Disclaimer: Nicht mir. Nur geliehen.

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FERTIG!!!!!!!!!!!! Endlich. (sich tot freu) Ich hab's geschafft. Ich könnte heulen vor Freude.

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Promise 19

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Harry war kurz davor aufzugeben. Mutlos ließ er seinen Blick über die Wiese streifen, die in sanftem Bogen zum Schloss führte.

Er hatte alles abgesucht. Zumindest fast. Der einzige Ort, den er ausgelassen hatte... Langsam drehte er sich um und betrachtete die dichtstehenden Bäume des Verbotenen Waldes mit gemischten Gefühlen.

Es war die einzige Möglichkeit, der einzige Ort, an dem er noch nicht gesucht hatte. Und es war der Ort, an den er von Beginn an hätte denken sollen, denn war Draco damals nicht aus dem Verbotenen Wald gekommen.

Entschlossen machte Harry sich auf den Weg in den Wald.

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"Wen haben wir denn da?" Ron tippte mit der Spitze seines Zauberstabes gegen Snapes Schläfe, doch der Mann tat ihm nicht den Gefallen, darauf zu reagieren. Ein wenig enttäuscht, wandte der rothaarige Junge sich Draco zu.

"Was meinst du, Liebling? Sollen wir unseren ungebetenen Gast beibringen, dass man nicht einfach so in fremde Häuser einbricht?"

"Tu ihm nichts!" Draco zerrte einmal mehr an den Ketten, die seine Hände über seinem Kopf festhielten, doch wie schon unzählige Male zuvor, handelte er sich nur einige Hautabschürfungen ein.

"Draco, Draco." Ron setzte sich zu dem Jungen auf das Bett und ließ seine Hand spielerisch über dessen Brust und Bauch wandern. "So viel Interesse für einen anderen Mann? Ich bin enttäuscht."

"Geben Sie auf, Weasley. Es wird nicht lange dauern, dann wird Dumbledore herausfinden, was geschehen ist." Snape schüttelte allmählich die Benommenheit ab, die immer noch um seinen Geist lag und begann an den Stricken zu zerren, die seine Hände auf seinen Rücken fesselten.

"Dumbledore?" Ron lachte schrill. "Der alte Narr? Er konnte mich bis jetzt nicht fangen und das wird er auch niemals! Mein Versteck ist absolut sicher."

"Das glaube ich nicht!" Draco ahnte, was sein Patenonkel plante und versuchte, Ron abzulenken. "Wenn nicht Dumbledore, dann Harry. Harry wird mich suchen."

"Die gefangene Prinzessin wartet auf ihren strahlenden Ritter?" zischte Ron wütend und vergrub seine Hand in Dracos Haaren. Brutal riß er an den weichen Strähnen, bis seinem Opfer die Tränen in die Augen stiegen. Dann erst ließ er von ihm ab. "Mach dir keine Hoffnungen! Niemand wird dich finden."

Als er von dem anderen Jungen abließ, atmete Draco erleichtert auf. Doch dies hielt nicht lange an. Ron zückte zum wiederholten Mal seinen Zauberstab und richtete ihn auf Snape.

"Zeit, die Sache zu beenden."

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Erschöpft ließ Harry sich gegen einen Baumstamm sinken und schloß für einen kurzen Augenblick die Augen. Er war müde, so schrecklich müde, doch noch immer hatte er keine Spur von Draco entdecken können.

Vielleicht war er auf der falschen Spur? Vielleicht befand Draco sich längst in einem anderen Land? Diese Transporterschlüssel konnten doch riesige Entfernungen überbrücken. Warum also sollte jemand Draco im Verbotenen Wald verstecken, wenn die Gefahr bestand, jederzeit entdeckt zu werden.

Nein. Er war auf der richtigen Spur. Das ganze Verhalten des Mannes sprach dafür, dass er es genoß, mit den anderen zu spielen, dass er seine Überlegenheit beweisen wollte.

Blinzelnd hielt Harry in seinen Gedanken inne, als ihm bewußt wurde, dass er bereits seit mehreren Minuten auf den Baum ihm gegenüber starrte. Irgendetwas schien merkwürdig an diesem Baum.

