Kens POV

„Moooooorgeeeeen!!!"

Nein das darf doch nicht wahr sein. Die süßen Lippen die mich in meinem Traum

gerade verwöhnt haben verblassen immer mehr und werden schließlich durch einen

brennende Helligkeit ersetzt. „Omi-kun... Was ist denn los, wie spät ist es??" Ich will

nicht aufwachen, möchte viel lieber weiter träumen, aber da Omi gerade auf meinen

Beinen rumspringt und kreischt: „Wie kannst Du nur noch schlafen, heute ist doch der

große Tag" gelingt mir das nicht wirklich. Großer Tag.... hä....... OH MEIN GOTT,

schon?? Erschrocken fahre ich hoch, muss ihn wohl ziemlich dusselig anschauen, denn

er kichert nur: „Ken-kun Du hast es doch wohl nicht etwas vergessen? Heute ist so ein

schöner Tag, die Sonne scheint, wir haben frei. Alles ist perfekt!"

Vergessen?? Wie könnte ich das vergessen, seit Tagen beschäftigt mich nichts

anderes mehr. Heute würde ich Dir sagen was ich für Dich empfinde.



Ich weiß nicht mehr wann ich angefangen habe für Dich mehr als Freundschaft zu

empfinden, aber es ist schon lange her... Lange habe ich es Dir verheimlicht aus Angst

Dich zu verlieren, wenn ich es Dir gestehe, aber ich muss es Dir jetzt einfach sagen.

Nur wie?? Und was dann? Ich bin mir nicht sicher was Du für mich empfindest, klar wir

verstehen uns gut aber ist da auch bei Dir mehr? Manchmal habe ich das Gefühl das

Du mich intensiv anschaust, mich ganz zufällig leicht berührst, aber ich könnte mir das

auch einbilden.

Nun all das Grübeln hilft mir auch nicht weiter, am liebsten würde ich ja im Bett bleiben,

aber Omi wird wohl keine Ruhe geben.

Wieso er davon weiß? Ja das war mal wieder so eine typische Ken Aktion... Ich habe

Abends mit Omi Playstation in seinem Zimmer gespielt und es wurde ziemlich spät.

Irgendwann muss ich dann wohl eingeschlafen sein und wie schon hundert Nächte

davor hab ich von Dir geträumt und wohl im Schlaf gesprochen. Am nächsten Morgen

wachte ich auf und sah in Omis breit grinsendes Gesicht. Noch bevor ich fragen konnte

was los sei sprang er mich an und knuddelte mich durch. Von da an haben wir sehr oft

darüber gesprochen, es tat so gut endlich mit jemanden über meine ganzen Gefühle zu

reden, das ich mich ärgerte es ihm nicht früher gesagt zu haben. Omi ist doch mein

bester Kumpel, ich hätte wissen müssen das ich mit ihm reden konnten! Er meinte

immer wieder ich müsse es Dir sagen, bis ich irgendwann überzeugt war und meinte ich

würde es heute tun.

Nur sehe ich das jetzt ganz anders, jeder Tag ist besser als heute. „Omi ich glaube ich

brauche noch so...mmh... ein bis zwei Jahre um mich vorzubereiten..." Du lachst mich

fröhlich an, klar Du kannst ja auch noch lachen, Dein Leben nimmt ja heute kein viel zu

frühes Ende. „Ken-kun komm schon, es wird alles gut werden, ihr beide gehört einfach

zusammen. Nur Mut, ich werde Youji ablenken und dann los!" Noch bevor ich antworten

kann hüpft er aus dem Zimmer. Na toll, damit wird meine Wahl etwas eingeschränkt,

egal was ich tue, Omi wird es irgendwie so drehen das ich nicht drum herum komme.

Gut jetzt heißt es Zeit schinden, also erst mal in Ruhe duschen und einen Schlachtplan

ausarbeiten. Ungefähr eine Stunde später bin ich frisch geduscht und fertig aber immer

noch ohne Schlachtplan im Flur und schleiche Richtung Küche. Ok noch einmal tief Luft

holen und dann rein in die Höhle des Löwen. Ich setzte mein Ken-Lächeln auf und

bekomme sogar ein normal klingendes „Morgen" raus, obwohl ich fast an dem Kloß im

Hals ersticke als ich Dich sehe... Deine roten Haare noch etwas zerwühlt vom schlafen,

