Titel: The way out of the dark
Autor: Anderegwen
Summary: Draco muss begreifen, dass Geschenke nicht nur Gutes bringen, und dass das Leben ohne die Liebe keinen Sinn hat. Eine Geschichte um ein Opfer, Liebe, Trauer und Tod. DM/HP-Slash! Abgeschlossen!!
Pairing: erst DM/HP
Rating: PG 13
Reviews: Bitte schreibt mir irgendwas! Bin bewertungssüchtig…
Co- Autor und Beta-Leser: Dimfalathiel
Genre: Romanze / Drama
Widmung: Für meine Freundin Joana, die selbst schon bis zum Abgrund gegangen ist.
@Maddyfan: Danke!! Das ist dein Kapitel! Zufrieden? (hoffentlich, sonst…GRR!)
Wundert euch nicht. Ich hab gerade ne FF gelesen, die Dumbledore nicht gerade schmeichelt, milde gesagt. Also habe ich keine großen Sympathien für ihn. Er wird zu einem Schwulen verachtenden, ignoranten, verstaubten Blödmann. Sorry!
Man hat mich überzeugt, die Fanfiction mit Dracos Freitod enden zu lassen und nicht mit nem schmalzigen Herzschmerz-Triefträn-Schön-Schnäuz-Happy End. //Bedankt euch bei Maddyfan!// Also folgt jetzt das…
…3. und letztes Kapitel
~~~~~Flashback~~~~~
Ich saß neben Harry und wippte vor und zurück. Trockene Schluchzer schüttelten mich. Die Sonne war nun ganz aufgegangen und ihre Strahlen fielen durch die Blätter der Bäume des verbotenen Waldes. Es war ein herrlicher Morgen, doch ich bemerkte es nicht. Ich nahm meine Umgebung und das, was mit mir passierte nur durch einen Schleier wahr. Ich antworte nicht, als man mich ansprach. Ich reagierte nicht, als ich geschüttelt wurde.
Ich erwachte erst aus meiner Starre, als ich nach drei Tagen traumlosem Schlaf im Krankenflügel aufwachte. Dumbledore stand an meinem Bett. „Mister Malfoy?" sagte er mit sanfter Stimme. „Schön, dass sie endlich aufgewacht sind. Ich möchte, dass sie mir jetzt erzählen, was passiert ist. Was haben sie mit Harry gemacht?" Was ich mit Harry gemacht habe? Ich? Ich wollte nicht antworten. Ich wollte nicht von unserer Liebe erzählen und alles noch einmal erleben. Ich wollte nicht von meinem Vater erzählen und alles noch einmal erleben. Ich wollte nicht von Harrys Tod erzählen und alles noch einmal erleben. So sah ich ihn nur an und schüttelte den Kopf. „Sie wollen nicht? Dann muss ich sie wohl zwingen. Es tut mir wirklich leid." Er trat auf mich zu und drückte mir den Mund auf. Ich hatte nicht die Kraft mich zu wehren und so träufelte er einige Tropfen klare Flüssigkeit in meinen Mund. Veritaserum! Ich hasste ihn dafür, dafür dass auch er mir solche seelischen Qualen zufügte. „Sprechen sie. Was ist passierte?" Und ich begann zu erzählen. Mit leiernder Stimme, ohne Emotionen. Doch innerlich rissen meine eigenen Worte tiefe Wunden. Ich erzählte von unserer Beziehung, was Dumbledore scharf ausatmen ließ. Ich erzählte von der Aufnahmezeremonie und Harrys Erscheinen. Ich konnte nicht anders als auch von unserem ersten Mal zu erzählen und davon wie ich meinen Harry tot in den Armen gehalten hatte. Mir liefen die Tränen über das Gesicht und Dumbledore war kreidebleich geworden. Es dauerte eine Weile bis er seine Sprache wieder gefunden hatte. „Eine abenteuerliche Geschichte, die sie da erzählt haben, Mister Malfoy. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen sie lügen. Aber unter diesen Umständen…" Es kümmerte ihn nicht, dass ich völlig aufgelöst war. Er sprach einfach weiter. „Ich denke, sie sollten noch einige Tage im Krankenflügel bleiben, bis sie wieder am Unterricht teilnehmen. Ich spreche mit Professor Snape. Ich bitte sie, mit niemanden über diesen Vorfall zu sprechen. Besonders über ihr Verhältnis zu Mister Potter." Er stand auf und verschwand ohne ein weiteres Wort.
