Diese Geschichte spielt nach dem 5. Buch. Sie baut auf allen 5 Büchern auf, die deswegen vorher gelesen worden sein sollten.

Die Rechte an den in diesem Buch verwendeten Figuren liegen bei J.K. Rowling.

Anmerkungen zur Übersetzung stehen in eckigen Klammern [für die, die die deutschen Bücher nicht gelesen haben]

Ab hier: Beta Version

2. Im Ministerium

„Was wir hier machen? Wir wollen dir natürlich moralische Unterstützung geben" sagte Ron und klang über die Frage ziemlich verärgert.

„Wir konnten beim letzten mal nicht dabei sein, aber heute sind wir's."

„Das finde ich toll, aber sagt mal, kann ich nachher nicht gleich mit zu euch kommen? Ich will endlich weg von den Dursleys."

„Dumbledor hat gesagt, du müsstest noch mindestens zwei Tage bei den Dursleys bleiben, drei währen besser. Ich weis auch nicht, was er damit gemeint hat", meinte Mr. Weasely. „Wir haben noch ein wenig Zeit, habt Ihr Lust auf eine Tasse Tee?"

In der Ministeriumskantine bemerkten sie an einem Tisch ein vertrautes Gesicht. Nyphadora Tonx saß mit einer Frau an einem Tisch, die sie als Anne Jiglowron von der Abteilung für Muggeldesinformation vorstellte.

„Wir erfinden Geschichten, die Dinge erklären, die die Muggel einfach nicht verstehen. Wir schreiben Bücher über Zauberer, die aber nur erfunden und nichts wirklich magisches sind. Wenn ein Muggel, der diese Geschichten kennt und etwas magisches sieht oder davon hört, wird er annehmen, dass das nur ein Märchen ist und es ignorieren. Natrülich werden alle Zauber und Formeln so abgeändert, dass sie wirkungslos sind, damit sie Muggel damit nicht versehentlich Schaden anrichten können. Zur Zeit arbeiten wir an einem Kinofilm, der die unverzeihlichen Flüche als das Werk von Außerirdischen darstellt. Das sollte die Vergissmich's etwas entlasten."

Nachdem Sie in der Ministeriumskantine ein paar Tassen Tee zu sich genommen hatten, machten sie sich auf den Weg zu Sitzungssaal 1. Im Gang standen eine Vielzahl Reporter, von denen Harry auch einen wiedererkannte, Rita Kimmkorn [Rita Skeeter]. Sie schlichen an den Reportern vorbei zum Eingang des Sitzungssaals, wo sie von zwei Wachposten aufgehalten wurden. „Nur autorisiertes Personal!"

„Guten Tag, mein Name ist Harry Potter, ich werde erwartet."

Die Wache blickte auf seinen Anstecker: „Sie dürfen passieren, die anderen müssen draußen bleiben!"

Harry wirbelte herum und sah die anderen fragend an.

„Mein Name ist Arthur Weasely, Abteilung für den Missbrauch von Muggelartefakten."

„Tut mir leid, kein Zutritt!"

„ Ich bin Auror Moody, hier zu Harry's Schutz."

„Sie dürfen passieren, aber ich bezweifle, dass er hier Schutz benötigen wird! Und die andern verschwinden hier bitte!"

Harry blickte zurück und sah die anderen wieder an den Reportern vorbeischleichen, dann ging er mit Moody durch die Tür in den Sitzungssaal. Es war genau 11 Uhr.

„Mr. Potter, wir haben sie erwartet" rief eine vertraute Stimme aus der Mitte der runden Saals. Es war ein merkwürdiger Raum, mit goldenen Säulen und einer fast leeren Tribüne in Halbkreisform auf der nur 4 Leute saßen und einer von ihnen war - Dumbledor.

Auf der anderen Seite des Raumes stand ein halbrunder Tisch, wohl eher eine Tafel, die allerdings auf der Rückseite voll besetzt war. In der Mitte des Tisches saß Cornelius Fudge, dessen Stimme er gerade gehört hatte. Vor diesem Tisch stand ein einzelner Stuhl. Harry blickte nach oben und erkannte, dass der Raum keine Decke zu haben schien, es war nur die Himmel draußen zu sehen. Harry vermutete, dass die Decke genauso verzaubert war, die in Hogwarts.

