Und auch hier gehts mal wieder weiter.....



Als das Ding endlich fertig hochgeladen war, erschien ein kleines graues Fenster auf dem Bildschirm, das ihn aufforderte, Benutzernamen und Passwort einzugeben. Dass diese dummen Maschinen aber auch einfach keinen Respekt hatten. Dieses dreiste Ding wagte es doch, ihm einen Befehl zu erteilen. Er hätte am liebsten die Maschine in die Luft geblasen, aber dann erfuhr er nicht, was die Onnas so alles anstellten.

Also musste er versuchen, ein Passwort herauszubekommen, das sie Onnas benutzten. Erst einmal musste er einen Namen eingeben. Wie hießen die Weiber doch gleich? Vegeta versuchte sich zu erinnern. Hatten sie sich vorgestellt? Ja, kurz bevor sie in die Limousine eingestiegen war, hatte die Onna Nummer1 doch irgendwelche Namen heruntergebetet. Er konnte sich nur beim besten willen nicht erinnern, was das für Namen waren, für ihn klangen sie alle gleichermaßen albern.

'Mary-Lou?... oder? ... Nein... irgendwie anders... Mary-June? Das war es. Eine hieß Mary-June'.

Vegeta tippte den Namen ein. Aber dann brauchte er ihr Passwort. Leider war gerade kein Oberältester zugegen, der ihm das Zauberwort vorsagen konnte. Also...was für ein Passwort konnte so ein Hühnchen schon haben? Das konnte doch nicht so schwer sein. Dann grinste er. Was für eins wohl? Er brauchte sich ja nur hier umzuschauen. Sein Lächeln wurde fies, als er V-E-G-E-T-A eingab. Bingo!

Das graue Kästchen verschwand und ein bunter Desktop flackerte auf. Der Hintergrund war natürlich wieder ein Bild von ihm. Langsam wurde es wirklich penetrant. Vegeta besah sich alle möglichen Dateien und probierte Programme aus. Nach ein paar Testversuchen stellte er schnell fest, dass er von hieraus mit anderen Rechnern auf der ganzen Welt kommunizieren konnte. Und alles erfahren konnte, was er wollte. Das war doch genau das, wonach er gesucht hatte.

Bald fand er etwas über die Politik in dieser Welt. Was für Ressourcen standen den Mächtigen wohl zur Verfügung? Und gab es hier irgendwelche Gegner, die ihm gefährlich werden konnten?

Zwanzig Minuten später hatte er die aktuellen Nachrichten gelesen. Was für ein Chaos herrschte hier nur? Es gab eine Unmenge von Regierungen, und die führten auch noch untereinander Krieg. Ärger aus dem Weltraum wurde nicht erwähnt. Den brauchten die hier aber auch gar nicht, wo sie sich doch alle selbst die Köpfe einschlugen. Höchste Zeit, dass jemand auf diesem Planeten für Ordnung sorgte.

Als der Prinz gerade nach der gängigen Waffentechnik der Erde suchte, klickte er zufällig auf ein Menü, das „Bookmarks" hieß. Da gab es Links zu irgendwelchen komischen Seiten. Anscheinend Sachen, die das Hühnchen öfter mal anklickte. Aus Neugier schaute er sich das Ganze an. Was er da sah und las, verschlug im die Sprache.

Da gab es bestimmte… „Geschichten" über ihn und so ziemlich jeden seiner Bekannten aus der anderen Welt. Geschichten über ihn und Son Goku oder ihn und seinen Sohn. Abstruse Geschichten. Extrem abstruse Geschichten!

Er und der Trottel Kakarotte? Mal ganz abgesehen davon, dass sie beide Männer waren…wie konnten sie ihm nur unterstellen, dass er sich soweit herablassen würde, die Knalltüte auch nur annähernd zu mögen??? Und dann wurde das Ganze auch noch deutlicher beschrieben, als Vegeta es lesen wollte. Aber mit einer gewissen angewiderten Faszination las Vegeta weiter ohne sich losreißen zu können.

„…und dann seufzte er in heißem Verlangen…."

… Vegeta schluckte schwer.

„...er wollte ganz in den Augen des Anderen versinken…"

Vegeta schloss kurz die Augen und unterdrückte den Impuls, irgendeinen Unbeteiligten zu Asche zu verarbeiten.

„… sie versanken in einem Rausch der Leidenschaft…"

Vegeta fehlten die Worte.

„...zärtlich und lustvoll verstrickten sich ihre Zungen in einem heftigen..."

Vegeta unterdrückte einen leichten Anflug von Übelkeit.

„... stöhnte er auf und ... wanderte seine Zunge langsam bis..."

Vegeta musste ein hysterisches Kichern unterdrücken.

„Ich liebe dich, Kakarott."

'Ich liebe dich, Kakarott?!? Als ob ich jemals so etwas Idiotisches sagen würde. Ich glaub, mir wird gleich schlecht. Das ist ja widerlich. Ekelerregend! Grauenhaft!!'