Ich starrte ihm hinterher. Dieser Mann, der ein Herz aus Gold haben sollte, ließ mich im Stich. Er wollte alles totschweigen? Harry Potter, der einen Malfoy liebte, einen Mann? Harry Potter, der sich aus Liebe geopferte hatte? Sollte wirklich niemand die Wahrheit erfahren? Die Wahrheit über Harry Potters Tod?
Und wollte er mich einfach weiter leben lassen, wie bisher?
Ich hatte den größten und schmerzvollsten Verlust meines Lebens erlitten, schwebte in größter Gefahr. Ich hatte mich gegen den dunkeln Lord gestellt. Gegen meinen Vater und das allein war mein Todesurteil. Sie würden mich suchen, mich finden und töten. Den Schmerz hätte er mit lindern können, aber wollte er mich den Todessern überlassen, dem Zorn meines Vaters? wollte er das alles ignorieren, dieser alte Narr?
Ja, wollte er. Er hat mir mit seiner Ignoranz allen Mut genommen. Er wollte mir nicht helfen und niemand sonst konnte mir helfen. Mit niemandem habe ich gesprochen, mich niemandem anvertraut. Ich hatte niemanden. Alles verloren. Liebe, Hoffung, Loyalität, den Sinn. Zurück bleibt Schmerz, Trauer, Verzweiflung, Leere, unendlich tiefe schwarze Leere.
Zwei Tage später wurde Harry beigesetzt. Ich war da, allein. Ich stand abseits, abseits von denen, die um Harry trauerten, ohne ihn je richtig gekannt zu haben. Die ganze Zaubererwelt trauerte. Um ihren Stern, ihren Retter, ihren Retter, der zum Schluss selbst Opfer wurde, Opfer, dessen dem er dreimal gegenüber gestanden hatte und ihm dreimal entkommen war.
Doch keiner wusste, was wirklich geschehen war. Nicht einmal seine so genannten besten Freunde. Doch konnte ich sie verstehen, das Wiesel und das Schlammblut, mehr noch, ich fühlte mit ihnen. Diese beiden konnten vielleicht als einzige ermessen, wie die Trauer das Herz zerfrisst, denn beide waren ihm echte Freunde. Doch auch sie kannten die Wahrheit nicht und so bekam ich auch von ihnen nur verständnislose Blicke, als ich an Harrys Grab trat und mich still von ihm verabschiedete. Stumme Tränen rannen über mein Gesicht, als ich mich umdrehte und Harry für immer verließ. Ich kannte den Weg, der jetzt noch vor mir lag…
~~~~~~Flashback-Ende~~~~~~
Und jetzt stehe ich hier. Hier am Abgrund. Am Abgrund…am Ende. Ich werde mein Leben beenden. Ich kann nicht mehr weiter, ich will nicht mehr weiter. Aber ist es MEIN Leben?
Er ist gestorben, damit ich leben kann. Harry hat mir sein Leben geschenkt. Aber ich kann mit diesem Geschenk, dieser Schuld nicht leben. Diese Gabe sehe nur ich, spüre nur ich. Niemand würde es verstehen und ich bin nicht fähig, dieses zu würdigen. Nicht fähig es zu nutzen, es zu genießen, zu hoch war der Preis, mit dem ich es erkaufe, zu groß der Schmerz, der mit ihm kommt.
Das Opfer, das er dafür gebracht hat, ist so groß und von so unermesslichem Wert, dass es mich erstickt. Die Last, die auf meinen Schultern liegt, wird größer mit jeder Stunde, jeder Minute, Sekunde, die ich Harrys Leben lebe.
Doch niemals würde ich es leichtfertig behandeln, das Geschenk der Liebe meines Lebens. Doch habe ich die Liebe verloren und damit mein Leben, den Sinn. Die Trauer erstickt mich. Jedes Gefühl. Zurück bleibt Schmerz, Schmerz mit Worten nicht zu beschreiben. Übermächtig. Stärker als alles, schwarz, schwärzer als die Nacht. Ich kann nicht mehr. Kein Weg aus der Finsternis.
Harry hat mich ans Licht geführt und nun bin ich tiefer ins Dunkel gefallen als je zuvor.
Doch werde ich Harry nah sein, so nah wie nie.
Mein Harry, ich komme.
Ich springe. Ins Dunkel. Jetzt!
Niemals werde ich mehr fühlen, mehr spüren müssen!
Ich fliege. Vielleicht spüre ich es nicht.
Es ist vorbei…
