6. Kap auf eigene faust

Vorwort:

Gena auf der suche nach sich selbst und ich auf der suche nach dem 1. Kapitel. Sorry, ich weiß auch nicht was mit ihm passiert ist. Versuche, den Fehler zu beheben. Danke für die vielen lieben Reviews! Das bedeutet mir echt was! ;-) Viel spaß mit dem neuen kapitel (versuche am fr. mehr raufzuladen, kann gerade nur eines, weil das laufwerk spinnt)

"Das ist doch vollkommen lächerlich! Sehe ich etwa so aus, als wäre ich besessen?! Ich habe sicherlich nicht vor, mich an diesem Unsinn zu beteiligen!"

Gena war außer sich vor Zorn. Was Galadriel da gerade gesagt hatte, ging eindeutig ins Lächerliche!!

"Es gibt keinen anderen Weg", behauptete die Herrin des Waldes ungerührt, wollte noch etwas hinzufügen, aber Gena schnitt ihr mit einer zornigen Handbewegung das Wort ab. "Es gibt immer einen anderen Weg! Das was Ihr da eben vorgeschlagen habt, ist im Grunde nichts anderes als eine Art....Teufelsaustreibung!! Mein Leben verläuft auch ohne die von euch bestellten Exorzisten bereits chaotisch genug. Ich werde alleine mit Grennrey fertig, dessen bin ich mir sicher!"

"Ich zweifle nicht an deiner Stärke", versicherte Galadriel ernst und blieb stehen, "aber ich kenne auch Grennreys Kräfte. Du solltest nie den Fehler begehen, sie zu unterschätzen, mein Kind".

Gena öffnete den Mund zu einer scharfen Antwort, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Stattdessen verengten sich ihre Augen zu zwei schmalen Schlitzen und musterten die Elbe gründlich.

"Wie kommt es, dass Ihr so gut über Grennrey á Lórien Bescheid wisst?"

Galadriel machte Anstalten, etwas zu erwidern, doch Gena fuhr hastig fort: "Ich weiß über eure hellseherischen Kräfte Bescheid, aber Ihr solltet nicht vergessen, dass auch ich den sechsten Sinn besitze. Es kommt zwar nur selten zum Vorschein, aber im Moment sagt er mir, dass euer Wissen über Grennrey aus einer anderen Quelle stammt, als Ihr mir glauben machen wollt."

Galadriels Gesicht blieb unbewegt, eine perfekt kontrollierte Maske wie eh und je.

"Ihr kanntet sie, nicht wahr?"

Galadriel zuckte unmerklich zusammen.

"Du hast einen scharfen Verstand, Gena. Ich sollte stolz auf dich sein, aber es jagt mir eher Angst ein".

"Ihr kanntet sie sogar sehr gut", fuhr Gena unbehindert fort und sah der Magierin bohrend in die Augen. Zum ersten Mal war diese es, die ihrem Blick auswich, und nicht umgekehrt. Ein Gefühl des Triumphes machte sich in Gena breit.

Galadriel drehte sich von ihr weg und sah in den Wald hinein, bloß einen kurzen Moment lang.

Als sie sich wieder zu ihr umwandte, hatte sie sich völlig verändert.

Die Farbe ihrer Augen erinnerte an kalten Stahl, ihre Stimme hallte durch den Wald und brachte für Sekunden selbst die immer singenden Vögel zum Schweigen. Für einen Moment wurde es spürbar kälter.

"Du wirst eine Erklärung erhalten, sobald ICH es für nötig erachte. Bis dahin wirst du tun, was ich dir befehle. Ich erwarte dich im Thronsaal, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat." Ihre Stimme klang hart und befehlend und sie duldete keinen Widerspruch. Es war die Stimme einer Königin. Gena starrte der Elbe zitternd vor Wut und Hilflosigkeit nach, als ihre schlanke Gestalt im morgendlichen Nebel zwischen den Bäumen verschwamm.

Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.

Sie stieß einen frustrierten Schrei aus, holte kräftig aus und schmetterte ihre geballte Faust gegen den harten Stamm eines Mallornbaumes. Der Schmerz beruhigte sie, wenn auch nur für Sekunden.

Sie hatte geglaubt, stärker geworden zu sein, doch Galadriel hatte sie wieder einmal eines Besseren belehrt. Ich könnte dir helfen, dich an ihr zu rächen, wenn du willst....-

"Sei still!!" Gena presste beide Hände gegen ihre Ohren und brüllte: "Hörst du?! Du sollst damit aufhören! Geh weg!! VERSCHWINDE ENDLICH!!!"