„Mr. Potter, nehmen sie bitte hier Platz", sagte Fudge und deutete auf den einzelnen Stuhl. Harry sah, wie Moody sich neben Dumbledor setzte und wie Dumbledor ihm zulächelte. Dann ging er zum Stuhl und setzte sich.

„Wieso bin ich hier?" fragte er.

„Wir hatten gehofft, sie würden uns die Geschehnisse, die sie erlebt hatten und die zu unserer Situation geführt haben, noch einmal aus erster Hand schildern. Das wird uns helfen die Situation genauer zu begreifen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen."

Harry wandte sich fragend zu Dumbledor um, Dumbledor nickte. Und so begann Harry alles zu erzählen, alles was er in den letzten Jahren erlebt hatte. Er erzählte, wie er Voldemort in Professor Quirrel's Körper davon abhielt, den Stein der Weisen zu stehlen, wie er die Kammer des Schreckens gefunden hatte, darin den Baselisken tötete und das Gedächtnis des 16-Jährigen Voldemort in einem Tagebuch vernichtete, wie er herausfand, dass Sirius Black unschuldig war und wie Wurmschwanz die Morde begangen hatte, wie Wurmschwanz geflohen war, seinen und Meister aufspürte. Er erzählte alles über den Plan, Voldemort seinen Körper zurückzugeben, über das Trimagische Turnier, über Barty Crouch in Hogwarts, über den Portschlüssel der Harry zu Voldemort brachte, über Voldemorts Ritual und die Todesser, über sein Duell mit Volodermort, in dem er den unabwehrbaren Fluch abwehren konnte, über seine Rückkehr nach Hogwarts und Crouch's Geständnis.

Weiter kam er dazu, wie Doloris Umbridge die Dementoren zu ihm nach Hause schickte und wie sie Ihn mit dem Kruzeatus-Fluch belegen wollte und dass er schließlich herausfand, dass Voldemort es auf die Mysteriumsabteilung des Ministeriums abgesehen hatte, wie er mit seinen Freunden gegen die Todesser gekämpft hatte und wie sich Dumbledor mit Voldemort duelliert hatte.

Danach herrschte für ein paar Augenblicke schweigen. Alle Ministeriumsvertreter, die an dem Tisch saßen, hatten ihre Münder offen.

In seiner Geschichte hatte er die Teile weggelassen, in denen er die Gesetzte etwas zurechgebogen hatte, wie etwa die illegale Nutzung des Zeitumkehrers oder die Befeiung von Sirius Black. Auch den Inhalt der Prophezeiung hatte Harry mit keinem Wort erwähnt. Obwohl er gezwungen war, die ganzen Ereignisse noch einmal durchzuleben, fühlte er sich nicht so schlecht, wie er es erwartet hatte. Es war sogar ein wenig befreiend.

Als Fudge seine Stimme wiedergefunden hatte, krächzte er „Vielen Dank, Mr. Potter, das war äußerst aufschlussreich. Ich habe keine weiteren Fragen mehr – Mr. Bangis?" Er deutete zu einen in die Jahre gekommenen Zauberer in der Tribüne, der aufgestanden war.

„Mr. Potter, ich möchte im Namen der Liga zur Verteidigung gegen die Dunkle Kraft unsere Hochachtung ausdrücken und Sie hiermit zu einem Ehrenmitglied mit allen Privilegien ernennen."

„Das ist wohl der gleiche Verein, in dem Lockhart Ehrenmitglied ist – muß das sein?" dachte Harry.

Er sah jetzt Fudge die andern an der Tafel fragend ansehend, welche ihm sogleich zunickten.

