist los? Du hast mir nicht zugehört."

„Entschuldige." Sirius strich sich die Haarsträhne aus der Stirn.

„Hast du an Dad gedacht?"

„Ich... nein, ja, eigentlich an alles was damals geschehen ist. Peter, Rem..."

„Du musst dich nicht schuldig fühlen, wegen Pettigrew."

„Doch... ich hätte es merken müssen, aber ich war in Gedanken nur bei meinen Freundinnen und den Ärger mit Remus. Wir waren James keine guten Freunde in seinen letzten Jahren."

Harry zog die Augenbrauen hoch und sie setzten sich auf eine Bank in der Nähe des Grabes. Der Junge hatte liebevoll über den Stein gestrichen und einen Strauß Sonnenblumen in einer Vase auf das Grab gestellt. Sirius hatte ihm erzählt, dass Lily die besonders gerne mochte.

Die gelben großen Blüten strahlten in der Herbstsonne, und trotzten dem aufkommenden kalten Wind, der den November ankündigte.

„Wie meinst du das?"

„Na ja, er hatte mit allen Mitteln versucht, uns wieder zusammenzubringen, aber die Freundschaft glitt immer weiter auseinander."

„Woran lag es? Heute bist du doch mit Remus sehr gut befreundet."

„Ja, weil wir das alte Misstrauen beiseite geschoben haben. Tatsache ist jedoch, dass Rem und ich uns nicht mehr verstanden haben. Ich habe eine Freundin gehabt, die in Remus nur das Monster sah, aber ich war zu verliebt gewesen, als dass ich es wirklich ernst genommen hatte. Daraufhin hatte er sich mit diesem Slytherin eingelassen und war ständig..."

„Moment, Remus ist schwul?"

„Nein, oder doch? Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Remus hat das nie durchblicken lassen. Wenn er jemals eine Freundin oder Freund gehabt hatte, dann hat er bisher nicht darüber gesprochen und sie oder ihn auch niemals vorgestellt. Wir haben lange und vergeblich versucht ihn mit Frauen zu verkuppeln. Also mit diesem Kerl verband ihn wohl nur Freundschaft. Ich dachte aber, er wäre ein Deatheater und Remus nicht. Da hat es angefangen."

„Und war er einer?"

„Keine Ahnung, er wurde während eines Angriffs getötet. Ich weiß bis heute nicht, auf welcher Seite er gestanden hatte."

Er seufzte. „Dann habe ich den Vollmond vergessen und die Katastrophe war komplett. James war krank und Peter in Spanien. Remus hatte nach Jahren zum ersten Mal wieder eine Verwandlung alleine durchstehen müssen. Er war ziemlich wütend gewesen und ist ausgezogen. Weißt du, bevor es den Wolfsbanntrank gab, war diese Verwandlung nicht nur körperlich die Hölle, sondern auch seelisch. Er verlor die Kontrolle über seinen Verstand und wusste am nächsten Tag nur undeutlich was in dieser Nacht geschehen war. Als wir begannen die Verwandlung mit ihm durchzustehen, verletzte er sich nicht mehr selbst, weil der Wolf in ihm beruhigt wurde. Und so langsam begann sein Geist in den Wolfskörper zurückzukehren, so dass wir mit ihm sogar die Heulende Hütte verlassen konnte. Und solange kein menschliches Leben in der Nähe war, behielt er auch die Kontrolle. Andernfalls erlangte der Wolf wieder die Oberhand. Nur einmal haben wir... ich... den Wolf auf jemanden losgelassen. Aber die Geschichte kennst du ja."

Harry bejahte. „Snape. Ich weiß!"

„Doch so sehr wir ihm auch beigestanden haben. Remus fühlte sich als Monster und er tut es heute noch. Und das auch wenn er in menschlicher Gestalt ist. Bis zu diesem Vollmond war seit dem wir es herausgefunden haben immer jemand da gewesen, entweder später als Animagie während der Verwandlung oder davor haben wir ihn immer auf dem Krankenflügel besucht und gewartet bis er aufwacht. Das hat ihm viel Stärke und Mut gegeben.

Wir waren sein einziger Halt auf den er vertrauen konnte. Es hatte lange gedauert, ihn davon zu überzeugen, dass er auf unsere Gesellschaft bestehen konnte. Es war ein Versprechen, dass wir ihn nie alleine lassen würden. Und dann war ich nicht da. Ich könnte mich heute noch ohrfeigen."

„Das war ziemlich rücksichtslos!" Harry machte ein ernstes Gesicht. Sirius sah betreten zu Boden und scharrte mit seinem Fuß im Sand.