Schluchzend fiel sie auf die Knie und brach in Tränen aus.

Grennreys höhnisches Gelächter klang in ihren Ohren, und so fest sie auch ihre Hände dagegenstemmte, es hörte nicht auf.

Sie hatte sich geirrt. Möglicherweise waren die beiden elbischen Exorzisten, oder wie auch immer sie sich nannten, wirklich die einzige Hoffnung, die ihr jetzt noch blieb. Andererseits...es blieben ihr noch drei Stunden Zeit, um einen anderen Weg zu finden. Nach einer Weile stand sie auf, wischte sich mit einer energischen Bewegung das Gesicht trocken und ging zu den Siedlungen der Elben zurück, in den Palast, durch die Gänge, bis sie vor einer hölzernen Tür stehen blieb. Ohne Anklopfen trat sie ein.

"Alae Legolas. Ich bräuchte deine Hilfe. Du hast sicher schon von unseren zwei neuen Gästen gehört, diesen Zauberlehrlingen....Aaah!"

Sie hatte die Tür schnell hinter sich geschlossen, sich umgedreht und wollte gerade Legolas gerade ihre frisch gefassten Entschlüsse mitteilen, als sie sich einem halbnacktem Elben gegenübersah.

Ihre Gesichtsfarbe änderte sich innerhalb eines Augenaufschlages von weiß auf knallrot.

Legolas trug Hosen. Das war aber auch schon alles.

"Ähm...ich ähm....wollte sehen ob...nein, ich meine ich...." Sie brach ab, räusperte sich, schluckte, setzte erneut an und gab es schließlich endgültig auf. Wow. Das war der einzige Gedanke, zu dem sie im Moment fähig war.

Der Prinz seinerseits grinste bloß breit und machte keinerlei Anstalten, sich etwas überzuziehen.

"Du wolltest was?" Seine Augen funkelten amüsiert.

"Ich wollte...."- Ja, was wollte sie noch Mal gleich? Er hatte äußerst muskulöse Schultern....

"Ich wollte dich um etwas bitten". Ihre Stimme klang piepsig. Meine Güte, sie war doch kein schüchterner Teenager mehr, bei dem der Anblick eines entblößten Körpers Schreikrämpfe auslöste. Ihr war noch immer heiß.

"Gena?"

"Mhm?"

"Du wolltest mir gerade etwas sagen".

Peinlich. Sie hatte ihn angestarrt. Mühevoll riss sie ihre Augen von ihm los.

Während sie sprach, gewann sie etwas von ihrer Fassung zurück. "Diese beiden Elben, Alagos und Amdir., du hast von ihnen gehört?"

Legolas nickte. Er wies auf einen Stuhl neben der Tür. "Würdest du bitte....?"

Dort war also sein Hemd. Sie hob es auf und warf es ihm zu.

"Also, was ist mit den beiden?"

Sie hatte noch nie jemanden so elegant in ein Hemd schlüpfen sehen.

"Du sollst mir dabei helfen, ein wenig mehr über sie herauszufinden."

"Dann hat Galadriel folglich bereits mit dir geredet". Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Er wusste also auch schon Bescheid. War sie eigentlich die einzige in diesem Wald, die von nichts eine Ahnung hatte?!

Sie nickte. "Sie sagte, die beiden seien mächtig genug, Grennrey für immer zu besiegen. Aber ich habe kein gutes Gefühl dabei."

"Warum?" Legolas Stimme klang ehrlich besorgt.

Gena zuckte mit den Schultern. "Ich vertraue zwar auf Galadriels Urteil, aber trotzdem....etwas sagt mir, dass es einen anderen Weg geben muss. Grennrey sagte, sie wäre ein untrennbarer Teil von mir. Was, wenn die eine ohne die andere nicht existieren kann? Ich möchte herausfinden, was die beiden genau vorhaben. Aber dazu brauche ich deine Hilfe."

Legolas zögerte sichtlich. Die beiden Magier waren ihm unsympathisch, ohne Frage, aber sie waren Galadriels Ruf hierher gefolgt, und er vertraute ohne Vorbehalte auf die Richtigkeit ihrer Beschlüsse. Sie hatte sich noch nie geirrt. Sie würde Gena sicher nicht absichtlich schaden wollen.

"Kann ich mit dir rechnen?"

Er nickte.

"Dann komm". Sie streckte auffordernd ihre Hand aus und grinste verschwörerisch.

"Da gibt es zwei ominöse Elben, die es zu beschatten gilt."