Danach räusperte sich Fudge, hob eine kleine Schachtel vom Tisch auf und sagte: „Wir sind Stolz, einen solchen Zauberer auf unserer Seite zu haben. Für Ihre unglaublichen Anstrengungen im Kampf gegen die dunklen Mächte und für Ihren überragenden Mut bin ich Stolz Ihnen den Orden des Merlin – zweiter Klasse – überreichen zu dürfen." Er kam auf Harry zu, überreichte ihm die Schachtel und alle anwesenden Applaudierten. Harry klappte der Kiefer runter – den Orden des Merlin – er – mit noch nicht einmal 16 Jahren – unglaublich. Ihm fehlten die Worte und als er auf Dumbledor und Moody zuging, konnte ein leises „Gratuliere" wahrnehmen. Allerdings musste Harry feststellen dass ihn Dumbledor nicht anlächelte, wie er es eigentlich erwartet hätte. Es war vielmehr Beunruhigung, die Harry in seinem Blick zu spüren glaubte.

„Da jedoch nur volljährige Zauberer den Titel „Orden des Merlin" tragen dürfen, erkläre ich sie mit dem heutigen Tag für volljährig."

„Vielen Dank, Mr. Potter, das währe alles. sie dürfen jetzt gehen."

Daraufhin verließ Harry zusammen mit Moody den Sitzungssaal, wo sie sich wieder unerkannt an den Reportern vorbeischlich und sich in Richtung des Büros der Abteilung für den Missbrauch von Muggelartefakten begaben. Moody lächelte und es war wieder dieses Lächeln, dass Harry schaudern ließ. Er grinste zurück und sein Grinsen wurde immer breiter. „Ich darf jetzt immer Zaubern? Ich kann's nicht glauben", rief er.

„Natürlich bist du immer noch an den Kodex zur Geheimhaltung der Magie gebunden, also keine Zauberei vor Muggeln."

Sie waren am Büro angekommen, Mr. Weasely saß alleine hinter seinem Schreibtisch.

„Wie ist es gelaufen? Warum hat das so lange gedauert?"

Harry grinste und reichte ihm die Schachtel mit dem Orden des Merlin. Mr. Weasely riss die Augen auf. „Was hat Fudge vor?", fragte Mr. Weasely.

Harry blicke verwirrt. Diese Reaktion hätte er von Mr. Weasely nun überhaupt nicht erwartet.

„Was meinen sie damit? Was soll Fudge vorhaben?"

„Harry, findest du es nicht etwas merkwürdig, das Fudge dir diesen Orden verliehen hat und das ausgerechnet jetzt? Fudge hätte das nicht getan, wenn er für sich keinen Vorteil darin sehen würde. Im Übrigen glaube ich, dass du der jüngste Zauberer bist, der jemals diesen Orden verliehen bekommen hat."

Harry erinnerte sich an Dumbledors Blick als er den Orden bekam und er dachte sich, dass Dumbledor das wohl auch merkwürdig gefunden haben musste. Dann wurde ihm schlagartig bewusst wie Spät es war, es war kurz nach 3 Uhr – er musste fast volle 4 Stunden in dem Sitzungssaal gewesen sein.

„Ich habe Hunger" sagte er und zusammen gingen sie in die Kantine, wo Ron und Hermine zusammen mit Lupin und Tonks an einem Tisch saßen.

Als Harry ihnen erzählte, was passiert war und dass er jetzt nach belieben Zaubern durfte, rissen sie alle die Münder auf, wie er es schon zuvor bei Mr. Weasely gesehen hatte und Ron und Hermine warfen ihm neidische Blicke zu. Dann streckten sie ihm alle die Hand entgegen, um ihm zu gratulieren.

Schließlich kaufte sich Harry etwas zu essen. Er hatte inzwischen ganz vergessen, dass er sich ja etwas eingepackt hatte.

Etwa eine halbe Stunde später spürte Harry den Drang sich zu erleichtern und ging zur Toilette. Auf dem Rückweg zur Tisch fühlte er jedoch etwas merkwürdiges – er fühlte sich auf einmal so leicht, fast Schwerelos, er fühlte sich so, als ob all seine Gedanken aus seinem Kopf verdrängt waren, als ob es auf der ganzen Welt nichts anderes gab, als ihn. Dann, so schnell wie das Gefühl gekommen war, war es auch wieder verschwunden. Harry verharrte einen Moment. Irgendwie hatte die das gerade eben so ähnlich angefühlt wie der Imperius-Fluch, aber Harry war sich sicher, dass es etwas anderes war. Er sah sich suchend um und als er nichts verdächtiges sah, setzte er seinen Weg fort. Da er sich nicht anders als sonst fühlte, beschloss er, den anderen nichts von seinem seltsamen Erlebnis zu erzählen. Sie sollten sich keine weiteren Sorgen machen.