Vegeta stützte kurz das Gesicht in die Hände, während er heftig mit seiner Fassung rang. Wären die Mädchen dabei gewesen, hätten sie das zweifelhafte Vergnügen gehabt, zu sehen, wie ihr Prinz jeweils abwechselnd rot und blass wurde.

Als er die erste Geschichte las, in der Kakarotte von ihm schwanger wurde, wurde es ihm schließlich doch zu bunt und der Monitor musste dran glauben. Ein kurzer Knall und Vegeta starrte wütend auf die rauchenden Überreste dessen, was einmal ein 24-Zoller LCD gewesen war.

Das hatte gut getan. Er fühlte sich zwar immer noch unwohl, aber zumindest etwas besser. Jetzt musste er sich wieder dem eigentlichen Ziel widmen. Waffentechnik. Ernstzunehmende Gegner in der Kampfkunst gab es ja wohl keine.

Da der Rechner ohne Monitor nun nicht mehr zu gebrauchen war, wählte Vegeta den nächsten Computer aus. Immerhin gab es ja noch zwei davon.

Also wiederholte er die Prozedur. Aber von Mary-Sue und ihren komischen Webseiten hatte er erst einmal genug. Also probierte er ein paar andere Accounts aus. Mit irgendeiner Variante seines Namens kam er in jedes gewünschte Menü.

Etwas später war er bestens über Langstreckenraketen, Kampfgase und andere Nettigkeiten aus der Hexenküche der Wissenschaft informiert.

Er grübelte. Diese Atombombendinger konnten ihm vielleicht ernstlich gefährlich werden. Wenn er einfach wie üblich auftauchte und Städte in Schutt und Asche legte, dann war es gut möglich, dass er sich mit diesen Maschinen auseinandersetzen musste. Nicht, dass er Angst davor hatte, aber gegen Raketen zu kämpfen, machte einfach keinen Spaß. Wo war denn da die Herausforderung? Auf die herkömmliche Art, war es einfach zu langweilig. So ging das nicht. Also musste es noch andere Möglichkeiten geben. Die Onna Nummer 1würde sicher helfen können. Die Onna Nummer 1….

Vegeta fiel auf, dass er ihren Account noch nicht ausprobiert hatte. Er grinste. Jetzt wollte er doch mal sehen, womit sich diese Ningen so beschäftigte. Ihr Passwort war sicher genauso einfach zu knacken, wie die anderen. Vegeta begann zu tippen. Nach dem 10. Versuch war er langsam frustriert. Er hatte doch alles Mögliche eingegeben. Immer wieder hieß es „Zugriff verweigert". Sollte sie etwa? Das würde sie doch nicht wagen? Er wusste, wie ihn die Mädchen manchmal hinter seinem Rücken nannten. Er hasste diese widerliche Abkürzung seines Namens, aber was sein musste… Also überwand er sich und hämmerte zähneknirschend V-E-G-G-I-E in die unschuldige Tastatur.

„Zugriff verweigert".

‚Grrr. Na gut dann was anderes.'

V-E-G

„Zugriff verweigert"

V-E-G-I

„Zugriff verweigert"

„Verdammt!"

Jetzt gab es nur noch eine Möglichkeit. Vegeta wusste, wie ihn die Mädchen noch nannten, wenn sie dachten, er würde es nicht mitbekommen. Sie hatten wirklich den Nerv und hängten die weibliche (!) Endung „chan" an seinen Namen. Er hasste es wirklich, so etwas Demütigendes machen zu müssen, aber was sein musste, musste eben sein.

V-E-G-I-C-H-A-N

„Zugriff verweigert"

„ARG!!!"

Konnte es sein, dass die Onna Nummer 1 als Einzige ein Passwort benutzte, das nichts mit ihm zu tun hatte? Nein! Das war bestimmt nicht so. Sie war doch so hingerissen von ihm. Das Passwort musste einfach etwas mit ihm zu tun haben. Also dachte er nach. Wie nannte sie ihn noch? Er hatte alle bekannten Varianten durchgehechelt. Hatte sie einen anderen Namen für ihn? Er erinnerte sich. Was hatte sie so von sich gegeben? Kichernd musste er an die Szene im Auto denken. Als sie ganz ergeben ihre Augen geschlossen hatte. ‚Ja... mein Prinz.'

DAS war es. Mein Prinz. Er gab es ein. Enttäuscht stellte er fest, dass das auch nicht funktionierte. Nachdenklich schaute er die Bilder an den Wänden an. Ein Poster-Vegeta mit der Überschrift „Saiyajin no Ouji" grollte ihn mit verschränkten Armen an. Das konnte es sein. Ein letzter Versuch. Entweder es klappte jetzt, oder der nächste Rechner endete als Elektronikschrott.

O-U-J-I-N-O-P-E-G-G-Y

"Willkommen zurück, Peggy"

"Ja!"

Befriedigt rief Vegeta das Email-Programm auf.

‚Wollen wir doch mal sehen, mit wem du dich so unterhältst, kleine Onna.'

Als er Peggys Emails las, war Vegeta ziemlich erstaunt und verwirrt. Das hatte er nicht erwartet. Die Onna Nummer 1 hatte anscheinend ein dunkles Geheimnis…


Fortsetzung folgt.

…………