Langsam kam er auf die Beine und ging hinüber. Gleich darauf schlug sein Herz schneller, als er erkannte, was sein Unterbewußtsein schon die ganze Zeit wahrgenommen hatte.

Im Stamm des Baumes war ein Spalt, der verdächtig nach einer Tür aussah. Vorsichtig drückte er mit beiden Händen gegen das Holz und hätte um ein Haar einen Jubelschrei ausgestoßen, als sich vor ihm ein dunkler Gang auftat, der mit abschüssigen Stufen in die Dunkelheit führte.

Unverzüglich machte er sich an den Abstieg. Stufe um Stufe drang er in die lichtlosen Tiefen vor, bis er endlich leises Stimmengemurmel hörte. Er schob sich näher heran, dicht an die Wand gepreßt, als der Gang eine Biegung machte und ihm eine große Höhle enthüllte, die von sanftem Fackelschein erhellt wurde.

"Zeit, die Sache zu beenden!"

Harry griff seinen Zauberstab und sprang vor, einen Zauberspruch auf den Lippen, doch jedes Wort blieb ihm im Halse stecken, als er sah, wer gesprochen hatte.

"Ron?!"

Der rothaarige Junge wirbelte herum, den Zauberstab hoch erhoben. Als er Harry erkannte, verzogen seine Lippen sich zu einem höhnischen Grinsen. "Sieh mal einer an, der strahlende Ritter ist doch noch gekommen!"

"Was bedeutet das, Ron? Was tust du da?" Harry spürte, wie die Situation ihm über den Kopf wuchs. Mit allem hatte er gerechnet, doch niemals hätte er erwartet, seinen besten Freund als Täter entlarvt zu sehen.

"Was das bedeutet? Bist du wirklich so blöd, Harry?" Ron konnte sich eines überheblichen Grinsens nicht erwehren. "Was glaubst du wohl? Ich habe endlich, was ich immer wollte."

Er ließ seinen Blick anzüglich über Dracos nackten Körper wandern.

"Aber wieso?!" Harry kämpfte immer noch darum, das ganze zu verstehen. "Ich habe dir vertraut! Du bist mein Freund, Ron! Sag mir, wieso!"

"Wieso? Wieso? Verstehst du denn immer noch nicht das ich es satt habe, immer im Hintergrund zu stehen? Es langt mir, immer der Zweite zu sein, derjenige, den niemand beachtet, den alle als selbstverständlich ansehen und immer und immer ausnutzen!" Ron steigerte sich immer weiter in seinen Wutausbruch hinein. "Glaubst du wirklich, es hat mir gefallen, dass immer du es warst, der hinterher als strahlender Held dastand? Was ist mit mir? WAS IST MIT MIR?!"

Harry sah rot. Er vergaß, dass er ein Zauberer war, vergaß, dass er einen Zauberstab hatte und sprang seinen Freund an.

Der Angriff kam für Ron völlig überraschend und so ging er mit einem erstaunten Laut zu Boden. Doch seine Überraschung wehrte nicht lange und bald rollten er und Harry ineinander gekrallt über den Boden, um sich schlagend und tretend, kämpften sie verzweifelt um die Oberhand.

Plötzlich riß Ron sich los und verpaßte Harry einen heftigen Faustschlag ins Gesicht, der seine Brille davonschleuderte und Harry wehrlos und blind zurückließ.

Jede Sekunde einen Angriff erwartend, tastete Harry verzweifelt nach seiner Brille, doch diese schien verschwunden zu sein.

"So..." Rons Stimme hatte einen triumphierenden Klang angenommen, der jedoch von Snapes eisiger Stimme unterbrochen wurde.

"Keine Bewegung, Weasley! Geben Sie mir Ihren Zauberstab!"

Ron drehte sich langsam um und sah sich einem zu allem entschlossenen Snape gegenüber, der ihn mit kaltem Blick musterte.

"Nie im Leben." Mit diesen Worten bewegte er seinen Zauberstab und gleich darauf versank die Höhle in undurchdringlicher Schwärze.

Mit einem unterdrückten Fluch entzündete Snape die Fackeln, doch Ron war verschwunden.

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tbc