Nachdem sie noch eine weitere halbe Stunde zusammen am Tisch saßen und über das Neuste aus der Zaubererwelt diskutierten, fanden Moody und Lupin, dass es Zeit war, Harry zurückzubringen. Sie verabschiedeten sich. „Wir sehen uns in 4 Tagen. Ich kann's kaum noch erwarten", meinte Harry.

Zurück im Legusterweg saß er in seinem Zimmer und las ein Buch, das er aus seinem Koffer im Schrank unter der Treppe geholt hatte. Er hatte seinen nur Orden in den Koffer packen wollen, als ihm ein Buch ins Auge fiel: Quidditch im Wandel der Zeiten. Dieses Buch war immer ein guter Zeitvertreib und Harry sehnte sich zurück in die Luft – immerhin war er in den letzten zwei Jahren kaum zum Spielen gekommen. Er lag auf seinem Bett, als er merkte, dass die Haustür ins Schloss fiel. Er legte die Seite des Tagespropheten ins Buch, die er als Lesezeichen benutzte. Die Dursleys mussten mit Tante Magda von ihrem Ausflug in den Vergnügungspark zurück sein. Er hörte Onkel Vernon röhren: „Diese verdammte Tür klemmt immer noch". Als Harry zur Zimmertür ging, sah er Dudley gut gelaunt und lächelnd die Treppe herauf kommen. Sein lächeln erstarb jedoch angesichts des breiten Grinsens in Harrys Gesicht.

„Was grinst Du so?" fragte er neugierig.

„Nun, Du weißt doch, dass ich außerhalb der Schule nicht zaubern durfte?", flüsterte er leise.

„Ja."

„Das ist jetzt vorbei – ab sofort darf ich verzaubern, was ich will - und wen ich will."

Sein Grinsen wurde noch breiter und Duddley begann zu zittern. Er tat einen Aufschrei und rannte in sein Zimmer.

„Aha, der Verbrecher ist zurück – zu schade dass sie dich nicht für immer eingesperrt haben – dann währst du endlich keine Last mehr für dein hart arbeitenden Verwandten", raunzte Tante Magda.

Offenbar hatte Dudley seinen Eltern erzählt was Harry ihm gesagt hatte, denn als er am nächsten Morgen nach dem Frühstück sein Zimmer erreichte, um einen letzten Dreitagesbericht an Moody zu schicken, erwartete ihn dort bereits Tante Petunia. Sie hielt die Seite des Tagespropheten in der Hand, die Harry als Lesezeichen benutzte und er erkannte, dass es die Seite war, auf der sein Interview für den  Quibbler abgedruckt war. Er starrte in Tante Petuinia's erschrockenes Gesicht.

„Wie kannst du es wagen, so etwas hier herumliegen zu lassen. Wie kannst du es wagen, Dudley zu bedrohen. Wie kannst du es wagen ..", Tante Petunia stockte. Harry war, als wollte sie sagen „..hier zu sein."

„Ich habe ihm nur die Wahrheit erzählt, es war keine Drohung. Außerdem müsst ihr mich dieses Jahr nur noch 3 Tage aushalten und nächstes Jahr noch einen Monat – dann seit Ihr mich für immer los. Ich muss jetzt noch einen Brief fertig schreiben, du weißt ja .."

„Schon gut, schon gut. Aber lass das verschwinden." Sie gab Ihm die Zeitung und ihrem Blick nach zu Urteilen war sich Harry sicher, dass sie diese gelesen hatte.

Die nächsten 2 Tage verbrachte Harry hauptsächlich damit, Tante Magda aus dem Weg zu gehen. Am Abend des 30. Juli schwebte jedoch ein Uhu durch sein Fenster und ließ einen Brief vor ihm fallen. Er trug das Hogwarts-Siegel.