Zehntausend Jahre später gruben Archäologen eine Festplatte mit einer einmal begonnenen Fanfiction aus, und es war meine... viele Dinge werden immer kleiner, so auch das Schreiben, während das Leben so unendlich groß wird... gomen -_____-

Aber es gibt ja noch Songs, die einen dran erinnern, dass man mal was angefangen hatte.

In diesem Sinne widme ich das Kapitel Paul & René ("Du schreibst?" -*notizenhektischwegschieb*- "Ach, wird schon gut!" ^________^)und Edguy und und und...

Disclaimer: Guckt in die vorhergehenden Kapitel, ich find's langsam blöde...

Kapitel II- I

Die Königin ist wirklich wert, dass man sie beschützt. Dessen war ich mir schon vom dem Moment an, als ich vor ungefähr einer halben Stunde zum ersten Mal in meinem Leben vor ihr stand, sicher (wirklich zum ersten Mal in meinem Leben?).

Doch erst nachdem der König uns verlassen hatte, um die andere Kriegerin aufzutreiben, mit der ich seine Frau die nächsten Wochen beschützen sollte, fing sie an, mit mir zu plaudern.

Das muss man sich mal vorstellen, die Herrscherin unserer Sonnensystems betreibt mit mir, irgendeiner Senshi, Smalltalk.

Ich würde lügen, würde ich sagen, es ist nur ihre Art zu reden, die mich bezaubert. Ihre Augen, ihr Lächeln, ihre zarten Rundungen, ihr süßer Duft sind einfach schon Grund genug, sie zu einer Königin zu machen. Eine richtige Märchenprinzessin eben.

Wäre sie nicht schon wach, ich würde sie all zu gern wach küssen.

Und trotzdem erschüttert es mich, dass ich hier so einfach sitze und ausgelassen plaudere, als würde heute ein neuer Abschnitt meines Lebens beginnen. Lächerlich, ich bin immer noch Serenity's Untergebene, ein Mittel zum Zweck.

Reiß dich zusammen, Uranus. Nimm Haltung an, sei still und warte ab. Alles andere verursacht im Nachhinein, wenn du wieder allein bist, nur noch mehr Schmerzen.

Also warten. Auf wen? Eine andere Kriegerin, das ich nicht lache. Da haben wir's doch schon wieder. Die Königin hält nichts auf mich, sonst würde sie wissen, dass ich sie auch allein beschützen kann.

Nein, ich kann jetzt nicht einfach still sein. Ich muss es einfach ausnutzen, egal, wie weh es irgendwann einmal tun wird.

"Serenity-sama?" "Ja?" "Warum müssen es unbedingt zwei Senshi sein, die Euch und die Stadt bewachen?"

Ein breites Grinsen erscheint auf ihrem Gesicht. "Wieso, möchtest du lieber wieder zurück?"

Ich schüttele den Kopf. Alles, nur das nicht!

"Nun ja, normalerweise kümmern sich vier Kriegerinnen um die Stadt, allerdings konnten wir nur zwei Kriegerinnen auftreiben, die in der Lage sind, diese in deren Abwesenheit zu vertreten. Sonst hätten wir auch mehrere hierher bestellt."

Aha. Ich nicke langsam. Immer wieder ertappe ich mich bei dem Gedanken, wie es denn wäre, mit der Königin allein zu sein. Schlag's dir aus dem Kopf, Uranus... Wahrscheinlich würde ich jetzt erst mal jedem nachstellen, der nach so vielen Jahren mit mir redet. Wie albern.

Das Schweigen war gerade dabei, zu einem betreten Schweigen zu werden, als es an der Tür klopft.

"Herein."

Ich setze mich aufrecht hin. Mal sehen, was das so für eine neue Senshi ist.

Die Tür geht auf, der König tritt ein, und hinter ihm eine elfenhafte Gestalt, Verzeihung, ein Mädchen im Sailorfuku, dass sich uns als Sailor Neptun vorstellt.

"Ich gehe einmal davon aus, dass mein Gemahl dir schon von euren Aufgaben berichtet hat, Neptun?"

"Hat er, Majestät." Ein leichter Hofknicks, der verursacht, dass mein Herz schneller schlägt.

Weil ich diese kleine Geste vergessen habe? Nein, wie albern, so was habe ich noch nie gemacht.

Weil meine Augen, als sie aufsteht, einen kurzen Moment auf die ihren treffen. Große Augen von einem bestechend klaren blau, ein blau, das man mit dem des Ozeans an karibischen Stränden vergleichen könnte, wäre dies nicht bereits eine Beleidigung für das Meer.

Einfach nur blau. Mir wird schwindlig, sie lächelt sanft.

"Uranus?"

Werwiewowaswann?! Achja, Uranus, das bin ja ich. Die Prinzessin sieht mich forschend an.

"Ihr seid sicher müde, ein Diener wird euch gleich eure Gemächer zeigen. Noch einmal, was sind eure Aufgaben?"

"Die Stadt und Euch im Falle eines Angriffs mit unserem Leben beschützen."

Unser Leben, guter Witz. Welches verdammte Recht auf ein eigenes Leben haben wir schon?

"Gut. Dann hoffen wir mal alles, dass es zu keinen unangenehmen Zwischenfällen kommt und wir hier alle eine schöne Zeit haben."

Ich schlucke.

Eine schöne Zeit. Sicherlich.

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Kleidung!

Einfach nur etwas anderes tragen als den Fuku in diesem zeit- und dimensionslosen Raum.

Immer wieder muss ich mich im Spiegel hin- und herdrehen, während ich mein Haar hochstecke. Das weiße Seidenkleid, dass bis kurz über meine Knie fällt, streichelt sanft meine Haut. Ich habe tatsächlich noch ein Spiegelbild, dass über das Gesicht hinausgeht, dass mein Talisman mir so oft zeigte und in Minuten des Wahnsinns sogar einen Gesprächspartner suggerierte.

Als ich alle Strähnen bis auf ein paar einzelne Locken hochgesteckt habe, werfe ich mich auf das große Bett, dass frisch und leicht nach Rosen duftet.

Es ist keine bloße Illusion, ich lebe tatsächlich noch!

Die Stimme der Prinzessin hallt in meinem Kopf wieder: "unangenehme Zwischenfälle" hört sich nach vielen Problemen an. Dabei glaubte ich, diese Welt sei friedlich.

Die Sonne kitzelt meine Nase. Egal, jeder Dämon ist besser als diese unendliche Leere, in der ich so lange gelebt habe.

Die andere Kriegerin scheint zwar etwas abweisend, aber viele Menschen sind anfangs schüchtern.

Ob sie wohl die selben Erfahrungen mit ihrem "Schicksal" als Kriegerin gemacht hat wie ich? Kann ich es wagen, sie danach zu fragen oder wäre das zu persönlich?!

Schließlich kennen wir uns kaum.

Dabei kam mir ihr Gesicht sofort bekannt vor. Die hohe Stirn, in die ein paar verwegene blonde Strähnen fallen, die teilweise die mysteriösen grünen Augen verdecken.

Nein, ihre Augen sind doch blau. Oder grau? Nicht definierbar.

Aber wunderschön. Und vertraut.

Es klopft an der Tür. Einer der Diener des Palastes bittet mich, nach draußen zu kommen.

Der König und die anderen Kriegerinnen reisen ab.

Abschied nehmen von etwas, dass man kaum kennen lernen konnte.

Wie so oft im Leben.

2003-10-07, 21:47 skygoddess@gmx.net