Inhalt: Das CSI-Team muss mit
einem tragischen Ereignis fertig werden .... (PoV)
Altersfreigabe: ab 12
Anmerkungen: Ich sehe die Serie erst seit der zweiten Staffel, also bitte
verzeiht mir kleinere (oder auch größere) Charakterfehler und schreibt mir,
damit ich sie berichtigen kann.
Falls das Layout genauso bescheiden ist, wie dass der vorherigen Kapitel,
dann tut es mir leid. Ich hab keine Ahnung, wie ich das richtig hinbekomme, aber
vielleicht habe ich dieses Mal ja Glück.
Urheberrechte: CSI gehört CBS, 'Eyerybody hurts' ist von The Corrs.
E-mail: Hope_Calaris@gmx.net
Archiv:
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(meine Seite, besucht mich mal!), www.fanfiction.net,
alle anderen bitte fragen.
Schuld
von Hope Calaris
Cause everybody hurts
take comfort in your friends
everybody hurts
Aber wenn nicht ich, wer dann? Das Schicksal? Gott?
Es wäre so viel einfacher das zu sagen, es würde mir nicht
das Gefühl geben, mich ständig übergeben zu müssen. Dann würde das alles
wenigstens irgendeinen Sinn geben und ich müsste nicht hier sitzen um zu
begreifen, dass das alles wirklich passiert ist und ich es nicht ändern kann,
so gerne wie ich es auch tun würde, dass ich damit leben muss – dass wir alle
damit leben müssen.
Ich stehe auf. Irgendwie kommt es mir falsch vor ihn hier so
alleine zu lassen, aber ich muss etwas erledigen.
Der Weg durch den Flur scheint endlos, das Licht flackert,
jemand sollte einem Techniker Bescheid sagen, aber das ist jetzt unwichtig. Die
Tür zu meinem Büro will nicht näher kommen, lange tragen mich meine Beine
nicht mehr.
Vielleicht sollte ich mich einfach hinsetzen, mich gegen die
Wand lehnen und meine Augen schließen.
Einfach so, ohne dass ich es irgendjemandem erkläre.
Vielleicht würden es die anderen verstehen oder sie würden denken, bei mir sei
endgültig eine Sicherung durchgebrannt, es würde mich nicht weiter stören.
Endlich stehe ich in meinem Büro, ich habe die Tür hinter mir zugeschlossen.
Dunkelheit umhüllt mich, schließlich finde ich meinen
Schreibtisch und mache die kleine Lampe darauf an. Das Licht erzeugt mehr
Schatten, als dass es sie verdrängt. Irgendwie passend. Ich gehe zu einem
Schrank hinter meinem Tisch und öffne ihn. Vor mir sind stehen die Akten der
Nachtschicht, von A bis Z geordnet.
Übelkeit breitet sich wieder in meinem Magen aus, ich hatte
gehofft, das hier nie tun zu müssen.
Ich nehme Nick's Akte in die Hand und setze mich an den
Schreibtisch. Die Übelkeit steigt langsam meine Speiseröhre hoch, ich öffne
die Akte und suche nach einer Telefonnummer. Mein Mund wird trocken während ich
den Telefonhörer in die Hand nehme und die Nummer eintippe. Ich hätte vorher
etwas trinken sollen.
Ich höre das Freizeichen und warte, aber eigentlich hoffe
ich, dass niemand abnimmt.
„Stokes", meldet sich eine verschlafene, tiefe Stimme. Ich
sollte antworten, aber ich halte einfach nur weiter den Hörer an mein Ohr.
„Hallo?" Ich räuspere mich. „Hier ist Gil Grissom."
Ob er weiß, wer ich bin? „C.S.I? Las Vegas?" Die Stimme klingt verwundert.
„Wissen sie eigentlich wie spät es ..." Er stockt, ich
kann beinahe sehen, wie sich seine Stirn in Falten legt. „Ist etwas mit
Nick?"
Da ist sie also, die Frage, die ich nicht hören wollte. Wie
sagt man Eltern, dass ihr Kind tot ist?
„Ihr Sohn ... ", meine Stimme verliert sich. „Ja?" Ich
höre deutlich die Verunsicherung und die aufkommende Besorgnis. Ich hole tief
Luft.
„Nick wurde heute erschossen." Stille, man kann die Zeit fast mit den Fingern greifen, so langsam vergeht sie. Ich sollte etwas sagen. „Es tut mir leid."
Wirklich klasse, alles was mir einfällt, ist eine Floskel.
„Danke." Die Verbindung wird unterbrochen, das Freizeichen
kehrt zurück, monoton piept es in meinem Ohr. Ich lege den Hörer auf.
Mein Blick fällt auf die Uhr über der Tür, ihre Zeiger
schimmern leicht im schwachen Schein der Lampe. Ich muss meine Augen zusammen
kneifen, bevor ich die Uhrzeit erkennen kann, vier Uhr, es sind erst knapp zwei
Stunden seit Nick's Tod vergangen. Ich wusste nicht, dass zwei Stunden zu so
einer Ewigkeit werden können.
Mir ist immer noch schlecht, ich sollte etwas frische Luft
schnappen. Ich nehme meine Jacke vom Stuhl und gehe aus meinem Büro. Das
Flurlicht flackert nicht mehr, irgendwer scheint es inzwischen repariert zu
haben, ich gehe weiter.
Kalte Luft vertreibt einen Teil der Übelkeit, als ich auf das Dach trete. Im Licht der Sterne erkenne ich eine zusammengekauerte Gestalt vor mir, Cath, sie zittert. Ich trete näher und lege ihr meine Jacke um die Schultern. Sie erschrickt nicht, fast kommt es mir so vor, als ob sie auf mich gewartet hätte. Sie sieht zu mir hoch und ich erkenne die frischen Tränen auf ihren Wangen. Ich setze mich zu ihr und lege ihr einen Arm um die Schulter.
When you
feel like you're alone
no, no, no, you're not alone