Du schaust mich an und ich glaube zu sehen das sich Deine Mundwinkel einige

Millimeter in Richtung lächeln verziehen. Dadurch motiviert setze ich mich Dir

gegenüber und fange an zu frühstücken. Plötzlich springt Omi auf, Youji und ich

verschütten fast gleichzeitig unseren Kaffee vor Schreck, und meint: „Youji bevor ich es

vergesse, ich hab da die Informationen im Internet gefunden nach denen Du mich

gefragt hast, komm kurz mit dann gebe ich sie Dir gleich". Ich kann mich nicht daran

erinnern jemals gebetet zu haben, aber in diesem Moment bete ich zu allen Göttern das

Youji nicht mitgeht. Und wahrscheinlich weil ich zuvor noch nie gebetet habe wirkt es

auch nicht und er springt auf und stürmt mit Omi aus der Küche. Dieser zwinkert mir

noch kurz zu und dann sind sie verschwunden. Ok ich bin allein mit Dir, jetzt oder nie

Ken! Wenn ich es mir so überlege hört sich nie doch sehr gut an! Hektisch und völlig

überfordert mit meinen, nur um Dich kreisenden, Gedanken stehe ich auf und will

flüchten, vor meinen Gefühlen... und Dir. Schon an der rettenden Tür angelangt hält

mich irgend etwas auf, eine kleine Stimme in meinem Kopf sagt ich soll mich umdrehen

und ich kann mich nicht wehren. Da sitzt Du und schaust mich etwas verwirrt an, Deine

amethystfarbenden Augen schauen direkt in meine Augen und ich fürchte darin zu

versinken. Wie so oft wünsche ich mit Deine zarte Haut zu berühren, diese

verführerischen Lippen zu küssen...

Ayas POV

Heute ist ein wirklich schöner Tag, wir haben frei und ich habe richtig viel Zeit für mich.

Ich werde ein gutes Buch lesen, die Sonne genießen und heute Abend werden wir

vielleicht alle etwas zusammen sitzen. Schon das Frühstück hat gut angefangen, Omi

hatte Brötchen gemacht und alles war gedeckt, obwohl das ja schon etwas komisch

war... Nun ja wahrscheinlich hatte Omi Schule geschwänzt und wollte mich jetzt gnädig

stimmen damit ich ihm eine Entschuldigung schreibe. Als Du in die Küche kommst

muss ich mir wirklich ein Lächeln verkeifen, Du siehst wie immer wunderschön aus. Um

Dich nicht die ganze Zeit anzustarren vertiefe ich mich in meine Zeitung oder tue

zumindest so.

Wenn wir doch nur keine Killer währen und uns unter anderen Bedingungen kennen

gelernt hätten, dann bräuchte ich meine Gefühle nicht die ganze Zeit verstecken und

mich so quälen. Ich empfinde sehr viel für Dich Ken, mehr als Freundschaft, mehr als

nur einfache Zuneigung. Aber ich kann es Dir nicht zeigen, obwohl ich weiß das es Dir

genauso geht. Du konntest Dich noch nie gut verstellen Ken, es ist so süß wenn Du

mich beim arbeiten im Blumenladen beobachtest, ganz heimlich und wie Du dann rot

wirst wenn ich zu Dir schaue. Wie gern würde ich dann zu Dir gehen und Dich einfach

umarmen und knuddeln. Aber das geht nicht, wir dürfen uns nicht lieben. Wir sind Killer,

jede Nacht ist uns der Tod auf den Fersen und ich will nicht noch mal jemanden

verlieren den ich liebe, das könnte ich nicht ertragen.

Plötzlich springst Du auf und ich werde aus meinen Gedanken gerissen, schaue etwas

verwirrt von der Zeitung zu Dir auf. Was hast Du denn? An der Tür drehst Du Dich um

und schaust mir direkt in die Augen. Oh wie sehr ich Deine braunen großen Augen

liebe, ich kann mein Blick nicht mehr von Die nehmen.... so schön.

Du nimmst Dir einen Stuhl und setzt Dich direkt zu mir, ich bin etwas verwirrt, was hast

Du vor? Mein Herz fängt an zu rasen ich bekomme kaum noch Luft als Du meine Hand

nimmst. Ich bekomme alles nur noch wie in Zeitlupe mit. „Aya ich muss Dir was sagen,

ich habe lange überlegt ob ich es tun soll, aber Du musst es einfach wissen... Ich...

ähm... wie soll ich sagen.... Aya ich liebe Dich." Diese Worte dringen direkt in mein

Herz, als hättest du sie dort eingebrannt und nicht gesagt. Ich bin völlig überfordert mit

der Situation, kann nicht denken... Ich wusste ja das es nicht immer so weiter gehen

kann, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Ab jetzt wird es nie mehr so sein wie vorher,

egal was passiert. Ich bekomme keine Luft mehr, ich muss hier weg, erst mal meine

Gedanken ordnen, mich beruhigen. Ich springe auf, drücke Deine Hand kurz „Ken...

ich...das...ich meine..." Dann renne ich raus aus der Küche in den Wohnraum, dort

lasse ich mich vor den Fenster auf den Boden sinken, versuche meine Gedanken und

Gefühle zu ordnen. Mein Herz schreit danach zu Dir zu gehen, Dich in den Arm zu

nehmen und Dir zu sagen das ich auch so fühle, doch mein Verstand lässt mich nicht.

