Disclaimer: Siehe Teil 1

Kapitel 10 - Schicksalsschlag

Gloredhel trat zur Tür hinaus und wäre beinahe in Morwen gerannt. Diese strahlte wie die aufgehende Sonne als sie ihre beste Freundin sah. "Was ist denn mit dir los? Du bekommst das Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht." "Ich bin seit gestern Abend mit Amaethon zusammen. Ich bin so glücklich!" "Das freut mich für dich! Ich hoffe, ihr werdet glücklich zusammen." "Danke, Gloredhel." "Könntest du meinen Dienst übernehmen?" "Natürlich könnte ich das. Wieso?"

Gerade als Gloredhel antworten wollte, hörte sie Haldirs Stimme nach ihr rufen. "Gloredhel, ist die Lady noch in ihrem Gemach?" "Ja, warst du nicht beim Heiler?" "Er ist ermordet worden! Ich muss der Lady Bescheid geben." "Ich werde jetzt zu Hebrimbor gehen." und an Morwen gewandt meinte sie: "Danke, dass du meinen Dienst übernimmst." Die drei trennten sich und gingen ihre Wege.

*~*~*~*

Hebrimbor hatte sich in der Zwischenzeit aufgerichtet und lauschte auf jedes Geräusch. Er fragte sich, wann Haldir wohl zurückkehren würde. "Hebrimbor?", fragte Gloredhel vorsichtig. "Gloredhel? Bist du das?" "Ja. Haldir ist bei Galadriel. Soll ich dir etwas zu essen machen?" "Könntest du mir etwas Wasser bringen? Meine Kehle ist so schrecklich trocken." "Natürlich.", meinte Gloredhel und erhob sich.

Schnell hatte sie den Schrank geöffnet und ein Glas herausgeholt. "Du sagtest, dass Haldir bei Galadriel ist. Was will er bei ihr?", hörte sie Hebrimbors Stimme. "Der Heiler wurde ermordet. Er geht der Herrin Bericht erstatten.", antwortete Gloredhel und drückte ihm das Glas Wasser in die Hand. "Hannon le.", sagte Hebrimbor und begann zu trinken.

Gloredhel räusperte sich. "Du wirst Großvater." Seine Augen weiteten sich. "Du bist. Er? Wann?", stotterte Hebrimbor. "Gestern Abend nach dem Fest." "Ich bin sprachlos, Gloredhel. Willkommen in der Familie!" "Danke." Gloredhel hörte Schritte und erblickte Haldir. "Geht es dir besser, Vater?" "Etwas. Gloredhel, weiß er es schon?", fragte Hebrimbor und unterdrückte die Schmerzen, die ihn durchfluteten.

"Was weiß ich?", fragte Haldir mit hochgezogener Augenbraue. Gloredhel erhob sich und nahm seine Hand in die ihre. "Gestern Abend. Kannst du dich noch erinnern?" "Wie könnte ich das vergessen?" Sie legte seine Hand auf ihren schlanken Bauch. Haldir beobachtete, was sie tat. Sein Kopf schnellte nach oben. Gloredhel lächelte. "Schwanger?!", stieß er hervor. "Ja. Es wird ein Junge."

Haldir war sprachlos Er konnte keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen und schüttelte permanent den Kopf. Als er sich wieder gefasst hatte, umarmte er Gloredhel glücklich.

"Haldir?", röchelte Hebrimbor. Schnell war Haldir an sein Bett getreten. "Was hast du?", fragte er. "Dort!" Hebrimbor deutete auf die Wand des Talans. "Vater?" "Siehst du sie nicht?" "Wen?", fragte Haldir besorgt.

"Deine Brüder!" Haldir tauschte einen verzweifelten Blick mit Gloredhel aus. "Vater. Sie sind tot!" "Sie sprechen zu mir. Doch ich verstehe sie nicht. Nein, nicht. Bleibt hier!" Hebrimbor hob seine Hand gen Himmel und sein Kopf sackte leblos nach hinten in sein Kissen.

Haldir stürmte aus dem Talan und blieb auf der Treppe stehen. Gloredhel deckte die Zudecke über Hebrimbors totes Antlitz und ging zu Haldir. "Jetzt hat mich mein Vater auch noch verlassen.", sagte Haldir verzweifelt. "Du hast doch noch mich und unser ungeborenes Kind." Er sah ihr in die Augen. "Wenn du oder das Kind sterben sollten?!" "Das werden wir nicht. Ich liebe dich!" Gloredhel gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Ein aufgebrachter Elb näherte sich ihnen. "Niemand darf das Wasser aus dem Brunnen trinken!" und rannte an den beiden vorbei. "Wir müssen es der Herrin melden." "Kankra.", meinte Haldir nach reiflichen überlegen. "Was ist das?" "Eine Riesenspinne. Ihr Gift befällt reine Seelen mit dem Schatten des Wahnsinns und Verzweiflung. Sie war die Brut von Ungolianth, die mit Morgoth die Bäume Valinors vernichtet hatte." "Oh, bei Eru." "Gib der Herrin Kunde. Ich werde mich um den toten Körper meines Vaters kümmern.", sagte Haldir.

.......

@ Heitzi: stören dich die Attentate etwa? Ich wollt bloß bissl Spannung rein bringen. Elben sind ja etwas arrogant gegenüber anderen, die nicht so aussehen wie sie. (beschließ ich jetzt ma so ^^) Sorry für das Wort, dann ist er eben ein "untypischer Elb", besser?

Auch die stillen Leser dürfen sich gerne ma melden! ^^