„In der Tat. Wir haben uns danach wieder vertragen, aber Remus hatte nie wieder Vertrauen zu mir und mit der Zeit habe ich ihm auch misstraut. Es gab Gerüchte über einen Verräter, möglicherweise im Phönixorden selbst. Ich dachte, er wäre es. Ob er dasselbe von mir dachte, keine Ahnung, jedenfalls hatte er nie etwas dagegen gesagt, mich zum Geheimniswahrer von James und Lily zu machen. Das hatte er mir wohl dann doch nicht zugetraut. Erst als ich im Gefängnis war, glaubte er daran.

Und heute... scheint die Angelegenheit von damals nicht mehr wichtig zu sein. Wir lassen diesen kindischen Streit ruhen, denn ich möchte auf Remus Freundschaft nicht wieder verzichten. Er hilft mir nicht nur, mich vor dem Ministerium zu verstecken. Er ist auch wieder genauso warmherzig wie früher auf Hogwarts. Und ich würde ihn sehr vermissen, wenn er nicht da wäre um auf mich aufzupassen." Sirius grinste leicht. „Ich glaube, dein Dad wäre sehr froh, dass zwischen Remus und mir wieder alles in Ordnung ist. Es hat ihn ziemlich fertig gemacht.

„Ja!" Harry sah wieder auf das Grab. „Dad hat bestimmt gehört, was du gesagt hast."

„Mit Sicherheit. Er hatte seine Ohren überall! Besonders da, wo sie nicht hingehören. So wie du."

Harry lachte auf. „So? Dann hätte ich wohl nicht hören sollen, dass Ron Hermione um ihre Hand anhalten will."

Überrascht schaute Sirius sein Patenkind an.

„Tatsächlich?"

„Ich denke schon. Er hat einen Ring gekauft und übt vor dem Spiegel."

„Ich dachte, du und Hermione?"

„Deine Ohren sind bei Weitem nicht so gut wie die meines Vaters, Sirius. Zwischen Herm und mir, ist nie was gelaufen, auch wenn die gesamte Zaubererwelt das so sehen möchte. Ich hatte nie andere Gefühle für sie, als Freundschaft. Außerdem ist Ron schon seit Jahren in sie verschossen. Da werde ich mich nicht einmischen."

„Sind sie nicht noch etwas zu jung zum Heiraten?"

„Vielleicht, aber nicht zu jung zum Verloben, oder? Sie können sich dann ja noch Zeit lassen."

Sirius schmunzelte. „Und was ist mit dir?"

„Ich habe keinen Ring gekauft." Harry lachte.

„Kein Mädchen in Sicht?"

„Nein, im Moment nicht. Es ist schwierig jemanden zu finden, der sich nicht für mich interessiert, weil ich Harry Potter bin, oder weil sie einen Pakt mit Voldemort geschlossen hat, dass sie mich ihm ausliefern kann."

Sirius starrte den jungen Mann erschrocken an. „Hat das eine versucht?"

„Nein, aber irgendwann kam mir mal der Gedanke. Mehr als kleinere Affären waren bisher nicht drin."

„Macht nichts. Du bist noch jung. Irgendwann wirst du deine Lily schon noch finden."

„Meine Lily? Was hat meine Mutter damit zu tun?"

„Oh den Satz haben wir immer gesagt um uns aufzuheitern, wenn es mit einer Frau nicht geklappt hatte. Zum ersten Mal wurde er gesagt, als Peter auf einem Fest von seiner Freundin sitzen gelassen wurde. Heute wünschte ich mir, sie wäre noch gemeiner gewesen." fügte er leiser den letzten Satz hinzu. „Dein Vater hatte sich immer aufgeregt, denn damals waren Lily und er noch kein Paar gewesen. Doch für jeden, abgesehen von den beiden, war klar, dass sie einfach zusammengehörten. Man konnte es irgendwann nicht mehr mit ansehen, wie sie sich schmachtend angesehen und gegenseitig geistig ausgezogen hatten."

Sirius wandte sich an das Grab. „Ja, Prongs. Dein Sohn soll nur wissen, wie schwer von Begriff du manchmal warst!"

Harry lächelte leicht. Die Sehnsucht seine Eltern nie kennen gelernt zu haben, zeigte sich in seinem Gesicht. Sirius unterdrückte aufkommende Tränen und drückte sein Gesicht an seine Schulter.

Sirius würde die 12 Jahre Askaban noch einmal durchleben, wenn er nur einmal die Möglichkeit hätte etwas in der Vergangenheit zu ändern. Harry hätte nicht ohne seine Eltern aufwachsen sollen. Er war ein so toller junger Mann. Er hätte verdient, sie um sich zu haben und James hätte verdient, seinen Sohn aufwachsen zu sehen.

Wut stieg in ihm hoch. Auf Voldemort, Peter, sich selbst.

„Bereit zu gehen?" fragte er kurz durchatmend sein Patenkind.

„Ja. Bye Dad, bye Mum." flüsterte dieser noch zum Abschied.

Gemeinsam verließen sie den Friedhof.

-to be continued-