Tränen steigen mir in die Augen, es hat Dich bestimmt verletzt das ich einfach

rausgerannt bin und das letzte was ich will ist Dich zu verletzten. Plötzlich merke ich

dass das Radio an ist, die Musik dringt in meine Ohren, ich nehme nichts mehr war nur

noch den Text...

#I need love, love

ooh, ease my mind

And I need to find time

someone to call mine;

My mama said

You can't hurry love

No, you'll just have to wait

She said love don't come easy

But it's a game of give and take

You can't hurry love

No, you'll just have to wait

Just trust in a good time

No matter how long it takes

How many heartaches must I stand

Before I find the love to let me live again

Right now the only thing that keeps me hanging on

when I feel my strength, ooh, it's almost gone

I remember mama said

You can't hurry love

No you'll just have to wait

She said love don't come easy

It's a game of give and take

How long must I wait

How much more must I take

Before loneliness

Will cause my heart, heart to break?

No, I cant bear to live my life alone

I grow impatient for a love to call my own

But when I feel that I, I can't go on

Well these precious words keep me hanging on

I remember mama said

You can't hurry love

No, you'll just have to wait

She said love don't come easy

Well, it's a game of give and take

You can't hurry love

No, you'll just have to wait

Just trust in a good time

No matter how long it takes, now break!

Now love, love don't come easy

But I keep on waiting

Anticipating for that soft voice

To talk to me at night

For some tender arms

hold me tight

I keep waiting

Ooh, till that day

But it ain't easy (Love don't come easy)

No, you know it ain't easy

My mama said

You can't hurry love

No, you'll just have to wait

She said love don't come easy

It's a game of give and take...#

Mit den letzten Klängen verschwinden auch die Tränen aus meinen Augen und das

erste Mahl seit Jahren gewinnt mein Herz über meinen Verstand. Ich liebe Dich Ken

und ich will mit Dir zusammen sein. Liebe braucht Zeit, die haben wir und wir werden es

schaffen. Zusammen sind wir viel stärker als allein, keiner von uns sollte jemals wieder

allein sein... Mit diesen Gedanken gehe ich zurück in die Küche.

Kens POV

So hatte ich mir das nicht vorgestellt, aber befürchtet hatte ich es... Du fühlst also nicht

so wie ich, ich hätte es wissen müssen. Baka, warum habe ich mich auch von Omi

überreden lassen, ich hätte es Dir nie sagen dürfen, dann hätte ich Dich wenigstens als

Freund behalten. Jetzt sitze ich hier in der Küche, weine wie ein kleines Kind und weiß

nicht mehr weiter. Komm zurück, schrei mich an, schlag mich aber komm zurück und

sag etwas dazu! Diesmal wurde ich erhört denn die Tür öffnet sich und Du kommst rein,

unsicher schaue ich Dich an, hab Angst vor dem was jetzt kommt. Doch als sich unsere

Augen treffen sehe ich in Deinen keinen Hass und auch keine Wut... Nein ich sehe....

Zuneigung... Wärme... Und, oh mein Gott ich kann es nicht glauben Du hast mich

bestimmt k.o. geschlagen und ich träume, denn ich sehe Dich lächeln. Ein ehrliches

wunderschönes Lächeln breitet sich auf Deinem Gesicht aus als Du Dich zu mir kniest

und Dein Gesicht sich meinem nähert. Kurz bevor unsere Lippen sich berühren flüsterst

Du „Nicht weinen Ken... Ich... liebe Dich doch auch....so sehr!" Die Welt bleibt stehen

als Du meine Tränen wegwischst und mich zärtlich küsst.

Omis POV

Ich muss mir einen Jubelschrei verkneifen als ich die beiden sehe, in der Küche auf

dem Fußboden eng umschlungen küssen sie sich zärtlich. Ich hab es den beiden so

sehr gewünscht und jetzt sind sie zusammen. „Strike!! Ist das nicht toll Youji?" Glücklich

drehe ich mich um und schaue Dich an. Ein Lächeln umspielt Deine Lippen, aber keines

Deiner aufgelegten Playboylächeln, sondern ein echtes. „Ja das ist es Omi" flüsterst Du

bevor sich Deine Lippen auf meine legen.

Keiner von uns sollte jemals wieder allein sein...